Wissen organisieren



  • Hallo zusammen,

    ich kämpfe mal wieder den sinnlosen Kampf gegen das Vergessen.
    Wer kennt es nicht: Was hat man nicht alles im Studium gelernt und weiss nun nichts mehr davon.

    Ich habe aber manchmal das Gefühl,
    dass ich nicht nur die Details vergessen habe, sondern sogar die groben Zusammenhänge,
    sodass einem dann in vielen Gebieten ein Gallileo-Gucker was vormachen kann.
    (und mein Studium ist gerade mal seit 2 Jahren beendet)
    Das liegt wahrscheinlich auch an fehlender Wissensorganisation.
    Ich habe immer viel in die Tiefe gelernt, weil ich die Details verstehen wollte und seh dann oft den Wald vor Bäumen nicht mehr.

    Wie gehts euch mit dem Vergessen von Wissen?
    Organisiert ihr euer Wissen irgendwie hierarchisch? (z.B. mindmaps,...)
    Tipps?



  • Ich weiß nicht so genau, wie mein Hirn das Wissen organisiert 😉

    Aktiv mache ich da nichts. Was soll ich denn organisieren? Meinst du ich gehe jetzt her, und versuche nochmal "hierarchisch" aufzuschreiben, was ich in einer Vorlesung gelernt habe? Was mich interessiert hat, habe ich auch ganz gut behalten. Vor allem die groben Konzepte vergesse ich nicht so leicht wieder, viele Details leider schon. Andererseits sind die Details auch nicht so interessant. Wenn man das Thema aktuell nicht braucht, bringen die eh nichts.

    Dass man die Zusammenhänge und Konzepte vergisst, würde ich eher den Auswendiglernen zutrauen. Die lernen ständig alles auswendig, weil sie nichts kapieren, und danach ist es komplett weg. Wenn man mal etwas verstanden hat, vergisst man das auch nicht so schnell wieder.



  • MindMaps und andere Techniken können natürlich helfen, aber ich glaube in deinem Fall, dass das mit Konzentrationsmangel zusammenhängt.
    Möglicherweise versuchst du auch krampfhaft zu lernen bzw. zu verstehen.

    Ich würde dir Meditation vorschlagen. Einmal Entspannungsmeditation und einmal Konzentrationsmeditation. Beides geht Hand in Hand. Konzentration erlangst du nicht, wenn du krampfhaft versucht dich zu konzentrieren, sondern, wenn du von deinen Gedanken ablässt, was viel mit Loslassen zu tun hat.

    Wenn du ernsthafte Meditation betreiben willst, kann ich dir dieses Buch empfehlen:

    http://www.amazon.de/Meditation-Alles-worüber-Gewissheit-brauchen/dp/3940185124/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1341613397&sr=8-1

    Die Autoren kann man übrigens auch per E-Mail kontaktieren.

    EDIT: Nochwas: Das Gehirn ist wie ein Muskel: Trainierst du es nicht, lässt seine Leistung nach. Mathematik ist eine prima Methode sein Gehirn fit zu halten. Man kann das auch mit Programmieren kombinieren und z. B. etwas mit Bildverarbeitung machen, wo Mathematik ebenfalls nötig ist.
    Aber auch mal etwas komplett anderes zu machen ist förderlich für die Entwicklung des Gehirns. Vielleicht mal mit Malen oder einem Musikinstrument anfangen?

    L. G.
    Steffo



  • @Mechanics:
    ja, ich mein irgendwelche Übersichtsblätter oder sonstige Techniken,
    um sich nochmal die Zusammenhänge zwischen einzelnen Wissensblöcken klarer zu machen.
    Am Auswendiglernen liegts bei mir nicht, das habe ich nie.
    (damit kam man in meinem Studium, Physik, mit viel Mathe nebenbei, auch nicht weit)

    Wobei natürlich auch da die Frage ist, was heisst wirklich Verstehen?
    Wann verstehe ich einen mathematischen Satz?
    Wenn ich die Aussage nachvollziehe, den Beweis nachvollzogen habe und weiss, wie aus den Voraussetzungen die Behauptung folgt?
    Wenn ich ein Bild dazu im Kopf habe?
    Bei diesen kleinen Einheiten ist das noch halbwegs klar, aber wann verstehe ich Analysis? Wann verstehe ich Quantenmechanik? Wenn ich die einzelnen Komponenten eines Formalismus herbeten kann?
    Bildlich vorstellen kann man sich die Vorgänge dann nur noch in den wenigsten Fällen.

    @Steffo:
    nein, an der Konzentration beim Lernen liegts bestimmt nicht.
    Im Vergleich zu meinen Studienkollegen war ich ziemlich konzentriert und hab die Inhalte oft schneller und müheloser begriffen (hat sich auch in den Noten bestätigt)

    Im Gegenteil, ich habe den Eindruck, dass zu konzentriertes Lernen für das Langzeitgedächtnis eher schadet und dass die Leute,
    die sich nur nen groben Überblick verschafft haben,
    vielleicht weil sie zu unkonzentriert waren, um die Details verstehen zu können,
    nachher nen Vorteil haben, weil sie nicht in ihrem Gehirn Details von Konzept trennen müssen.

    Spontane Theorie dazu: Wenn der "Arbeitsspeicher" mit Details voll ist, kann man das Thema vielleicht nicht so gut mit benachbarten Themen im Kopf verknüpfen.
    Es steht dann eher isoliert da und kann leichter in Vergessenheit geraten.

    Wahrscheinlich sollte man in mehreren Iterationen lernen, eher so ne Art Breitensuche statt Tiefensuche durch den Wissensbaum. Was meint ihr?


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