Wie lange hält etwa eine Festplatte die nicht in Betrieb ist?
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Wie lange könnten Daten auf einer Festplatte halten wenn die Festplatte nicht immer in Betrieb ist?
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Angenommen die Festplatte wurde ca 3-4Jahre schon benutzt und später nur noch ab und zu angeschlossen wird.
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Meine 200 MB Festplatte ist 20 Jahre alt und sie funktioniert immer noch.
Die Letzte Neuinstallation der Daten dürfe etwa 1997 gewesen sein, aber da müßte ich dann schon genau nachsehen.
Eventuell finde ich einen von MS-DOS 6.2 angelegten Zeitstempel.Allerdings war der Rechner das letzte mal im >= Mai 2009 in Betrieb.
Es könnte also sein, das er jetzt nicht mehr geht. Ich müßte das erst testen.
Zumindest zeigt dies aber, dass die Daten zumindest 12 Jahre hielten, das DOS konnte nämlich noch ohne Probleme gebootet werden und Lesefehler hat chkdsk bzw. scandisk damals auch keine gemeldet.
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Die Festplatte erneuert ihre Daten übrigens nicht wie ein DRAM, wenn sie im Betrieb ist. Deine Frage klingt ein wenig so, als würdest du dies annehmen. Solange keine neuen Daten beschrieben werden, ist die Frage nach der Haltbarkeit unabhängig vom Betrieb (vom mechanischen Ausfall mal abgesehen, der die übliche Ursache für Festplattenausfall ist - nicht Datenhaltbarkeit - und eher im Betrieb auftritt).
Ansonsten ist die Haltbarkeit magnetischer Datenträger ziemlich hoch, solange man sie eben nicht in ein starkes Magnetfeld hält. Ich kann dir, wie mein Vorredner, auch nur Anekdoten liefern, aber auch ich habe schon Festplatten nach über 10 Jahren erfolgreich gelesen. Disketten, welche eigentlich eher empfindlicher, da ungeschützter sind, auch noch nach 20 Jahren. Eigentlich ist mir noch nie ein magnetischer Datenträger kaputt gegangen, weil die Daten sich aufgelöst hätten, das kenne ich nur optischen Datenträgern (natürlich sind viele Festplatten, und erst recht Disketten, mechanisch ausgefallen). Die Werte von 10 und 20 Jahren sind einfach gegeben durch die Dauer, wie lange ich diese Medien benutzt habe, keine Obergrenze über der ich Datenverlust festgestellt hätte.
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SeppJ schrieb:
Deine Frage klingt ein wenig so, als würdest du dies annehmen. Solange keine neuen Daten beschrieben werden, ist die Frage nach der Haltbarkeit unabhängig vom Betrieb (vom mechanischen Ausfall mal abgesehen, der die übliche Ursache für Festplattenausfall ist - nicht Datenhaltbarkeit - und eher im Betrieb auftritt).
Ich fand nicht das die Frage danach klingt, sondern sie ist logisch,
weil man eben immer wieder mal hört das die Mechanik altert und das Gleitgel, sofern vorhanden, eintrocknet oder das Lager Probleme macht, wenn die Platte nicht in regelmäßigen Abständen in Betrieb genommen wurde.Beispiele wie dieses liest man regelmäßig:
http://www.mikrocontroller.net/topic/205886#2033475
Ansonsten ist die Haltbarkeit magnetischer Datenträger ziemlich hoch, solange man sie eben nicht in ein starkes Magnetfeld hält.
Das Magnetfelder der Erde ist stark genug, um den Stahl in Wolkenkratzern über die Jahre zu magnetisieren.
Wenn die Festplatte also ständig am gleichen Ort gelagert wird und auch nicht benutzt wird, wäre eine schleichende magnetisierung durch das Erdmagnetfeld durchaus möglich.
Die Magnetisierung die ein Bit ergibt ist hier leider auch nicht atomar, sondern viele Atome bilden Feldlinien die alle zusammen für ein Bit zuständig sind.
Je länger also die Platte unbewegt am gleichen ort gelagert wird, desto mehr Atome könnten umgepolt werden, bis irgendwann die Elektronik beim auslesen ein umgekipptes Bit ausliest.Interessant wäre auch die Frage, ob es einen Unterschied macht, in welche Richtung relativ zum Magnetfeld man die Platte lagern solltet und ob horizontal oder vertikal besser ist.
Disketten, welche eigentlich eher empfindlicher, da ungeschützter sind, auch noch nach 20 Jahren. Eigentlich ist mir noch nie ein magnetischer Datenträger kaputt gegangen, weil die Daten sich aufgelöst hätten, das kenne ich nur optischen Datenträgern (natürlich sind viele Festplatten, und erst recht Disketten, mechanisch ausgefallen).
Also ich habe > 100 3,5" HD Disketten wegen Lesefehlern wegwerfen können und das waren keine mechanischen Fehler, sondern hatte etwas mit der magnetischen Datenschicht zu tun. Die Disketten wurden nämlich in Ruhe in einer Kiste lange Zeit gelagert.
Optische Datenträger halte ich für wesentlich zuverlässiger, wenn man welche mit anorganischem Datenträgersubstrat verwendet.
Bei diesen hatte ich noch nie Probleme beim Lesen.Benutzt habe ich in der Regel CD-RWs und DVD-RAMs, beide nutzen das Phase Change Verfahren.
CD-Rs und DVD-/+R(W)s habe ich gemieden wie die Pest.
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Siehe auch, ganz unten:
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sollte Dir 'in Stein meißeln' zu mühselig erscheinen, so bleibt noch 'mit kohlenstoffhaltiger Tinte auf Pergament ausdrucken'. Trocken und feuersicher lagern. Am besten mit mehreren Kopien an mehreren getrennten Orten
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Kenner der Archäologie schrieb:
sollte Dir 'in Stein meißeln' zu mühselig erscheinen, so bleibt noch 'mit kohlenstoffhaltiger Tinte auf Pergament ausdrucken'. Trocken und feuersicher lagern. Am besten mit mehreren Kopien an mehreren getrennten Orten
http://www.golem.de/news/storage-technik-glas-als-datenspeicher-fuer-die-ewigkeit-1209-94767.html
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Lange schrieb:
Die Magnetisierung die ein Bit ergibt ist hier leider auch nicht atomar, sondern viele Atome bilden Feldlinien die alle zusammen für ein Bit zuständig sind.
Je länger also die Platte unbewegt am gleichen ort gelagert wird, desto mehr Atome könnten umgepolt werden, bis irgendwann die Elektronik beim auslesen ein umgekipptes Bit ausliest.Totaler Unsinn. Dass die einzelne Dateneinheit aus einem relativ großen magnetischen Gebiet besteht, ist gerade der Grund, warum das Umkippen nicht passiert. Deshalb wird auch der Wolkenkratzer magnetisch (stimmt das? Klingt eher nach Großstadtlegende), weil er vorher nicht magnetisch ist.
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SeppJ schrieb:
Lange schrieb:
Die Magnetisierung die ein Bit ergibt ist hier leider auch nicht atomar, sondern viele Atome bilden Feldlinien die alle zusammen für ein Bit zuständig sind.
Je länger also die Platte unbewegt am gleichen ort gelagert wird, desto mehr Atome könnten umgepolt werden, bis irgendwann die Elektronik beim auslesen ein umgekipptes Bit ausliest.Totaler Unsinn. Dass die einzelne Dateneinheit aus einem relativ großen magnetischen Gebiet besteht, ist gerade der Grund, warum das Umkippen nicht passiert. Deshalb wird auch der Wolkenkratzer magnetisch (stimmt das? Klingt eher nach Großstadtlegende), weil er vorher nicht magnetisch ist.
Ich hab letztens mit einer 2TB-Festplatte (WD caviar green) probiert, wie empfindlich die wirklich gegen Magneten ist, weil ich bisher annahm, dass gerade diese modernen Platten äußerst sensibel sein könnten. Vor dem Test lief die Platte bis auf ~10 reallocated sectors einwandfrei.
Ich habe http://www.supermagnete.de/Q-20-20-10-N?img=3 genommen und an die laufende Platte von allen Seiten gehalten, während ich mit dd auf die Platte geschrieben (oder auch mal gelesen) und die Datenrate mit iotop beobachtet habe. Ich hab zwischendurch auch stichprobenartig den Inhalt einzelner Bereiche auf der Platte überprüft, ob sich was verändert hat.
Stellt sich raus, entgegen meiner Erwartungen war dieser Magnet alleine nicht in der Lage, die Platte zu beschädigen. Von oben oder unten diesen Magneten an die laufende Platte kleben führt dazu, dass die Platte kurz klackt und dann ganz stehenbleibt. Wenn ich den Magnet entferne, läuft sie wieder an, als ob nichts gewesen wäre. Daten waren (stichprobenartig) nicht beschädigt, die SMART-Daten waren auch unverändert, es gab auch keine I/O-Fehler. Den Magneten von der Seite dranhalten hatte gar keinen Effekt.
Erst als ich zwei dieser Magneten genommen habe und auf jede Seite der Festplatte jeweils einen geklebt habe, sodass das Magnetfeld durch die Platte lief, konnte ich Daten beschädigen. Das lief erwartungsgemäß: Alles außer den ersten ~500GB konnte nicht mehr gelesen oder geschrieben werden. Jeder Versuch hat zum Klacken der Schreib/Leseköpfe geführt gefolgt von einem I/O-Fehler. Was ich mir nicht erklären konnte, war, dass auch innerhalb der ersten 500GB der Datendurchsatz nur noch ein Zehntel des üblichen Wertes war (~10MB/s statt ~100MB/s).
Mein Ergebnis war, dass moderne Terabyte-Festplatten deutlich unempfindlicher gegen Magneten sind, als ich vermutet hatte. Man scheint mindestens zwei Neodym-Magneten zu brauchen, die so angebracht sind, dass das Magnetfeld durch die Platte läuft, um überhaupt irgendeine Art von dauerhaftem Schaden anzurichten.
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Christoph schrieb:
SeppJ schrieb:
Lange schrieb:
Die Magnetisierung die ein Bit ergibt ist hier leider auch nicht atomar, sondern viele Atome bilden Feldlinien die alle zusammen für ein Bit zuständig sind.
Je länger also die Platte unbewegt am gleichen ort gelagert wird, desto mehr Atome könnten umgepolt werden, bis irgendwann die Elektronik beim auslesen ein umgekipptes Bit ausliest.Totaler Unsinn. Dass die einzelne Dateneinheit aus einem relativ großen magnetischen Gebiet besteht, ist gerade der Grund, warum das Umkippen nicht passiert. Deshalb wird auch der Wolkenkratzer magnetisch (stimmt das? Klingt eher nach Großstadtlegende), weil er vorher nicht magnetisch ist.
Ich hab letztens mit einer 2TB-Festplatte (WD caviar green) probiert, wie empfindlich die wirklich gegen Magneten ist, weil ich bisher annahm, dass gerade diese modernen Platten äußerst sensibel sein könnten. Vor dem Test lief die Platte bis auf ~10 reallocated sectors einwandfrei.
Hast du Geld zu verschenken?
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Christoph schrieb:
WollenHaben schrieb:
Ich hab letztens mit einer 2TB-Festplatte (WD caviar green) probiert, wie empfindlich die wirklich gegen Magneten ist, weil ich bisher annahm, dass gerade diese modernen Platten äußerst sensibel sein könnten. Vor dem Test lief die Platte bis auf ~10 reallocated sectors einwandfrei.
Hast du Geld zu verschenken?
Die Platte war leider schon außerhalb der Garantie, und mit den Lesefehlern (die nach dem Schreiben zu reallocated sectors wurden) wollte ich die nicht mehr verwenden. Außerdem hat sich die Zahl der "reallocated sectors" und "offline uncorrectable" bei jedem badblocks-Durchlauf leicht geändert, es schienen ständig neue Fehler dazuzukommen. Ein paar dutzend kaputte Sektoren bei einer 2TB-Platte sind aber nichts, was so einen Magnet-Test einschränkt, nur für den normalen Gebrauch ging sie nicht mehr.
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SeppJ schrieb:
Lange schrieb:
Die Magnetisierung die ein Bit ergibt ist hier leider auch nicht atomar, sondern viele Atome bilden Feldlinien die alle zusammen für ein Bit zuständig sind.
Je länger also die Platte unbewegt am gleichen ort gelagert wird, desto mehr Atome könnten umgepolt werden, bis irgendwann die Elektronik beim auslesen ein umgekipptes Bit ausliest.Totaler Unsinn.
Nein, ich hatte dir ja bereits den Link genannt, da kannst du es auch aus anderer Quelle nachlesen.
http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/digitale-dauerspeicher-langzeit-archivierung-mit-der-festplatte-a-632797-2.htmlDass die einzelne Dateneinheit aus einem relativ großen magnetischen Gebiet besteht, ist gerade der Grund, warum das Umkippen nicht passiert. Deshalb wird auch der Wolkenkratzer magnetisch (stimmt das? Klingt eher nach Großstadtlegende), weil er vorher nicht magnetisch ist.
Er wird magnetisch, weil die Teile sich nach dem Magnetfeld der Erde ausrichten und ja, das stimmt, das ist keine Legende.
Kannst ja mal an so einen 100 Jahre alten Stahlträger herangehen und nachmessen.
Er darf natürlich nicht ausgetauscht worden sein, bei Brücken muss man hier aufpassen und in Deutschland wird's schwierig, ein passendes Gebäude mit dicken Strahlträgern zu finden, das alt genug ist. Im 2. WK wurde ja fast alles zerbombt.
Aber in New York, z.B. beim Empire State Building würden deine Chancen sehr gut stehen.
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Dein Argument ist totaler Unsinn:
Die Magnetisierung die ein Bit ergibt ist hier leider auch nicht atomar, sondern viele Atome bilden Feldlinien die alle zusammen für ein Bit zuständig sind.
Je länger also die Platte unbewegt am gleichen ort gelagert wird, desto mehr Atome könnten umgepolt werden, bis irgendwann die Elektronik beim auslesen ein umgekipptes Bit ausliest.Was meinst du, warum Magnete wohl magnetisch bleiben? Welches Feld ist wohl das, was die Teile des Magneten spüren? Das der Erde? Oder vielleicht IHR EIGENES?