Wie kaputt ist Europa?



  • Hi,

    laut SPON:

    Der Wirtschaftsberater des russischen Präsidenten Putin, Sergej Glasew, forderte von Zypern im Gegenzug für russische Hilfen eine engere Bindung Nikosias, etwa durch einen Beitritt zu der von Moskau geführten Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft.

    Dann sitzt also der RGW in Zukunft mit bei der EU am Tisch.

    Wenn das Honni noch mit erlebt hätte 😉 😃

    Vielleicht sollte man das als Grund für Rauswurf nehmen.

    Gruß Mümmel



  • Für meinem Geschmack fehlt da ein einheitlicher europäischer Gedanke in allen EU Staaten.

    Ja, aber das kann man halt einfach vergessen. Bring Mal die Italiener dazu "europäisch" (das ist näher an deutsch als italienisch dran) zu denken, oder die Griechen. Das geht einfach nicht, die haben ihre Kultur und zur Kultur gehört auch deren Denken. Das kann man nicht politisch bestimmen, das ist so in den Köpfen gewachsen und wird sich so schnell auch nicht ändern.

    Man kann auch nicht erwarten, dass sich das ändert. Ich würde als Italiener auch nicht gerne umdenken, v.a. wenn man von Freunden und Bekannten ja auf Bestätigung der eigenen Meinung stößt. Ich weiß nicht, wie das bei der EU-Errichtung bedacht wurde. Vermutlich gar nicht oder man hat zu viel guten Willen vorausgesetzt.


  • Mod

    Eisflamme schrieb:

    Ich weiß nicht, wie das bei der EU-Errichtung bedacht wurde. Vermutlich gar nicht oder man hat zu viel guten Willen vorausgesetzt.

    Man hat wie üblich gedacht, dass man das Volk durch Vorgaben erziehen kann. Das denken Politiker immer wieder.



  • hallo

    pointercrash() schrieb:

    Also, sagen wir mal, daß mir der chrische5- Stil gewaltig auf den Senkel geht.

    Faktische Inhalte benötigen meist Polemik als Transportmedium, weil es sonst keiner mehr wahrnimmt. Als dämlich haben mich wenige bezeichnet, eher als unbequem, aber was soll's?

    ohne das aufwärmen zu wollen: du warst derjenige, der fakten verkündet hat, die keine sind. dann hast du auf ein pdf verwiesen, was du entweder nicht gelesen oder nicht verstanden hast. am ende hast du deine eltern gefragt und die haben mir recht gegeben. so weit zu den fakten. dass problem an bildung ist, dass jeder der mal einen schule von innen gesehen hat, denkt, er versteht was davon. das ist eigentlich nur mit dem bundestrainer zu vergleichen, da haben auch immer alle mehr ahnung. ein programmierer kennt so ein gefühl wahrscheinlich eher nicht.

    zum thema eu: zum ersten mal bin ich wirklich etwas nervös. zypern könnte übel ausgehen. ich finde es unfair, einfach prozente von privatvermögen einzuziehen. egal, wie hoch diese sein sollten.

    chrische



  • Hi Chrische,

    chrische5 schrieb:

    zum thema eu: zum ersten mal bin ich wirklich etwas nervös. zypern könnte übel ausgehen. ich finde es unfair, einfach prozente von privatvermögen einzuziehen. egal, wie hoch diese sein sollten.

    Du hast es immer noch nicht begriffen, das Geld ist weg, verspielt verpulvert...
    Lediglich wir alle bieten ihnen an, ihnen ihre Konten wieder zu reanimieren (auf unser aller Kosten natürlich) aber eben nur unter der Voraussetzung, das sie auch ein klein bisschen dabei mithelfen, und sich nicht nur zurücklehnen und sagen Hannemann geh du voran.

    Die Konten sind praktisch schon so gut wie leer, nur eben wir bieten ihnen an, sie ihnen wieder aufzufüllen, natürlich abzüglich des Extragewinns, den sie auf Grund des im Vergleich zu allen anderen erhöhten Zinssatzes gemacht haben.
    Wir füllen ihnen also ihr Spartöpchen wieder auf, aber eben nur zu den Bedingungen, wie wir alle es auch nur aufgefüllt haben.

    Was davon eingezogen ist, das musst Du mir nun aber mal erklären.

    Gruß Mümmel



  • Hat jemand Mal einen Link zu diesem EU-Beschluss? Also verliere ich persönlich jetzt % an meinem Privat"vermögen"?

    Edit: Achso, geht um die Zyprioten. Ich dachte, um die zu retten, werden allen anderen EU-Bürgern Privatgelder abgezogen.



  • chrische5 schrieb:

    hne das aufwärmen zu wollen: du warst derjenige, der fakten verkündet hat, die keine sind. dann hast du auf ein pdf verwiesen, was du entweder nicht gelesen oder nicht verstanden hast. am ende hast du deine eltern gefragt und die haben mir recht gegeben. so weit zu den fakten. dass problem an bildung ist, dass jeder der mal einen schule von innen gesehen hat, denkt, er versteht was davon. das ist eigentlich nur mit dem bundestrainer zu vergleichen, da haben auch immer alle mehr ahnung. ein programmierer kennt so ein gefühl wahrscheinlich eher nicht.

    zum thema eu: zum ersten mal bin ich wirklich etwas nervös. zypern könnte übel ausgehen. ich finde es unfair, einfach prozente von privatvermögen einzuziehen. egal, wie hoch diese sein sollten.
    ...

    Ich wußte tatsächlich nicht, daß der Personalmangel so derb durch Abzug von Anrechnungsstunden ausgeglichen wurde. Meine Eltern wurden bebettelt, daß sie noch ein Jahr machen und noch ein Jahr usw. Ich verstehe, daß sie keine Lust mehr hatten.

    muemmel,
    das Geld ist nicht weg, es ist nur "woanders". Bilanztechnisch verschwindet Geld nicht, es taucht nur an Stellen auf, die man als nützlich oder schädlich einordnen kann.
    Sind Millionen in der Villa eines russischen Oligarchen besser untergebracht oder bei einem Ledertreter beim FC Bayern?
    Geld basiert auf Schulden, heutzutage sind das nicht mehr als bunt bedruckte Papierchen und ein paar Bits auf irgendwelchen Computern, die über Internet als Milliarden in Sekundenbruchteilen übertragen werden können.



  • Hi pointercrash(),

    pointercrash() schrieb:

    muemmel,
    das Geld ist nicht weg, es ist nur "woanders". Bilanztechnisch verschwindet Geld nicht, es taucht nur an Stellen auf, die man als nützlich oder schädlich einordnen kann.

    ist mir schon klar, dass es nicht weg ist in dem Sinne von physisch verschwunden.
    Aber für die Kunden zypriotischer Banken ist es definitiv weg. Weg inm Sinne von zu einem anderen. Aber andersrum gefragt, hatten sie es wirklcih jemals? Der kleine Bauer der seine Oliven anbaut und dafür ein paar Euros bekommt, der hat das wirklich. Und nun hat es ein anderer...
    Aber all die, die geglaubt hatten über windige Geldgeschäfte Geld "verdient" zu haben, hatten die es wirklich, oder nur die Illusion es zu haben und nun ist ihnen diese Illusion genommen worden.
    Wer in der Speilbank gewinnt, hat damit noch lange kein Geld. Erst wenn er seine Chips eingetauscht bekommen hat und damit unbehellligt bis nach Hause gekommen ist, dann hat er Geld. Davor hat er wie die meisten anderen mit ihren Geld-Billionen nur ein zahlungsversprechen, und was das derzeit wert ist sehen wir ja landauf landab.

    Gruß Mümmel



  • Eisflamme schrieb:

    Ich weiß nicht, wie das bei der EU-Errichtung bedacht wurde. Vermutlich gar nicht oder man hat zu viel guten Willen vorausgesetzt.

    Der gute Wílle war und ist nach mindestens 2000 Jahren immer wiederkehrender Kriege in Europa eine sehr sinnvolle Idee. Die Umsetzung dieser Idee begann 1951 mit der Montanunion und dauert weiter an. Wir alle haben mehr Vorteile vom Prozess der europäischen Integration denn Nachteile. Unvollkommenes und Fehler gehören korrigiert. Viele von euch wollen aber die Idee wegschmeissen. Warum und was soll dann besser sein? Und was bitte haben der Euro und die Finanzmärkte mit der Idee Europa zu tun?

    Ich verabschiede mich aus dieser als unsinnig betrachteten Diskussion! 😞



  • Die Idee Europa ist doch super, aber der Euro führt eu-intern eben zu einigen Problemen. EU-extern, also weltweit bezogen, ist die Währungsunion durchaus wichtig, um mithalten zu können.

    Ich finde nur, man hätte sich vorher Mal überlegen müssen, was passiert, wenn irgendwas bei jemandem schiefläuft oder wenn einer einfach nicht mehr mitspielen möchte. Ist ja schön mit dem guten Willen, aber man muss Dinge einfach szenarisch durchdenken. Entweder wurde das nicht gemacht oder es wurde ignoriert.

    Ich bin nicht sicher, welche Mittel es gibt, um die Probleme zu lösen oder welche Mittel man hätte vorher einführen müssen, um das jetzt lösbar zu machen. Aber wenn man damals keine gesehen hätte, hätte man die Einführung des Euros halt überdenken müssen. Oder eben doch Deutschland + Benelux + Frankreich, die können alleine wahrscheinlich weltweit schon ganz brauchbar konkurrieren (weiß ich nicht, aber ob Italien/Spanien etc. jetzt so viel dazu beitragen? Keine Ahnung...).

    Ich bin da letztlich auch kein Experte. Das Traurige ist nur, dass ich häufig das Gefühl habe, dass die Politiker das auch nicht sind. Die sollen sich gefälligst in ihren Fachbereichen richtig auskennen.



  • muemmel,
    Im Weltuntergangsfred hatte ich in ein paar Links auf Youtube gepostet, die das Wesen des Geldes erklären und auch, warum zinsbasierte (inflationäre) Währungssysteme zyklisch zusammenbrechen (müssen). Deflationäre Lagen sind auch nicht leicht zu kontrollieren. Labile Systeme vertragen einfach keine Reglerfehler.
    Wie es die Politik geschafft hat, auf allen Kontinenten einem entfesselten Finanzsystem fast alle Regler in die Hand zu drücken, muß sie sich wirklich fragen lassen.
    Zumindest war in Europa eine "kalte Enteignung" meines Wissens seit einigen Jahrzehnten nicht mehr denkbar.

    @Eisflamme&berniebutt
    Was ist an Europa gut, außer eurem Glauben dran?
    EWU und EWS hatten sich bereits bewährt, bei der EU läuft rechtlich alles verquer und der Euro steht nahezu täglich unter Beschuß.



  • Ohne Zoll über die Grenze und Währung nicht wechseln müssen, wenn man irgendwo Urlaub macht. Das find ich eigentlich ganz nett.



  • hallo

    Eisflamme schrieb:

    Ohne Zoll über die Grenze und Währung nicht wechseln müssen, wenn man irgendwo Urlaub macht. Das find ich eigentlich ganz nett.

    ich erst. das ist einfach der hammer!

    chrische



  • Hi Chrische und Eisflamme,

    chrische5 schrieb:

    hallo

    Eisflamme schrieb:

    Ohne Zoll über die Grenze und Währung nicht wechseln müssen, wenn man irgendwo Urlaub macht. Das find ich eigentlich ganz nett.

    ich erst. das ist einfach der hammer!

    chrische

    Wie oft geht ihr denn in den Urlaub und über die Grenze?
    Mehr als 5 mal werden die wengsten im Jahr in Urlaub gehen. Aber einkaufen muss man jede Woche. Also ist doch erst mal wichtig, das das tägliche Einkaufen abgesichert ist und für den Urlaub da gehts dann eben mal in die Wechselstube.

    Eine Volkswirtschaft ist letztlich auch nur eine Art Maschinerie, und jegliche Maschinen laufen am optimalsten an ihrem Arbeitspunkt und je weiter man davon weg kommt, um so ungünstiger werden die Verhältnisse.

    Beim Euro hat man im Prinzip eine Turbine mit einem Dieselmotor gekoppelt. Und das ohne Untersetzungsgetriebe (=Wechselkurs).

    Unterschiedliche Völker haben unterschiedliche Mentalitäten und vor allem unterschiedliche Dinge die ihnen wichtig sind. Und eben auch unterschiedliche natürliche Voraussetzungen. Versucht doch mal in Südspanien bei über 40° Hitze um die Mittagszeit schwere körperliche Arbeit zu verrichten. Geht nicht!
    Oder versuch mal in Deutschland im Dezember im Freien von einem Café zum andern zu ziehen und überall im Freien ne Weile zu sitzen und nen Kaffee zu trinken. Geht auch nicht. Im Süden muss man halt ne ausgiebige Mittagspause machen, bis es wieder erträglich wird. Wenn man das gleiche aber in Deutschland machen würde, dann sieht man im Winter die Sonne die ganze Woche nicht ein mal.

    Es gibt nur eine Möglichkeit, zurück zur EWG und als Zahlungsmittel in den einzelnen Ländern (oder zusammenpassenden Ländergruppen) wieder eigene Zahlungsmittel einführen und den Euro (oder wieder den Ecu) nur noch als Zahlungsmittel mit dem Rest der Welt benutzen. Dann haben wir den Euro als große Währung für den Wettbewerb mit dem Rest der Welt und in den einzelnen Ländern kleine angepasste eigene Währungen.

    Dann lohnt es sich auch wieder dort Urlaub zu machen, auch für die, die nicht viel Geld haben. Und man muss nicht mehr alles in China produzieren lassen, sondern kann all die kleinen Zuarbeiten wieder dort unten in unmittelbarer Nähe machen lassen ohne erst wochenlang auf das Schiff mit der nächsten Lieferung zu warten.

    Gruß Mümmel


  • Mod

    Eisflamme schrieb:

    Die Idee Europa ist doch super, aber der Euro führt eu-intern eben zu einigen Problemen. EU-extern, also weltweit bezogen, ist die Währungsunion durchaus wichtig, um mithalten zu können.

    Ist das wirklich so? Vor dem EURO konnte man internationale Geschäfte in ECU abwickeln, auch Anleihen darin kaufen, aber jede Einzelwährung hatte einen Kurs gegen den ECU, den man ändern konnte, falls das für ein Land notwendig geworden wäre. Für den internationalen Handel hat sich nicht viel geändert, früher ECU-Konto, heute EUR-Konto. Gut, die Verbreitung des ECU war nicht flächendeckend, aber das war ja nun das kleinste Problem.



  • Freihandelszonen sind keine Erfindungen der Europa- Macher.
    Das EWS hat ja früher ganz gut funktioniert, nur müßten einige Länder rasch Abwertungen beantragen.
    Schengen- Abkommen usw. müßten ja davon nicht betroffen sein. Aber das andauernde Eintreten für Bankenrettungen wird krachen gehen. Früher oder später.



  • Marc++us:
    Puh, dafür lebe ich - glaube ich - noch nicht lange genug. Aber wenn das wirklich stimmt, entzieht das der ganzen Sache ja eine gehörige Portion Substanz. Aber war das nicht einer der Motivationen dafür die Währung einzuführen? Oder wieso hat man das gemacht? Wieder nur eine fixe Idee der Politik ohne tiefgründiges Nachdenken?

    muemmel:
    Sorry, das war von mir ein halber Troll. Dass das Einsparen von Währungsumtausch-Aktionen über die Grenze kein ernsthaftes Argument für eine Währungsunion ist, liegt ja auf der Hand. Ich dachte, das würde deutlicher werden, aber der Trollanteil im Forum ist wohl "too friggin' high".

    Ansonsten muss ich mich wohl wirklich Mal über den historischen ECU informieren, der scheint ja ein ganz gutes Mittel gewesen zu sein.



  • Hi,

    noch vor rund 15 Jahren waren wir Deutsche überall in Europa gern gesehen (sofern wir uns nicht wie bestimmte Mallorca-Urlauber benommenhaben), ganz besonders, wenn wir nicht in der landeswährung sondern mit unserer D-Mark bezahlt haben. Es ging uns und allen anderen Ländern gut und Deutschland war hoch angesehen obwohl es nur seinen normalen Anteil an der EU bezahlt hat.

    Heute haben wir eine einheitliche Euro-Währung, aber ein Europa, in dem wir überwiegend von allen aus der Bevölkerung verhasst sind, wo unsere Repräsentanten mit Hitlerbärtchen Hakenkreuzarmbinde und Nazi-Uniformen plakatiert werden, müssen uns als Nazis beschimpfen lassen, sollen für alles zahlen und Bürgen, werden mit ein bisschen Pech in manchen Ländern wenn wir uns als Deutsche zu erkennen geben bereits zusammengeschlagen, es geht den Leuten in Europa immer schlechter, Millionen Arme in ganz Europa fallen durch alle sozialen Netze und leben in Bitterster Armut am Rande des Existenzminimums bzw. weit drunter und Europa steht am Rande eines allgemeinen Bürgerkrieges und der politische Wasserkopf ist ins unermessliche gestiegen.

    Wo also sind die friedensstiftenden und Glück und Reichtum bringenden Segnungen des Euro, die wir um jeden Preis verteidigen müssen.

    Die EU verteidigt den Euro bis zum letzten Spargroschen der Deutschen.

    Gruß Mümmel



  • Mit keiner Zeile von deinem elenden Scheißgejammer konntest du begründen, wieso der Euro an den Zuständen, die du beschreibst, die Schuld tragen soll. Wieso hätte es nicht genauso kommen können- auch ohne Euro?
    Das einzige Land, das ich mehrmals besucht habe, hat den Euro nichtmal, ich müßte immer noch Geld tauschen, und ich sehe nicht das Problem dabei. Also echt, dieses "man muß kein Geld mehr umtauschen, wenn man ins Ausland geht"-Argument ist sowas von strunzdumm...



  • Muemmmel hat recht.
    Letztlich zahlen wir Deutschen die Zeche, jetztschon, Export hin oder her.
    Ja, wir haben den Arbeitsmarkt reformiert, aber um welchen Preis? Jede Menge prekäre Arbeitsverhältnisse und ständig Hartz IV im Nacken.
    Die jüngste Studie zu den Medianvermögen belegt, daß Spanier und Italiener reicher sind, als Deutsche.
    Daß wir eine enorme gesellschaftliche Spaltungskraft damit geschaffen haben, liegt auf der Hand.
    Unter den "Großen" Europas sind wir bereits die Ärmsten.


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