Freeware weitergeben
-
hi!
Gibt es im Internet Hilfestellungen die mir sagen was bei der Weitergabe eines selbst programmierten Programmes zu beachten ist? Ich denke da an Lizenzen, Urheberrechte, EULA...Thanks!!
-
naja "good place to start" wäre vielleicht www.gnu.org oder www.opensource.org
schau dir da mal die lizenzen an (GNU GPL etc. pp.)
du kannst dir auch selber ne eula schreiben und da rein schreiben wie "macht damit was ihr wollt, nur kein krieg" oder so
(so in der art mach ichs immer...)
-
wichtig ist, dass du erstmal schaust was du willst. (Ich geh davon aus, dass du den Code mitlieferst)
a) das jeder mit dem Code machen kann was er will (also auch den Code in Closed-Source Produkte einbauen), dann solltest du eine BSD-like Lizenz nehmen
b) das jeder mit dem Code machen kann was er will nur die Änderungen frei zur Verfügung stellen muss, dann solltest du die GPL nehmen
Lizenzen findest du auf den oben genannten Seiten
-
Laut Überschrift geht's um Freeware, was nicht logischerweise die Weitergabe von Sourcecode beinhaltet.
Sieh dir halt die Lizenzen von "grossen" Freeware-Programmen an, im grunde geht's ja nur darum, dass du dich als Autor vor Ansprüchen der User absicherst, falls die durch dein Programm irgendeinen vermeintlichen oder tatsächlichen Schaden erleiden. Normalerweise sollte ein "provided as is" und "use at your own risk" aber ausreichen. Sorge halt dafür, dass das dem User mindestens einmal angezeigt wird, nur 'ne Readme beilegen dürfte wohl nicht reichen.
Mal so am Rande: kennt jemand eine Lizenz, mit der man bestimmten Menschen(gruppen) die Benutzung des Programmes bzw. bestimmte Verwendungen untersagen kann? Z.B., wie von fallen angedeutet, die militärische Verwendung?
-
@Jansen
das kommt drauf an, ob du Free im Sinne von Frei ansiehst, dann sollte der SourceCode mit weitergegeben werden oder im Sinne von kostenlos (gerade unter Windows steht Freeware idr. für kostenlos). Ich hoffe mal prog meint das im ersteren SinneDu kannst das Programm ja einfach verbieten für militärische Zwecke zu nutzen, in dem du in die Lizenz schreibst, dass das Programm eben zu keinen militärischen Zwecken benutzt werden darf. (Wobei ich es nicht für Sinnvoll halte Leute in der Nutzung eines Programmes zu diskriminieren. Auch wenn es sich um das Militär oder schlimmeres handelt.)
-
@kingruedi m.E. wird "Freeware" eher mit Freibier in Verbindung gebracht, als mit einer restriktiven Lizenz wier z.B. GPL.
@prog: Es gibt keine international rechtsverbindlichen Begriffe, und im Endeffekt mußt du dir klar werden, wie "frei" du#s haben willst. Es gibt jedoch ein paar übliche Abstufungen.
Du kannst (und solltest) einen Unterschied zwischen der fertigen Anwendung und dem Quellcode machen - es ist z.B. möglich eine Anwendung zu verschenken, aber den Quellcode zu verkaufen.
Erstmal die "Freibier-Fraktion": Meint frei im Sinne von umsonst.
-
Public Domain
Du gibst praktisch alle rechte an dem produkt auf, ich kann's in eine Box packen und verkaufen.
Für Quellcode bedeutet dies, daß er beleibig zerpflückt, modifizert und un ein kommerzielles Produkt eingearbeitet (oderverwandelt) werden darf, ohne daß du acuh erwähnt wirst. -
Freeware
Kostet den Endnutzer auch nix, aber du behältst dir vor, die Weitergabe des Produkts zu regulieren. Rechtlich behältst du dein Copyright bzw. urheberrecht (das ist nicht das gleiche!)
Bei Quellcode wird dies meist in jeder Quellcode-Datei vermekrt. Achtung mit der Markierung - (C) ist keine gültige Abkürzung für "Copyright", nur das umringelte zählt - also im Quellcode ausschreiben.
Übliche Konditionen für Freeware sind, das jeder das Zeug unverändert und im ganzen weitergeben darf, und daß die Copyright-Notice erhalten bleiben muß. Bei Quellcode sollte man fordern, daß Änderungen deutlich gekennzeichnet sind.
Manchmal wird auch die kommerzielle Nutzung verboten (also nur gemmeinnützige Organisationen, und/oder Gov), oder eine Erwähnung verlangt (doku/About box etc.)
Ohne solche Einschränkungen wäre Quellcode in einem kommerziellen Projekt verwendbar.- Postcardware
Wie Freeware, aber schick' mir ne Postkarte. Die Anzahl von tatsächlich geschickten Postkarten ist natürlich etwa so groß wie die Anzahl von Shareware-registrierungen.
Und nun zur Agitprop-Fraktion: "Frei" im Sinne von Informationsfreiheit
Die GNU General Public License (GPL) ist wohl die erste dieser Art, und wohl die bei weitem restriktivste.
Die grundidee der GPL (wie vieler anderer OpenSource-Lizenzen) ist, daß der Quellcode muß immer verfügbar sein muß.
(bei GPL genügt hier seltsameweise nicht einmal ein Download, der code muß auf Anfrage auch zum Selbstkostenpreis anderweitig verfügbar sein)Der größte Nachteil der GPL: sie ist hochinfektiös - jegliche Modfikation muß ebenfalls unter GPL veröffentlich werden, ebenso alle Produkte die auf einem GPL-Produkt "basieren, oder ganz oder teilweise enthalten". Ist sozusagen der "Full stop" für jeglichen Gedanken an eine kommerzielle Nutzung.
Allerdings ist die GPL noch nie vor Gericht getragen worden, so daß nicht gesichert ist wie wirksam sie wirklich ist, und wie weit sie reicht. Und es ist (leider) nicht unüblich, einen Sch... auf die Lizenz zu geben, und trotzdem die nette bibliothek mit reinzulinken.
Die LGPL - "Lesser" oder auch "Library" GPL - versucht, das etwas zu entschärfen: Für Bibliotheken, die unter LGPL stehen, gelten im Prinzip die gleichen Regeln wie für GPL, aber Programme, die solch eine Bibliothek nutzen (und die Quellen dieser Programme) sind nicht von der LGPL betroffen (außer, das man mit der Anwendung auch die Quellen der Bibliothek zur verfügung stellen muß)
Andere OpenSource-akkreditierten Lizenzen:
http://www.opensource.org/licenses/artistic-license.php
-
-
peterchen schrieb:
Der größte Nachteil der GPL: sie ist hochinfektiös - jegliche Modfikation muß ebenfalls unter GPL veröffentlich werden, ebenso alle Produkte die auf einem GPL-Produkt "basieren, oder ganz oder teilweise enthalten".
Nachteil für wen? Doch wohl kaum für denjenigen, der die Software bereitstellt. Für den Autor ist die GPL ein hervorragendes Werkzeug, die unerlaubte kommerzielle Benutzung seines Codes zu verhindern.
Und falls du Dritten explizit eine kommerzielle Weiternutzung des Codes erlauben willst spricht ja nichts dagegen, den Code für diese Zwecke unter eine eigene Lizenz zu stellen, die keine Offenlegung des abgewandelten Codes erfordert. Das nennt man dual licensing und es funktioniert, wie am Beispiel MySQL zu sehen, hervorragend.Davon abgesehen betrifft die "Veröffentlichungspflicht" für den Code nur solche Programme oder Produkte, die selbst auch veröffentlicht werden. Ein von einem Unternehmen entwickeltes Programm, welches GPL-geschützten Code enthält, aber nur innerhalb des Unternehmens eingesetzt wird, dessen Sourcecode muss auch nicht veröffentlicht werden.
Was die juristische Beständigkeit der GPL betrifft: auch wenn es noch keine Gerichtsverfahren gegeben hat wurde die Einhaltung der GPL schon wiederholt gegenüber Unternehmen durchgesetzt, letztendlich jeweils durch gütliche Einigungen. Wirklich leicht anfechtbar scheint sie also nicht, sonst hätten es die betroffenen Unternehmen sicherlich auf Klagen ankommen lassen.
kingruedi:
Im landläufigen Sinn bezieht sich der Begriff "Freeware" nur auf die Binärformate, nie auf Code. Dito für Public Domain, Shareware etc.
-
Jansen schrieb:
Nachteil für wen?
Das wagst Du noch zu fragen?
http://www.theregister.co.uk/content/4/19396.html :p
-
Und falls du Dritten explizit eine kommerzielle Weiternutzung des Codes erlauben willst spricht ja nichts dagegen, den Code für diese Zwecke unter eine eigene Lizenz zu stellen, die keine Offenlegung des abgewandelten Codes erfordert
Das geht aber nicht wenn du eine Zeile GPL-Code drin hast....
Für den Autor ist die GPL ein hervorragendes Werkzeug, die unerlaubte kommerzielle Benutzung seines Codes zu verhindern.
Copyright (C) xxxx Me. Commercial use prohibited.
Nachteilig für wen?
Natürlich für alle, die den Code nutzen wollen, ohne ihren Code unter GPL zu stellen. Wenn das für dich alles nur Schmarotzer sind, dann brauchen wir nicht weiter drüber zu reden.Nachteilig natürlich auch für die OpenSource-Bewegung selbst, weil es ihr so niemals gelingen wird, eine "Standardimplementation" zu werden.
btw... Ich hab auch schon Public Domain - Vermerke in Quelltexten gesehen.Wird aber hinreichend selten gemacht.
-
peterchen schrieb:
Das geht aber nicht wenn du eine Zeile GPL-Code drin hast....
Das stimmt, aber darum geht's doch hier gar nicht. Nach den (spärlichen) Angaben von prog geht es um die Lizensierung eines von ihm originär erstellten Programmes und um die Überlegung, ob die GPL eine geeignete Lizenz wäre, falls er den Code veröffentlichen wollte. Denn wenn sein Programm GPL-Code enthalten würde hätte sich die Diskussion ja erledigt.
Hmm, vielleicht sollte die allgemeine GPL-Debatte in einen eigenen Thread abgesplittet werden? Liest einer von den Moderatoren mit?
Copyright (C) xxxx Me. Commercial use prohibited.
Der Schutz der GPL bezieht sich natürlich nicht nur auf die kommerzielle Weiterverwendung sondern auf jede Art der Aneignung. Er schützt dich also davor, dass jemand deinen Code benutzt und/oder ihn als eigene Leistung ausgibt (egal ob explizit oder implizit). Und im Gegensatz zu einem einfachen Copyright-Hinweis kann das Ganze durch den Zwang zur Offenlegung des Codes auch kontrolliert werden.
Dass es mit Sicherheit schwarze Schafe gibt, die gegen die GPL verstossen, ist ja ein moralisches Problem und keines der Lizenz ansich.Andererseits steht es dir selbstverständlich frei, dein auf GPL-Code basierendes Produkt kommerziell unter der GPL zu vermarkten. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass sich andere deines Codes bedienen um ein Konkurrenzprodukt zu entwickeln, aber damit unterliegt dein Konkurent automatisch denselben Bedingungen wie du, so dass du genauso von seinen Modifikationen profitieren kannst.
alle, die den Code nutzen wollen, ohne ihren Code unter GPL zu stellen. Wenn das für dich alles nur Schmarotzer sind, dann brauchen wir nicht weiter drüber zu reden.
Wie soll man das sonst bezeichnen, wenn jemand fremde Leistungen in Anspruch nimmt, ohne etwas zurückzugeben?