Warum Linux so gehyped?
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Hi!
Also, nach ein paar Wochen Linux-Zeit frage ich mich doch, wieso die Welt als Unix nur noch Linux will. Es gibt noch andere Projekte, beispielweise FreeBSD (und natürlich auch OpenBSD und NetBSD ;-)), die schon länger existieren, ein freieres Lizenzsystem haben und auch teilweise einen guten Ruf haben. FreeBSD hat eine höhere Uptime im Serverbereich (http://heise.de/newsticker/data/ola-14.07.03-002/) und hat wegen Mac OS X doch auch was nettes an sich.
Wieso also wird ständig was von Linux diskutiert? Oder wo sind die entscheidenen Unterschiede zwischen Linux und FreeBSD, wo sind die klaren Vorteile?
Danke, Leute!
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Die Sache ist die:
FreeBSD ist gut, wird aber nur alle halbe jahre upgedated. Dadurch entsteht der Eindruck, dass sich weniger darum gekümmert wird.
Bei Linux ist es hingegen so, dass du eigentlich jeden Tag updaten könntest. Sei es ein Kernelpatch oder ne neue Sambaversion. Jedenfalls entsteht dadurch der Eindruck, dass sich um dieses BS richtig gekümmert wird.
Des weiteren werden die meisten OS-Projekte für Linux entwickelt. Schade eigentlich, man kann die meisten nämlich auch auf FreeBSD verwenden (wenn der Kernel mitmacht).Willst du was längerfristig gutes und stabiles -> FreeBSD
Willst du mithypen und jeden Tag auf Updates checken -> LinuxMacOSX ist auch gut, die sache ist halt, dass du an dem System nicht viel verändern kannst (und vorallem brauchst!). Das ist ein sehr ausgereiftes System. Dumm nur, dass das zur Folge hat, dass man nicht so viele der Opensourceprojekte ausprobieren kann. Braucht man aber nicht, man hat alles wichtige mit dabei, und ne nette Oberfläche obendrein!
Wenn du übrigens deinen Linux startbildschirm aufpeppen willst, und sowas wie den WinXP bootscreen, nur cooler: dafür gibts nen kernel patch!
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die schon länger existieren
öh, FreeBSD existiert nicht länger als Linux! Der BSD Kernel existiert zwar länger, aber nicht das FreeBSD Project.
und hat wegen Mac OS X doch auch was nettes an sich.
Mac OS X besteht zwar zum Teil aus FreeBSD Quellen, trotzdem wertet das FreeBSD IMHO nicht auf.
Natürlich, die BSDs sind nicht schlecht und ich hab auch nicht das Gefühl, dass die ganz unter den Tisch fallen (okay, um Linux wird mehr trubel gemacht), aber NViDiA zB. hätte ja nicht ohne einen Markt auch einen Treiber für FreeBSD angeboten und das einige Provider FreeBSD nutzen, zeigt doch auch, dass es sich nicht nur alles um Linux im Unix Markt auf einmal dreht.
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Hat nicht Microsoft selbst auf ihrem Messangerserver (kann auch ein anderer gewesen sein) eine Zeitlang FreeBSD benutzt und ist erst als das rauskam auf MS produkte umgestiegen??
MFG eiskalt
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also ich muss sagen ich nehme linux, weil es unkomplizierter für spiele ist, als *bsd
außerdem liebe ich kernel marke eigenbau
die bbootssplash marke eigenbau sind zwar lustig, abe rich muss sagen, ich mag lieber text, ich will sehen was passiert, außerdem lohnt sich ein bootsplash nicht für 8 sekunden
(deswegen habe ich nur den pinguin der oben links ist beim booten im framebuffermodus geändert der hat jetzt nen schönen quake 3 raketen werfer in der hand
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mynonA schrieb:
außerdem liebe ich kernel marke eigenbau
Die gibts bei FreeBSD auch.
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@eiskalt: könnte stimmen, is ja klar, warum die "qualität" von M$ immer mehr nachlässt, die müssen ihre eigenen produkte benutzen!!! (da gibts ja auch ein witz: bill gates zeigt einem linux/os2/mac-programmierer (is egal) seine win95-abteilung und zeigt ihm auch die schon fast fertige version. nach dem rundgang usw. fragt ihn bill gates, was ihm am besten gefallen habe. antwort "dass ihr damit arbeiten müsst!!!")
cya l8r, todo
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@nman, da hast du ja recht, abe rum die wahrheit zu sagen:
ich habe von *bsd bzw dem bsd kernel keine ahnung, deswegen lass eich es erstmal
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Und den Hype gibt's bei BSD auch.
BSD to leapfrog Linux
Da gibt's aber auch einen schönen Satz, warum sich Linux stärker verbreitet hat:BSD has sometimes been criticized for the Balkanization of its various branches. While each branch has a specific focus -- OpenBSD on security, NetBSD on portability, FreeBSD on x86, and BSDI on commercial support -- dissent in the developer ranks has sometimes hurt BSD. The BSD development model revolves around smaller, tighter and more closed developement circles than Linux. While there may be perhaps 200 with commit privileges in FreeBSD, there are only nine on the "core team."
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Anonymous schrieb:
Hi!
Also, nach ein paar Wochen Linux-Zeit frage ich mich doch, wieso die Welt als Unix nur noch Linux will. Es gibt noch andere Projekte, beispielweise FreeBSD (und natürlich auch OpenBSD und NetBSD ;-)), die schon länger existieren, ein freieres Lizenzsystem haben und auch teilweise einen guten Ruf haben. FreeBSD hat eine höhere Uptime im Serverbereich (http://heise.de/newsticker/data/ola-14.07.03-002/) und hat wegen Mac OS X doch auch was nettes an sich.
Wieso also wird ständig was von Linux diskutiert? Oder wo sind die entscheidenen Unterschiede zwischen Linux und FreeBSD, wo sind die klaren Vorteile?
Danke, Leute!
Der sogenannte "Hype" wird von mehr von Unwissenden produziert und von Trittbrettfahrern (die Politik z. B.) ausgenutzt. Ich verwende Debian Linux, habe aber auch FreeBSD hier zu liegen. Es war mir jedoch etwas zu kompliziert. Wenn man mit Leuten diskutiert, die sich auch intensiver mit Linux und Unix beschäftigt, wird man feststellen, dass die BSDs bei denen fast genauso beliebt und faszinierend sind (v. a. bei Debianern). MacOS X basiert ja auch auf FreeBSD.
Die Vorteile Linuxes Vielfältigkeit; es gibt ja deswegen auch so viele schöne Distributionen. Jede Distribution hat seine speziellen Stärken, aber auch Schwächen. Bei Debian sind Sicherheit, Stabilität, großer Lerneffekt, das Paketierungssystem und die Aktualisierung die Vorteile, während man auf Aktualität der Pakete verzichten muss. Dafür läuft es aber stabil. FreeBSD hat den Vorteil, dass es extrem leistungsfähig im Servereinsatz ist, OpenBSD ist besonders sicher und NetBSD gibt's einfach für fast jede Plattform.
Dass Linux populärer geworden ist, liegt m. E. daran, dass bei den BSD-Systemen irgendwelche Gurus zusammenhocken und entwickeln, während am Linux-Kernel tausende Entwickler in aller Welt arbeiten. Das hat natürlich eine höhere Wirkung aufdie Popularität. Außerdem ist doch der Tux viel süßer als das Free-BSD-Teufelchen.
Die Politik tut ihr übriges. Vor allem die Grünen versuchen marktschreierisch auf den Linux-Zug aufzuspringen. Ich begrüße zwar die Entscheidung der Stadt München, aber solche Entscheidungen sollten ausschließlich aus wirtschaftlichen und technischen Gründen getroffen werden, nicht aus ideologischen. Denn nur das ist für Linux auch das Beste, wie für BSD. Mir ist nicht bekannt, dass eine BSD-Lösung in München auch in Erwägung gezogen wurde.
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Vielleicht, weil es kein Angebot über ein BSD-Paket gab?
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Ruhollah_unangemeldet schrieb:
Dass Linux populärer geworden ist, liegt m. E. daran, dass bei den BSD-Systemen irgendwelche Gurus zusammenhocken und entwickeln, während am Linux-Kernel tausende Entwickler in aller Welt arbeiten.
Könnte es nicht vielleicht auch daran gelegen haben, dass damals als aus Linus Terminalprogramm langsam der Linux Kernel wurde, BSD nocht im Rechtsstreit mit AT&T bzw. mit den Unix System Labs (USL) lag?
USL vs. BSDI documents
http://cm.bell-labs.com/cm/cs/who/dmr/bsdi/bsdisuit.htm
http://www.cogsci.ed.ac.uk/~richard/ftp-area/usl-vs-bsd/Der Rechtsstreit um die UNIX Urheberrechte haben damals die Weiterentwicklung von 386BSD und 4.4BSD (Free/Open/NetBSD gabs zu dem Zeitpunkt noch nicht) doch schon "etwas" verlangsamt. Infolge dessen sich einige Entwickler statt für den (aus damaliger Sicht) "unsicheren" Hafen "BSD" für die Mitarbeit am Linux Kernel entschieden haben. Der Linux Kernel basiert ja nicht auf UNIX und ist/war somit Frei von AT&T's Rechtsansprüchen.
Wäre Anfang der 90er nicht BSDI durch die USL Klage für einige Zeit entwicklungstechnisch lahmgelegt geworden, hätte es der Linux Kernel viel schwerer gehabt sich zu etablieren. Statt Linux würde dann ein *BSD gehyped und Linux wäre ein Nischensystem wie (inzwischen auch) OS/2, BeOS, Plan9, Minix oder Amoeba.
BTW:
SCO wird irgendwann auch noch merken, dass die von Novell bzw. AT&T gekauften IP Rechte an UNIX bereits seit dem Fall USL -vs- BSDI abgegolten sind und seit dem BSD frei von original AT&T Quellcode ist. Linux dagegen hat nie originären AT&T UNIX Quellcode verwendet. Maximal wird Quellcode aus den BSD Betriebssystemen verwendet und der ist bereits seit 1993 frei von AT&T Rechten und unterliegt der BSD-Lizenz.
http://www.opensource.org/sco-vs-ibm.html
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Anonymous schrieb:
und hat wegen Mac OS X doch auch was nettes an sich.
Den Satz verstehe ich nicht, was verändert es denn an FreeBSD, wenn irgendwer ihr Userland benutzt? Oder bekommt es dadurch auch ein wenig Glamour ab?
Korbinian schrieb:
FreeBSD ist gut, wird aber nur alle halbe jahre upgedated.
Sobald ein Bug auftaucht gibt es aber immer Patch Releases, RELEASE X.X-pX oder sowas. Die zusätzliche Software ist sowieso so gut wie immer auf dem neusten Stand, ausser man gibt bei cvsup ein Datum an, womit man sich dann wirklich jeden Port, der jemals in der Portscollection war auf die Platte holen kann, auch ein nettes Feature.
mynonA schrieb:
also ich muss sagen ich nehme linux, weil es unkomplizierter für spiele ist, als *bsd
Linux Binaries werden doch ohne Geschwindigkeitsverlust oder grosse Bastelei ausgeführt, sofern man die Unterstützung aktiviert und seit es von NVidia wenigstens für FreeBSD Treiber gibt steht da dem Spielen eigentlich auch nix mehr im Weg, ausser man hat halt eine Dolby Surround Karte oder sonstige ausgefallene Hardware, da kann man dann das Pech haben, dass sie eben nicht unterstützt wird.
Die Dokumentation ist bei den BSDs auch sehr gut, rundet das Bild dann noch schön ab. Wobei ich Debian auch cool find.
Der Hype um GNU/Linux schadet den *BSDs sicher nicht, jeder der mit Linux rumspielt hat zumindestens schonmal was von ihnen gehört und probiert es früher oder später auch mal aus.