Schlecht vorbereitet fürs Praxissemester.



  • Hallo,
    ich bin derzeit im 4. Semester im Studiengang technische Informatik an einer Hochschule. Im 5. Semester findet ein Praxissemester statt.

    Um ehrlich zu sein, fühle ich mich zu schlecht vorbereitet, um in einem Betrieb richtig mit zu arbeiten.

    Ich kann zwar die Grundlagen in C++ (OOP, klein bisschen STL), Java (Grundlagen im Oberflächenprogrammieren) und Python (nur Syntax, nie mehr damit gemacht), aber so bald es tiefer geht muss ich nachschlagen bzw. fehlt mir die Erfahrung.

    Mir fehlt auch komplett die Vorstellung, was meine Aufgaben sein werden.

    Da ich es gerade etwas bequem habe, was Vorlesungen angeht, wollte ich euch fragen, was ich mir noch selber beibringen sollte, um das Leben im Praxissemester leichter zu haben.
    In PHP, HTML, XML, javascript und SAP habe ich keine oder wenig Ahnung.

    Was würdet ihr mir empfehlen noch zu lernen?



  • In der Praxis schlägst du immer etwas nach. Willkommen in der IT und guten Start!



  • Zum einen das, zum anderen wirst du als Praktikant in einer Firma wohl kaum so viele verschiedene Sprachen brauchen. Du solltest das vertiefen, was dir Spass macht und dann einen entsprechenden Job suchen. Das was du genannt hast, wären grob vier verschiedene Bereiche. C++, Java, Webzeugs und SAP. Von SAP hab ich auch keine Ahnung, das ist kein Beinbruch. Lern gut C++ oder Java und such dir dann eine Firma, die so eine Praktikumsstelle ausschreibt.



  • Ich habe zwar nie studiert, aber in der Elektroniker-Lehre hat unser Meister uns immer den Satz gepredigt: "Man muss nicht alles wissen, sondern bloß wissen wo es steht." Zusätzlich musste jedes auch noch so kleine Projekt eine lückenlose Dokumentation aufweisen(Funktionsbeschreibung, Stückliste, technische Zeichnungen, Schaltpläne, Bestückungsplan, Testprotokoll etc.). Erst zum dann durften wir mit der praktischen Arbeit beginnen.

    Viele Arbeitsweisen konnte ich auch gut in meine Programmierer-Alltag nutzen. Es half mir zu planen, zu dokumentieren und mir selbst fehlende Informationen zu beschaffen. Ich kann dir sagen, nach über 10 Jahren PHP + den ganzen Rattenschwanz wie HTML, CSS, Javascript + die ganzen Frameworks und natürlich Linux-Kenntnisse, muss ich immer wieder nachschlagen und auf malen. Ich muss auch oft nachfragen, was denn nun eigentlich konkret gemacht werden soll, da ja die Auftraggeber meist auch nur eine grobe Vorstellung von dem hat, was an Infos für einen Entwickler wichtig ist.

    Fehlende oder auch falsche Kommunikation ist viel schlimmer als irgendwelche technischen Details nicht aus dem FF zu kennen.

    Aber ich kann deine Sorgen auch verstehen. Ich will jetzt in die C++-Branche wechseln und lerne derzeit fleißig. Und auch trotz der PHP-Erfahrung werde auch ich ein wenig Bammel vor den ersten Wochen, in dem neuen Job, haben. Sofern mich überhaupt jemand einstellen möchte.



  • Ich glaube man brauch sich nicht so viele Sorgen machen, dass man schlecht auf die Praxis vorbereitet ist, wenn man von der Hochschule bzw. Universität kommt. An den Hochschulen wird zwar bedeutend näher an der Praxis gearbeitet, als an der Universität, jedoch lernt man die Praxis in den meisten Fällen erst, wenn man in der Praxis arbeitet.



  • SLx64 schrieb:

    Ich glaube man brauch sich nicht so viele Sorgen machen, dass man schlecht auf die Praxis vorbereitet ist, wenn man von der Hochschule bzw. Universität kommt. An den Hochschulen wird zwar bedeutend näher an der Praxis gearbeitet, als an der Universität, jedoch lernt man die Praxis in den meisten Fällen erst, wenn man in der Praxis arbeitet.

    Einerseits richtig, andererseits würde ich das auch nicht verharmlosen. Es ist ein Unterschied, ob man nicht alles auswendig kennt und öfter mal was nachschlagen muss, das tun alle, oder ob man nicht mal die Grundlagen beherrscht und erstmal tagelang recherchieren muss, um ein fortgeschrittenes Hello World hinzubekommen.
    Es gibt viele Studenten, die sind schon sehr gut und mit denen kann man was anfangen, und es gibt einige, die haben überhaupt nichts drauf. Das merkt man auch im Praktikum schnell. Ein guter Praktikant wird dann auch schnell in wichtige Projekte involviert, er wird respektiert, da schaut auch der Chef öfters vorbei und schaut sich die Fortschritte an. So einer kriegt auch ein gutes Zeugnis und/oder ein Angebot für einen Job als Werkstudent und später für einen richtigen Job. Und wenn einer nichts drauf hat, wird er schnell ignoriert, kriegt eine langweilige Aufgabe und darf sie bis zum Ende des Semesters machen, weil eh keinen interessiert, was er macht.



  • Schnuffel91 schrieb:

    Um ehrlich zu sein, fühle ich mich zu schlecht vorbereitet, um in einem Betrieb richtig mit zu arbeiten.

    Wenn Du vorher nichts programmiert hast, wirst Du auch schlecht vorbereitet sein. In vier Semestern wird man kein Profi.

    Andererseits erwartet von Dir auch keiner, dass Du die Software-Architektur eines Großprojektes aufbaust - Du sollst Dir im Praktikum ja nur ansehen, wie so eine Software-Architektur in der Realität aussieht und warum ihr lernt, das besser zu machen.

    Schnuffel91 schrieb:

    Ich kann zwar die Grundlagen in C++ (OOP, klein bisschen STL), Java (Grundlagen im Oberflächenprogrammieren) und Python (nur Syntax, nie mehr damit gemacht), aber so bald es tiefer geht muss ich nachschlagen bzw. fehlt mir die Erfahrung.

    Wer hindert Dich, Erfahrungen zu sammeln...

    Schnuffel91 schrieb:

    Mir fehlt auch komplett die Vorstellung, was meine Aufgaben sein werden.

    Das weiß ich auch nicht. Das wird von Deiner Praktikumsstelle abhängen. Bring Dir bei, was Dir Spaß macht. Entsprechend wirst Du bei Stellen bevorzugt, die suchen, was Dir Spaß macht.

    Niemand verlangt von Dir, dass Du alles aus dem Ärmel schüttelst.

    Schnuffel91 schrieb:

    Was würdet ihr mir empfehlen noch zu lernen?

    Alles, was Dein Verständnis für Deinen Job vergrößert. C++ lernen, Parser oder Compilerbau, Algorithmen mal selbst ausprogrammieren...
    Was Du im Praxissemester davon brauchst, weiß niemand. Aber Du wirst - egal, was Du lernst - mehr Erfahrungen und Techniken haben, Dich schneller in Dinge einzuarbeiten, die Du heute noch nicht kannst.



  • Schnuffel91 schrieb:

    Hallo,
    ich bin derzeit im 4. Semester im Studiengang technische Informatik an einer Hochschule. Im 5. Semester findet ein Praxissemester statt.

    Um ehrlich zu sein, fühle ich mich zu schlecht vorbereitet, um in einem Betrieb richtig mit zu arbeiten.

    Ich kann zwar die Grundlagen in C++ (OOP, klein bisschen STL), Java (Grundlagen im Oberflächenprogrammieren) und Python (nur Syntax, nie mehr damit gemacht), aber so bald es tiefer geht muss ich nachschlagen bzw. fehlt mir die Erfahrung.

    Mir fehlt auch komplett die Vorstellung, was meine Aufgaben sein werden.

    Da ich es gerade etwas bequem habe, was Vorlesungen angeht, wollte ich euch fragen, was ich mir noch selber beibringen sollte, um das Leben im Praxissemester leichter zu haben.
    In PHP, HTML, XML, javascript und SAP habe ich keine oder wenig Ahnung.

    Was würdet ihr mir empfehlen noch zu lernen?

    Lass dich nicht irritieren von all den tollen Wörtern, die man so in der IT sieht.
    Vor allem merk dir eins: die Leute, die Experte in C/C++, Assembler, PHP, Javascript, HTML, VBA, Delphi, C#, usw... sind, können meistens keins von dem so richtig gut.

    In einem Fachgebiet reicht es meist, mit ein paar wenigen Sprachen zu arbeiten.
    Ich brauche vor allem C++. Mit Dingen wie Javascript bin ich noch nie in Berührung gekommen. Wenn es mal sein sollte, dass in meinem Fachgebiet Javascript verwendet werden sollte (eher unwahrscheinlich), so lerne ich es eben. Bis dahin finde ich mit C++ das Auslangen.

    Du wirst nicht überall Profi sein können, d.h.: Überlege dir was dich interessiert und spezialisiere dich darauf.
    Du studierst techn. Informatik? Willst du in den embedded Bereich? Dann lern C und C++, schau dir Linux an, und kauf dir evtl. ein Mikrocontroller Board zum Spielen.
    Willst du hingegen Business Software entwickeln, so ist Java oder C# für dich interessant.
    Interessiert dich Webentwicklung? Dann ist PHP, Javascript und HTML ein guter Anfang.
    Oder doch eher in die Forschung, mit numerischen Berechnungen und ähnlichem? Dann bist du wieder bei C++, vielleicht sogar Fortran um alten Code lesen zu können.

    Du siehst: jeder Bereich hat seine Werkzeuge. Werde dir klar darüber, in welcher Branche du arbeiten möchtest, und lerne dann mit den entsprechenden Werkzeugen umzugehen.

    C++ ist übrigens eine gute Basis, um mit wichtigen Konzepten der Programmierung vertraut zu werden. Also wenn du dich nicht entscheiden kannst, dann probiers mit C++.


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