Warum hat sich der Amiga 2000 nicht durchgesetzt?



  • Der Amiga 2000 war doch eigentlich der ideale Computer, der sich auch für Büroarbeiten eignete, aber warum hat er sich nicht durchgesetzt?

    http://de.wikipedia.org/wiki/Amiga_2000

    Und wer von euch hatte einen Amiga 2000 und kann dazu etwas erzählen?


  • Mod

    Amiga 2000 schrieb:

    Der Amiga 2000 war doch eigentlich der ideale Computer, der sich auch für Büroarbeiten eignete, aber warum hat er sich nicht durchgesetzt?

    Aus dem gleichen Grund, warum Atari, Commodore und all die anderen Heimcomputer sich nicht durchsetzen konnten: Weil der PC sich mit seiner offenen Architektur alles platt gemacht hat+. Der Amiga (alle Modelle) war nur eines der vielen anderen geschlossenen Systeme, die vom PC hinweg gefegt wurden. Amiga gab es nur von Amiga, IBM kompatibel gab es von Dutzenden Herstellern, die für jeden Geldbeutel und jeden Anwendungszweck etwas boten und vor allem auch günstige Zusatzhardware verfügbar machten. Gegen dieses Angebot konnten all* die Konkurrenten einpacken. Da ist egal, wenn man möglicherweise das technisch überlegene Gesamtpaket oder das etwas bessere Preis/Leistungs-Verhältnis hat, die Verbreitung des PCs und die gesammelte Marktmacht der PC Zulieferer war einfach viel zu groß, um alleine zu bestehen. Mit der Dominanz einer einzigen Hardwareplattform kam dann auch bald die hohe Verfügbarkeit von Software für diese Plattform und damit hatten Alternativplattformen erst recht das Nachsehen.

    *: Einzige Ausnahme war Apple, die es schafften in einem Nischensegment 20 Jahre lang so gerade noch überleben konnten, bevor sie dann auf einem ganz anderen Feld ganz groß rauskamen, was dann wiederum auch das Geschäft mit den klassischen Computern belebte.

    +: Historisch gesehen hat IBM das natürlich nicht gemacht, weil sie offene Standards so toll fanden, sondern weil sie mit dem PC ein schnell entwickeltes, aus Standardkomponenten zusammengeschraubtes Produkt auf den Markt geworfen hatten, um am Heimcomputermarkt mit zu verdienen. IBM selber hatte wenig vom Erfolg des PCs, den dicken Reibach machten die Zulieferer.



  • Das was du schreibst trifft auf die Zeit nach etwa 1991 zu, als der PC für das gleiche Geld immer mehr Leistung bot.

    Vor dieser Zeit hatte der Amiga aber nen Haufen Vorzüge und das lag nicht nur am OS mit GUI das schon Multitasking konnte und der PC war in dieser Zeit bei gleichem Preis leistungstechnisch auch nicht viel besser.
    Warum hat sich der Amiga 2000 also bei Firmen oder als Bürocomputer nicht durchsetzen können?


  • Mod

    Amiga 2000 schrieb:

    Das was du schreibst trifft auf die Zeit nach etwa 1991 zu, als der PC für das gleiche Geld immer mehr Leistung bot.

    Was soll denn 1991 magisches passiert sein, dass nicht auch schon vorher galt. Die Gründe für den Siegeszug des PCs galten schon seit seiner Erfindung 1982, es hat bloß ein paar Jahre gedauert, bis die anderen Hersteller tot waren. Im Jahr 1991 hatte der PC schon laaaaaaannnge gewonnen, manche Fremdhersteller hatten's bloß noch nicht gemerkt. Der Ursachen des Sieges des PCs liegen in den Jahren 1982-1987.

    Denk mal nach: 1991! Das war der 486er schon ein paar Jahre alt. Windows war in Version 3 auf dem Markt. Wer hatte denn damals noch irgendetwas anderes als einen PC? Bestenfalls als Erbstück, welches man Freunden zeigen, und diese zum Staunen bringen konnte, dass es auch mal andere Computer gab. In jedem Geschäft standen nur PCs, nichts anderes verkaufte sich. Einzige Alternative waren spärlich gesäte Applespezialgeschäfte, zu denen Grafikdesignfachkunden mehrere Stunden Autofahrt unternehmen mussten.

    Nochmal zum gleichen Satz:

    als der PC für das gleiche Geld immer mehr Leistung bot.

    Wie ich schon erklärte ist Preis/Leistung irrelevant, wenn 90% des Marktes IBM kompatible PCs sind und die Konkurrenz nicht wesentlich(!) bessere Leistung/Preis bietet.



  • SeppJ schrieb:

    Amiga 2000 schrieb:

    Das was du schreibst trifft auf die Zeit nach etwa 1991 zu, als der PC für das gleiche Geld immer mehr Leistung bot.

    Was soll denn 1991 magisches passiert sein, dass nicht auch schon vorher galt. Die Gründe für den Siegeszug des PCs galten schon seit seiner Erfindung 1982, es hat bloß ein paar Jahre gedauert, bis die anderen Hersteller tot waren. Im Jahr 1991 hatte der PC schon laaaaaaannnge gewonnen, manche Fremdhersteller hatten's bloß noch nicht gemerkt. Der Ursachen des Sieges des PCs liegen in den Jahren 1982-1987.

    Erst ab ca. 1991 gab's für den PC brauchbare Soundkarten (Soundblaster Pro) und serienmäßiges SVGA und >= 20 MHz CPUs waren bezahlbar, erst mit dieser Kombination konnte er den Amiga ersetzen.

    Mein 286 PC von ende 1989 hatte zwar einen doppelt so hohen Takt wie ein Amiga, aber dafür war meiner nur ne 16 Bit CPU, der 68k des Amiga ne 32 Bit CPU.
    Desweiteren hatte der auch schon VGA, was zu der Zeit eher eine extra teure Ausnahme war, aber eine Soundkarte hatte er noch nicht und deswegen war er z.B. im Heimbereich bei Spielen beim Sound immer schlechter.

    Zwar gab es zu dem Zeitpunkt schon deutlich schnellere 386 und auch 486er, aber gerade letztere gab es nur zu Mondpreisen.

    Denk mal nach: 1991!

    Habe ich. Irgendwo muss man die Grenze ziehen und die Soundblaster Pro gab's eben erst 1991 und auch erst zu diesem Zeitpunkt waren die Preise vergleichbar.
    Wer davor einkaufte, mußte wesentlich mehr Geld auf den Tresen legen.

    Bis 1991 hatte also der Amiga die Chance sich durchzusetzen.
    Prinzipill wäre also zu erwarten gewesen, dass er schon 1988 seinen platz in den Firmen findet und damit wäre die Weiterentwicklung des AMiga finanziell auch sicher besser gewesen.

    Windows war in Version 3 auf dem Markt. Wer hatte denn damals noch irgendetwas anderes als einen PC?

    Die meisten die den Amiga zum Spielen gekauft haben, haben erst ab ca. 1991 zum PC gewechselt.
    Vorher gab es keinen Bedarf, weil der Amiga gut genug war.

    Richtige Kracher wie X-Wing kamen erst nach 1991 raus.

    Wenn also ein Computer auf dem Heimmarkt erfolgreich war, dann wäre eigentlich naheliegend, dass er sich aufgrund seiner guten Verbreitung auch in den Firmen durchsetzt und genau das ist nicht erfolgt. Das war meine Frage.

    Aber wenn es dich befriedigt, dann darfst du aus den "Beginn 1991" auch gerne ein "Beginn 1990" machen, zu dem Zeitpunkte kostete eine VGA Karte (nicht SVGA!) 1000 DM und für ca. 2500 DM (ohne die VGA Karte) gab es nur einen 286er mit 20 MB Festplatte und ohne Soundkarte.



  • Amiga 2000 schrieb:

    Erst ab ca. 1991 gab's für den PC brauchbare Soundkarten (Soundblaster Pro) und serienmäßiges SVGA und >= 20 MHz CPUs waren bezahlbar, erst mit dieser Kombination konnte er den Amiga ersetzen.

    Ob der PC den Amiga ersetzen konnte war aber stark vom Anwendungsbereich abhängig. Und es gab halt dummerweise viele viele Anwendungsbereiche wo das auch vor 1991 kein echtes Problem war.
    Nämlich die wo es nicht auf Sound oder Grafik ankam, sondern auf die Verfügbarkeit von Anwendungen sowie Firmen die sich ausreichend damit auskennen Anwendungen zu entwickeln, Verfügbarkeit von Entwicklungswerkzeugen etc.
    Und da hat der PC einfach gewonnen.

    Wenn also ein Computer auf dem Heimmarkt erfolgreich war, dann wäre eigentlich naheliegend, dass er sich aufgrund seiner guten Verbreitung auch in den Firmen durchsetzt und genau das ist nicht erfolgt. Das war meine Frage.

    Öh. Jo, das ist halt nicht so.
    Wieso sollte sich etwas was in Markt X erfolgreich ist auch in Markt Y durchsetzen, wenn Markt X und Markt Y ganz andere Anforderungen haben?
    Also für mich ist das überhaupt nicht naheliegend.

    Und der Amiga war auch am Heimmarkt nicht SO toll erfolgreich - es gab auch vor 1991 schon genug Privatleute die nen PC hatten und keinen Amiga -- weil ihr Schwerpunkt halt nicht unbedingt Spiele war.



  • SeppJ schrieb:

    Denk mal nach: 1991! Das war der 486er schon ein paar Jahre alt. Windows war in Version 3 auf dem Markt. Wer hatte denn damals noch irgendetwas anderes als einen PC? Bestenfalls als Erbstück, welches man Freunden zeigen, und diese zum Staunen bringen konnte, dass es auch mal andere Computer gab. In jedem Geschäft standen nur PCs, nichts anderes verkaufte sich.

    Ich hab den Eindruck, du schreibst hier nicht aus Erinnerung, sondern versuchst zu rekonstruieren, wie es "gewesen sein muss". Beispielsweise das mit dem 486er ... weißt du, was so ein Teil damals gekostet hat? 1991 konntest du sogar noch XTs kaufen, der 286er war Standard. Mein 386er war damals völlig überdimensioniert. Du vergisst, dass man damals ziemliche Klimmzüge machen musste, um die Kisten auszureizen, wegen dem 640K-Limit. Viele meiner Freunde hatten damals C64, C128, Amiga 500, Atari ST, einer hatte sogar einen VC20. Es war zwar selbstverständlich abzusehen, dass PCs den Sieg davontragen, aber dein Bild mit "Erbstücken" ist IMHO völlig verzerrt.


  • Mod

    Du argumentierst für den Amiga wie für eine Spielkonsole. Wen interessierte in den 80ern die spieletauglichkeit eines Schreibtischrechners? Wer nicht nur nebenher Computerspiele spielen wollte, kaufte sich eine Spielekonsole. Oder meinetwegen auch einen Amiga, wenn er noch ein bisschen Heimcomputer nebenher wollte. Damit wird man als Hersteller aber nicht zum dominanten Heimcomputeranbieter.
    Erst in den frühen 90ern wurde der IBM-PC, wie du richtig beschreibst, eine ernsthafte Plattform für Spiele, die mit den Konsolen und dem Amiga in dieser Hinsicht mithalten konnte. Das war dann ja auch das endgültige Aus für Commodore, die damit einen großen Teil ihrer letzten Kunden (=Computerspieler, die keine reine Konsole, sondern auch noch einen Heimcomputer wollen) verloren. Eine Chance auf dem Markt für Nicht-Spielerechner hatten sie aber schon Jahre davor nicht mehr.


  • Mod

    Bashar schrieb:

    SeppJ schrieb:

    Denk mal nach: 1991! Das war der 486er schon ein paar Jahre alt. Windows war in Version 3 auf dem Markt. Wer hatte denn damals noch irgendetwas anderes als einen PC? Bestenfalls als Erbstück, welches man Freunden zeigen, und diese zum Staunen bringen konnte, dass es auch mal andere Computer gab. In jedem Geschäft standen nur PCs, nichts anderes verkaufte sich.

    Ich hab den Eindruck, du schreibst hier nicht aus Erinnerung, sondern versuchst zu rekonstruieren, wie es "gewesen sein muss". Beispielsweise das mit dem 486er ... weißt du, was so ein Teil damals gekostet hat? 1991 konntest du sogar noch XTs kaufen, der 286er war Standard. Mein 386er war damals völlig überdimensioniert. Du vergisst, dass man damals ziemliche Klimmzüge machen musste, um die Kisten auszureizen, wegen dem 640K-Limit. Viele meiner Freunde hatten damals C64, C128, Amiga 500, Atari ST, einer hatte sogar einen VC20. Es war zwar selbstverständlich abzusehen, dass PCs den Sieg davontragen, aber dein Bild mit "Erbstücken" ist IMHO völlig verzerrt.

    Das ist das, wie ich es um die Zeit im Bekanntenkreis erfuhr. Ich selber hatte einen geerbten XT und einen Atari ST und war immer ganz neidisch auf meine Freunde, deren Eltern die dicken 386er mit den bunten Fenstern hatten. Niemand kaufte um die Zeit mehr was anderes als einen IBM kompatiblen PC. Das ist die Hauptaussage, die ich machen wollte.



  • Bashar schrieb:

    SeppJ schrieb:

    Denk mal nach: 1991! Das war der 486er schon ein paar Jahre alt. Windows war in Version 3 auf dem Markt. Wer hatte denn damals noch irgendetwas anderes als einen PC? Bestenfalls als Erbstück, welches man Freunden zeigen, und diese zum Staunen bringen konnte, dass es auch mal andere Computer gab. In jedem Geschäft standen nur PCs, nichts anderes verkaufte sich.

    Ich hab den Eindruck, du schreibst hier nicht aus Erinnerung, sondern versuchst zu rekonstruieren, wie es "gewesen sein muss". Beispielsweise das mit dem 486er ... weißt du, was so ein Teil damals gekostet hat? 1991 konntest du sogar noch XTs kaufen, der 286er war Standard. Mein 386er war damals völlig überdimensioniert. Du vergisst, dass man damals ziemliche Klimmzüge machen musste, um die Kisten auszureizen, wegen dem 640K-Limit. Viele meiner Freunde hatten damals C64, C128, Amiga 500, Atari ST, einer hatte sogar einen VC20. Es war zwar selbstverständlich abzusehen, dass PCs den Sieg davontragen, aber dein Bild mit "Erbstücken" ist IMHO völlig verzerrt.

    Danke, genau so sehe ich das auch und so war das auch bei mir damals.

    Ich war 1991 mit dem PC fast der einzige in meiner Klasse, alle anderen hatten entweder nen Amiga 500, C64, Atari ST oder gar keinen Rechner.
    Einer hatte noch ne alte Konsole.

    Gerademal in der Paralellklasse gab's noch einen, der nen PC hatte.

    Die meisten von denen wechselten erst 1993 zum PC als X-Wing herauskam und gekauft wurde dann ein 486DX oder SX @ 25-33 MHz. Vereinzelt gab's dann später auch Leute die mit nem DX2/66 einstiegen.
    Nen Pentium hatte niemand, obwohl der schon 93 eingeführt wurde.
    Er war einfach zu teuer und kaum Verfügbar. Erst ab ca. 95 gab's dann die ersten paar Schüler, deren Väter nen Pentium für WC3 gekauft haben.



  • Du argumentierst für den Amiga wie für eine Spielkonsole. Wen interessierte in den 80ern die spieletauglichkeit eines Schreibtischrechners?

    Der Punkt ist folgender:

    Homecomputer waren überall angebotene Massenprodukte und daher günstiger als ein PC.
    Das sind auch für eine Firma kosten, die nicht unwesentlich sind.

    Und das Personal muss ebenfalls geschult werden, da ist es naheliegend wenn man solche Computer in die Firma setzt, die die Mitarbeiter auch zu Hause haben.

    All das sind Punkte wenn es nicht um Rechenpower geht und zum Briefe schreiben oder für die Tabellenkalkulation war auch ein Amiga 2000 schnell genug.

    SeppJ schrieb:

    Wer nicht nur nebenher Computerspiele spielen wollte, kaufte sich eine Spielekonsole. Oder meinetwegen auch einen Amiga, wenn er noch ein bisschen Heimcomputer nebenher wollte.

    Spielekonsolen waren in Deutschland (zumindest der Gegend aus der ich bin)
    zur Zeit der Heimcomputer kein Thema.

    Horton oder Kaufhof hatte überwiegend nur Amiga und C64 Spiele im Angebot. Vereinzelt auch ein paar PC und Atari ST Spiele.

    Spiele für Nintendo oder Nintendo an sich gab's kaum.
    Erst als 1990 der Gameboy in Deutschland auf dem Markt kam, stieg der Bekanntheitsgrad von Nintendo.
    Vorher kannte Nintendo fast niemand, Atari und Commodore dafür jeder und mit Atari wurden nicht die Konsolen verbunden, sondern der Atari ST Computer.

    Die einzige Person die ich kannte die 1991 in Deutschland ein Nintendo System hatte, war ein Ami und das war ein richtiger Ami der in die US Schule der US Kaserne in der Nähe ging.

    Ne Konsole hatte nur ein einziger und das war ein altes Ding aus 1982.
    Dürfte auch irgendeine Atari Konsole gewesen sein.
    Und der gleiche Typ hatte noch einen Atari ST.

    Damit wird man als Hersteller aber nicht zum dominanten Heimcomputeranbieter.
    ... Eine Chance auf dem Markt für Nicht-Spielerechner hatten sie aber schon Jahre davor nicht mehr.

    Das ist der Punkt, warum ist es nicht so gelaufen?

    Ein PC kostete 1982 über 40000 DM
    und Ende 1990 ist der Preis gerademal auf 3000-6500 DM gefallen, während ein Amiga System schon für 2000 DM zu haben war und in den Jahren zuvor auch nicht viel teurer war.
    Gleiches gilt für den C64 bzw. sein Büropändant, der C128.
    Keiner dieser Heimcomputer war jemals teurer als 6000 DM.
    Der PC dagegen schon, insbesondere zu Beginn des IBM PCs.



  • SeppJ schrieb:

    Das ist das, wie ich es um die Zeit im Bekanntenkreis erfuhr. Ich selber hatte einen geerbten XT und einen Atari ST und war immer ganz neidisch auf meine Freunde, deren Eltern die dicken 386er mit den bunten Fenstern hatten. Niemand kaufte um die Zeit mehr was anderes als einen IBM kompatiblen PC. Das ist die Hauptaussage, die ich machen wollte.

    Die Bunten Fenster waren 1991 kein Thema!

    Das Marktführende OS war MS-DOS und Breife getippt wurde in der DOS Version von Word.

    Windows wurde erst mit Windows 3.1 interessant und damit das Sinn machte brauchte man 4-8 MB RAM und einen 386er mit 2d Beschleuinger Grafikkarte.
    Bei allem anderen, war man mit nem ASCII Texteditor + DOS besser dran und das war auch so, obwohl Windows 3.1 theoretisch auch auf einem 286er ausgeführt werden konnte.

    OS/2 gab es zu dem Zeitpunkt zwar auch schon, aber das war nur in Firmen ein Thema und sonst nirgends.

    Ich habe von 1990-1993 immer neidisch auf die Amiga User mit ihrer Workbench und Apple User geguckt, denn auf dem PC war ASCII Textgrafik für mich Realität, trotz VGA Karte!

    Buntes gab es nur in Spielen und Ausnahmsweise Deluxe Paint 2 zu sehen.
    Aber Fenster hatte ich da trotzdem nirgends.

    Norton Utilities das Mausbedienung bot um Dateien zu verwalten und wie bei einer Fensteroberfläche mit der Maus hin und herzuschieben war die Krönung.

    Aber vielleicht hast du fürher in einer reinen Bonzen Gegend mit Prosche und Ferrari vor der Tür gelebt, da dürften auch schon 1990 386er mit 4-8 MB RAM standard gewesen sein, aber das traf eben nicht auf die Normalverdiener zu.
    So ein 386er kostete damals Anfang 1990 noch 6000 DM, während man den 286 für 2 Tausender weniger bekam.



  • SeppJ schrieb:

    Niemand kaufte um die Zeit mehr was anderes als einen IBM kompatiblen PC.

    Naja, doch. Ich weiß noch ziemlich gut, dass genau zu dieser Zeit ein Freund, der schon studierte, überlegte, was für einen Computer er sich kauft.
    Das war in Braunschweig, und zu dieser Zeit wurden Ataris auch noch in Braunschweig hergestellt (gutes Turnschuhnetzwerk...). Die Entscheidung war schwierig, beide Systeme (68000, Atari ST vs IBM) hatten ihre Vorzüge und Nachteile. Der er Musiker war, und der Atari in BS so verbreitet war, und auch technisch herausfordernder als der IBM (Lötbasteleien und so Zeug), oder aus unbekannten Gründen, kaufte er einen Atari - obwohl viele Studenten schon IBMs so - 33MHz hatten (die auch an den Unis verbreitet sein dürften). Die (noch nicht so wirklich verhersehbare) Durchsetzfrage entschied sich erst so richtig ein zwei oder drei Jahre später, u.a. weil die 68000er sich nicht vernünftig weiterentwickelt hatten, teilweise aufgrund marketingtechnischer Fehlentscheidungen, und auch technische Gründe bei der Prozessorenfertigung spielten eine Rolle. Hervorragende Rückwärtskompatibilität wie bei Intel war nicht gegeben (und das war Scheiße, gute Programme waren nicht billig) und die Intels wurden immer schneller und billiger, und schnellere Rechner wollten alle haben, da war der Unterschied noch bedeutsam.
    (Zum Komponieren waren die Ataris auch später noch sinnvoller, da timinggenauer)
    (Softwareemulation von Synths und Plugins eh noch kein Thema)

    (Noch ein paar Jahre später, so um 1997/98 hatte ich einen 500Mhz Alpha-PC im Laden gesehen. Ein paar Killerapps (auch für die Geschäftswelt) und Spielchen + intuitives Unix + pragmatische Schnittstellen und wer weiß...)

    Eine recht fesselnde Diskussion, die so einiges aufklärt, gibt es in der
    Mikrocontrollerseite, auf die Frage, warum sich DOS durchsetzte:
    http://www.mikrocontroller.net/topic/wie-konnte-sich-ms-dos-durchsetzen#new
    http://www.mikrocontroller.net/topic/wie-konnte-sich-ms-dos-durchsetzen#3001660


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