GNU ohne l*n*x, wie?



  • kann jemand etwas empfehlen für das folgende Problem:

    ein OS, auf dem GNU-Software läuft, das aber nicht auf einem l*n*x-Kern basiert.

    Und ohne systemd - das ist nur der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen bringt und mich endgültig zur Ausschau nach l*n*x-Alternativen drängt.

    Desktop-Environments brauche ich nicht, habe ich noch nie bentzt, ebensowenig wie Office-Software, Multimedia-Player oder wobbelnde Fenster.

    was ich aber unbedingt brauche, umfaßt Emacs, gcc, binutils, bash, GNU-Tools, einen window manager und einige speziellere Software (Datenanalyse, Programmiersprachen) sowie ein funktionierendes suspend-to-disk.

    Daß es Treiber-Unterstützung für die von mir verwendete Hardware geben sollte, versteht sich von selbst; in dieser Disziplin dürfte l*n*x wohl schwer zu schlagen sein, zumindest unter den nicht-proprietären OS.

    Also GNU, aber ohne l*n*x - kann da jemand was empfehlen?


  • Mod

    Die Antwort muss doch GNU/Hurd sein! Und dann Duke Nukem Forever darauf spielen. Einfach, weil es geht. 🙂

    Etwas ernsthafter (wobei ich Hurd aus Prinzip mal testen würde): Deine Lieblingsgeschmackrichtung von BSD. Ja, GNU ist bei den meisten nicht drin. Aber es ist in der Regel nachinstallierbar. Aber standardmäßig haben die ja sowieso ihr eigenes Zeugs, das dem GNU-Kram entspricht und keinen großen Unterschied machen sollte.



  • Debian gibt es für diverse alternative Kernel, wie z.B. FreeBSD, NetBSD and Hurd. Das am besten laufende scheint https://www.debian.org/ports/kfreebsd-gnu/ zu sein.

    Debian hat auch kein systemd.



  • Systemd hat Debian ab Jessie und kFreeBSD ist dann wohl auch kein offizielles Release-Target mehr.

    Die diversen BSDs sind sicher einen Blick wert. Habe am Desktop keines laufen, aber auf einigen Servern FreeBSD und OpenBSD und bin eigentlich recht zufrieden. PC-BSD soll für Desktops angeblich recht nett sein. Die meisten GNU-Tools kannst du als Package oder Port nachinstallieren.

    Wobei deine Frage so klingt, als könntest du auch einfach eine Distro ohne systemd verwenden bzw. ein anderes Init installieren.



  • Du sagst es ist nur der Tropfen auf den heissen Stein, also nervt dich noch mehr als Linux. Da kann man nichts empfehlen weil zb. auch die *BSD-Varianten ähneln sich hier und da mit Linux. Deine Probleme müsste man also schon kennen. Doch ein FreeBSD auszuprobieren ist nicht verkehrt, sehr gutes Updatemanagement und mittlerweile auch ziemlich aktuelle Pakete, das war mal (noch nicht soooo lange her) anders.



  • Btw, ich finde den Thread ja insofern witzig als ich eigentlich immer lieber ein BSD mit Linuxkernel gehabt hätte als ein GNU ohne Linux, aber nie fündig wurde. MirBSD hätte ja mal sowas werden sollen, aber mir sind keine entsprechenden Projekte bekannt, die wirklich je brauchbar geworden wären.



  • GNU/hurd wäre meine erste Wahl, wenn ich wüßte, daß meine Hardware unterstützt wird. Und ich möchte das OS nativ laufen lassen, nicht virtuell.

    debian hat keinen systemd? Was hat dann devuan ?

    openBSD habe ich mir tatsächlich schon vorgemerkt. Bin ich da auch in Zukunft sicher vor systemd oder vergleichbaren Komponenten?

    Ein l*n*x system käme letztendlich schon in Frage, denn meine Probleme mit l*n*x haben ja nichts mit dem Kern zu tun. Im Gegenteil - mit dem Kern hatte ich (fast) nie Probleme. Sondern es sind die distros.

    Wenn l*n*x, dann suche ich eine distro, die per Default weder systemd, KDE, unity, gnome, noch pulseaudio oder codecs installiert, die ich nicht brauche.

    Ich will überhaupt keine integrierten Komponenten wie Desktop environments - ich stelle mir meine Umgebung aus window manager, file manager, taskleiste usw selbst zusammen. Da stört es natürlich, wenn beispielsweise auto mount ein desktop environment voraussetzt, wo ich nur einen window manager haben will.

    ich will mir meine Tools selbst zusammenstellen, und mir nicht vorschreiben lassen.



  • ... andererseits will ich aber für mich wichtige Komponenten wie cups oder TeX einfach installieren können, wenn ich sie brauche. Um solche riesigen Softwarepakete selbst zu portieren, habe ich die Zeit nicht.



  • Bei Debian zb. kannst du ein komplettes System installieren ohne einen Fenstermanager, man muss nur wissen wie. Doch ich persönlich nutze Gentoo, doch das ist Quellenbasiert, somit hast du 2 Sachen die wichtig sind. Zum einen musst du (fast) alles selbst kompilieren und zum anderen benötigst du in jedem Fall die nötigen Tools dafür. Für ein Entwicklersystem ist das egal, da brauchst du die ja sowieso. Dafür ist das Paketsystem sehr gut und ausgereift und gut skalierbar wegen der Abhängigkeiten (USE-System). Es gibt vordefinierte Profile und die Hilfe ist auch (recht) aktuell. Das Forum ist gut und die Software aktuell. Sonst ist ja vielleicht auch Arch-Linux was für dich.


  • Mod

    großbuchstaben schrieb:

    openBSD habe ich mir tatsächlich schon vorgemerkt. Bin ich da auch in Zukunft sicher vor systemd oder vergleichbaren Komponenten?

    Vor systemd: Ja. Das ist ziemlich linuxspezifisch. Da müsste jemand schon viel Mühe investieren, um das zu portieren. Natürlich ist es möglich, dass sich BSD-Entwickler die Idee hinter systemd abgucken.

    Wenn l*n*x, dann suche ich eine distro, die per Default weder systemd, KDE, unity, gnome, noch pulseaudio oder codecs installiert, die ich nicht brauche.

    Sag das doch gleich. Solche Distros gibt es wie Sand am Meer. Wobei die Schnittmenge mit Distros, die kein systemd benutzen, dann schon deutlich kleiner ist. Arch wäre eingentlich perfekt für dich, benutzt aber systemd. Kannst du genauer ausführen, warum es kein systemd sein darf? Am besten technische Gründe, nicht "weil ich das Konzept nicht mag".

    Slackware ist eine solide Distribution, die sowohl kein systemd benutzt (zumindest laut dieser Seite. Ich habe keine Zeit bei sämtlichen in Frage kommenden Distributionen zu gucken, was der aktuelle Stand ist) und sich deine Ideale auf die Fahnen geschrieben hat.



  • großbuchstaben schrieb:

    debian hat keinen systemd? Was hat dann devuan ?

    SysVInit. Bis Jessie, dann wird systemd das Default-Init. Du kannst dann aber natürlich immer noch was anderes verwenden.

    openBSD habe ich mir tatsächlich schon vorgemerkt. Bin ich da auch in Zukunft sicher vor systemd oder vergleichbaren Komponenten?

    Ja, die BSDs sind schon von BSD Init nicht auf SysV umgestiegen.

    Ein l*n*x system käme letztendlich schon in Frage, denn meine Probleme mit l*n*x haben ja nichts mit dem Kern zu tun. Im Gegenteil - mit dem Kern hatte ich (fast) nie Probleme. Sondern es sind die distros.

    Bitte hör auf l*n*x zu schreiben. Was soll das sein?

    Wenn l*n*x, dann suche ich eine distro, die per Default weder systemd, KDE, unity, gnome, noch pulseaudio oder codecs installiert, die ich nicht brauche.

    Eine Debian-Minimalinstallation erfüllt alle diese Anforderungen. Nur systemd ist ab Jessie dabei, aber das ersetzt du mit einem einzigen apt-get.



  • BTW:
    Gibt es ein BSD für Klickibunti-Deppen wie mich? 🤡
    Also Leute die, wenn sie Linux verwenden müssten, vermutlich Ubuntu nehmen würden.
    Und so lange sie nicht Linux verwenden müssen glücklich und zufrieden bei ihrem Klickibunti-Windows bleiben.



  • SeppJ schrieb:

    Slackware ist eine solide Distribution, die sowohl kein systemd benutzt (zumindest laut [...] Ich habe keine Zeit bei sämtlichen in Frage kommenden Distributionen zu gucken, was der aktuelle Stand ist)

    verlangt auch keiner 😃 Slackware ist schon ein Vorschlag, an den ich bisher nicht gedacht hatte. Obwohl ich mich dunkel erinnere, kurz vor der Jahrtauswendwende slackware benutzt zu haben, ich erinnere mich nicht mehr genau.

    nman schrieb:

    Eine Debian-Minimalinstallation erfüllt alle diese Anforderungen. Nur systemd ist ab Jessie dabei, aber das ersetzt du mit einem einzigen apt-get

    und systemd kann man einfach so abschalten? Wird dann Ersatzsoftware installiert, die die Aufgaben von systemd übernimmt? Irgendwas muß den Boot ja steuern. Außerdem möchte ich systemd nicht abschalten, ich will es gar nicht erst per Default haben.

    und zur Frage, warum ich systemd nicht möchte:

    Das herkömmliche init-System hat sich Jahrzehntelang bewährt, ist transparent, benutzerfreundlich (Skripte unter init.d einhängen - genial einfach), setzt *n*x Philosophie vorbildlich um, und ich will es schlicht weiternutzen und nicht durch etwas ersetzen, dessen Nutzen für mich mutmaßlich seine Nachteile für mich nicht aufwiegt.

    Wenn ein neues init-System, warum dann nicht upstart? Das würde ich mir eher ansehen.



  • @hustbaer: PC BSD.

    @großbuchstaben: du hast von der Thematik nicht wirklich Ahnung. Schau dir mal Präsentationen und Interviews mit Poettering an. Alles, was du hier sagst, wird sofort ausgehebelt.



  • großbuchstaben schrieb:

    und systemd kann man einfach so abschalten? Wird dann Ersatzsoftware installiert, die die Aufgaben von systemd übernimmt? Irgendwas muß den Boot ja steuern.

    Ja, ja und ja.
    http://without-systemd.org/wiki/index.php/How_to_remove_systemd_from_a_Debian_jessie/sid_installation

    Außerdem möchte ich systemd nicht abschalten, ich will es gar nicht erst per Default haben.

    Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Das wäre so, als würdest du dir dein Betriebssystem nach dem Desktop-Hintergrundbild aussuchen.

    und zur Frage, warum ich systemd nicht möchte […]

    Es gibt gute Gründe gegen systemd, aber das sind keine. IMO bist du einfach der aktuellen Panikmache aufgesessen.

    Wenn ein neues init-System, warum dann nicht upstart? Das würde ich mir eher ansehen.

    Upstart ist – wie viele Eigenentwicklungen von Canonical – furchtbarer Mist.

    Es gibt durchaus auch technisch interessante non-systemd-Initsysteme da draußen, zB. s6, aber was sich wann durchsetzt, ist vor allem eine politische Frage, nicht so sehr eine technische. Weil die jeweiligen Anhänger natürlich immer sehr sehr laut schreien, schreien die verängstigten SysV-Fans auch immer sehr laut. Und die Upstart-Fans wollen zB. auch lieber noch ein paar Jahre SysVInit statt jetzt sofort etwas anderes als Upstart. Dementsprechend verwenden wir jetzt immer noch ein dreißigjähriges Initsystem. Nicht primär aus technischen, sondern aus politischen Gründen.

    Systemd wird da hoffentlich ein bisschen Bewegung reinbingen, selbst wenn ich mittlerweile auch ein paar Vorbehalte dagegen habe.

    hustbaer: Ja, wäre wohl PC-BSD. Wobei ich nicht weiß, wie aufpoliert PC-BSD ist.



  • Unixd schrieb:

    @großbuchstaben: du hast von der Thematik nicht wirklich Ahnung.

    lol

    Unixd schrieb:

    Schau dir mal Präsentationen und Interviews mit Poettering an. Alles, was du hier sagst, wird sofort ausgehebelt.

    nman schrieb:

    Es gibt gute Gründe gegen systemd, aber das sind keine. IMO bist du einfach der aktuellen Panikmache aufgesessen.

    eure opinion zu meiner opinion ist aber nicht gefragt 💡



  • nman schrieb:

    Außerdem möchte ich systemd nicht abschalten, ich will es gar nicht erst per Default haben.

    Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Das wäre so, als würdest du dir dein Betriebssystem nach dem Desktop-Hintergrundbild aussuchen.

    LOL

    nman schrieb:

    Wenn ein neues init-System, warum dann nicht upstart? Das würde ich mir eher ansehen.

    Upstart ist [...] furchtbarer Mist.

    LOL

    nman schrieb:

    Systemd wird da hoffentlich ein bisschen Bewegung reinbingen, selbst wenn ich mittlerweile auch ein paar Vorbehalte dagegen habe.

    LOL



  • Wenn du nur Zeug nachplappern möchtest, ohne technische Argumente zu bringen, bist du im falschen Forum (oder zumindestens Subforum), sorry.

    Ich habe überhaupt nichts gegen Initsystem-Diskussionen, aber du hast bis dato keine guten Argumente für deine Meinung gebracht und dementsprechend geht hier niemand davon aus, dass deine Meinung gut begründet und fundiert ist.

    großbuchstaben schrieb:

    eure opinion zu meiner opinion ist aber nicht gefragt 💡

    Deine leider auch nicht. Wenn du technische Fragen beantwortet habe möchtest oder diskutieren möchtest, kannst du einen Thread hier aufmachen. Wenn du ein Ventil für deine Meinung haben möchtest, wo du dich über Dinge auslassen kannst, die du nicht verstehst, dann schreibst du einen Post in dein Blog.


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