Studienwahl



  • Ums kurz zu machen: mach etwas was Dir Spaß macht, werde gut darin und das Geld kommt von allein*. Führungspositionen bietet man Dir dann automatisch irgendwann an, wenn Du ein kompetenter und kommunikativer Typ bist, der sich auch mal gerne den Allerwertesten aufreißt und unter Stress gut funktioniert. Das kann man nur bedingt lernen.

    * gilt natürlich in der Form nur für technische Bereiche, z.B. also nicht für künstlerische Tätigkeiten oder Verwaltungsaufgaben 🙂



  • Vielen Dank für die vielen Antworten.

    Mittlerweile habe ich ein Angebot für einen dualen Studienplatz; allerdings im Bereich "Informationstechnik" (für den ich mich noch nicht verbindlich entschieden habe).

    Vielleicht sollte ich zuerst darlegen, was ich von meinem beruflichen Leben (,soweit man das planen kann) erwarte und welche Qualifikationen ich in meiner schulischen Laufbahn erworben habe.

    Meine favorisierten Fächer in der Schule waren tendentiell meist Geschichte und Politik, wobei mich aber auch Naturwissenschaften, die Mathematik und Sprachwissenschaften (das Lesen von Literatur) interessiert haben.

    Das bedeutet also, dass mir die Schule generell Spaß gemacht hat und ich gerne Zusammenhänge hergestellt habe (die Funktionsweise des menschlichen Körpers, die Naturgesetze der Physik, logische Sachverhalte der Mathematik, die historische Entwicklung der Menschheit, Zeitungsartikel bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung anderer Nationen/Volkswirtschaften, gesellschaftskritische Literatur, etc.). Es hat mir prinzipiell Freude bereitet, neue Worte und abstrakte Begriffe ( Endung "-mus") kennenzulernen.

    Probleme hatte ich immer dann, wenn ich in der Physik rechnen und lernen sollte und mir der direkte Zusammenhang gefehlt hat (Kinematik in der Physik, etc.).
    Auch konnte ich mich bisher nicht sehr zum Programmieren motivieren (Java), was wohl auch an den aus meiner Sicht "langweiligen" Sachverhalten lag (es hat mich nicht wirklich motiviert, eine Aufgabe zu erfüllen, bei der man aus der Sicht eines Unternehmens beispielsweise eine Kostenabrechnung erstellen sollte oder für einen Hotelbetreiber oder Datenbank im ER-Modell zu erstellen).

    Im Folgenden möchte ich die für mich wesentlichen Kriterien eines Berufes auflisten:

    - sehr viele Menschen können meinem persönlichen Eindruck zufolge ihren Beruf nicht leiden; ich möchte nicht zu diesen Menschen gehören und mein Ziel ist es nicht, ein möglich teures Auto zu fahren oder mir Markenkleidung zu kaufen
    - ich möchte möglichst einen Beruf ausüben, der mich interessiert und in dem ich persönliche Erfolge haben kann und eventuell auch materielle Erfolge (Wer hätte das gedacht?^^)
    - ich möchte, wenn es nicht unbedingt nötig ist,vorerst nicht allzuviel reisen; vor allem möchte ich keine Tätigkeit als Wanderarbeiter (alias Consultant/Servicetechniker) erfüllen
    - ich habe kein Problem damit, den ganzen Tag an einem PC bzw. in einem Büro zu sitzen, solange mir meine Tätigkeit Spaß macht
    - auch wenn das lächerlich klingen mag: die Umgebung, in der ich arbeite, ist mir sehr wichtig; das beinhaltet vor allem, dass ich in einem modernen oder zumindest "angenehmen" (ich weiß, das ist sehr subjektiv) Büro arbeite und einen modernen Monitor habe^^ (zumindest keinen stark veralteten)

    Ist dieser Bereich zukunftsträchtig ( "Industrie 4.0" ? ) und werde ich dort die Chance haben, in einigen Jahren entweder eine gutbezahlte Position als Spezialist oder als Führungskraft einzunehmen? Werde ich mit meinem "Know-How" eine gefragte Fachkraft sein oder werde ich, aufgrund meines praxisnahen Studiums, "einfachere" Aufgaben übernehmen müssen?
    Das Problem in diesem Bereich sehe ich nicht darin, dass mich die vermittelten Inhalte nicht interessieren können; im Gegenteil: Es interessiert mich, wie Rechner aufgebaut sind, wie Signale übermittelt und verarbeitet werden und wie Netzwerke funktionieren. Das Problem sehe ich eher darin, dass mir die spätere Tätigkeit keinen Spaß machen könnte.

    Sollte ich vielleicht lieber an einer Universität studieren und entweder in einem ingenieurwissenschaftlichen Studiengang oder einem wirtschaftlich-mathematischen Studiengang (Wirtschaftsmathematik/Informatik mit der späteren Vertiefung "Data Science") studieren?
    Angesichts der zunehmenden Bedeutung der Bereiche des maschinellen Lernens und des Bereichs "Data Science" könnte ich mir auch ein Wirtschaftsmathematik/Mathematik Studium mit einem anschließenden Master im Bereich "Data Science" gut vorstellen.
    Was ich mir nicht vorstellen kann, ist es, als "klassischer Informatiker" die Pflege der IT-Infrastruktur in einem Unternehmen zu übernehmen oder Anwendungen zu programmieren.

    Zu mir selbst gilt es zu sagen, dass ich tendentiell eine eher zurückhaltende Person bin, ich mich aber nicht mit dem klassischen Bild eines "Nerds" nicht identifizieren kann (ich kenne einige Mitschüler, die diesem eindeutig entsprechen^^).
    Ich besitze, im Vergleich zu meinen Mitschülern, eine weitreichende Allgemeinbildung und bin im Unterricht mündlich sehr aktiv ( und das mit Erfolg ).
    Natürlich sind diese menschlichen Stereotype nicht das Maß aller Dinge, aber ich halte es durchaus für angemessen, Menschen zur Orientierung in stereotypische Kategorien einzuordnen und das hat sich meiner Erfahrung nach meist bewährt.

    Ich sollte allerdings noch erwähnen, dass ich "das Beste" aus mir machen möchte; ich bin weder auf das kurzfristige Gehalt des Dualen Studiums aus, da ich privat wenig Geld ausgebe; dennoch möchte ich eine "wertvolle" Qualifikation erhalten, mit der ich am Arbeitsmarkt später erstens möglichst wertvoll bin und zweitens ( und vielleicht noch wichtiger) in interessante Positionen gelangen kann ( Entwicklungsabteilungen, planerische Positionen).
    Ich habe kein Problem damit, fünf weitere Jahre die Bücher zu wälzen; es muss nur auf einem Gebiet sein, das mich interessiert.

    Vielen Dank, falls jemand bis zu dieser Stelle gelesen hat.
    Ich habe absichtlich möglichst viele Informationen in den Text eingebaut, um ein möglichst detailliertes Bild von mir zu vermitteln.

    Es ist durchaus möglich, dass ich mich an der einen oder anderen Stelle missverständlich ausgedrückt habe; in diesem Fall werde ich später darauf antworten.

    Ich bedenke mich im Voraus für Eure/Ihre Zeit, Mühe und Hilfe; es handelt sich um eine der wichtigsten Entscheidungen meines Lebens und ich möchte hiermit die Erfahrungen und Meinungen anderer Personen einholen, um diese in meinen Entscheidungsprozess einfließen zu lassen (, ihn aber natürlich nicht davon abhängig zu machen).



  • Also, mein erster Eindruck: sorry, du vermittelst keinen sympatischen Eindruck. Viel allgemeines, klischeehaftes Geschwätz. Grad solche Sätze würd ich mir an deiner Stelle in Zukuft echt sparen:

    "Ich besitze, im Vergleich zu meinen Mitschülern, eine weitreichende Allgemeinbildung und bin im Unterricht mündlich sehr aktiv ( und das mit Erfolg ). "

    Und "Zusammenhänge herstellen" ist jetzt nicht so besonders, wie du vielleicht glaubst. Und du kannst auch in keinster Weise glaubhaft belegen, dass du darin tatsächlich besser wärst als andere. Ich würde das so interpretieren, dass du die trivialen Sachverhalte nachvollziehen konntest, und immer wenns ins Detail ging, bist du ausgestiegen. So ein typischer schlechter Mitschüler, der nichts wirklich gut kann, und dann Wirtschaft studiert. Versteh das nicht als Beleidigung oder als Angriff, ich kenn dich nicht. Das ist der Eindruck, den du auf mich vermittelst. Du versuchst dich etwas kramphaft möglichst vorteilhaft darzustellen, und das erinnert mich an die ganzen inkompetenten Manager und Kollegen, die ich so kenne. Das hast du (noch) nicht nötig, lass das.

    Ansonsten reicht die Beschreibung wohl kaum, um dir den optimalen Berufsweg vorzuschlagen. Wenns um IT geht, würde ich sagen, jemand der sich mehr für Zusammenhänge und weniger für Details interessiert, wär eher ein Softwarearchitekt, als ein Entwickler. Das ist aber nur eine sehr plumpe Schlußfolgerung, und ein Softwarearchitekt muss natürlich auch sehr genau Bescheid wissen, worüber er redet.
    Es ist relativ egal, ob du etwas "praxisnäheres" machst, oder an der Uni studierst. Es geht immer sehr ins Detail. Als Entwickler musst du dich fürs Lösen von konkreten (kleineren und größeren) Problemen interessieren. Wenn du mehr Theorie machst, musst du dich da trotzdem (oder eher noch mehr) ins Details reindenken, da kommst nicht dran vorbei. Einfach nur paar Zusammenhänge verstehen wird in keinem Studium/Beruf reichen.
    Warum kannst du dir Data Science gut vorstellen? Nur weil das nach einem zukunftsträchtigen Bereich ausschaut, oder verstehst du etwas davon und bist gut darin? Das kann man alles schlecht vorhersehen. Im Moment wird das alles etwas gehyped. Ich glaub, da wird sicher Bedarf für die Jobs da sein, aber ich vermute, dass das nicht so wahnsinnig viele sein werden, der Markt dürfte schnell übersättigt werden. Es gibt mehr Leute, die ich dafür interessieren, als Jobs. Wir machen da z.B. auch paar Versuche in die Richtung, viele Use Cases fallen uns aber nicht ein. Da arbeitet halt einer dran, obwohl sich vielleicht 5-6 Entwickler bei uns dafür interessieren würden. Und die sind jetzt schon soweit, du willst jetzt erst damit anfangen. Und dafür muss man auch "Anwendungen programmieren", oder was glaubst du, was die ganzen Mathematiker und Data Scientists machen?



  • Deiner Beschreibung nach würde ich vermutlich nicht auf Informatik als sinnvolle Wahl tippen. Wenn dich einerseits die Sachverhalte langweilen, die vermutlich den Schwerpunkt der Tätigkeit aller Informatiker betreffen, anderseits deine Favorisierten Fächer in weitgehend anderer Richtung liegen, befürchte ich das du nicht wirklich glücklich damit wirst. Deiner Beschreibung nach würde ich fast eher eine politische Laufbahn (Politik, Geschichte, Sprachwissenschaften) einschlagen, oder alternativ Richtung Naturwissenschaften gehen (sehr gut bezahlt werden wohl einige Chemieberufe, z.B. in der Papierindustrie inkl. bezahlten Studium - ein Neffe hatte ein solches Angebot, wenn auch abgelehnt).

    Informationstechnik könnte dich in die Bereiche der Mathematik bringen, die dir nicht liegen (Sage nur Physik und Elektrotechnik...). Informationstechnik ist, so wie ich das Thema kenne, stärker an der Elektronik als Informatik angesiedelt (hatte eine Fachoberschule mit Schwerpunkt Informationstechnik besucht).

    Fulmen schrieb:

    - sehr viele Menschen können meinem persönlichen Eindruck zufolge ihren Beruf nicht leiden; ich möchte nicht zu diesen Menschen gehören und mein Ziel ist es nicht, ein möglich teures Auto zu fahren oder mir Markenkleidung zu kaufen

    Damit folgst du den typischen Trend der Generation Z. Statussymbole waren 1-2 Generationen vor dir relevanter.

    Fulmen schrieb:

    - ich möchte möglichst einen Beruf ausüben, der mich interessiert und in dem ich persönliche Erfolge haben kann und eventuell auch materielle Erfolge (Wer hätte das gedacht?^^)

    Damit widersprichst du doch wieder dem vorherigen. Die Kombination "materieller Erfolg" und "Interesse" decken sich auch weitaus seltener als man hofft. Wobei der Satz, den Mechanics als Negativ herausgestellt hat in diese Richtung durchaus passt. Siehe hierzu den Begriff dunkle Triade.

    Fulmen schrieb:

    - ich möchte, wenn es nicht unbedingt nötig ist,vorerst nicht allzuviel reisen; vor allem möchte ich keine Tätigkeit als Wanderarbeiter (alias Consultant/Servicetechniker) erfüllen
    - ich habe kein Problem damit, den ganzen Tag an einem PC bzw. in einem Büro zu sitzen, solange mir meine Tätigkeit Spaß macht

    Beides Kriterien die eigentlich dem materiellen Erfolg wiedersprechen. In allen Positionen mit Verantwortung (und guter Bezahlung) kommt man selten um Reisetätigkeiten herum (nenn mir einen Manager in mittlerer oder hoher Position der nicht von Zeit zu Zeit reisen muss) und selten erreicht man es durch reine Bürotätigkeit (außer vielleicht als Softwareentwickler in einem Bankhaus, wobei dir dann ERP, Datenbanken etc., sprich der langweilige Kram, wieder auf die Füße fallen könnten.

    - auch wenn das lächerlich klingen mag: die Umgebung, in der ich arbeite, ist mir sehr wichtig; das beinhaltet vor allem, dass ich in einem modernen oder zumindest "angenehmen" (ich weiß, das ist sehr subjektiv) Büro arbeite und einen modernen Monitor habe^^ (zumindest keinen stark veralteten)

    Das würde für ein Startup sprechen, wobei du die Umgebung durch den Arbeitsdruck erkaufst und vermutlich spätestens 10 Jahre später halb ausgebrannt bist. Viel Einfluss auf ein Büro hat man selten, es sei den man hat eine Führungsposition oder eine Aufgabe die wirklich die neuste Hardware erfordert...

    Ist dieser Bereich zukunftsträchtig ( "Industrie 4.0" ? ) und werde ich dort die Chance haben, in einigen Jahren entweder eine gutbezahlte Position als Spezialist oder als Führungskraft einzunehmen?

    Industrie 4.0 kann Zukunftsträchtig sein, wobei noch abzusehen ist ob dies in Deutschland der Fall sein wird (die Banken geben ungerne auf Serverstrukturen Kredite, denen sind Imobilien und wertstabile Geräte weitaus lieber). Aber in der Industrie 4.0 wirst du vermutlich weder ein Bürojob haben (der Name Industrie sollte eigentlich schon genügend andeuten, I4 setzt man in Industrieanlagen um, dort ist man mit Anzug und Krawatte meist unpassend und saubere Büros sind die Seltenheit [Da wird eher auf Technik wert gelegt die robust und Staubunentfindlich ist]). Selbst Führungskräfte treten da selten innerhalb der Firma gestriegelt auf, das mag bei Besuchen etwas anderes sein. Und sofern man nicht im Managment eines ansässigen Industrieunternehmens sitzt, wird man auch eher mit Reisen und Beratung zu tun haben.

    Dann könnte der andere Megatrend eher etwas für dich sein: Big Data... Aber schon betreten wir wieder die "langweilige" Welt von Datenabfragen und Aggregationen.

    Werde ich mit meinem "Know-How" eine gefragte Fachkraft sein oder werde ich, aufgrund meines praxisnahen Studiums, "einfachere" Aufgaben übernehmen müssen?

    Informationstechnik: Durchaus gefragt, aber eher dreckig und in Industrieanlagen angesiedelt. Ebenso sind Reisetätigkeiten nicht unüblich (z.B. für ein paar Monate in irgendeinen Land am Arsch der Welt Anlagen aufbauen/einrichten). Ich weiß hier von einer Firma die händeringend Leute in dem Bereich sucht (Schwerpunkt Elektrotechnik mit Kenntnissen im Embedded-Umfeld - Vollautomatische Hochregallager).

    Zu mir selbst gilt es zu sagen, dass ich tendentiell eine eher zurückhaltende Person bin,...

    Das disqualifiziert dich eigentlich schon teilweise, wenn es um Aufstiegschancen geht.

    Was willst du den wirklich: Einen theoretischen Beruf (eher Richtung reiner Forschung) oder einen praktischen. In letzteren musst du dich durchaus mit für dich "uninteressanten" Bereichen auseinander setzen, dort werden von Unternehmen auch gerne Duale Studiengänge gesehen (auch weil man da Einfluss nehmen kann und die Person schon in seine Arbeitswelt einführt). In ersteren ist ein universitärer Studiengang zielführender, da wirst du vermutlich auch weniger reisen, dich weniger gegen andere durchsetzen müssen...



  • Fulmen schrieb:

    Vielleicht sollte ich zuerst darlegen, was ich von meinem beruflichen Leben (,soweit man das planen kann) erwarte und welche Qualifikationen ich in meiner schulischen Laufbahn erworben habe.

    Meine favorisierten Fächer in der Schule waren tendentiell meist Geschichte und Politik, wobei mich aber auch Naturwissenschaften, die Mathematik und Sprachwissenschaften (das Lesen von Literatur) interessiert haben.
    ...
    Auch konnte ich mich bisher nicht sehr zum Programmieren motivieren (Java), was wohl auch an den aus meiner Sicht "langweiligen" Sachverhalten lag (es hat mich nicht wirklich motiviert, eine Aufgabe zu erfüllen, bei der man aus der Sicht eines Unternehmens beispielsweise eine Kostenabrechnung erstellen sollte oder für einen Hotelbetreiber oder Datenbank im ER-Modell zu erstellen).

    Vielleicht sollte man darauf hinweisen, dass Datenbanken eine Problemlösung sind, damit man Daten ablegen und wiederfinden kann. Es ist nicht als Lebensziel oder Berufsmodell entworfen worden.

    Fulmen schrieb:

    - sehr viele Menschen können meinem persönlichen Eindruck zufolge ihren Beruf nicht leiden; ich möchte nicht zu diesen Menschen gehören und mein Ziel ist es nicht, ein möglich teures Auto zu fahren oder mir Markenkleidung zu kaufen

    Ich fahre einen 13 Jahre alten Audi A4 und kaufe Kleidung teilweise im Second-Hand-Shop.
    Ich schätze aber die Sicherheit, morgen zum Audi-Händler gehen zu können und einen neuen A4 auch bezahlen zu können, spontan mal einen Marken- Halbtrocken-Neopren Anzug zu kaufen oder wenn ich Bock habe in ein Steakhaus zu gehen ohne mir Gedanken darüber zu machen, ob ich mir das gerade leisten kann.
    Ich habe gelernt aus wenig Geld ein gutes Leben zu machen, aber ich nehme es durchaus auch als Glück und Erfolg wahr, das nicht jeden Tag tun zu müssen.

    Fulmen schrieb:

    - ich möchte möglichst einen Beruf ausüben, der mich interessiert und in dem ich persönliche Erfolge haben kann und eventuell auch materielle Erfolge (Wer hätte das gedacht?^^)

    Jow, und Du wirst diesen Beruf ungefähr 45 Jahre ausüben und er wird Dich regelmäßig ankotzen und Dein Vorgesetzter wird auf seine Talente setzen und Deine ignorieren und Dir Dinge abverlangen, die Du zum Kotzen findest, aber er für cool hält.
    Und das ist ist in Ordnung, denn Du hast Dich bereit erklärt, die Vorstellungen anderer umzusetzen, damit Du monatlich Geld bekommst.

    Und manchmal wird es auch Spaß machen. Es gibt gute Zeit im Job und es gibt schlechte Zeiten im Job. Und wer sich über den Job definiert, der hat in schlechten Zeiten im Job eine Identitätskrise.
    Und wenn es gerade Spaß macht, umso besser. Aber es gibt keinen Job, der Dir das 45 Jahre lang garantiert. Also sollte der Job nicht sein, was Dich definiert.

    Ich kann auch Bus fahren oder den Müll abholen. Informatik habe ich aus Interesse studiert, wird besser bezahlt und ich brauche mein Büro, um die Pflanzen, die für meine Wohnung zu groß geworden sind, auszulagern. Das geht beim Bus oder Müllwagen nicht. 😉

    Fulmen schrieb:

    - auch wenn das lächerlich klingen mag: die Umgebung, in der ich arbeite, ist mir sehr wichtig; das beinhaltet vor allem, dass ich in einem modernen oder zumindest "angenehmen" (ich weiß, das ist sehr subjektiv) Büro arbeite und einen modernen Monitor habe^^ (zumindest keinen stark veralteten)

    Da hast Du vollkommen recht, es klingt lächerlich.
    So sehr ich einen guten Monitor zu schätzen weiß - das hier entsteht gerade an einem 40" 4K Display und daneben steht ein 30" Display als Zweitgerät - aber Dein Chef stellt Dir einen Arbeitsplatz zusammen und damit musst Du klarkommen.
    Und manche stehen auf Laptops. Auf der Arbeit hatte ich letztes Jahr noch einen 24" und einen 20"er. Für den ersten 24"er habe ich lange gekämpft, als ich da begann waren es 2 20"er.
    Letztes Jahr bekamen wir dann einen 2. 24"er, während ich privat schon auf 4K unterwegs war und ich überlegte mir etwas Vergleichbares in die Firma zu bestellen.

    Fulmen schrieb:

    Ist dieser Bereich zukunftsträchtig ( "Industrie 4.0" ? ) und werde ich dort die Chance haben, in einigen Jahren entweder eine gutbezahlte Position als Spezialist oder als Führungskraft einzunehmen? Werde ich mit meinem "Know-How" eine gefragte Fachkraft sein oder werde ich, aufgrund meines praxisnahen Studiums, "einfachere" Aufgaben übernehmen müssen?
    Das Problem in diesem Bereich sehe ich nicht darin, dass mich die vermittelten Inhalte nicht interessieren können; im Gegenteil: Es interessiert mich, wie Rechner aufgebaut sind, wie Signale übermittelt und verarbeitet werden und wie Netzwerke funktionieren. Das Problem sehe ich eher darin, dass mir die spätere Tätigkeit keinen Spaß machen könnte.

    Ich denke, Du verstehst Du Studium als Ausbildung. Im Gegensatz zu einer Facharbeiter-Ausbildung, der bestimmte Aufgaben lernt, um diese Fach-Aufgaben abarbeiten zu können, bedeutet studieren Lernen zu lernen anhand von einigen Aufgaben. Ein Informatik-Studium unterrichtet Dich daran, Dinge zu erlernen anhand von Informatik-Themen, so dass Du nach dem Studium in der Lage bist, Dich in neue Inhalte effizient einzuarbeiten und Lerninhalte aufzubereiten und zusätzlich Erfahrungen mitbringst anhand der Themen, mit denen Du Lernen gelernt hast.

    Was Du aus Deinem Studium machst - einen Facharbeiter oder eine Führungskraft - ist Dir überlassen.
    Gutbezahlt ist Dir offenbar doch wichtiger als am Anfang angedeutet. Für gute Bezahlung solltest Du MINT auf der Universität studieren oder Latein und Oberstufenlehrer werden. BWL kann auch als Karriereleiter dienen.

    Fulmen schrieb:

    Sollte ich vielleicht lieber an einer Universität studieren und entweder in einem ingenieurwissenschaftlichen Studiengang oder einem wirtschaftlich-mathematischen Studiengang (Wirtschaftsmathematik/Informatik mit der späteren Vertiefung "Data Science") studieren?
    Angesichts der zunehmenden Bedeutung der Bereiche des maschinellen Lernens und des Bereichs "Data Science" könnte ich mir auch ein Wirtschaftsmathematik/Mathematik Studium mit einem anschließenden Master im Bereich "Data Science" gut vorstellen.

    Du hattest gerade geschrieben, dass Du Dich für Mathe nicht sonderlich begeistern konntest und Dich mit Java nicht auseinander setzen wolltest.

    Wieso jetzt Data Science?

    Fulmen schrieb:

    Was ich mir nicht vorstellen kann, ist es, als "klassischer Informatiker" die Pflege der IT-Infrastruktur in einem Unternehmen zu übernehmen oder Anwendungen zu programmieren.

    Keine Ahnung, was ein klassischer Informatiker ist.
    Eigentlicht macht jeder meiner ehemaligen Kommilitonen was anderes.

    Und wenn Du Data Science willst, aber klassische Informatik ablehnst, dann wundere ich mich über die sprachliche Allgemeinbildung.
    Science ist die Endung -ik gekennzeichnet. Wie in Physik oder Mathematik. Und Data bedeuted Information. In Kombination bedeutet also Data Science nichts anderes als...?

    Fulmen schrieb:

    Zu mir selbst gilt es zu sagen, dass ich tendentiell eine eher zurückhaltende Person bin, ich mich aber nicht mit dem klassischen Bild eines "Nerds" nicht identifizieren kann (ich kenne einige Mitschüler, die diesem eindeutig entsprechen^^).
    Ich besitze, im Vergleich zu meinen Mitschülern, eine weitreichende Allgemeinbildung und bin im Unterricht mündlich sehr aktiv ( und das mit Erfolg ).
    Natürlich sind diese menschlichen Stereotype nicht das Maß aller Dinge, aber ich halte es durchaus für angemessen, Menschen zur Orientierung in stereotypische Kategorien einzuordnen und das hat sich meiner Erfahrung nach meist bewährt.

    Und passt Du damit in eine Schublade des Managers oder der Führungskraft? Mündlich sehr aktiv sind auch Händi-Verkäufer und Zeugen Jehovas.

    Willst Du etwas lernen, was Deiner Schublade entspricht oder willst Du die Schublade wechseln?

    Um herausragend zu sein, muss man nicht viel mehr machen, als die Leute um einen herum. Im Vergleich zum Umfeld herausragend zu sein, bedeutet nicht zwangsläufig, dass man eine große Nummer ist.
    Im Unterricht sich also häufiger zu melden, wenn der Rest döst, überzeugt mich noch nicht.

    Fulmen schrieb:

    Ich sollte allerdings noch erwähnen, dass ich "das Beste" aus mir machen möchte; ich bin weder auf das kurzfristige Gehalt des Dualen Studiums aus, da ich privat wenig Geld ausgebe; dennoch möchte ich eine "wertvolle" Qualifikation erhalten, mit der ich am Arbeitsmarkt später erstens möglichst wertvoll bin und zweitens ( und vielleicht noch wichtiger) in interessante Positionen gelangen kann ( Entwicklungsabteilungen, planerische Positionen).
    Ich habe kein Problem damit, fünf weitere Jahre die Bücher zu wälzen; es muss nur auf einem Gebiet sein, das mich interessiert.

    Entwicklung von Software scheint das nicht zu sein.

    Interessante Positionen erreicht man dadurch, dass man auffällt. Entweder mit Erfolgen oder durch Persönlichkeit. Üblicherweise mit einer Persönlichkeit, die dann eine vollkommene Ahnungslosigkeit kaschiert.

    Du gehst analytisch und selbstkritisch vor, aber Du ziehst überhaupt keine Schlüsse daraus.
    Du möchtest ein erfolgreicher Planer sein, aber die Grundlagen interessieren Dich nicht. Wie willst Du erfolgreich eine relevante Anwendung planen, wenn Du nichtmals eine kleine Anwendung schreiben kannst?
    Du musst die Tools kennen und verstehen, wie aus Quelltext eine gut dokumentierte und sicher getestete Anwendung entsteht.
    Gleichzeitig schreibst Du, dass Du Dich nicht in den Vordergrund spielst, so dass Du Deine Ahnungslosigkeit verdecken könntest.

    Du lebst den Traum, den wir alle mit 18 träumen und an dem wir dann in den 45 Jahren des Berufslebens scheitern, wenn wir doch nicht die ganz große Nummer werden und jemand mit mehr Geltungsbedürfnis und weniger Ahnung sich zum Vorgesetzten vorgedrängt hat, dessen Fehler Du dann beseitigen darfst und der seinem Vorgesetzten Deine Arbeit in der Form "Ich habe vollbracht" präsentiert.

    Fulmen schrieb:

    es handelt sich um eine der wichtigsten Entscheidungen meines Lebens

    Wichtig ist, dass Du mit dieser Entscheidung eine grundlegende Richtung einschlägst, bei der eine Änderung sehr aufwendig, aber nicht unmöglich ist. Es muss Dir bewusst sein, dass die Dinge, die Dich laut Deinem eigenen Posting begeistern nicht Hauptbestandteile der üblichen Informationsverarbeitung oder Informatik sind.
    Ich entwickle an einer Programmiersprache und beschäftigt mich daher auch mit Lerntechniken, Darstellung und Wahrnehmung, Kunst und vor allem natürlich Sprache. Aber eben auch der Sprache der Mathematik. Ich kann ERMs aufbauen und kenne die Normalformen zumindest denke ich Entwürfe hinzubekommen, die der 3. entsprechen, denn ich weigere mich in der Regel mit Datenbanken oder GUIs zu arbeiten: Zu langweilig. Aber manchmal braucht man den Kram halt. Isso.
    Und um etwas zu planen, muss man zumindest ein bisschen wissen, was man da so macht.

    Du kannst Deine Allgemeinbildung nutzen, um mit entsprechendem Fachwissen in der Informatik sehr kreativ zu sein und Spaß haben. Und Du kannst einen Vorgesetzten haben, der das alles unterbindet. Eventuell macht Dir das auch alles keinen Spaß. Wenn Dich das Know-How der Informatik interessieren würde, dann würdest Du Dir auch einfach mal programmieren beibringen.
    Hast Du aber offenbar nicht.

    Ob das ein Studium im Bereich der Informatik disqualifiziert, kann ich Dir nicht beantworten. Aber Dein Text liest sich so, als ob Du für ganz andere Dinge schwärmst. Und wenn Dich die Informatik nicht interessiert, dann wirst Du da auch mit Fachwissen nicht herausragend sein, sondern Dienst nach Vorschrift machen, wie so viele. Und wie so viele wirst Du an keiner Planung beteiligt sein.

    Also fange an, Dich für Informatik zu interessieren oder studiere etwas, was Dich begeistert und motiviert und wo Du Spaß daran findest, herausragendes zu leisten.



  • Ich muss nun einmal eine berufliche Tätigkeit ausüben, um mir einen gewissen Wohlstand aufzubauen, der mir ein "gutes Leben" ermöglicht.
    Und da ich mit sehr hoher Wahrrscheinlichkeit bald ein Abitur haben werde, eröffnen sich mir damit hierzulande sehr viele Möglichkeiten, die ich unbedingt nutzen möchte.
    Eine Ausbildung kommt für mich nicht in Frage, da ein Studium meistens zu einer besser bezahlten Tätigkeit führt und auch den Eintritt in interessantere Berufsfelder ermöglicht.
    Ein Portal auf dem ich mich informiert habe, unterteilt die Arten von Studienfächern in die folgenden:
    - Agrar- und Forstwissenschaften
    - Gesellschafts- und Sozialwissenschaften
    - Ingenieurwissenschaften
    - Kunst, Musik, Design
    - Mathematik und Naturwissenschaften
    - Medizin und Gesundheitswissenschaften
    - Sprach- und Kulturwissenschaften
    - Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
    - Lehramt

    "Gesellschafts- und Sozialwissenschaften", "Kunst, Musik, Design" und "Sprach- und Kulturwissenschaften" sind Bereiche die erstens stark überfüllt sind und zweitens zu keinem passablen Gehalt führen, da sie keinen unmittelbaen ökonomischen Nutzen haben. Viele Tätigkeiten in diesem Bereich erfordern entweder eine hohe Begabung (Musiker, Designer) oder eine staatliche Förderung ( Museen, Theater). Außerdem deckt sich das nicht mit meinen Interessen (Geschichtswissenschaften ausgenommen).
    "Agrar- und Forstwissenschaften" ist ein Nischengebiet, und wohl auch sehr standortabhängig. Deckt sich auch nicht unbedingt mit meinem Interesse.
    "Lehramt": gar nicht zu uninteressant; wenn man verbeamtet wird, erhält man teilweise ein (aus meiner Sicht) überzogenes Nettogehalt. Allerdings ist es fraglich, ob man das wird und außerdem ist der Beruf sehr eintönig.
    "Medizin und Gesundheitswissenschaften": schwierig einen Platz zu bekommen ( aber möglich); denke nicht, dass ich dafür gemacht bin, andere haben einen Studienplatz eher verdient.
    Für "Wirtschafts- und Rechtswissenschaften" gibt es immer einen hohen Bedarf ( und ein hohes Angebot 😉 ). Seine Chancen erhöht man aber wohl, indem man sein Wirtschaftswissen mit als unliebsamen geltenden Bereichen (Wirtschaftsmathematik) verbindet; außerdem scheint es mir interessanter zu sein, sich mit der Datenverarbeitung oder Simulation von wirtschaftlichen Fragestellungen (, sofern sowas gemacht wird?; quasi die "Finiten Elemente" der Ökonomie?) auseinanderzusetzen. Daher auch die Idee für "Data Science".
    "Ingenieurwissenschaften": sicherlich nicht uninteressant, allerdings gefällt mir aus Arbeitsumfeld (Industrieanlagen, etc.)nicht (habe mehrere Praktika bei großen Konzernen in großen Anlagen gemacht).
    "Mathematik und Naturwissenschaften": Die Mathematik führt dann mehr oder weniger auf die Informatik hinaus, auch wenn die Informatik sich inhaltlich teilweise unterscheidet, so sind wohl doch viele Mathematiker später im IT-Bereich tätitg. Die Naturwissenschaften (Chemie, Biologie, Physik) interessieren mich methodisch weniger. Ich mochte die Themen in der Physik immer dann, wenn der Lehrer das Thema anhand von Beispielen aus der Technik detaillierter erklärt hat und ein Nutzen erkennbar war (,nicht, dass ich den Sinn der Wissenschaft als Solches nicht anerkennen würde).

    Ich bin von der Informatik (oder Mathematik mit wirtschaftlichem Fokus) nicht vollständig überzeugt, aber es erscheint mir, als sei es das einzige Gebiet, das einmal zu einer sinnvollen und nützlichen Tätigkeit führen könnte, die zu mir passt.
    Wie gesagt, mit der Medizin, den Naturwissenschaften oder den "Orchideenfächern" kann ich mich nicht anfreunden.
    Was mir hingegen interessant erscheint, ist die computergestützte Simulation (und somit Planung) von Prozessen (in der Planung der Ressourcen eines Unternehmens; bei der Entwicklung neuer technischer Produkte).
    Das trifft also wohl auf die angewandte Mathematik/Informatik oder ein Ingenieursstudium zu.
    Eine weitere Frage, welche sich mir stellt, ist, ob der IT-Bereich ein gut-bezahlter Bereich ist oder ein durchschnittlich-bezahlter (oder sogar schlecht-bezahlter) Bereich ist, in den man nur dann geht, wenn man sich für ihn am ehesten interessiert(im Vergleich zu anderen Berufsgruppen mit einem akademischen Abschluss)? Denn so wie ich das sehe, sind diese Fachkräfte doch eigentlich wichtig und (besonders in der Zukunft) sehr gefragt?



  • Xin schrieb:

    Was ist für Dich ein guter Verdienst?
    Und ich frage durchaus auch nach einem Jahresbrutto, aber nicht nur.

    Na ja, unter 40.000-50.000 Euro brutto möchte ich nicht liegen. Mit zunehmender Erfahrung möchte ich mich gerne in den Bereich 70.000-80.000 entwickeln. Ich gehe hierbei von einer 40-50h Woche aus. Viele, die ich kenne, liegen mindestens in diesem Bereich, einige verdienen deutlich mehr.

    Xin schrieb:

    Morgens fährt man zum Job, programmiert, testet, debuggt, testet, sprengt den Build, testet, debuggt, fixt den Build, ärgert sich über junge Kollegen, die Unsinn programmieren und die Chefs, die verlangen, dass man selbst Unsinn programmiert und wundert sich am Ende, dass die Software trotzdem läuft und die Kunden zufrieden sind. Irgendwie so. 😉

    Nun, das wirft bei mir die Frage auf, ob du mich, aufgrund meines Alters, sehr kritisch bewertest?

    Xin schrieb:

    Softwareentwicklung ist Kommunikation (mit anderen Entwicklern), Knobeln, Recherchieren, lebenslanges Lernen, Ausprobieren und Schreibtischarbeit. Letzteres hat den Nachteil, dass man sich den Allerwertesten platt sitzt und den Vorteil, dass man nicht bei -20 oder +30 Grad draußen in der Landschaft schuftet oder laufend von glühendem Metall, die über die Sicherheitsfenster der Schweißroboter fliegen getroffen wird. Alles schon gemacht, ein platter Hintern auf einem ergonomischer Stuhl ist meiner Meinung nach nicht der schlechteste Kompromiss.

    Nun, da stimme ich dir voll und ganz zu: Eine sitzende/stehende Tätigkeit erscheint mir in der Tat am erfüllendsten.

    asc schrieb:

    Industrie 4.0 kann Zukunftsträchtig sein, wobei noch abzusehen ist ob dies in Deutschland der Fall sein wird (die Banken geben ungerne auf Serverstrukturen Kredite, denen sind Imobilien und wertstabile Geräte weitaus lieber).

    Wenn nicht hier, wo dann? Deutschland ist hochentwickelt und in diesen Bereichen führend.

    Xin schrieb:

    Um herausragend zu sein, muss man nicht viel mehr machen, als die Leute um einen herum. Im Vergleich zum Umfeld herausragend zu sein, bedeutet nicht zwangsläufig, dass man eine große Nummer ist.
    Im Unterricht sich also häufiger zu melden, wenn der Rest döst, überzeugt mich noch nicht.

    Sie dösen nicht, sie melden sich ebenfalls, nur scheinbar mit einem geringeren Erfolg. Ich habe mich nur mit ihnen verglichen und nie behauptet eine "große Nummer" zu sein. Das bist wohl weder du noch ich.

    Xin schrieb:

    Keine Ahnung, was ein klassischer Informatiker ist.
    Eigentlicht macht jeder meiner ehemaligen Kommilitonen was anderes.

    Und wenn Du Data Science willst, aber klassische Informatik ablehnst, dann wundere ich mich über die sprachliche Allgemeinbildung.
    Science ist die Endung -ik gekennzeichnet. Wie in Physik oder Mathematik. Und Data bedeuted Information. In Kombination bedeutet also Data Science nichts anderes als...?

    Mit "klassische Informatik" meine ich das Anwenden herkömmlicher, älterer Methoden und technischer Mittel in der IT/Informatik.
    Das Gegenteil dazu sehe ich in neueren Ansätzen und Entwicklungen (maschinelles Lernen, dem Auswerten größerer Datenmengen mittels statistischer Verfahren....)repräsentiert. Natürlich benötigt man auch hier das Grundlagenwissen.

    Xin schrieb:

    Gutbezahlt ist Dir offenbar doch wichtiger als am Anfang angedeutet. Für gute Bezahlung solltest Du MINT auf der Universität studieren oder Latein und Oberstufenlehrer werden. BWL kann auch als Karriereleiter dienen.

    Ist es. Aber nicht um jeden Preis. Warum verdient ein BWLer oder ein Lateinlehrer mehr als der durchschnittliche ITler?

    Xin schrieb:

    Du lebst den Traum, den wir alle mit 18 träumen und an dem wir dann in den 45 Jahren des Berufslebens scheitern, wenn wir doch nicht die ganz große Nummer werden und jemand mit mehr Geltungsbedürfnis und weniger Ahnung sich zum Vorgesetzten vorgedrängt hat, dessen Fehler Du dann beseitigen darfst und der seinem Vorgesetzten Deine Arbeit in der Form "Ich habe vollbracht" präsentiert.

    Warum scheitern "wir" daran? Wer sind "wir"? Wieso muss ein Chef schlechter sein? Vielleicht besitzt er einfach die Fähigkeiten dazu, ein Projekt zu koordinieren und andere Personen nicht in dem Maße?
    Andererseits hat man als "nicht-Chef" eventuell weniger Verantwortung und Druck?

    Jow, und Du wirst diesen Beruf ungefähr 45 Jahre ausüben und er wird Dich regelmäßig ankotzen und Dein Vorgesetzter wird auf seine Talente setzen und Deine ignorieren und Dir Dinge abverlangen, die Du zum Kotzen findest, aber er für cool hält.
    Und das ist ist in Ordnung, denn Du hast Dich bereit erklärt, die Vorstellungen anderer umzusetzen, damit Du monatlich Geld bekommst.

    Wird und muss es das? Kann man nicht ein gutes Verhältnis zum Chef haben und in seinem Team seinen Teil ereldigen? Ich weiß es nicht, aber muss es so sein?

    asc schrieb:

    Dann könnte der andere Megatrend eher etwas für dich sein: Big Data... Aber schon betreten wir wieder die "langweilige" Welt von Datenabfragen und Aggregationen.

    Na ja, nicht weniger oder mehr "langweilig" als alle anderen Gebiete?

    Xin schrieb:

    Dich das Know-How der Informatik interessieren würde, dann würdest Du Dir auch einfach mal programmieren beibringen.
    Hast Du aber offenbar nicht.

    Ja, vielleicht. Vielleicht hat mir aber auch einfach die Motivation oder das Ziel vor Augen gefehlt? Eine positive Motivation, die Idee "ich möchte einmal eine Anwendung programmieren können, die xy macht" oder "ich möchte verstehen wie man dieses Problem automatisiert lösen kann". Ich denke, das ist doch der Antrieb: ein Problem in ein Konzept übertragen und das dann in Code niederzuschreiben, um sich am Ende freuen zu können, wenn das Programm/System optimal läuft und einen Wert stiftet?

    Ich möchte abschließend noch etwas fragen. Viele Mitschüler, die sehr gut in der Mathematik/Informatik/Physik sind, haben häufig massive Probleme in den meisten anderen Fächern (Geschichte, Religion,Deutsch,Politik,Wirtschaft). Ist das eine Schwäche, bzw. ein Desinteresse, das sie für bestimmte Bereiche mehr oder minder disqualifiziert. Ich habe die Beobachtung gemacht, dass Bekannte von mir, die heute als BWLer/Ingenieure eine Managmentposition einnehmen in ihrer Schulzeit in diesen Fächern tendentiell gute Leistungen erbracht haben.
    Ist das also ein "Nerd-Symptom" (es lässt sich durchaus sagen, dass viele ITler Eigenschaften erfüllen, die "Nerds" auch erfüllen(lange Haare und/oder Klediungsstil und/oder bestimmte Hobbies und/oder gewisse Verhaltensweisen).

    Danke nochmals für Euer Wissen und Eure Zeit.
    Ich weiß es sehr zu schätzen.



  • Fulmen schrieb:

    Ich muss nun einmal eine berufliche Tätigkeit ausüben, um mir einen gewissen Wohlstand aufzubauen, der mir ein "gutes Leben" ermöglicht.

    Ja, dass ist ärgerlich und kenne ich auch. Wenn ich die Möglichkeit hätte könnte ich auch gut auf einen Job verzichten. Interessen hätte ich genug, damit mir nicht langweilig wird.

    Fulmen schrieb:

    Und da ich mit sehr hoher Wahrrscheinlichkeit bald ein Abitur haben werde, eröffnen sich mir damit hierzulande sehr viele Möglichkeiten, die ich unbedingt nutzen möchte.

    Wenn du jetzt Abitur machst, bist du aller Wahrscheinlichkeit nach noch recht jung. Versteh mich nicht falsch, aber ich halte es für schwer, mit dem alter schon eine "dauerhafte" Enscheidung für die Zukunft zu fällen.
    Erstmal ein Jahr was "anderes" machen kann da helfen und sich evt. auch gut im Lebenslauf machen. (z.B.freiwilliges soziales Jahr im Auslande o.ä.)

    Edit: Sry, 18, grade gelesen. Dann hättest du da auf jeden Fall die Zeit für 😉

    Fulmen schrieb:

    Eine weitere Frage, welche sich mir stellt, ist, ob der IT-Bereich ein gut-bezahlter Bereich ist oder ein durchschnittlich-bezahlter (oder sogar schlecht-bezahlter) Bereich ist, in den man nur dann geht, wenn man sich für ihn am ehesten interessiert(im Vergleich zu anderen Berufsgruppen mit einem akademischen Abschluss)? Denn so wie ich das sehe, sind diese Fachkräfte doch eigentlich wichtig und (besonders in der Zukunft) sehr gefragt?

    Es ist halt immer eine Frage, wie gut man in seinem Bereich ist und ob man sich verkaufen kann. Momentan ist die Arbeitsmarksituation recht angenehm (meines Empfinden nach).
    Die Itler die ich kenne (mit Abschluss Mathematik, Informatik oder Wirtschaftsinformatik) fallen wohl alle in den Bereich den du als "gut" verdienent bezeichnest. Jeder fängt klein an, aber mit einem Hochschulabschluss in dem Bereich sollte ein Einstiegsgehalt >= 40.000 im Jahr auf jeden Fall drin sein.
    Aber du kannst ja, wenn es dich interessiert, zum Beispiel bei Ausschreibungen im öffentlichen Dienst schauen, in welcher Entgeldgruppe die angesiedelt sind und dann nach gucken, was das monitär umgesetzt bedeutet. Das gibt evt. ein ganz guten Einblick.



  • Fulmen schrieb:

    asc schrieb:

    Industrie 4.0 kann Zukunftsträchtig sein, wobei noch abzusehen ist ob dies in Deutschland der Fall sein wird (die Banken geben ungerne auf Serverstrukturen Kredite, denen sind Imobilien und wertstabile Geräte weitaus lieber).

    Wenn nicht hier, wo dann? Deutschland ist hochentwickelt und in diesen Bereichen führend.

    Soll ich mal lachen? Deutschland ist seit Jahren dabei sich selbst abzuschaffen, und damit meine ich nicht irgendwelche rechten Floskeln wegen Zuzug, sondern das typische Management. Man ruht sich auf seinen Lohrbeeren aus und wird von anderen Ländern überholt. Das was unter Industrie 4.0 gefasst wird, ist in Ländern wie der USA schon weiter, die hießigen Chefetagen tun sich damit häufig noch schwer, die Banken geben hierzu keine Kredite. Zudem haben viele Firmen aktuell alte Chefs, die das Thema aussitzen und späteren Generationen überlassen, dann kann es aber schon zu spät sein.

    Fulmen schrieb:

    asc schrieb:

    Dann könnte der andere Megatrend eher etwas für dich sein: Big Data... Aber schon betreten wir wieder die "langweilige" Welt von Datenabfragen und Aggregationen.

    Na ja, nicht weniger oder mehr "langweilig" als alle anderen Gebiete?

    Stimmt. Nur solltest du dich halt davon verabschieden das Informatik per se nicht langweilig ist. Geh lieber mit niedrigeren Erwartungen rein und freu dich wenn es besser ist, als umgekehrt.

    Fulmen schrieb:

    Ich möchte abschließend noch etwas fragen. Viele Mitschüler, die sehr gut in der Mathematik/Informatik/Physik sind, haben häufig massive Probleme in den meisten anderen Fächern (Geschichte, Religion,Deutsch,Politik,Wirtschaft). Ist das eine Schwäche, bzw. ein Desinteresse, das sie für bestimmte Bereiche mehr oder minder disqualifiziert.

    Jeder Mensch hat seine eigenen Vorlieben und Schwächen (Wobei ich das Fach Religion mal als unwichtig ansehe, wenn man nicht gerade im kirchlichen Bereich arbeiten will). Meine Schwäche sind Sprachen, aber ansonsten hat mich nahezu alles andere interessiert.

    Fulmen schrieb:

    Ist das also ein "Nerd-Symptom" (es lässt sich durchaus sagen, dass viele ITler Eigenschaften erfüllen, die "Nerds" auch erfüllen(lange Haare und/oder Klediungsstil und/oder bestimmte Hobbies und/oder gewisse Verhaltensweisen).

    Den echten "Nerd" gibt es meiner Erfahrung nach weit seltener als es dir vorkommen mag. Und dann tendenziell in kleinen Firmen oder in IT-Abteilungen die eher als unbedeutend angesehen werden (teilweise in Industriebetrieben, in denen die meinung herrscht das IT zwar da sein muss - aber man wiederum auf deren wahren Nutzen nicht eingeht; übrigens durchaus ein Thema das dich gerade bei dem obersten Punkt mal zum Nachdenken bewegen sollte).



  • Das wird vermutlich mein letzter Eintrag vor dem Start meines Berufslebens sein.

    Ich bin zur Überzeugung gekommen, dass IT für mich sehr interessant sein wird. Durch die Digitalisierung sehe ich vor allem alle Verwaltungs- und BWL-Jobs gefährdet und glaube, dass man in der IT an der Schnittstelle von Hardware und Software durchaus sehr gute Berufsaussichten haben wird(im Vergleich zu quasi allen anderen Berufsgruppen;außer Ärzten vielleicht).

    Sehe ich das falsch? IT/Ingenieurwesen ist gefragt, tendentiell weniger junge Menschen interessieren sich dafür(als z.B.für BWL).
    Wenn man sich durchsetzt und aufsteigt, kann man auch hier beruflich weiterkommen, ansonsten wird es vorerst genug(anständig bezahlte und relativ interessante) Arbeit geben.

    Das Duale Studium scheint mir dafür optimal zu sein, ich kann viel lernen, werde gut bezahlt(meiner Meinung nach;ich habe den Vertrag schon unterschrieben) und kann eine sinnvolle, gefragte Tätigkeit ausüben.
    Ich bin nicht der Typ, der gerne und als Selbstzweck programmiert. Aber ich möchte gerne vieles lernen(Aufbau von Hardware, Funktionsweise von IT Systemen, etc.). Vielleicht hat mir das bisher gefehlt und ist die Ursache meines bis dato mäßigen Interesses(in meiner freizeitlichen Beschäftigung mit der Informatik; nicht in der Schule).

    Sollte ich aus Eurer Perspektive heraus falsch liegen, dann kritisiert mich bitte und nennt Gegenvorschläge.

    Vielen Dank.


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