Piraten in Saarland 7.4%. - Aber wieso?
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GPC schrieb:
earli schrieb:
Diese ländlichen Gegenden hatten vor 50 Jahren noch Straßenbahnen und Guterbahnhöfe.
Das stimmt nicht.. Die absolute Mehrheit an Ortschaften, durch die ich hier so fahre, hat nur eine miese Busanbindung und die hatten auch früher keine Straßenbahn oder Güterbahnhöfe. Lol.. das muss man sich mal vorstellen, eine Straßenbahn in meinem 2000 Seelen-Kaff
Wie dem auch sei, das ändert nichts an der unklaren Finanzierung. Welches Konzept haben die Piraten da?Du, ich hätte das hier auch nie geglaubt. Ich bin hier gerade in einem 100-Seelen-Dörfchen. Es war wirklich so. Was heute Fahrradwege neben Bundesstraßen sind, waren früher Straßenbahnen.
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Pferdebahnen wohl eher. Dazu braucht man bloß Schienen. Straßenbahnen (= "elektrische") gabs in Dörfern mit Sicherheit nicht.
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Bashar schrieb:
Pferdebahnen wohl eher. Dazu braucht man bloß Schienen. Straßenbahnen (= "elektrische") gabs in Dörfern mit Sicherheit nicht.
Ich kann dir mindestens ein Beispiel nennen:
http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/findbuch.jsp?archivNr=78&id=027&tektId=16
So sieht die Strecke bei Google aus:
Mach mal Satellitenansicht auf die B8 und betrachte den Radweg. Das war die Straßenbahn:
Nachtrag: Da gab es sogar noch eine zweite.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kleinbahn_Rees–Empel
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Haha, in Siegen gabs sicher früher keine Straßenbahnen
Gibts jetzt überhaupt eine? Nen Bahnhof gibts jedenfalls. Glaube da fährt aber keine Straßenbahn - nur Fernverkehr.
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isnichwahr schrieb:
Haha, in Siegen gabs sicher früher keine Straßenbahnen
Gibts jetzt überhaupt eine? Nen Bahnhof gibts jedenfalls. Glaube da fährt aber keine Straßenbahn - nur Fernverkehr.Also die Wikipedia legt das Gegenteil nahe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kreisbahn_Siegen-Wittgenstein#Geschichte
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Stark, ich hab noch nie ne Straßenbahn in Kreuztal gesehen
Zugegebener Maßen fahr ich da auch nur mit dem Auto hin, wenn ich einkaufen bin. Aber direkt am Kaufland gehen Gleise lang. Hab auf denen nur noch nie ne Bahn fahren sehen.
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isnichwahr schrieb:
Stark, ich hab noch nie ne Straßenbahn in Kreuztal gesehen
Zugegebener Maßen fahr ich da auch nur mit dem Auto hin, wenn ich einkaufen bin. Aber direkt am Kaufland gehen Gleise lang. Hab auf denen nur noch nie ne Bahn fahren sehen.
Hab ich doch nicht behauptet. Ich hab gesagt, dass vor 50-100 Jahren überall Bimmelbahnen rumfuhren.
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Jo, hab auch grade erst den Artikel richtig gelesen. Da fährt keine Straßenbahn.
Sie besteht als reines Eisenbahnunternehmen weiter und betreibt auf fünf nicht zusammenhängenden, allerdings über das Netz der DB Netz AG verbundenen Betriebsstellen Güterverkehr:
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isnichwahr schrieb:
Jo, hab auch grade erst den Artikel richtig gelesen. Da fährt keine Straßenbahn.
Sie besteht als reines Eisenbahnunternehmen weiter und betreibt auf fünf nicht zusammenhängenden, allerdings über das Netz der DB Netz AG verbundenen Betriebsstellen Güterverkehr:
Ist aber krass, oder? Kann man sich heute gar nicht vorstellen, wo man vor 100 Jahren überall Straßenbahnen baute. Ohne Beweisfotos und Dokumente hätte ich das selbst meinem Opa nie geglaubt, ich kenn die Radwege meiner Kindheit genau. Als ich hörte, dass das Straßenbahnen waren, hielt ich das für einen Witz.
In den 60ern wurde dann halt das alles abgeschafft, als jeder anfing Auto zu fahren.
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Hätte ich auch nicht gedacht. Gut Krombach hätte mich nicht gewundert, wegen der Brauerei. Aber da fahren ja LKW hin.
Jetzt wohn ich auch noch was weiter Landeinwärts richtung Osten. Da gibts nur Wald. Ob da auch Bahnen gefahren sind? Wege gibts da ja auch nur Wanderwege.
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earli schrieb:
isnichwahr schrieb:
Stark, ich hab noch nie ne Straßenbahn in Kreuztal gesehen
Zugegebener Maßen fahr ich da auch nur mit dem Auto hin, wenn ich einkaufen bin. Aber direkt am Kaufland gehen Gleise lang. Hab auf denen nur noch nie ne Bahn fahren sehen.
Hab ich doch nicht behauptet. Ich hab gesagt, dass vor 50-100 Jahren überall Bimmelbahnen rumfuhren.
Und das "überall" ist genau das, was mich stört. Ich hab jetzt gestern nur mal meine Eltern und Großeltern angehauen, aber die haben mich mehr oder weniger ausgelacht und gesagt, da war nix los. Mir selbst wär auch nichts bekannt und es klingt insgesamt recht abstrus. Vor 50 Jahren waren die Dörfer mit Jetzt-Bevölkerung 2000 auch noch kleiner und verstreuter.. da traf das Sprichwort: "Mehr Kühe als Einwohner" noch zu. Dass es da überall 'ne Tram gab, das ist doch ein Witz. Da bringt es auch nichts, dass einige kleinere Kreisstädte früher 'ne Tram hatten (was mich nicht überrascht).. aber auf _wirklich ländlichen_ Gebieten mit vielen zerstreuten Dörfern.. halte ich für zweifelhaft.
Und die Finanzierung von kostenlosem ÖPVN ist nach wie vor nebulös. Man kann ja auch nicht alle Straßen rückbauen und sich dann über die Dauer die Wartungskosten in sparen.. der Bus muss ja auch iwo fahren.
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GPC schrieb:
Und die Finanzierung von kostenlosem ÖPVN ist nach wie vor nebulös. Man kann ja auch nicht alle Straßen rückbauen und sich dann über die Dauer die Wartungskosten in sparen.. der Bus muss ja auch iwo fahren.
Der Bus braucht aber nur eine Spur und auf vielbefahrenen Straßen eventuell noch eine für Autos nebenher. Außerdem braucht er keinen Parkplatz. Und außerdem werden ja die Anwohner verpflichtet, das mit zu finanzieren, sei es, dass man es Steuer, GEZ oder Dauerfahrkarte nennt.
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SeppJ schrieb:
GPC schrieb:
Und die Finanzierung von kostenlosem ÖPVN ist nach wie vor nebulös. Man kann ja auch nicht alle Straßen rückbauen und sich dann über die Dauer die Wartungskosten in sparen.. der Bus muss ja auch iwo fahren.
Der Bus braucht aber nur eine Spur und auf vielbefahrenen Straßen eventuell noch eine für Autos nebenher. Außerdem braucht er keinen Parkplatz. Und außerdem werden ja die Anwohner verpflichtet, das mit zu finanzieren, sei es, dass man es Steuer, GEZ oder Dauerfahrkarte nennt.
Was haltet ihr vom amerikanischen Modell? Auf der linken Spur dürfen nur Autos fahren, wo mindestens zwei Leute drin sitzen.
http://www.savingadvice.com/images/blog/carpool-lane.jpg
http://www.dot.state.fl.us/TrafficOperations/OtherLinks/HOV/images/HOV-I95nb.gif
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earli schrieb:
Was haltet ihr vom amerikanischen Modell? Auf der linken Spur dürfen nur Autos fahren, wo mindestens zwei Leute drin sitzen.
Leichtverdientes Geld für professionelle Mitfahrer.
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Staatliche/Ländische/Gemeindische ÖPNV Finanzierung ist ein Sozialisierungsmodel. Wie immer geht es dabei um die Triage - Wen fassen wir in der Tasche? - Jemanden der sich ein KFZ leisten kann, mit Steuern, Benzinkosten, Versicherungen, Anschaffungskosten, Wartungungskosten etc., den juckt es doch nicht mehr, ob er nun 35 € mehr im Monat bezahlen soll. Tut zwar so, weil Geiz ist geil, aber treffen wird es ihm kaum. Und falls doch - wenn es für alle ist, kann man es gleich über Steuern umlegen. Umverteilung von oben nach unten sind ja sowieso unser Ziel. Und die Straßen behalten wir gleich auch, um die Autolobby nicht auszuschließen. Jemand, der behauptet er könne den Kollateralschaden nicht verschmerzen, lügt.
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earli schrieb:
Was haltet ihr vom amerikanischen Modell? Auf der linken Spur dürfen nur Autos fahren, wo mindestens zwei Leute drin sitzen.
http://www.savingadvice.com/images/blog/carpool-lane.jpg
http://www.dot.state.fl.us/TrafficOperations/OtherLinks/HOV/images/HOV-I95nb.gif
Das ist irgendwie herumgedoktere am Symptom. Aber wenn man erst einmal so tief in der Individualmobilität drin ist, dass der Schritt zu dem hier vorgeschlagenen kostenlosen Nahverkehr zu radikal wäre, dann könnte das etwas bringen. Aber irgendwie zweifle ich doch den Nutzen an (hat jemand belastbare Statistiken?). Wer organisiert sich denn für so etwas einen Autopool? Kollegen abzuholen ist ganz schön viel Organisationsaufwand, da muss der Vorteil schon gewaltig sein, damit sich das lohnt. Und je mehr das tun, desto kleiner wird der Vorteil. Für den Gesamtverkehrsfluss wäre es doch sicher besser, die Spur einfach für alle freizugeben. In Deutschland finde ich es ganz gut, dass au einigen Autobahnen (ich glaube vor allem in Hessen), bei großem Verkehrsfluss der Standstreifen freigeben wird. Was dann effektiv zu 3-4 Spuren führt, was in den USA eher ein kleiner städtischer Highway wäre. In Deutschland sind die Straßen einfach zu schmal, um eine Spur zu opfern.
Aber mein Hauptkritikpunkt ist das oben genannte: Je mehr Leute zu zweit im Auto fahren, desto kleiner wird bei diesem System der Anreiz, zu zweit im Auto zu fahren. Ein bisschen trifft diese Kritik auch auf den kostenlosen Nahverkehr, aber weniger stark, da es immer noch den Anreiz gibt, dass man sowieso schon bezahlt hat. Und Geiz ist eine großartige Motivation.
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SeppJ schrieb:
Und Geiz ist eine großartige Motivation.
Nicht in D wenn es um Autofahren geht. Der durchschnittliche Bundesbürger, der Autofahren gewohnt ist, verzichtet lieber auf Weihnachtsgeschenke als auf sein Auto vor der Tür - glaub mir.
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Dann bleibt aber ein insgesamt geringerer Bedarf an Verkehrsinfrastruktur und ein größeres verfügbares Einkommen in der Gesamtbevölkerung (die an den laufenden Kosten für Autos spart oder gar am ganzen Auto), da Massenverkehrsmittel effizienter als individueller Verkehr ist (und somit insgesamt Kosten sparen sollte).
Hmm, das weis ich so nicht.
Während in einigen Städten die öffentlichen Verkehrsmitteln recht effizient erscheinen, gibt es Regionen in denen die öffentlichen Verkehrsmitteln nicht so effizient sind und eher für einen Ausflug eignen. Ständige Verfügbarkeit von Mobilität kostet halt auch Geld und daher streicht die Bahn auch unrentable Fahrzeiten.
Einige Züge haben meines Erachtens auch massive Hygieneprobleme durch Klo's und fehlende Lüftung, Drogenkranken,... Was tun, wenn Drogenkranke ständig mit Bus und Bahn fahren ?
Ganz zu verschweigen das vermutlich jetzt schon so einige Kosten der Bahn durch den Staat gesponsert werden. Einige Fahrkarten werden, so nach Aussage eines Mirarbeiters am Schalter, werden durch den Staat gesponsort s.d. zwischen Einzelfahrkarte und Jahreskarte in meinem Fall ein Faktor von 7,5 im Monat liegt.
Der Bus braucht aber nur eine Spur und auf vielbefahrenen Straßen eventuell noch eine für Autos nebenher. Außerdem braucht er keinen Parkplatz. Und außerdem werden ja die Anwohner verpflichtet, das mit zu finanzieren, sei es, dass man es Steuer, GEZ oder Dauerfahrkarte nennt.
Finanzierung, ein gutes Stichwort. Wenn durch öffentliche Verkehrsmittel immer weniger Autos fahren, wird ja vermutlich auch weniger getankt s.d. dem Staat die Steuern auf dem Treibstoff verloren geht. Wie will man dieses Loch stopfen ?
Nicht in D wenn es um Autofahren geht. Der durchschnittliche Bundesbürger, der Autofahren gewohnt ist, verzichtet lieber auf Weihnachtsgeschenke als auf sein Auto vor der Tür - glaub mir.
Nicht bei diesen Spritpreise und deren Wachstum.
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Prof84 schrieb:
Jemanden der sich ein KFZ leisten kann, mit Steuern, Benzinkosten, Versicherungen, Anschaffungskosten, Wartungungskosten etc., den juckt es doch nicht mehr, ob er nun 35 € mehr im Monat bezahlen soll. Tut zwar so, weil Geiz ist geil, aber treffen wird es ihm kaum.
Klar, die 35 EUR hauen einen nicht um, wenn man pro Monat ein paar hundert EUR in sein Auto buttert. Ich habe auch ein Auto und würde es nicht einsehen, mit meinen Steuern "kostenlosen" ÖPNV mitzufinanzieren, da ich den ÖPNV schlicht so gut wie nie nutze. Einmal pro Jahr fahr ich mit dem Zug nach Ulm oder so, das war's. (Ich weiß dass ich auch so mit meinen Steuern für zig Shit aufkomme, den ich nicht nutze, aber man muss es ja trotzdem nicht gut finden :P)
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GPC schrieb:
Klar, die 35 EUR hauen einen nicht um, wenn man pro Monat ein paar hundert EUR in sein Auto buttert. Ich habe auch ein Auto und würde es nicht einsehen, mit meinen Steuern "kostenlosen" ÖPNV mitzufinanzieren, da ich den ÖPNV schlicht so gut wie nie nutze. Einmal pro Jahr fahr ich mit dem Zug nach Ulm oder so, das war's. (Ich weiß dass ich auch so mit meinen Steuern für zig Shit aufkomme, den ich nicht nutze, aber man muss es ja trotzdem nicht gut finden :P)
Wurdest du es denn nicht nutzen, auch wenn es gratis wäre? (und du im Hinterkopf den Gedanken hast, dass du sowieso schon Geld dafür ausgegeben hast)