TFT Monitore mittlerweile auf CRT Niveau?
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Hi.
Ich will mir bald mal einen neuen Monitor leisten und wollte mal fragen, inwiefern die Farbdarstellung mittlerweile CRT-Niveau erreicht. Ich habe zwar schon seit etwa 2005 einen TFT Monitor, mit dem ich allgemein auch sehr zufrieden bin, allerdings fand ich die Farbdarstellung schon immer nicht so gut. Gerade an dunklen Stellen kann man kaum noch was erkennen, wo der CRT damals noch viele Kontraste hatte. Kann man da bei aktuellen Modellen bedenkenlos zugreifen oder sollte man doch lieber zwei mal hinschauen?
DankePS: Im Laden angucken etc. ist nicht so optimal, da einem viele Dinge meist erst bei längerer Benutzung auffallen
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monitorman schrieb:
Hi.
Ich will mir bald mal einen neuen Monitor leisten und wollte mal fragen, inwiefern die Farbdarstellung mittlerweile CRT-Niveau erreicht.Wenn Du den CRT nicht gerade frisch aus der Verpackung holst, dürfte Dein CRT in der Darstellung jedem TFT hoffnungslos unterlegen sein.
Vergiss bitte nicht, dass die Röhre in einem CRT ein Verschleißteil ist.
Ab drei Jahren Benutzung wird die Röhre unscharf und ab dem Punkt spielt die Farbwiedergabe keine Rolle mehr...monitorman schrieb:
Ich habe zwar schon seit etwa 2005 einen TFT Monitor, mit dem ich allgemein auch sehr zufrieden bin, allerdings fand ich die Farbdarstellung schon immer nicht so gut.
Die Farbdarstellung ist sehr abhängig vom verwendeten Panel. Es gibt hier unterschiedliche Techniken. Beliebt sind TN-Panels, die eher sehr schnell schalten, allerdings nicht farbtreu sind und das teilweise auch mit der Position auf dem Bildschirm variiert.
IPS oder S-IPS Panels sind für gute Farbwiedergabe zu bevorzugen.Ich habe dazu mal vor einigen Jahren einen Artikel geschrieben: [[url=http://www.proggen.org/doku.php?id=hardware:tft|TFT-Monitore]]. Der ist - gerade was die Preise angeht - nicht mehr aktuell, aber vielleicht ein guter Einstieg um ein paar Informationen zu erhalten.
LED Hintergrundbeleuchtung gab es seinerzeit noch nicht. Dell verbaute bis 2011 noch Kaltkathodenröhren zur Hintergrundbeleuchtung, weil die Farbwiedergabe hier besser ist. LED holt aber auf.
Es gibt auch spezielle Monitore, deren Farbwiedergabe optimal kalibriert werden kann. Das kommt auf Deinen Geldbeutel und Deine Ansprüche an.
monitorman schrieb:
Gerade an dunklen Stellen kann man kaum noch was erkennen, wo der CRT damals noch viele Kontraste hatte. Kann man da bei aktuellen Modellen bedenkenlos zugreifen oder sollte man doch lieber zwei mal hinschauen?
Man kann durchaus auch sehr viel mehr Blicke werfen.
Der Monitor hält in der Regel lange und sollte daher mit Bedacht ausgewählt werden. Bedenkenlos kaufen kann man nur einen Monitor, wenn er nicht mehr als die Linux-Shell anzeigen soll.
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In einer Zeit wo selbst Desktop-Rechner selten zu finden sind und Android bald mehr Nutzer als Windows haben wird, hast du noch eine Röhre? Respekt!
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Ich bin ein Fan von NEC LCDs. z.B. die SpectraView Serie. Was Kalibrierbarkeit angeht sind die top.
Und sie haben nen recht gute eingebaute Farbkorrektur. D.h. wenn man nen Wide-Gamut NEC auf sRGB kalibriert dann kommt auch sRGB raus. Und nicht nur irgendwas entfernt sRGB-ähnliches, wie bei den meisten anderen Wide-Gamut LCDs.Genauer als mit nem "mittelpreisigen" CRT anno 2005 geht es aber auch viel billiger. Prad.de hat immer halbwegs brauchbare Empfehlungslisten für verschiedene Einsatzzwecke, an deiner Stelle würd ich da mal nachgucken.
BTW @Xin:
LED-Backlight gibt's eigentlich schon recht lange, nur damals halt mit RGB LEDs statt weissen LEDs. z.B. der SpectraView Reference 21 (2004). Die Dinger waren was Farbraum und -genauigkeit angeht top, gerade wegen der RGB LED Beleuchtung. Dafür halt fast unbezahlbar.ps: Ach, *träum*. Abgesehen vom Kontrast ist das Ding heute noch ein Traumgerät... Datenblatt
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Ich habe lange Jahre Grafiken fürs Web und auch ein paar Werbemittel gemacht und brauchte nicht einen Tag irgendeinen Monitor der sRGB kann. Ich denke 99,99% der Leute brauchen so was überhaupt nicht. Und die paar, die so etwas für Druck etc. brauchen, haben auch die Kohle über, da mal ein paar tausend EUR rein zustecken. Auf keinen Fall braucht dort heute noch einer eine Röhre.
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sRGBBlödsinn schrieb:
Ich habe lange Jahre Grafiken fürs Web und auch ein paar Werbemittel gemacht und brauchte nicht einen Tag irgendeinen Monitor der sRGB kann.
Ohne nen kalibrierten Monitor sehen die Grafiken nur leider auf jedem Monitor anders aus. Weil jeder andere Fehler hat, speziell in den Gamma-Kurven. Farbraum und Weisspunkt sind weniger kritisch, halbwegs korrekte Gammakurven dagegen schon.
Der genaue Anstieg ist dabei auch nicht so das Thema. Aber dass die Kurven für R, G und B möglichst exakt "gleichläufig" sind und auch keine "Dellen" haben ist wichtig.
Sonst "optimiert" man seine Grafiken auf die Fehler des eigenen Monitors hin. Die Bilder sehen dann auf dem eigenen Monitor gut aus, und auf den meisten anderen sehr bescheiden. Mit einem kalibrierten Monitor bekommt man einen wesentlich besseren "Transfer" auf verschiedenste normale Bildschirme hin. (Aus dem selben Grund werden zum Abmischen von Musik und Filmen auch sehr teure und genau kalibrierte Monitor-Boxen verwendet.)
Natürlich kann man das auch mit ner einfachen Kalibrierung übers OS machen. Ein Colorimeter sollte man dazu aber mindestens verwenden.
Wenn man ein gutes Auge und viel Übung hat bekommt man es vermutlich ohne hin, aber die meisten Leute (ich inklusive) schaffen ohne Messgerät nur eine recht suboptimale Korrektur.
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sRGBBlödsinn schrieb:
Ich habe lange Jahre Grafiken fürs Web und auch ein paar Werbemittel gemacht
Dann hast du als Webentwickler unprofessionell gestümpert!
Farbkalibrierung macht man insbesondere für Produktfotos, z.b. für die Werbung, damit überhaupt die Möglichkeit besteht, dass andere User im Internet die Farben der Produkte genau so sehen, wie sie in der Realität auch aussehen.
Dies erfordert natürlich eine Kalibrierung auf einen gemeinsammen Nenner (Farbtemperatur, Gammawert usw.) von demjenigen der die Fotos bearbeitet und von denen, die die Bilder dann im Internet farbecht ansehen wollen.
Und nur weil nicht jeder Internetuser ein Colormeter hat, heißt das ja nicht, das man als Contentersteller darauf verzichten sollte.Die Filmindustrie macht das ja auch nicht, die erstellen auch DVDs und BluRays mit 7.1 und 5.1 Sound, obwohl ein Großteil der Filmschauer diese daheim nur auf Stereolautsprechern ansehen.
Es gibt auch auch solche, die solche passenden Anlagen daheim haben und für die macht man das. Das ist bei der Farbkalibrierung nicht anders.
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Je nachdem was du investieren willst: http://www.eizo.com/global/
Ich habe "nur" einen aus der FORIS-Serie und bin damit sehr zufrieden. Du kannst aber natürlich auch preislich und qualitätsmäßig in andere Sphären aufsteigen:
http://www.eizo.com/global/products/coloredge/cg246/index.htmlMfG SideWinder
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Kann Eizo im Bereich ~~12K~ 0,7~1,5K was bieten was NEC nicht (mindestens) genau so gut kann?
Ausser halt ein Eizo-Logo drauf haben.
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Mein CRT wurde 15 Jahre alt und hatte immer noch ein besseres Bild wie ein TFT. Die Anti-Magnetisierungstaste ist dein Freund.