Die Oculus Rift ist für 700 € viel zu teuer



  • Mich würde es reizen das Ding mal auszuprobieren.
    Anschaffen werde ich mir aber sicher auch keine, da auch viel zu schwache Grafikkarte und - vielleicht wichtiger - da ich auch kaum mehr spiele.

    Davon abgesehen denke ich mir: OR wird schon sehen wie gut sie mit dem Preis von €700 fahren. Ich glaube z.B. nicht dass der Preis sich lange Zeit halten wird. Und dann bleibt abzuwarten wie viele Spiele dafür rauskommen die damit wirklich ordentlich Spass machen.

    Doof finde ich bloss dass erst $350 angekündigt wurde und dann hiess es "ne, wird doch teurer, aber nicht viel", und jetzt sind es auf einmal €700. Andrerseits kann ich mir gut vorstellen dass das Ding in der Produktion einfach massiv viel kostet. Und ... wenn man guckt wie viele Leute sich ein aktuelles iPhone leisten können (bzw. es einfach "trotzdem" tun), dann sind die €700 wohl doch nicht SO ein Problem.



  • Ich bin mal gespannt, ob noch mehr Inhalte als nur Spiele dafür rauskommen.



  • Ich glaube auch nicht das der Preis das mögliche darstellt. Die Tatsache das der Liefertermin für Neubesteller immer weiter in die Zukunft rückt, zeigt doch das die Nachfrage deutlich über der Fertigung liegt. Sie hätten von den early adoptern vermutlich auch 1000 Euro verlangen können. Um die Masse zu beliefern werden sie die Fertigung verbessern müssen und das wird sich auch auf den Preis auswirken. Ist doch bei so ziemlich jedem elektronischen Produkt so.



  • hustbaer schrieb:

    Und ... wenn man guckt wie viele Leute sich ein aktuelles iPhone leisten können (bzw. es einfach "trotzdem" tun), dann sind die €700 wohl doch nicht SO ein Problem.

    Man kann ein iPhone oder jedes andere Smartphone nicht mit einer OC vergleichen.

    Mit dem iPhone kann man telefonieren, surfen, SMS schreiben, Apps aus einem umfangreichen Softwareangebot drauf laufen lassen, seine Termine planen, es ist ein Computer in der Jackentasche, für manche sogar ein Statussymbol und allein seine vielfältige Einsatzfähigkeit erklärt, warum bei einem Smartphone derartige Preise durchaus vom Markt in der Masse akzeptiert werden.

    Die OC dargegen kann fast nichts, außer 3d Welten dreidimensional anzeigen lassen.

    Die OC sollte man daher eher nicht mit Smartphones vergleichen, sondern besser mit Physikbeschleuniger wie die PhysX Karte von Ageia.

    3dFX war früher, als sie ihre erste 3d Beschleuniger Zusatzkarte die Voodoo Graphics PCI auf dem Markt anboten viel klüger, die haben sie so günstig gebaut und auf dem Markt angeboten, dass jeder bereit war, sie für $299 zu kaufen, trotz 4 MB RAM der damals sicherlich der teuerste Teil der Karte war.
    Und all das, der günstige Einstieg in die 3d Kartenwelt hat für genug Momentum und für einen Massenmarkt gesorgt, dass die Karten immer besser wurden.
    Heute bekommt man daher auch hochpreisige High-End Karten, aber das ist nur möglich, weil man früher in der Anfangszeit die Latte nicht zu hochpreisig gesetzt hat und sich die Technologie in der Masse durchsetzen konnte.

    Occulus Rift hätte es hier genauso machen sollen und diese Chance haben sie vertan.
    Sie hätten die Brille nicht so teuer machen dürfen.
    Lieber hier und da etwas sparen, hier und da ein paar weniger Features und die Brille könnte heute günstig angeboten und gekauft werden.
    Das würde zu einer besseren Unterstützung führen und mit einem Massenmarkt hätte man dann High End Qualiätsbrillen nachschieben können.
    Das hat Occulus Rift nun vergeigt, denn die bringen eine High End Brille vorher raus, bevor es überhaupt einen Massenmarkt gibt, die Folge wird sein, dass die Brille kaum ein Softwareentwickler unterstüzten wird.
    Denn Software sellst und wenn das Angebot fehlt, dann will die Hardware erst recht niemand.
    Das konnten wir auch bei den Physikbeschleunigern sehen, da ist der Unterschied nur so, dass bei denen deren Fähigkeiten wenigstens durch die 3d Grafikkarten teilweise ersetzt werden konnten.
    Bei einer 3d Brille ist das logischerweise nicht möglich, daher wird der Markt dafür tot sein, ehe er die Chance hatte richtig anzufangen.

    Im Prinzip hat man die Fehler von früher wiederholt, als man in den 90ern mit einer VR Brille für den Massenmarkt die VR Technologie Schmackhaft machen wollte, aber da war diese Brille auch einfach zu teuer, niemand hat sie gekauft und in Folge hat keiner dafür entwickelt.



  • Gemmor schrieb:

    Mit dem iPhone kann man telefonieren, surfen, SMS schreiben, Apps aus einem umfangreichen Softwareangebot drauf laufen lassen, seine Termine planen, es ist ein Computer in der Jackentasche, für manche sogar ein Statussymbol und allein seine vielfältige Einsatzfähigkeit erklärt, warum bei einem Smartphone derartige Preise durchaus vom Markt in der Masse akzeptiert werden.

    Ergänzung:

    Mal davon abgesehen, dass Smartphones nicht von Gamern gekauft werden, sondern von fast jedem.
    Selbst Omas und Opas kaufen sich so etwas, sofern sie mit der Technologie umgehen können und die haben dann auch in der Regel das Geld dafür, wenn die Rente nicht all zu niedrig ist.



  • Tobiking2 schrieb:

    Die Tatsache das der Liefertermin für Neubesteller immer weiter in die Zukunft rückt, zeigt doch das die Nachfrage deutlich über der Fertigung liegt.

    Es zeigt wohl eher, dass man intern erkannt hat, dass der Preis so hoch sein wird, dass man gedacht hat, dass es vielleicht besser ist vorsichtig zu sein und erst einmal nur eine geringe Stückzahl zu produzieren.
    So kann man nämlich auch sehr einfach dafür sorgen, dass die Nachfrage größer ist, als die Verfügbarkeit.

    Wenn's dann aufgrund der zu teuren Brille ein Flop wird, dann hat man wenigstens nicht zu viel Geld in teuren Schrott gesteckt. So wird da gerechnet.



  • Gemmor, Freund, du hast nicht verstanden worauf ich hinaus wollte.
    Keiner braucht ein iPhone, was du schreibst kann man alles auch mit wesentlich billigeren Telefonen machen.
    Und wenn die Leute trotzdem massenweise €700+ dafür ausgeben sagt das einfach etwas darüber aus wie viele Leute sich €700 für ein Spielzeug leisten -- ob sie es sich nun "leisten können" oder nicht.



  • hustbaer schrieb:

    Gemmor, Freund, du hast nicht verstanden worauf ich hinaus wollte.
    Keiner braucht ein iPhone, was du schreibst kann man alles auch mit wesentlich billigeren Telefonen machen.
    Und wenn die Leute trotzdem massenweise €700+ dafür ausgeben sagt das einfach etwas darüber aus wie viele Leute sich €700 für ein Spielzeug leisten -- ob sie es sich nun "leisten können" oder nicht.

    Und ich habe versucht dir zu erklären, warum die Masse bereit ist für ein iPhone 700 € zu zahlen, für eine OR aber nicht.



  • Ihr diskutiert an der Realitaet vorbei:

    a) die breite Masse hat kein iPhone. Sondern irgendein billig Ding fuer im Schnitt 300 Euro geschaetzt
    b) dahinter stehen Riesenfirmen, die das mit Werbung etc. in den Markt druecken
    c) an jeder Ecke bekomme ich einen Finanzierungsplan fuer ein Smartphone aufs Auge gedrueckt, getarnt als monatliche Telefonkosten die noch unter dem was ich vor 10 Jahren bei der Telekom fuer Festnetz gezahlt habe

    Ich koennte mir vorstellen, das bei Oculus mittlerweile ein paar Investoren im Boot sitzen, die endlich Gewinne sehen wollen statt langfristig VR aufzubauen und daher kein anderer Preis moeglich war.



  • TGGC schrieb:

    Ihr diskutiert an der Realitaet vorbei:

    a) die breite Masse hat kein iPhone. Sondern irgendein billig Ding fuer im Schnitt 300 Euro geschaetzt
    b) dahinter stehen Riesenfirmen, die das mit Werbung etc. in den Markt druecken
    c) an jeder Ecke bekomme ich einen Finanzierungsplan fuer ein Smartphone aufs Auge gedrueckt, getarnt als monatliche Telefonkosten die noch unter dem was ich vor 10 Jahren bei der Telekom fuer Festnetz gezahlt habe

    Ich koennte mir vorstellen, das bei Oculus mittlerweile ein paar Investoren im Boot sitzen, die endlich Gewinne sehen wollen statt langfristig VR aufzubauen und daher kein anderer Preis moeglich war.

    iPhones werden als Status-Symbol über den Schulhof getragen. Das rechtfertigt den Preis. Der muss sogar hoch sein, damit das klappt.
    Kann ich mir jetzt bei den Brillen nicht so vorstellen.



  • Was bringt es eine billige Brille auf den Markt zu bringen, wenn man dafür immer noch einen sau teuren PC braucht? Die Zielgruppe ist sowieso schon stark auf die Leute eingeschränkt die bereit sind sehr viel Geld für ihr Spielzeug auszugeben.



  • Gruum schrieb:

    Was bringt es eine billige Brille auf den Markt zu bringen, wenn man dafür immer noch einen sau teuren PC braucht? Die Zielgruppe ist sowieso schon stark auf die Leute eingeschränkt die bereit sind sehr viel Geld für ihr Spielzeug auszugeben.

    Das ist nicht ganz richtig.

    Die Leistungsanforderungen hängen ja hauptsächlich erst einmal von der dargestellten Wunschgrafik ab.
    Wenn man sich hier zurückhält, dann schafft man auch mit alter Hardware 90 fps.

    Das Maß der Dinge dürfte hier also lediglich die Speicherbandbreite der Grafikkarte sein.
    eine Geforce *30 wird wohl nie die nötige Leistung bringen könnten, weil da schon die Speicherbandbreite viel zu begrenzt ist.
    Aber alles aufwärts einer Geforce *50 dürfte reichen um 90 fps hinzukriegen, wenn man mit zusätzlichen Grafikeffekten unter Verwendung von Shadern & Co sehr sparsam umgeht.

    Die sauteuren Rechner braucht man also eigentlich nur dann, wenn man eine Grafik wie in Star Wars Battlefront oder Crysis auch in der Brille haben möchte.



  • Der eigentliche Kostenfaktor ist die doppelte Auflösung.
    Und die Auflösung im Zusammenhang mit den fps war schon immer von der Speicherbandbreite der Grafikkarte abhängig.

    Daher ist die Speicherbandbreite hier das Maß der Dinge.
    Das galt früher schon, als es noch feste Grafikpiplines gab und gilt auch heute noch.
    Heute kommen nur noch Shadereffekte hinzu, hier zählen dann noch die Anzahl der Shader und die Taktfrequenz.
    Aber wenn man sich genau hier zurückhält, also nur wenige Shadereffekt nutzt und die Texturen nicht all zu groß und üppig wählt, dann wird man auch mit alter Hardware problemlos 90 fps hinkriegen.



  • VR ist tot schrieb:

    Die VR-1 ist damals in den 90ern übrigens ebenfalls für die Computerspieler entwickelt worden und ist am Preis gescheitert.

    VFX1 hieß das Ding, und die Situation ist heute viel, viel besser. Ein Oculus Rift kostet bedeutend weniger. Es ist schon jetzt viel mehr VR-Software verfügbar als damals. Außerdem ist der PC als Spieleplattform viel verbreiteter. Die Situation von damals kann man nicht mit heute vergleichen.



  • Gemmor schrieb:

    Man kann ein iPhone oder jedes andere Smartphone nicht mit einer OC vergleichen.

    Mit dem iPhone kann man telefonieren, surfen, SMS schreiben, Apps aus einem umfangreichen Softwareangebot drauf laufen lassen, seine Termine planen, es ist ein Computer in der Jackentasche, für manche sogar ein Statussymbol und allein seine vielfältige Einsatzfähigkeit erklärt, warum bei einem Smartphone derartige Preise durchaus vom Markt in der Masse akzeptiert werden.

    Die OC dargegen kann fast nichts, außer 3d Welten dreidimensional anzeigen lassen.

    Der Vergleich ist Quatsch. Mit einem 4k/144Hz Monitor (preislich vergleichbar mit OR) kann ich all das auch nicht, trotzdem gibt es dafür einen Markt. Außerdem ist VR wesentlich beeindruckender als Monitore, Smartphones oder sonstiges Zeug. Es ist neu, es ist spannend und es ist eine vollkommen andere Erfahrung als alles, was man bisher im Spielebereich hatte. Das ist was völlig anderes, als nur ein neuer Monitor oder ein neues Eingabegerät. Es ist nicht die Verbesserung dessen, was man schon hat. Es ist etwas komplett neues, und das ist selten. Und das lockt die Kunden, trotz des hohen Preises. Klappt ja offensichtlich auch, die sind ja schon für Monate ausverkauft.

    Gemmor schrieb:

    3dFX war früher, als sie ihre erste 3d Beschleuniger Zusatzkarte die Voodoo Graphics PCI auf dem Markt anboten viel klüger, die haben sie so günstig gebaut und auf dem Markt angeboten, dass jeder bereit war, sie für $299 zu kaufen, trotz 4 MB RAM der damals sicherlich der teuerste Teil der Karte war.
    Und all das, der günstige Einstieg in die 3d Kartenwelt hat für genug Momentum und für einen Massenmarkt gesorgt, dass die Karten immer besser wurden.
    Heute bekommt man daher auch hochpreisige High-End Karten, aber das ist nur möglich, weil man früher in der Anfangszeit die Latte nicht zu hochpreisig gesetzt hat und sich die Technologie in der Masse durchsetzen konnte.

    Occulus Rift hätte es hier genauso machen sollen und diese Chance haben sie vertan.
    Sie hätten die Brille nicht so teuer machen dürfen.
    Lieber hier und da etwas sparen, hier und da ein paar weniger Features und die Brille könnte heute günstig angeboten und gekauft werden.
    Das würde zu einer besseren Unterstützung führen und mit einem Massenmarkt hätte man dann High End Qualiätsbrillen nachschieben können.
    Das hat Occulus Rift nun vergeigt, denn die bringen eine High End Brille vorher raus, bevor es überhaupt einen Massenmarkt gibt, die Folge wird sein, dass die Brille kaum ein Softwareentwickler unterstüzten wird.
    Denn Software sellst und wenn das Angebot fehlt, dann will die Hardware erst recht niemand.
    Das konnten wir auch bei den Physikbeschleunigern sehen, da ist der Unterschied nur so, dass bei denen deren Fähigkeiten wenigstens durch die 3d Grafikkarten teilweise ersetzt werden konnten.
    Bei einer 3d Brille ist das logischerweise nicht möglich, daher wird der Markt dafür tot sein, ehe er die Chance hatte richtig anzufangen.

    Im Prinzip hat man die Fehler von früher wiederholt, als man in den 90ern mit einer VR Brille für den Massenmarkt die VR Technologie Schmackhaft machen wollte, aber da war diese Brille auch einfach zu teuer, niemand hat sie gekauft und in Folge hat keiner dafür entwickelt.

    Nö. Neue Hardware ist generell anfangs sehr teuer und nur für den Enthusiastenmarkt bestimmt. Und das funktioniert. HD-Fernseher waren zunächst auch unglaublich teuer. Jetzt hat jeder einen zuhause. Das gleiche wird mit 4k passieren (bzw. passiert schon). Monitore mit 4k/GSync/144Hz wurden auch zunächst nur für sehr viel Geld verkauft. Jetzt werden sie langsam immer billiger. Warum sollte das gleiche nicht mit dem OR passieren?

    Ich bin zwar auch enttäuscht, dass das Teil so teuer ist. Ich werde wohl erst mal drauf verzichten (zum Glück habe ich das DK2 noch). Aber es war vermutlich die richtige Entscheidung, eine Hardware zu veröffentlichen, die wirklich überzeugt und in Tests gut abschneidet, statt einer Billigvariante, die VR gar nicht vernünftig umsetzen kann. Denn das wäre wirklich der Todesstoß für VR.



  • Für mich auch zu teuer im Moment. Irgendwann werde ich sie mir holen, aber als Paket mit einem PC der die OR auch voll ausnutzen kann, weil selbst wenn ich mir die OR jetzt kaufen würde, hätte ich wohl wenig Spass mit meiner Mühle. Das die OR flopt glaube ich nicht und selbst wenn, dann kommt was ähnliches bald raus. VR ist das nächste große Ding für den Massenmarkt IMO.



  • Dudeldu schrieb:

    VR ist das nächste große Ding für den Massenmarkt IMO.

    Bin mir fast sicher dass es nicht so ist. Bin aber sehr gespannt. Wir werden sehen. 🙂



  • hustbaer schrieb:

    Dudeldu schrieb:

    VR ist das nächste große Ding für den Massenmarkt IMO.

    Bin mir fast sicher dass es nicht so ist. Bin aber sehr gespannt. Wir werden sehen. 🙂

    Ich glaube schon. Das Potential ist unglaublich. Das sehe ich ja mit dem DK2 und mäßiger Software-Unterstützung schon. Und die Consumer-Version wird noch mal ein ganz anderes Level sein. Nur wird es bei den Preisen wohl nicht in den nächsten 2-3 Jahren passieren. Wenn man die Dinger dann irgendwann für ~200€ kriegt, kann ich mir aber schon vorstellen, dass jeder eins zuhause hat. 🙂



  • Hier noch ein paar allgemeine Herausforderung fuer die Entwickler von VR Games:

    https://www.youtube.com/watch?v=QBaOpfSL2YQ



  • TGGC schrieb:

    Hier noch ein paar allgemeine Herausforderung fuer die Entwickler von VR Games:

    https://www.youtube.com/watch?v=QBaOpfSL2YQ

    Dieses Video bringt es genau auf den Punkt, was hier ja auch schon alles gesagt wurde.


Anmelden zum Antworten