DSL vertrag mit mehrfachbenutzung



  • Hallo,
    ich wohne in einer WG wo wir mit 5 Personen gemeinsam Internet bei 1und1 haben. Nun will die Person die den Internetvertrag hat, das Internet für die anderen sperren, da sie rechtliche Befürchtungen hat(jemand läd Musikvideos oder Kinderpornos über die Leitung oder macht sonst was illegales). Gibt es eine Möglichkeit diese Person rechtlich abzusichern? Z.B. eine Mehrfachnutzung bei 1und1 anmelden? Leider hab ich auf der Website nichts dazu finden können. Habt ihr eine Idee?
    Grüße



  • Kann sein, dass ich mich in dieser Hinsicht irre, aber ich sehe das so:

    Auf jemandem muss ein solcher Vertrag laufen - wer, ist egal, kann theoretisch auch die WG sein oder die Einzelperson. Lässt sich nun feststellen, dass über die Leitung Scheiße getrieben wurde, aber nicht, wer das genau zu verantworten hat, steckt zunächst einmal der in der Scheiße, der im Vertrag steht. Wenn sich dann später rausstellt (z.B. durch Erstellen von Verbindungslogs im Intranet) oder man findet brisante Daten auf einem anderen PC, ist der Typ, auf dem der Anschluss läuft, aus dem Schneider, wenn er sonst keine Möglichkeit hat, die Aktivitäten der Mitnutzer zu kontrollieren.

    Pauschal würde ich sagen: Lasst den Vertrag auf alle Mitbewohner umschreiben, dann sind zunächst einmal alle drin, wenn es zum Shitstorm kommt, und da jeder für sich verantwortlich ist, muss dann Person A nur beweisen, dass Sie es nicht gewesen sein kann, und nicht erklären, warum Sie es zugelassen hat - denn die Leitung gehört allen.

    So stelle ich es mir zumindest in einer utopischen Gesellschaft vor ...



  • Auf jemandem muss ein solcher Vertrag laufen - wer, ist egal, kann theoretisch auch die WG sein oder die Einzelperson. Lässt sich nun feststellen, dass über die Leitung Scheiße getrieben wurde, aber nicht, wer das genau zu verantworten hat, steckt zunächst einmal der in der Scheiße, der im Vertrag steht. Wenn sich dann später rausstellt (z.B. durch Erstellen von Verbindungslogs im Intranet) oder man findet brisante Daten auf einem anderen PC, ist der Typ, auf dem der Anschluss läuft, aus dem Schneider, wenn er sonst keine Möglichkeit hat, die Aktivitäten der Mitnutzer zu kontrollieren.

    Dazu sei gesagt, dass der Vertragsinhaber ein DAU ist. Technische Argumente mit Logs, Verschlüsselung oder sonst was bringen da nicht viel, bzw. er schenkt dem keinen Glauben. Für ihn gilt nur, dass jemand mit der Leitung scheisse bauen und er dann dran sein könnte.

    Pauschal würde ich sagen: Lasst den Vertrag auf alle Mitbewohner umschreiben, dann sind zunächst einmal alle drin, wenn es zum Shitstorm kommt, und da jeder für sich verantwortlich ist, muss dann Person A nur beweisen, dass Sie es nicht gewesen sein kann, und nicht erklären, warum Sie es zugelassen hat - denn die Leitung gehört allen.

    Auf alle Mitbewohner umschreiben lassen geht m.E. leider auch nicht, da es nichtmal möglich ist, nur den DSL Vertrag umschreiben zu lassen. Er meinte, er habe sich mit 1und1 in Verbindung gesetzt und die sagten ihm, er müsste wenn dann alle Verträge, die über seine Kundennummer laufen, umschreiben. Also der neue Vertragsinhaber müsste auch seine Handyverträge übernehmen.



  • dann soll er den Vertrag kündigen und jemand mit etwas mehr Ahnung die Kontrolle über das Internet übernehmen. Als "DAU" sehe ich ihn nicht in der Lage, in diesem Bereich bindende Entscheidungen anderen gegenüber zu treffen. Das betrifft nicht nur rechtliche Fragen, sondern auch die Wahl des richtigen Anbieters und Tarifs, den ihr wahrscheinlich als Mitnutzer auch mitfinanziert.
    Sie es mal so, du nimmst ihm damit definitiv die Angst, im Zweifelsfall verantwortlich zu sein



  • zwutz schrieb:

    dann soll er den Vertrag kündigen und jemand mit etwas mehr Ahnung die Kontrolle über das Internet übernehmen.

    Jo das wäre die momentane Gangart. Ich dachte nur, da es ja ein bisschen was an Aufwand ist den Vertrag zu kündigen, alles mit den anderen neu zu verhandeln und einen neuen Vertrag zu machen, dass es einfacher und schneller wäre, so eine Art Mehrbenutzerbetrieb einzurichten. So dass er juristisch im Zweifelsfall raus aus dem Schneider ist. Dann bliebe uns der Aufwand erspart und er ist auch zufrieden.



  • Der aus dem Westen .. schrieb:

    Lässt sich nun feststellen, dass über die Leitung Scheiße getrieben wurde, aber nicht, wer das genau zu verantworten hat, steckt zunächst einmal der in der Scheiße, der im Vertrag steht. Wenn sich dann später rausstellt (z.B. durch Erstellen von Verbindungslogs im Intranet) oder man findet brisante Daten auf einem anderen PC, ist der Typ, auf dem der Anschluss läuft, aus dem Schneider, wenn er sonst keine Möglichkeit hat, die Aktivitäten der Mitnutzer zu kontrollieren.

    Das wird nicht passieren.
    Man wird keine brisanten Daten auf den anderen PCs finden, weil sich bei einer Hausdurchsuchung die zu durchsuchenden Wohnräume auch nur auf das WG Zimmer des Vertragsinhabers beschränkt. Die Rechner der WG Mitbewohner dürfen nicht angerührt werden.
    Die anderen WG Mitbewohner sind also erstmal aus dem Schneider und werden dann aufgrund der ersten Hausdurchsuchung genug Zeit haben, die Daten zu löschen.
    Chancen gibt's höchstens, wenn sie sich beim Löschen dumm anstellen.

    Pauschal würde ich sagen: Lasst den Vertrag auf alle Mitbewohner umschreiben, dann sind zunächst einmal alle drin,

    Genau so würde ich das auch machen, zumal es AFAIK auch die einzigste Lösung ist, die überhaupt möglich ist.

    Bei der Telekom gab's früher (weiß nicht ob das heute auch noch so ist) noch die Möglichkeit, dass für einen DSL Anschluß jeder seine eigene Verbindungs ID bekommen konnte.
    Der Nachteil dabei war nur, daß nur einer gleichzeitig die DSL Verbindung dann nutzen konnte und jeder extra Geld für die Internetprovidergebühr bezahlen mußte.
    Unterm Strich rechnet sich so etwas nicht.



  • Wenn es um strafrechtliche Dinge geht, kann der PC noch rangezogen werden ...

    Aber mittlerweile wird das bei zivilrechtlichen Dingen, also da wo es nur noch um Kohle geht, nicht mehr gemacht.
    Der Kläger legt Dir ne beglaubigtes Gutachten von dem Provider vor, wo dein Anschluss als Beteiligter einer Urheberrechtsverletzung ermittelt wurde und voiala, nun bisst Du in der Beweisspflicht.
    Widerspruch kannst zwar einlegen, aber wenn es vor Gericht geht, musst Du dieses Gutachten entkräften.
    Und, was viel schlimmer ist, Du haftest als Vertragsinhaber fuer die Nutzung. Selbst wenn Du weisst wer es war, kannst das nur mit dem persoenlich regeln ^^ der Justiz ist das egal ^^

    Siehe die Urteile ueber offenes WLan und so ...

    Und das ist auch, was der derzeitige Inhaber fürchten muss.
    Strafrechtlich relevante Dinge wird man nie ueber den Inhaber regeln, sondern da wird man konkrete Täter haben wollen ...

    Also entweder hasst Vertrauen, oder Du laesst es lieber bleiben den Anschluss zu sharen ^^

    Pauschal würde ich sagen: Lasst den Vertrag auf alle Mitbewohner umschreiben, dann sind zunächst einmal alle drin,

    Wenn es funktioniert, waer das Problem vom Tisch. Aber kann man Verträge als Mietgemeinschaft eingehen ? Ich glaub schon das die selbst dann einen Verantwortlichen haben wollen .... genau wegen solchen Gruenden.

    Autos z.b. darfst ja auch nicht als gemeinschaft anmelden ^^

    Ciao ...



  • RHBaum schrieb:

    Pauschal würde ich sagen: Lasst den Vertrag auf alle Mitbewohner umschreiben, dann sind zunächst einmal alle drin,

    Wenn es funktioniert, waer das Problem vom Tisch. Aber kann man Verträge als Mietgemeinschaft eingehen ? Ich glaub schon das die selbst dann einen Verantwortlichen haben wollen .... genau wegen solchen Gruenden.

    M.M.n. sollte das mit einer GbR gehen. Sowas hatten wir auf jeden Fall mal in der Schule gelernt.


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