Linux schneller machen



  • In letzter Zeit wird auf diesem Board sehr oft nach Möglichkeiten gefragt, Linux schneller zu machen. Daher habe ich hier einige allgemein gültige Maßnahmen dazu aufgelistet, die unter
    jeder Distribution funktionieren sollten. Lediglich die Konfigurationsdateien werdet Ihr bei Euch eventuell suchen müssen. Im großen und ganzen sind die Möglichkeiten, die man hat, Linux
    auf die Sprünge zu helfen, beschränkt darauf, das System schlanker zu machen, und für schnelleren Datentrnsfer zu sorgen. Das Entrümpeln sollte eigentlich Grundvorraussetzung sein, aber da die Standardinstallationen der verschiedenen Distributoren oft viel zu groß sind, habe ich das mal einfach dazu geschrieben. Wenn Ihr Euch sicher seid, ein sauber eingerichtetes Linux zu benutzen, dann könntihr die ersten beide Punkte überspringen. Also, los geht's:

    1. Auf dem System aufräumen. Bemüht Euren Paktemanager und löscht, was Ihr nicht gebrauchen könnt. Wenn Ihr Euch nicht sicher seid, dann benutzt man <Programm> um zu sehen, ob es entbehrlich ist oder nicht. Wenn das geschehen ist, solltet Ihr Euch die Dateien boot.local
      (bei mir in /etc/init.d/boot.local) und inetd.conf (bei mir in /etc/inetd.conf) vornehmen.
      In die erste trägt man Programme ein, die zum Systemtart hochgefahren werden sollen. Normalerweise steht da kaum was drin, wenn Ihr aber schon was eingetragen habt, und es nicht mehr braucht, dann löscht es. In der inetd.conf stehen die laufenden Netzwerkdienste. Diese
      abzustellen schont nicht nur Ressourcen, sondern es schließt auch Ports. Seht zu jedem Dienst mit man <Dienst> oder apropos <Dienst> nach, ob ihr ihn braucht, und wenn nicht, dann löscht
      ihn raus.

    2. Viele Leute haben keine Swappartition, sondern stattdessen eine Swapdatei oder sogar überhauptnichts zum Auslagern. Ob Ihr eine habt, sagt Euch ein Blick auf /ets/fstab und Infos dazu gibt Euch swapdev. Solltet Ihr keine haben, dann richtet mit
      "mkswap /dev/partition größe" eine ein (seht euch aber vorher unbedingt man mkswap an, weil die Größe unetr Umständen in Blöcken angegeben wird), und tragt sie in /etc/fstab ein. (Wenn es die Partition noch nicht gibt, dann müsst Ihr sie natürlich vorher mit fdsik erstellen)
      Der Eintrag in /etc/fsatb sieht etwa so aus:

    /dev/hda7 swap swap defaults 0 2

    Mit swapon <Gerät> (also bei mir hda7) könnt ihr sie dann aktivieren. Unter umständen müsst Ihr mit /sbin/lilo jetzt Euren lilo neuschreiben.

    1. Jetzt kommt die erste echte, und die allerwichtigste Maßnahme: Den Datentransfer der Festplatte erhöhen. Das geschieht mit hdparm. Der Befehl, der bei den meisten leuten angebracht ist, ist
      "hdparm -c1 -d1 /Festplatte" (ja, Festplatte, nicht Partition, also
      wahrscheinlich /dev/hda oder /dev/sda). Damit habt ihr DMA und 32Bit Zugriff auf die Platte, was den Datendurchsatz um ein Vielfaches erhöht. Damit ist den meisten Leuten am besten geholfen. Für weitere Möglichkeiten solltet ihr Euch man hdparm ansehen.

    2. Der letzte Schritt ist vorallem für experimentierfreudige gedacht - Die Erstellung eines angepassten Kernels. Das ist aber ein ziemlich komplexes Thema, und da es bereits einen Text
      gibt, der das besser beschreibt als ich es tun würde, gebe ich Euch einfach den Link: http://www.oreilly.de/german/freebooks/rlinux3ger/ch075.html#36862

    Viel Spass damit!

    Gruß,
    Gordon

    [ Dieser Beitrag wurde am 10.11.2001 um 08:49 Uhr von Gordon Shumway editiert. ]



  • Kleiner Fehler:
    Die inetd.conf bestimmt nicht, welche Dienste laufen, sondern welche vom inetd gestartet werden. Das geht so: inetd horcht auf allen Ports, die in inetd.conf stehen, und startet das entsprechende Serverprogramm, falls sich dort jemand verbindet. Der Server läuft nicht, wenn es keine Verbindung gibt.
    fingerd, telnetd usw. sollte man natürlich trotzdem rausschmeißen, aufgrund der Sicherheit schon, aber Resourcen werden dadurch nicht frei.

    Daemons, die permanent laufen, werden jeweils pro Runlevel in /etc/rcn.d/ (Pfad Distri-abhängig) aufgerufen. Dazu sollte man unbedingt die Doku seiner Distribution zu Rate ziehen, da es dort subtile Unterschiede und oft spezielle Tools gibt.



  • Der inetd kann aber nur auf offenen Ports lauschen, und da ein Port ohne Anwendung zu ist, gibt's weniger zu lauschen. Da das bei SuSE 7.1 pro beispielsweise 14 Ports sind, die er überwacht, ist das schon ein Bißchen was. Nach der Optimierung sind es noch drei, der Unterschied ist also schon da, schon alleine weil beim booten keine Ports geöffnet werden müssen. Ob das die Leistung beeinflusst, weiß ich nicht, und wenn dann nur minimal, das ist mir klar. Ich es dazugetan, weil es einfach eine vernünftige Maßnahme ist, wenn man schon an Linux rumtuned.

    Danke aber für den Hinweis, nicht dass nachher jemand denkt, seine Kiste würde dadurch erheblich schneller images/smiles/icon_smile.gif

    Gruß,
    Gordon



  • Noch ein Tip:

    mit hdparm -Tt /dev/hda kann man z.B. schauen wie schnell die Festplatte ist. Ich empfehle das vor und nach der Einstellung die Gordon erklärt hat zu machen um zu sehen obs geklappt hat.

    Andi



  • alf: der inetd ist derjenige, der die Ports öffnet images/smiles/icon_smile.gif



  • weiß ich, hab nix anderes behauptet images/smiles/icon_biggrin.gif



  • Noch ein tip der mir grad eingefallen ist: images/smiles/icon_wink.gif

    Benutzt ALSA Sound wenn möglich und nicht den Kernel-Sound, im Kernel muss dazu NUR Soundsupport aktiviert sein, sonst nix also kein modul für ein spezielles Soundgerät oder so - einfach nur Soundsupport. ALSA ist schneller als der Kernel-Sound und klingt auch besser. Es ist etwas schwerer einzurichten aber wer tunen will muss auch etwas leisten (tip: nachdem alsa für den neuen Kernel kompiliert ist, darauf achten das alsaconf installiert ist und das dann starten und damit den rest konfigurieren - macht einiges einfacher) images/smiles/icon_wink.gif.



  • Mir fällt auch noch was ein
    Anzahl der Konsolen verringern.Standartmäßig sind meist 8 stück aktiv
    Mehr wie 2 max 3 braucht kein mensch

    www.linuxcomputing.f2s.com
    PS.:Optimierung anclicken

    Anzahl der Konsolen reduzieren

    Reduzieren Sie die Anzahl der Textkonsolen. Nehmen Sie dazu in der "/etc/inittab" folgende Änderung vor:

    Vorher:

    # characters of the device (after "tty").
    1:2345:respawn:/sbin/mingetty --noclear tty1
    2:2345:respawn:/sbin/mingetty tty2
    3:2345:respawn:/sbin/mingetty tty3
    4:2345:respawn:/sbin/mingetty tty4
    5:2345:respawn:/sbin/mingetty tty5
    6:2345:respawn:/sbin/mingetty tty6
    #S0:123:respawn:/sbin/agetty -L 9600 ttyS0

    Nachher:

    # characters of the device (after "tty").
    1:2345:respawn:/sbin/mingetty --noclear tty1
    2:2345:respawn:/sbin/mingetty tty2
    # 3:2345:respawn:/sbin/mingetty tty3
    # 4:2345:respawn:/sbin/mingetty tty4
    # 5:2345:respawn:/sbin/mingetty tty5
    # 6:2345:respawn:/sbin/mingetty tty6
    #S0:123:respawn:/sbin/agetty -L 9600 ttyS0

    Speichern Sie die modifizierte Datei ab und starten Sie das System neu. Nun sollten nur noch mit -strg-+-alt-+f1 und mit -strg-+-alt-+f2 die altbekannten Textkonsolen erscheinen. Mit -strg-+-alt-+f7 gelangt man wieder zur X-Oberfläche zurück.

    Wenn man ohnehin mit X arbeitet, reichen zwei Textkonsolen in der Regel völlig aus.

    [ Dieser Beitrag wurde am 11.11.2001 um 06:41 Uhr von Unix-Tom editiert. ]

    [ Dieser Beitrag wurde am 11.11.2001 um 06:42 Uhr von Unix-Tom editiert. ]



  • Also ich brauch entweder keine virtuelle Konsole oder alle 6 images/smiles/icon_smile.gif



  • Original erstellt von yusuf:
    Mehr wie 2 max 3 braucht kein mensch

    Original erstellt von Bashar:
    Also ich brauch entweder keine virtuelle Konsole oder alle 6

    no comment images/smiles/icon_biggrin.gif


Anmelden zum Antworten