Wieso soviele Video-Konvertierungsprogramme?



  • Wieso gibt es eigentlich gefühlte eine Milliarde Programme zum Konvertieren von Videos?
    Man tippt "FLV to VCD" oder etwas ähnliches ein und man findet unzählige Programme. Nicht nur 5 oder 10, sondern eine dermaßen unübersichtliche Auswahl, dass man nicht weiß, welches Programm eigentlich was taugt.

    Wieso ist das vor allem bei Videosoftware so?


  • Mod

    Das Thema ist einfach genug, dass quasi jedermann es verstehen kann, wenn er wirklich möchte, aber schwierig genug, dass man sich dabei ganz schlau fühlt. In der Folge denkt jeder, der sich damit beschäftigt, er wäre der Klügste und könne es viel besser als all die anderen vor ihm.



  • Und welches Programm taugt jetzt wirklich was? Bzw. welches Programm ist simpel genug, um folgende Dinge durchführen zu können:

    - Umwandeln von einem zum anderen Format (MPG, AVI, FLV etc., Video-CD etc.)
    - Simples Schneiden von Videos ohne es neu zu "berechnen" (so dass das geschnittene Video immer noch pixelgenau so aussieht wie das Original)



  • Du musst Unterscheiden zwischen 3 Dingen:
    -Videocodec
    -Audiocodec
    -Containerformat

    1)Jenachdem muss das Video so oder so neu kodiert werden, nicht jedes Containerformat unterstützt jeden Codec. Im übrigen brauchst du pixelgenaue Kopien praktisch nicht, du siehst den Unterschied eh nicht. 😉
    2)man muss dazusagen, schneiden ohne Reencoding get überlicherweise nur an Keyframes, d.h. nicht unbedingt framegenau.

    Um auf deine Frage zurückzukommen, ich verwende für sowas normalerweise Avidemux weil Opensource und recht tauglich sowie simpel.
    Falls das nicht reicht nutze ich normalerweise gleich FFMPEG. Kann praktisch einfach alles, ist aber nicht immer so einfach die Kommandozeile zu nutzen - besonders wenn du schneiden willst. Falls du allerdings mit einem Skript den Command für FFMPEG generien lässt ist es nur einmal kompliziert. 😃

    Hängt also immer ganz davon ab was genau du machen willst. Was genau ist denn das Ziel?



  • Also im Moment ist mein primäres Ziel: Ich möchte eine FLV-Datei in MPG umwandeln, und zwar die Art von MPG, die einer normgerechten VideoCD entspricht.
    Oder vielleicht, wenn das möglich ist, direkt in das DVD-Format.

    Ansonsten hab ich manchmal auch die Situation, dass ich ein Video schneiden möchte.
    Dass man da nur an Keyframes schneiden kann, ohne neu zu encodieren, ist erstmal in Ordnung. Wichtig ist nur, dass es auch wirklich funktioniert. Und nicht so wie dieses Drecksprogramm Free Video Editor, wo ich genau festlege, wo ich schneiden will und es auch manchmal funktioniert, er aber manchmal auch völlig falsch schneidet mit einem Schnitt, der nun wirklich gar nichts mehr mit meinen Begrenzungen zu tun hat.



  • ffmpeg kann standardkonforme VideoCD Files erzeugen (also MPEG1 mit passender Auflösung, Bitrate, GOP usw.).
    Vermutlich auch für DVD geeignete MPEG2 Files, aber das hab' ich noch nicht probiert.



  • SeppJ schrieb:

    Das Thema ist einfach genug, dass quasi jedermann es verstehen kann, wenn er wirklich möchte, aber schwierig genug, dass man sich dabei ganz schlau fühlt.

    ähh... also einfach ist das Thema sicher nicht. All die Codecs mit all den Optionen... nicht mal das Benutzen solcher Programme ist einfach!
    Ganz zu schweigen von den tatsächlichen Implementationen. Nicht ohne Grund finden sich bis heute in den Libraries, die schon seit 20 Jahren auf Herz auf Nieren untersucht werden, regelmäßig neue Bufferoverflows und dergleichen.
    Da blickt einfach keiner mehr durch.

    Der Grund wieso es so viele solche Programme gibt ist einfach: jeder Computer-DAU der irgendwann den Unterschied zw. mp3 und jpg verstanden hat, kommt früher oder später in die Situation, dass er rumkonvertieren muss und klickt dann alles an was .exe heißt und nicht bei drei auf dem Baum ist (gerade im Multimediabereich mit den Warez-Seiten).

    -> riesen Markt für Werbung und Scam.


  • Mod

    Mencodierer schrieb:

    SeppJ schrieb:

    Das Thema ist einfach genug, dass quasi jedermann es verstehen kann, wenn er wirklich möchte, aber schwierig genug, dass man sich dabei ganz schlau fühlt.

    ähh... also einfach ist das Thema sicher nicht. All die Codecs mit all den Optionen... nicht mal das Benutzen solcher Programme ist einfach!
    Ganz zu schweigen von den tatsächlichen Implementationen. Nicht ohne Grund finden sich bis heute in den Libraries, die schon seit 20 Jahren auf Herz auf Nieren untersucht werden, regelmäßig neue Bufferoverflows und dergleichen.
    Da blickt einfach keiner mehr durch.

    Ich verstehe nicht, wieso daraus folgen sollte, dass das Thema für den Durchschnittsprogrammierer nicht einfach zu verstehen wäre. Es gibt genaue Vorschriften. Diesen folgt man. Fertig. Diese Vorschriften erfordern eben 20 verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, das macht die Umsetzung aber in keiner Weise leichter oder schwerer.



  • Erick G. schrieb:

    Also im Moment ist mein primäres Ziel: Ich möchte eine FLV-Datei in MPG umwandeln, und zwar die Art von MPG, die einer normgerechten VideoCD entspricht.
    Oder vielleicht, wenn das möglich ist, direkt in das DVD-Format.

    Ansonsten hab ich manchmal auch die Situation, dass ich ein Video schneiden möchte.
    Dass man da nur an Keyframes schneiden kann, ohne neu zu encodieren, ist erstmal in Ordnung. Wichtig ist nur, dass es auch wirklich funktioniert. Und nicht so wie dieses Drecksprogramm Free Video Editor, wo ich genau festlege, wo ich schneiden will und es auch manchmal funktioniert, er aber manchmal auch völlig falsch schneidet mit einem Schnitt, der nun wirklich gar nichts mehr mit meinen Begrenzungen zu tun hat.

    ffmpeg kann all das und noch mehr, ist halt nur konsolen basiert. Aber da das Programm so allgemein bekannt ist, bekommt man normalerweise sofort gute google Ergebnisse. Wie zB http://superuser.com/questions/138331/using-ffmpeg-to-cut-up-video



  • @SeppJ
    Meinst du die Implementierung eines Video Encoders/Decoders sei "ausreichend einfach", oder bloss die Implementierung eines Videobearbeitungsprogramms das auf fertige Libs wie libavcodec/xvid etc. aufbaut?
    (Und/oder bloss Commandlinetools rausstartet.)

    Ersteres ist nämlich mMn. überhaupt nicht einfach.
    Zweiteres würde auch ich in die Kategorie "nicht trivial aber auch nicht zu schwer/zu viel Aufwand" einreihen.


  • Mod

    Der Threadersteller hat ja gleich nach so vielen Dingen auf einmal gefragt. Sagen wir mal konkret:
    -Verschiedene Videocontainer öffnen, speichern, konvertieren: Einfach. Hier kann unser Hobbyprogrammierer anfangen und sich gut fühlen, weil er schnelle Erfolge hat.
    -Verschiedene Videocodecs mittels Bibliotheken öffnen, speichern, konvertieren: Einfach, aber uninteressant. Das macht unser Hobbyprogrammierer bloß, wenn er eher ein GUI-Designer ist.
    -Einen bestimmten, vorzugsweise einfacheren, Videocodec mittels eigenem Code öffnen, speichern, konvertieren: Herausfordernd, aber machbar. Hier fühlt sich unser Hobbyprogrammierer wohl, weil er gefordert ist und trotzdem was schaffen kann.
    -Verschiedene, vorzugsweise einfachere, Videocodecs mittels eigenem Code öffnen, speichern, konvertieren: Sehr viel Arbeit. Nur wenn er ganz viel Zeit hat oder viele Mitstreiter.
    -Aktuelle Hochleistungscodecs selber implementieren: Sehr fordernd. Würde unser Hobbyprogrammierer gerne versuchen, nachdem er mit den einfacheren Codecs Erfahrung hat.


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