"Innocence of Muslims" - Film verärgert die islamische Welt



  • Marc++us schrieb:

    Der Islam kennt keine Trennung von Politik und Religion.

    Das kommt auf die Konfession an. Der politische Islam (Islamismus) entspringt in der Regel der Salafiyya und Wahhabiyya. Sunniten, Aleviten und Sufis sind zu nahezu 100% nicht islamistisch. Bei Islamdiskussionen wird oft unterschlagen, dass es viele verschiedene Strömungen des Islams gibt, und dass bis auf die Schiiten, keine andere Konfession hierarchische Strukturen pflegt, wie beispielsweise die katholischen Christen. Demzufolge ist es unmöglich, jemanden zu finden, der für die Gesamtheit der Muslime sprechen kann. Und daher kann der Ausdruck "der Islam" nur eine grobe Verallgemeinerung sein, über den man nur wenige konkrete Aussagen treffen kann.



  • Aber wenn der politische Islam - der Definition gemäss Islamismus genannt - nicht von Sunniten getragen wird, warum manifestiert er sich dann überall von Algier bis Islamabad und weiter? In praktisch sämtlichen Verfassungen und Gesetze dieser Länder ist der sunnitische Islam als die offizielle Staatsreligion bevorzugt, wenn nicht gleich eine Art der Sharia gilt - und dies geht weit über die in europäischen Verfassungen übliche Präambel "Im Namen Gottes des Allmächtigen!" (= es gibt irgendwo einen Gott) etc. hinaus. In der Theorie mag es sein, dass diese Gesellschaften ihre Politik nicht im Islam selbst begründen, aber in der Praxis verschmelzen dort Politik und Religion zu einem undurchschaubaren Konstrukt. Vielleicht gerade auch weil es keine hierarchische Struktur gibt.

    Was ich immer wieder mit Erstaunen beobachte: In Europa wird in Islamdiskussionen (die leider oft unter Ausschluss von Muslimen stattfinden) oft jedes Argument so lange herumdifferenziert, bis es in homöopathischen Dosen nutzlos geworden ist. Im Sudan wurde gestern nicht so lange gefackelt (und die Wortwahl trifft den Nagel in der Tat auf den Kopf :p). Die praktisch einseitige Verurteilung dieses Schundfilmes ohne Erwähnung des wütenden Mobs und der zu beklagenden Toten durch Politiker in der Region, sowie die Aufforderungen aus Tunesien und Ägypten, Obama solle sich im Namen der offiziellen USA für das Video entschuldigen, zeugen auch nicht gerade von Differenzierung wie sie hier stets betrieben wird.



  • Ich bin froh in einer aufgeklärten Gesellschaft zu leben.

    0
    -|-
    Π
    Mohammed.

    Hab ich jetzt eine Fatwa?



  • /rant/ schrieb:

    Was ich immer wieder mit Erstaunen beobachte: In Europa wird in Islamdiskussionen (die leider oft unter Ausschluss von Muslimen stattfinden) oft jedes Argument so lange herumdifferenziert, bis es in homöopathischen Dosen nutzlos geworden ist. Im Sudan wurde gestern nicht so lange gefackelt (und die Wortwahl trifft den Nagel in der Tat auf den Kopf :p). Die praktisch einseitige Verurteilung dieses Schundfilmes ohne Erwähnung des wütenden Mobs und der zu beklagenden Toten durch Politiker in der Region, sowie die Aufforderungen aus Tunesien und Ägypten, Obama solle sich im Namen der offiziellen USA für das Video entschuldigen, zeugen auch nicht gerade von Differenzierung wie sie hier stets betrieben wird.

    Obama muss sich nicht entschuldigen, wie sich der Islam nicht für den Tod von vier Amerikanern entschuldigen muss.

    Beide können aber die vom Volk begangenen Taten verurteilen. Die Staaten können Position beziehen - was sie teils auch tun.

    Die Sache mit den homöotischen Argumenten fällt mir allerdings auch auf.
    Ich habe Moslems als Freunde und nichts liegt mir ferner, als alle Moslems über einen Kamm zu scheren.
    Fakt ist aber auch, dass die Unruhen in islamischen Ländern stattfinden. Hier sterben Menschen und werden verletzt. Wie bei den Karikaturen vorrangig bei denjenigen, die die Unruhen durchführen.

    Die islamischen Länder, Menschen die für Mohammed töten, machen sich selbst zu einer Karikatur. Und das sind explizit nicht die friedlichen, zivilisierten Moslems, sondern das sind die Moslems, die hier eine Denkblockade haben. Das muss man ihnen nicht vorwerfen, denn wir sind diejenigen, die das Glück haben Staat und Kirche soweit getrennt zu haben, dass wir frei denken dürfen und das auch eher vermittelt bekommen.

    Obwohl die Gewalt verurteilt wird, setzen sich die Unruhen fort. Hier machen sich Moslems genauso zu einem Teil zu Intelligenzverweigern wie es bei den Fussballfans die Hooligans sind. Und über solche Menschen darf man auch Karikaturen zeichnen, genauso wie man sich über Nazis lustig machen darf.
    Hooligans, Nazis und radikale Moslems sind Problemgruppen dieser Zeit und das kann man auch so benennen. Bei all diesen Gruppen fehlt eine geistige Reife. In der Regel Bildung. Hooligans brauchen andere Vorbilder, Nazis müssen verstehen, was Hitler angestellt hat und radikale Moslems müssen sich konstruktiv mit ihrem Glauben auseinandersetzen. Bis dahin brauchen alle Ventile, über die sie kontrolliert Druck ablassen dürfen.

    Und nicht zu vergessen: es gibt auch Fussballfans, konservative Politik und friedliche Moslems. Und die bei jedem Satz erstmal politisch korrekt auszuklammern, im Idealfall mit männlicher und weiblicher Form... irgendwann verschwindet die Problemgruppe in einer Vielzahl anderer Gruppen und keiner weiß mehr, worum es eigentlich geht.

    Der Islam ist ein Problem für eine friedliche Weltfrieden. Wie es der Kapitalismus auch ist. Wir haben alle unsere Leichen im Keller und lieber verklausuliert man alles, statt mal aufzuräumen.



  • /rant/ schrieb:

    Aber wenn der politische Islam - der Definition gemäss Islamismus genannt - nicht von Sunniten getragen wird, warum manifestiert er sich dann überall von Algier bis Islamabad und weiter? In praktisch sämtlichen Verfassungen und Gesetze dieser Länder ist der sunnitische Islam als die offizielle Staatsreligion bevorzugt, wenn nicht gleich eine Art der Sharia gilt - und dies geht weit über die in europäischen Verfassungen übliche Präambel "Im Namen Gottes des Allmächtigen!" (= es gibt irgendwo einen Gott) etc. hinaus. In der Theorie mag es sein, dass diese Gesellschaften ihre Politik nicht im Islam selbst begründen, aber in der Praxis verschmelzen dort Politik und Religion zu einem undurchschaubaren Konstrukt. Vielleicht gerade auch weil es keine hierarchische Struktur gibt.

    Was ich immer wieder mit Erstaunen beobachte: In Europa wird in Islamdiskussionen (die leider oft unter Ausschluss von Muslimen stattfinden) oft jedes Argument so lange herumdifferenziert, bis es in homöopathischen Dosen nutzlos geworden ist. Im Sudan wurde gestern nicht so lange gefackelt (und die Wortwahl trifft den Nagel in der Tat auf den Kopf :p). Die praktisch einseitige Verurteilung dieses Schundfilmes ohne Erwähnung des wütenden Mobs und der zu beklagenden Toten durch Politiker in der Region, sowie die Aufforderungen aus Tunesien und Ägypten, Obama solle sich im Namen der offiziellen USA für das Video entschuldigen, zeugen auch nicht gerade von Differenzierung wie sie hier stets betrieben wird.

    Religiöser Fanatismus und religiös motivierte Gewalt haben überall dort große Chancen, wo Armut, geistige Unflexibilität und Unbildung herrschen. Das ist zugleich der beste Nährboden für sämtliche politischen Extremismen. Vielleicht ist dir aufgefallen, dass die Länder in denen die Krawalle waren dafür bekannt sind, dass ein Großteil der Bevölkerung nicht schreiben und nicht lesen kann und kaum mehr als eine Hand voll Oliven pro Tag zum Essen hat.

    Welche Religion als Zugpferd für derartige Ausschreitungen herhalten muß ist eigentlich irrelevant. Sie alle enthalten Aussagen zur Gewalt, die von hasserfüllten Predigern mit viel Phantasie verschwurbelt, dazu missbraucht werden, die Massen anzuheizen.


  • Mod

    Z schrieb:

    Welche Religion als Zugpferd für derartige Ausschreitungen herhalten muß ist eigentlich irrelevant. Sie alle enthalten Aussagen zur Gewalt, die von hasserfüllten Predigern mit viel Phantasie verschwurbelt, dazu missbraucht werden, die Massen anzuheizen.

    Richtig, strategisch heißt das, daß alle Religionen böse und verwerflich sind. Jeder aufgeklärte Mensch sollte also an deren Abschaffung mitwirken.

    Operativ gibt's aber derzeit überwiegend Probleme mit einer einzigen bestimmten Religion, deren Mitglieder man bereits durch das (zusätzliche) Angebot von Schweineschnitzel in einer Werkskantine beleidigen und entrüsten kann.



  • Marc++us schrieb:

    Operativ gibt's aber derzeit überwiegend Probleme mit einer einzigen bestimmten Religion, deren Mitglieder man bereits durch das (zusätzliche) Angebot von Schweineschnitzel in einer Werkskantine beleidigen und entrüsten kann.

    Als ein muslimisches in einer Grundschule versehentlich ein Gericht mit Schweinefleisch bekam, beschloss die Grundschule, dass ab dahin nur noch koscheres oder vegetarisches Essen an alle Kinder verteilt wird. Die Lehrerin, die den Teller überreicht hatte, wurde entlassen.

    Die muslimische Gemeinde hat die Entschuldigung angenommen, das als Versehen akzeptiert und keine Forderungen an die Schule gestellt. Weder dass deutsche Kinder auf Schweinefleisch verzichten müssten, noch dass die Lehrerin gefeuert werden müsse.

    Manche Probleme sind auch hausgemacht. Mansche Probleme werden im vorauseilendem Gehorsam aufgebaut, sie sind im wahrsten Sinne "deutsch".

    Moslemische Staaten fordern ihre Völker auf, von Gewalt gegen gegen fremdes Eigentum und Moslemischen Botschaften abzusehen. Die Al Qaida fordert weltweit auf, westliche Botschaften, insbesondere amerikanische zu attackieren.

    Das Problem wäre in den Griff zu bekommen. Nur so fern uns die Al Qaida ist, so fern wir der Al Qaida sind, die Islamischen Staaten stehen dazwischen.
    Interessant ist jetzt, was passiert. Wieviel Macht hat die Al Qaida? Ich vermute, es wird nicht mehr viel passieren.



  • Marc++us schrieb:

    Z schrieb:

    Welche Religion als Zugpferd für derartige Ausschreitungen herhalten muß ist eigentlich irrelevant. Sie alle enthalten Aussagen zur Gewalt, die von hasserfüllten Predigern mit viel Phantasie verschwurbelt, dazu missbraucht werden, die Massen anzuheizen.

    Richtig, strategisch heißt das, daß alle Religionen böse und verwerflich sind.

    Nein, sondern dass Religionen ein gewisses Missbrauchspotential mit sich bringen. Viele Menschen haben ein spirituelles Bedürfnis. Sie sind glücklich mit ihrer Religion. Sie bietet ihnen Halt im Leben; gerade in persönlichen Krisensituationen. Wir als Atheisten können das nicht nachempfinden, doch sollten wir diese Tatsache zur Kenntnis nehmen.

    Wir sollten uns eher überlegen, wie wir religiösen Extremismus nachhaltig bekämpfen. Meiner Meinung nach, geht das nur über Bildung, Aufklärung und Wohlstand.


  • Mod

    Z schrieb:

    Wir sollten uns eher überlegen, wie wir religiösen Extremismus nachhaltig bekämpfen. Meiner Meinung nach, geht das nur über Bildung, Aufklärung und Wohlstand.

    Die Masse der arabischen Staaten ertrinkt im Geld durch ihren Ölexport, und was tun sie - bauen Moscheen in Köln, damit sie ihre religiöse Revolution exportieren können, und eine "alternative" Bildung anbieten können.

    China hatte in den 80ern noch die letzte Hungersnot, und schau' Dir die Entwicklung bis heute an - 250 Mio Leute haben bereits ein Lebensniveau eines europäischen Landes erreicht, und es geht noch weiter.

    Selbst in Mischländern wie Malaysia basiert die wirtschaftliche Entwicklung vor allem auf den Leuten chinesischer und indischer Abstammung, die gehen auf die Schulen und Universitäten, die Malaien in die Koranschule. So sieht's dann auch in den Firmen oft aus.

    Und wenn Du mal in Ägypten warst, da hast Du Reiseführer, die sprechen Deutsch und andere Sprachen fliessend, haben in DE Archäologie oder Geschichte studiert, kennen die Geschichte bis runter 5000 vor Christus, aber wenn dann mal kurz Zeit ist geht's los: "wußten Sie, daß das Christentum die gleichen 10 Gebote hat wie der Islam? Wußten Sie, daß der Islam Jesus als Prophet anerkennt?". Da studiert jemand in Deutschland 5 oder mehr Jahre, promoviert, und die erste Aktion danach ist es deutsche Touristen in Ägypten zu bekehren...

    Im Grunde ist mir das auch egal, ich verstehe auch nicht, was z.B. die Bw in Astan macht. Diese ganzen Länder sich selbst überlassen, einfach nur Handel treiben, gut ist. Wenn das so lustig ist US-Fahnen zu verbrennen, dann haben die ja eine Beschäftigung, und der chinesische Fahnenfabrikant freut sich auch.

    Unbegreiflich ist mir dagegen, daß wir in DE mit so großer Sorgfalt diese Probleme importieren.



  • Marc++us schrieb:

    Z schrieb:

    Wir sollten uns eher überlegen, wie wir religiösen Extremismus nachhaltig bekämpfen. Meiner Meinung nach, geht das nur über Bildung, Aufklärung und Wohlstand.

    Die Masse der arabischen Staaten ertrinkt im Geld durch ihren Ölexport, und was tun sie - bauen Moscheen in Köln, damit sie ihre religiöse Revolution exportieren können, und eine "alternative" Bildung anbieten können.

    China hatte in den 80ern noch die letzte Hungersnot, und schau' Dir die Entwicklung bis heute an - 250 Mio Leute haben bereits ein Lebensniveau eines europäischen Landes erreicht, und es geht noch weiter.

    Selbst in Mischländern wie Malaysia basiert die wirtschaftliche Entwicklung vor allem auf den Leuten chinesischer und indischer Abstammung, die gehen auf die Schulen und Universitäten, die Malaien in die Koranschule. So sieht's dann auch in den Firmen oft aus.

    Und wenn Du mal in Ägypten warst, da hast Du Reiseführer, die sprechen Deutsch und andere Sprachen fliessend, haben in DE Archäologie oder Geschichte studiert, kennen die Geschichte bis runter 5000 vor Christus, aber wenn dann mal kurz Zeit ist geht's los: "wußten Sie, daß das Christentum die gleichen 10 Gebote hat wie der Islam? Wußten Sie, daß der Islam Jesus als Prophet anerkennt?". Da studiert jemand in Deutschland 5 oder mehr Jahre, promoviert, und die erste Aktion danach ist es deutsche Touristen in Ägypten zu bekehren...

    Im Grunde ist mir das auch egal, ich verstehe auch nicht, was z.B. die Bw in Astan macht. Diese ganzen Länder sich selbst überlassen, einfach nur Handel treiben, gut ist. Wenn das so lustig ist US-Fahnen zu verbrennen, dann haben die ja eine Beschäftigung, und der chinesische Fahnenfabrikant freut sich auch.

    Unbegreiflich ist mir dagegen, daß wir in DE mit so großer Sorgfalt diese Probleme importieren.

    Du hast seinen 2. Punkt vergessen. Aufklärung. Ich glaube aber nicht das man diese forcieren kann.



  • Z schrieb:

    Nein, sondern dass Religionen ein gewisses Missbrauchspotential mit sich bringen. Viele Menschen haben ein spirituelles Bedürfnis. Sie sind glücklich mit ihrer Religion. Sie bietet ihnen Halt im Leben; gerade in persönlichen Krisensituationen. Wir als Atheisten können das nicht nachempfinden, doch sollten wir diese Tatsache zur Kenntnis nehmen.

    An welcher Stelle hilft uns diese Annahme? Selbst wenn man einer Religion zugesteht, daß sie "mißbraucht" wird, dann ist das Problem eben die Existenz der Religion an sich. Die Auswirkungen sind aber doch die gleichen.
    Nur findet man an verschiedenen Stellen diverser heiliger Schriften Aufrufe und/oder Anleitungen, bestimmte Menschen oder Menschengruppen unter diesen und jenen Umständen zu töten. Wo ist denn da der "Mißbrauch", wenn ich den Ungläubigen seiner gerechten Strafe zuführe?



  • ravenheart schrieb:

    Des weiteren würde mich eure Meinung dazu interessieren, inwiefern die Proteste gegen diesen Film in Ordnung sind.

    Proteste sind selbstverständlich absolut in Ordnung, schließlich fällt das unter
    die Meinungsfreiheit.

    Genauso wie ein solcher Film unter die Meinungsfreiheit fällt bwz. fallen sollte.

    Alles, was über Proteste hinausgeht, ist natürlich nicht mehr in Ordnung.

    Solange es wegen eines solchen Films zu gewalttätigen Übergriffen kommt, müßte
    man schon aus Prinzip jeden Tag eine neue Satire rausbringen, die den lieben Mohammed richtig auf die Schippe nimmt. Und zwar solange, bis jeder fundamentalistische Muslim begriffen hat, daß Meinungsfreiheit ein höheres Gewicht als Religionsfreiheit hat.
    Am besten jeden Tag demonstrativ eine Ausgabe des Korans zum Heizen oder A... abwischen benutzen.

    Das gleiche gilt natürlich genauso für das Christentum.



  • Und wieder ist ein Tag vorbeigegangen, an dem sich die Islamisten weltweit selbst karikiert haben. Vorher habe ich die französischen Nachrichten geschaut und diese bärtigen Männer (selbstverständlich war keine einzige Frau dort) gesehen, welche scheinbar seit gestern mitten in Paris Plätze besetzen, öffentlich beten und gewalttätig werden. Die Polizei konnte nur noch mit Sonderaufgeboten in Vollmontur das Schlimmste verhindern.

    In einem Interview beklagte einer der wütenden "Demonstranten" (warum werden die eigentlich noch so genannt?) mit heiserer Stimme und in Tränen ausgebrochen, dass er in seinen religiösen Gefühlen verletzt sei, und dass er niemals tolerieren könne, wenn seine Religion zum Spielball des Westens (wieder einmal schön differenziert, nicht?) werde. Verletzte religiöse Gefühle dienen inzwischen als Rechtfertigung für alle nur vorstellbaren Entgleisungen der Religion des Friedens, vermutlich auch weil Politiker aller Couleur diesen elastischen Begriff ebenfalls in ihrem Repertoir führen. Sogar Westerwelle, dem als Schwuler in einigen islamischen Ländern (z.B. gerade eben im Sudan) die Todesstrafe droht, hat in seinem gestrigen Statement zuerst davon gefaselt, bevor er leise die Gewalt verurteilt hat.

    Spannend finde ich aber, dass wir uns nach diesem Massstab ebenfalls in unseren (religiösen oder weltanschaulichen) Gefühlen verletzt fühlen müssten, wenn wir zur Kenntnis nehmen, dass Muhammad Geschlechtsverkehr mit einer 9-jährigen hatte (dies wird glaube ich auch im Schundfilm erwähnt und hat lustigerweise die Islamisten ebenfalls massiv verärgert - ob sie wohl ihre eigenen Bücher überhaupt jemals gelesen haben? 😋) oder dass der Islam die Zwangsbekehrung von Anhängern nicht-abrahamitischer Religionen legitimiert. Diese Extremisten glauben, dass diese Dinge unveränderlich und gottgegeben sind, und gestalten ihr Leben entsprechend. Das Alte Testament steht übrigens für eine ähnlich tolle Lebenseinstellung. Falls es jemand noch nicht gemerkt hat: Religionen sind in der Regel nicht kompatibel, schon gar nicht die monotheistisch geprägten, die in ihrem Kern sowieso extremistisch sein müssen um bestehen zu können. Nur dummerweise müssen wir scheinbar die bedingungslose Auslebung dieser Religion tolerieren und selbst gefälligst die Klappe halten mit unserem sündhaften, dekadenten Lebensstil.

    Es ist klar, dass der gelebte Islam (und somit der Islam selbst) ein Problem ist, genau so wie es auch das streng gelebte Christentum (und damit auch das Christentum selbst) war. Diese Ideologien haben den Anspruch alleine für die Ewigkeit korrekt zu sein. Das kann nur schief gehen! Man sollte in Europa endlich einmal den Schritt wagen, und aufhören, diese Tatsache zu leugnen, nur weil man Angst vor der Reaktion dieser Extremisten hat. Anstatt dies zu tun wird das Problem fast ausschliesslich hier bei uns gesucht. In komplexen sprachlichen Wendungen wird das Problem relativiert und umgedreht, und ich verstehe nicht warum. Religion mit Mass mag gut sein, aber so doch nicht 😕

    $EDIT: 1) Schreibfehler entfernt. 2) Schreibfehler eingefügt. 3) Nochmals entfernt. Ich geh ins Bett 😃



  • scrub schrieb:

    An welcher Stelle hilft uns diese Annahme? Selbst wenn man einer Religion zugesteht, daß sie "mißbraucht" wird, dann ist das Problem eben die Existenz der Religion an sich.

    Irgendwie kommt mir das ziemlich weit hergeholt vor, oder ich verstehe was falsch. Hier könnte man gut Religion durch Brotmesser oder Autos ersetzen um diese Verbieten zu lassen.

    Jegliche möglichkeit Macht auszuüben ist immer mit einer hohen Verantwortung verbunden. Und dort ist das Potential die Macht auszunutzen immer entsprechend hoch. Da ist die Relegion eher mittel zum zweck als das eigentliche Übel.

    redrew99 schrieb:

    Solange es wegen eines solchen Films zu gewalttätigen Übergriffen kommt, müßte
    man schon aus Prinzip jeden Tag eine neue Satire rausbringen, die den lieben Mohammed richtig auf die Schippe nimmt. Und zwar solange, bis jeder fundamentalistische Muslim begriffen hat, daß Meinungsfreiheit ein höheres Gewicht als Religionsfreiheit hat.

    Und das bestimmt jetzt bitte wer? Welches Recht geht über andere Rechte? Ist es nicht gerade diese Eingeschränkte Denkweise: "Ich hab aber recht und du nicht nicht!" Die immer wieder irgendwelche Konflikte auf den Plan ruft? Aus der sicht einen stark religiösen Fanatikers geht nämlich das Recht auf Meinungsfreiheit garantiert nicht über das Recht über "seine" Religion. Du würdest doch nicht auch noch einen Potentiellen Gewalttäter der ggf schon mehrfach bewiesen hat wie Gewalttätig er ist und mit einer Waffe rumfuchtelt zurufen: "Schieß doch, traust dich ja eh nicht!" Wenn einige Leute auch mal trotz dessen das sie sich im Recht glauben (ggf sogar im Recht sind) ihre Finger stilllassen würden, würde manches nicht so unnötig ausarten.



  • Fedaykin schrieb:

    redrew99 schrieb:

    Solange es wegen eines solchen Films zu gewalttätigen Übergriffen kommt, müßte
    man schon aus Prinzip jeden Tag eine neue Satire rausbringen, die den lieben Mohammed richtig auf die Schippe nimmt. Und zwar solange, bis jeder fundamentalistische Muslim begriffen hat, daß Meinungsfreiheit ein höheres Gewicht als Religionsfreiheit hat.

    Und das bestimmt jetzt bitte wer? Welches Recht geht über andere Rechte?

    Das bestimmt in der Regel die Verfassung eines Landes. So wie in Deutschland die Würde des Menschen > Meinungsfreiheit. In den USA hingegen ist die Meinungsfreiheit ganz ganz oben. Im Sudan ist vielleicht das Recht auf Unversehrheit der religiösen Gefühle ganz wichtig oder dass man den König nicht beleidigen darf.

    Wenn einige Leute auch mal trotz dessen das sie sich im Recht glauben (ggf sogar im Recht sind) ihre Finger stilllassen würden, würde manches nicht so unnötig ausarten.

    "Der klügere gibt nach" funktioniert imo in solchen Situationen nicht. Was passiert stattdessen: Man kommt unter die Räder. Die Realität belohnt meistens nicht die, die Recht haben, sondern die, die sich einfach durchsetzen.
    Und ich finde es ist absolut sinnvoll für unser Recht auf Meinungsfreiheit einzutreten.



  • Fedaykin schrieb:

    Und das bestimmt jetzt bitte wer? Welches Recht geht über andere Rechte? Ist es nicht gerade diese Eingeschränkte Denkweise: "Ich hab aber recht und du nicht nicht!" Die immer wieder irgendwelche Konflikte auf den Plan ruft? Aus der sicht einen stark religiösen Fanatikers geht nämlich das Recht auf Meinungsfreiheit garantiert nicht über das Recht über "seine" Religion.

    Der Unterschied liegt bloß darin, daß dem Fundamentalisten nichts passiert, wenn ich Kritk an seiner Religion äußere. Umgekehrt werde ich aber öffentlich ausgepeitscht oder hingerichtet, je nachdem. In gemäßigterer Form gibt es dann
    halt nur eine Gefängnisstrafe 🙂 oder Geldstrafe.

    Die Frage ist doch aber generell, welchen Zweck hat denn Meinungsfreiheit?
    Dürfte man Religionen nicht mehr kritisieren oder in Form von Satire verunglimpfen, wer schützt dann die Gesellschaft vor der Indoktrinierung durch
    die Religionen/Kirchen?

    Das man dies muß, wird schon daran deutlich, daß die großen Weltreligionen
    (Christentum,Islam, Hinduismus, etc.) ihre Religion eben nicht nur für sich selbst praktizieren, sondern versuchen, die ganze Welt zu missionieren.

    Fedaykin schrieb:

    Du würdest doch nicht auch noch einen Potentiellen Gewalttäter der ggf schon mehrfach bewiesen hat wie Gewalttätig er ist und mit einer Waffe rumfuchtelt zurufen: "Schieß doch, traust dich ja eh nicht!"

    Das stimmt, das würde ich nicht. Ich würde mich aber in solchen Fällen stark
    für die Anwendung des finalen Rettungsschusses als letztes Mittel einsetzen.

    Fedaykin schrieb:

    Wenn einige Leute auch mal trotz dessen das sie sich im Recht glauben (ggf sogar im Recht sind) ihre Finger stilllassen würden, würde manches nicht so unnötig ausarten.

    Das wäre dann das, was einige Politiker schon praktizieren, sich nämlich von
    Fundamentalisten einschüchtern zu lassen. Womöglich ist die Macht der Radikalen
    in bestimmten Ländern so stark, daß man keine andere Wahl hat. In Europa ist das aber grds. nicht der Fall.



  • Hi,

    Fedaykin schrieb:

    Es geschah ja kein Mord gegen einen Menschen sondern gegen ein "Minderwertiges" Wesen.

    wo bitte ist jetzt noch der inhaltliche Unterschied zum Faschismus?
    Wollen wir den Faschismus etwa gutheißen, nur weil die ja in ihrer Pseudodreligion die Welt von allen nichtarischen Nichtübermenschen befreien wollten?

    Ich kann weder das eine noch das andere gutheißen. Bei mir endet JEDE Freiheit grundsätzlich da, wo sie die Freiheit anderer beschränkt.

    Und jede Religion ist eine Indoktrination und Beschränkung der Betroffenen. Wer es von sich aus will, ja gerne, aber es ist seine Privatsache.

    Passt hier auch sehr gut:
    http://www.bild.de/politik/inland/integration/buergermeister-neukoelln-heinz-buschkowsky-26224140.bild.html

    oder das hier:

    http://www.welt.de/kultur/article109261025/Wie-unerzogene-Kinder-aus-dem-7-Jahrhundert.html

    Gruß Mümmel


  • Mod

    redrew99 schrieb:

    Das wäre dann das, was einige Politiker schon praktizieren, sich nämlich von
    Fundamentalisten einschüchtern zu lassen.

    Wobei das auch lustig ist - ein Politiker kann doch ruhig hart sein. Die Wahrscheinlichkeit einer persönlichen Gefahr ist nahe 0 für ihn, Gewalt wirkt auf die Bevölkerung und Polizei zurück. Bei anderen Dingen sind die Jungs ja auch nicht so zimperlich, ich wundere mich daher, warum ausgerechnet ein Bundespolitiker dann so schnell zurückzieht. Da hat der Rektor einer Schule doch ein viel konkreteres Lebensrisiko, wenn er sich mancher Forderung in seinem Umfeld widersetzt.



  • Hi Marc++us,

    die Bedrohung der heutigen Politiker ist die political Correctness. Sein Risiko ist mit der braunen Totschlagkeule erschlagen zu werden.

    Gruß Mümmel




Anmelden zum Antworten