MIT Lizenz



  • Hallo.

    Es gibt ein UserControl welches ich gerne in unserer (kommerziellen, closed-source) Software verwenden möchte. Dieses Control steht unter der MIT-Lizenz und ich werde, mal wieder, nicht schlau daraus.

    Neben dem Lizenztext gibt es auf Wiki folgendes zu lesen
    (http://en.wikipedia.org/wiki/MIT_License)

    It is a permissive free software license license, meaning that it permits reuse within proprietary software provided all copies of the licensed software include a copy of the MIT License terms. Such proprietary software retains its proprietary nature even though it incorporates software under the MIT License

    Okay, aber welche Auswirkung hat das auf die Software?
    Betrifft die Lizenz dann eben nur jenes UserControl? Weil die Software kann ja als ganzes schlecht proprietär bleiben, wenn sie gänzlich unter MIT steht.

    Imho sind in dem sehr knappen Lizenztext solche Fragen überhaupt nicht geklärt und erlauben viel Interpretationsspielraum.

    Die Software als Ganzes darf selbstverständlich nicht beliebig weitergegeben, verändert, decompiliert oder sonst etwas werden. Würde das nur das Control betreffen, wäre das natürlich in Ordnung.



  • Also die Lizenz ist doch Pipifax im Vergleich zu anderen (z.B. GPL). Lies doch am besten den dt. Wikipedia-Eintrag:

    http://de.wikipedia.org/wiki/MIT-Lizenz

    Die Bedingungen lassen keinen Interpretationsspielraum zu. Es wird klipp und klar aufgelistet, was du mit dem User-Control machen darfst. Du darst sie sogar fusionieren und unterlizensieren. Somit bist du mit deiner proprietären eigenen Lizenz sauber.

    Und was du machen darfst, unterliegt einer einzigen Bedingung:
    "Der obige Urheberrechtsvermerk und dieser Erlaubnisvermerk sind in allen Kopien oder Teilkopien der Software beizulegen."

    Einfacher geht es nicht.



  • Arroganter geht's nicht, oder?

    Natürlich lässt das Interpretationsspielraum zu.
    Die Frage ist nicht, was ICH mit diesem Control machen darf, sondern was dann mit unserer Software passiert, wenn diese Lizenz beigelegt wird. Wo bitte ist das in diesem kurzen Lizenztext klar definiert?

    Ich darf ALLES mit dem Control tun. Nur eins nicht: Die MIT weglassen. Denn das wird in dem von dir zitierten Text verlangt.

    Vielleicht findet sich ja noch jemand, der mehr Ahnung davon hat.



  • Um es nochmal deutlich zu machen: Ich muss, so wie ich das verstehe, diesen ollen Text, der Software beilegen. Zack: Schon steht die ganze Software unter MIT-Lizenz.

    SO lese ich das ganze. Lasse mich aber weniger von oben herab aber gerne eines besseren belehren



  • Es ist eigentlich ganz einfach (mein Zeug stell ich auch unter MIT) du musst einfach ne Txt zu der exe bei legen - darin steht dann das du Module verwendest die unter MIT stehen, dann noch der Lizenztext und fertig.

    Deine eigene Software ist davon nicht betroffen!

    Schau wie z.B ILSpy das macht.
    https://github.com/icsharpcode/ILSpy/blob/master/README.txt



  • Hast du einen iPod? Geh da mal in das Menü mit dem Copyright usw. Da ist eine ganze Latte an Open Source Lizenz Texten aufgeführt. Trotzdem ist das iPod-Betriebssystem kein Open Source.

    Mein Panasonic TV hat auch im Systemmenü z.B. die FreeBSD-Lizenz u.a. aufgeführt.

    Schau mal auf die Windows XP Install-CD-ROM, da ist auch die FreeBSD Lizenz beigelegt.

    Warum? Weil so ziemlich jede OSS-Lizenz die Beilegung des Lizenztextes verlangt! Damit man sieht, von wem man die Sourcen reinkompiliert hat. Es gibt wenige Ausnahmen, wie die Boost Lizenz, die keine Beilegung für Binaries verlangt, sondern nur wenn man den Sourcecode weiter gibt. Trotzdem ist aber im iPod auch der Boost Lizenztext zu finden... zu viel des Guten.

    Es gibt heute praktisch keine Software oder Firmware die nicht irgend eine OSS-Lizenz in ihrem Closedsource nutzt. Selbst wenn es nur irgendwelche Font-Render-Engines sind, wie FreeType oder Internet-Protokolle von FreeBSD, oder...

    Wenn du dem MIT-Lizenztext nicht vertraust, lass es einfach sein! Hier kann dir eh keiner juristischen Rat geben. Oder suche dir einen Anwalt, der sich auf OSS-Lizenzen spezialisiert hat. Warum willst du irgendwelchen unbekannten Forenusern mehr glauben, als einem Lizenztext?



  • Lizenznehmer schrieb:

    Um es nochmal deutlich zu machen: Ich muss, so wie ich das verstehe, diesen ollen Text, der Software beilegen. Zack: Schon steht die ganze Software unter MIT-Lizenz.

    SO lese ich das ganze. Lasse mich aber weniger von oben herab aber gerne eines besseren belehren

    So ein Blödsinn, steht doch explizit in dem von dir zitierten Ausschnitt dass es eben nicht so ist:

    Such proprietary software retains its proprietary nature even though it incorporates software under the MIT License

    Die open source lizenzen sind in der Regel, wie auch hier, immer eindeutig und lassen so wenig wie möglich Interpretationsspielraum zu, wie es bei Vertragssprache - auch im Deutschen - üblich ist.

    Und wenn dir jemand aufzeigt, dass du deine Frage schon im Post selbst beantwortet hast, nur weil du den Text nicht richtig gelesen hast oder kein Englisch kannst musst das nicht sofort als Arroganz auffassen...


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