Die Rückkehr des Königs
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c++eus schrieb:
Vom Teil 1 + 2 hab ich sie mir schon angeschaut... Da wird einigen beschrieben, das für das Verständnis (wenn man das Buch nicht gelesen hat) sehr wichtig ist. Z.B. warum Gollum so Angst vor dem Seil hat (Elben!) oder warum die Ents existieren (Entwasser!).
... und dass Aragorn schon 87 Jahre alt ist. Alter Knacker!
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... und dass Aragorn schon 87 Jahre alt ist. Alter Knacker!
Tja, der stammt von einem Volk ab, dessen "Populanten" eine Kreuzung zwischen Menschen und Elben sind.
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Die Totenarmee war doch geil... so verschieden ist das
@kingruedi: Bin bei SFX zwar nicht so anspruchsvoll, aber pixelig? Hat das Kino deines Vertrauens etwa geld gespart und direkt aus eDonkey auf die Leinwand gestreamt?
An Aragorn ist eigentlich noch ein Stück Kino verloren gegangen... Dreitagebart ab und Schwups! Isser König.
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Komme gerade aus dem Kino.
Einige Kritikpunkte kann ich verstehen - der Animationsteams waren wohl mehrere. Die Nazguls fliegen z.T. etwas eckig. Andere Szenen sind einfach nur atemberaubend - ob Trick oder nicht. Die 'Leuchtfeuerfahrt' war nur irre.
Grauenhaft schlimm wird's, wenn Legolas auf dem Olifanten slided... der Gag ist total fehlplaciert. Oder wie an Frodos Bett alle der Reihe nach einlaufen - ist schon fast peinlich. Genau wie der letzte Satz, dass Sam noch gebraucht wird - Fortsetzung folgt?!?!?
Aber lassen wir die paar Kleinigkeiten mal weg - dann war es einfach nur das, was es sein sollte - fantastisch. Wie die Mauern brechen, die Türme stürzen, diese Massenszenen - gigantisch! Wieviel Arbeit muss da drin stecken...
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Bitsy schrieb:
Komme gerade aus dem Kino.
Wie die Mauern brechen, die Türme stürzenDas ist mir auch noch aufgefallen, eine Festung wie Gondor
sollte ein paar Treffer vertragen, stattdessen stürtzt
direkt alles ein, auch wenns nur Kiesel sind, die der Feind
da verschießt. (Im vergleich zu den Felsbrocken die die
Katapulte von Gondor schleudern...)Devil
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Das ist mir auch noch aufgefallen, eine Festung wie Gondor
sollte ein paar Treffer vertragen, stattdessen stürtzt
direkt alles einEs wird ja nicht der eigentliche "Außenwall" getrofen. Außerdem heißt die Stadt Minas Tirith, Gondor ist nur das "Land". Ich finde außerdem, die Szene, wo der Truchses sich brennend den Felsvorsprung herabstürzt, ist große Klasse.
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Daniel E. schrieb:
Ich zB fand die Bücher so richtig schlecht. Bin ich damit hier wirklich der Einzige?
also schlecht find ich sie nicht aber ich muss mich immer quäle die dinger zu lesen... hab das erste durch. aber sobald ich was anderes habe zum lesen, etwas von asmiov etwa, hab ich keine lust mehr uf tolkien.
ich weiss jetzt net wie das im buch rüberkommt. es gibt ja zwei grosse schlachten. aber die sind irgendwie zu ähnlich. beide mal ist die festung/stadt so an den berg rangebaut. und beide male siehts wies obligatorisch ist erst mal scheisse aus und dann kommt ne ladung reiter und rettet alle. voll doll.
überhaupt alle bücher von tolkien die ich kenne lassen sich kurz so zusammenfassen:
irgendwer der eigentlich völlig unbedeutende ist macht sich auf eine grosse reise erlebt 10^12957123 abenteuer und kehrt am ende erfolg/siegreich zurück.und dann diese endlosen ausführungen die nichts zur sache tun *gähn*
naja ist meine meinung.
mfg japro
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Die eigentliche Geschichte wird halt nicht auf dem Silbertablett serviert und ist in den "endlosen Ausführungen die nix zur Sache tun" versteckt
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peterchen schrieb:
Die eigentliche Geschichte wird halt nicht auf dem Silbertablett serviert und ist in den "endlosen Ausführungen die nix zur Sache tun" versteckt
Ja, für den ders mag, ists wohl das Höchste. -- Ich frage mich allerdings, warum es einen knapppen Überblick (bitterböse Extrapolation!) über den Stammbaum der Hauptfiguren bis etwa in die zwölfte Generation, über die Flora&Fauna der Wälder, über die Form und Herkunft der Steine oder über den Wetterbericht braucht. Die Darstellung der Charaktäre der Personen ist dafür im Gegenzug etwa so differenziert wie aus Bild der Frau. Die Handlung ist vorhersehbar und eindimensional; damit man nicht nach 10 Seiten am Ende ist hat Tolkien sie mehr oder minder geschmackvoll mit anderen überflüssigen Geschichten dekoriert. Ich kann damit überhaupt nichts anfangen, obwohl einige Stories sogar ganz nett sind.
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Die Bücher sind 50 Jahre alt. Damals hat man noch andere Ansprüche gestellt.
Wenn ich heute einen Actionfilm sehe, dann wird da doch nur noch eine Liste abgeklappert, was alles drin sein muß - Fantasy macht mittlerweile das gleiche, oder wie käme sowas wie diese 'außergewöhnliche Gentlemen' zustande?
Für mich hat der Film (mit allen drei Teilen) noch sowas wie eine tiefere Bedeutung - und da kann ich hibbelige Teenies vor mir, die permanent mit Chipstüten rascheln, oder dauerkommentierende 'ey krass', sowie bimmelnde Handys im Kino gar nicht haben - aber das kann man heutzutage ja auch nicht mehr verlangen.
Und nochwas: vor fünf Jahren hätte ich noch grandiose Ideen gehabt, wie Bilder mit Tricktechnik umzusetzen wären. Heute wird das alles gemacht. Mir bleiben keine 'Visionen' mehr übrig. Also bin ich entweder ausgebrannt, oder der Sättigungsgrad ist erreicht. Und was soll dann noch kommen?
Fazit: in zwei Jahren wird nur noch rumgenörgelt...!
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Bitsy schrieb:
Die Bücher sind 50 Jahre alt. Damals hat man noch andere Ansprüche gestellt.
Es gibt Bücher, die wesentlich älter als der Herr der Ringe und gut sind.
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@D.E:
Weil Tolkien eine Welt erschaffen hat, in der Name und Herkunft noch etwas bedeuten - nicht nur als passive Übertragung von Rechten, sondern ein "großer Name" auch verantwortung und bestimmung mit sich brachte.
Weil die Flora und Fauna a) tief mit den Sprachen - Tolkiens Steckenpferd - verwoben ist, und das Wissen darum jener Teil von Wissen/Weisheit ist, der seiner Ansicht nach in einer ausschließlich naturbeherrschenden Weltsicht fehlt.
"Eindimensional" ist die Geschichte nun wirklich nicht, auch wenn viele der Ideen im New-Age-Gewimmer aufgegangen sind und in den letzten Jahrzehnten überstrapaziert wurden. Und es gibt kaum eine Seit-Story im Buch, die wirklich unwichtig wäre.
Wenn du natürlich die Komplexität von Mittelerde an den Rand stellst, den ganzen Hintergrund, und die voneinander-Abhängigkeiten als "Dekor" auffaßt dann bleibt nicht viel mehr übrig als eine durchschnittliche Heldensaga.
Geschmackssache, sicher. Es gibt auch Leute, die Dostoiewski langweilig finden.
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@Daniel: Sicherlich darfst Du es auch nicht mögen. Aber ich könnte auch sagen - Überraschungseffekte habe ich nicht erwartet, da ich ja das Buch kenne...
Ich habe mich deshalb viel mehr auf die Bilder selbst gefreut, und bin da nicht enttäuscht worden.
Man könnte dem Film sogar noch unterstellen, dass er die 'erfolgreichsten' NewAge/Esoteric-Motive schamlos ausgenutzt hat, die sich u.a. aufgrund des Buches in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben. Aber unterm Strich bleiben eben etliche Bilder, die *manchen* Menschen aus ungeklärten Gründen voll unter die Haut gehen.
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Bitsy schrieb:
@Daniel: Sicherlich darfst Du es auch nicht mögen. Aber ich könnte auch sagen - Überraschungseffekte habe ich nicht erwartet, da ich ja das Buch kenne...
Ich habe mich deshalb viel mehr auf die Bilder selbst gefreut, und bin da nicht enttäuscht worden.Wenn wir uns da mal nicht falsch verstehen: Die Filmreihe hat mir gefallen, nur die Bücher finde ich grausam. Es hat hier jemand Tolkiens literarische Fähigkeiten gerühmt, was bei mir Unverständnis hervorgerufen hat.
peterchen schrieb:
Weil Tolkien eine Welt erschaffen hat, in der Name und Herkunft noch etwas bedeuten - nicht nur als passive Übertragung von Rechten, sondern ein "großer Name" auch verantwortung und bestimmung mit sich brachte.
Deswegen muss ich Familiengeschichten lesen, die literarisch entfernt an Gebrauchsanweisungen von Geschirrspülmaschinen erinnern?
Weil die Flora und Fauna a) tief mit den Sprachen - Tolkiens Steckenpferd - verwoben ist, und das Wissen darum jener Teil von Wissen/Weisheit ist, der seiner Ansicht nach in einer ausschließlich naturbeherrschenden Weltsicht fehlt.
"Eindimensional" ist die Geschichte nun wirklich nicht,
Ein Hobbit wirft einen Ring in einen Berg. -- Zugegebenermaßen hat es mich verwundert, das Gandalf wieder auftaucht, aber sonst? Wo verläuft denn die Handlung nicht genau so, wie man sich das vorstellt?
Und es gibt kaum eine Seit-Story im Buch, die wirklich unwichtig wäre.
Andersrum: Kaum eine spielt eine Rolle. Oder wo liegt der Sinn zB in der Geschichte über den alten Wald bei Herrn Bombadil? (Diese Geschichte gefällt mir übrigens.)
Wenn du natürlich die Komplexität von Mittelerde an den Rand stellst,
Warum genau sollte ich das nicht tun? Tolkien will ein Märchen erzählen; dabei sind Exkurse über Geologie einer erfundenen Welt nunmal überflüssig. Die Leistung eine eigene Welt zu erschaffen erkenne ich ja an, allerdings ist das eben nur eine Sisyphusarbeit, mehr nicht.
den ganzen Hintergrund, und die voneinander-Abhängigkeiten als "Dekor" auffaßt
Die Geschichten sind eben nicht "abhängig"; die Übergänge zwischen ihnen sind doch deutlich zu erkennen.
dann bleibt nicht viel mehr übrig als eine durchschnittliche Heldensaga.
Zustimmung.
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@Daniel E.: Es zwingt dich niemand dazu, die Bücher zu lesen. Dem einen gefällts, dem anderen nicht. *wegeditiert*
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HdR is nicht die Geschichte eines Hobbits, der einen Ring ins Feuer schmeißt. Es ist das Ende des 3. Zeitalters von Mittelerde, und berichtet vom Niedergang der alten Völker, und dem Erstarken der Menschen, dem Niedergang der Kräfte. Mächte und Regeln der "alten Zeit" und ihrer Insignien (die Ringe, und die Palantiri). Eine Geschichte vom Kampf Gut gegen Böse - in der aber "Gut" und "Böse" die gleichen Wurzeln haben, und nicht so klar getrennt wie es anfangs scheint.
literarische Fähigkeiten: Tolkien ist es gelungen, ein ganzes Genre aus der Taufe zu heben, und eine vollständige Welt zu erschaffen - nicht nur eine Umgebung die dem Plot dient.
Sicher erfordert das vor allem "technische" Fähigkeiten, und seine Bücher sind eher "fiktive Geschichtsschreibung" als Charakterstudien - trtotzdem steht m.E. das, was er geschrieben hat, meilenweit über einem mittelmäßigen Schreiberling a la (z.B.) Simmel.Lesen müssen tust du es nicht
- die wirklich langatmigen Familiengeschichten sind ja eher im HdR Appendix / Silmarillion etc. zu finden.
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peterchen schrieb:
HdR is nicht die Geschichte eines Hobbits, der einen Ring ins Feuer schmeißt.
Das ist der rote Faden der Geschichte, um den sich alles andere aufbaut.
literarische Fähigkeiten: Tolkien ist es gelungen, ein ganzes Genre aus der Taufe zu heben, und eine vollständige Welt zu erschaffen - nicht nur eine Umgebung die dem Plot dient.
Ich seh' den Unterschied nicht. Man kann evtl auch in Geschichten von Michael Ende oder Lovecraft eine weitere Handlung hineinbasteln.
Sicher erfordert das vor allem "technische" Fähigkeiten, und seine Bücher sind eher "fiktive Geschichtsschreibung" als Charakterstudien - trtotzdem steht m.E. das, was er geschrieben hat, meilenweit über einem mittelmäßigen Schreiberling a la (z.B.) Simmel.
Es gibt eben keine objektiven Kriterien für gute Literatur. Wenn aber jemand lieber Mickey Mouse liest, dann ist das auch in Ordnung. Wenn dann aber jemand anfängt, das als Bestes vom Besten hinzustellen, denke ich, das Zweifel erlaubt sein müssen.
c++eus: Wieso darf _ich_ nicht meckern?
Ich stelle anbei einen Antrag auf Abbruch der Diskussion.
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Es gibt eben keine objektiven Kriterien für gute Literatur.
Einspruch, bis wir geklärt haben was "objektiv" ist.
Ich hab versucht, dir zu erklären, warum HdR für mich eben nicht nur ein mittelmäßiges Heldenepos ist. Wenn's dich nicht interessiert, mußt ja nicht weiterdiskutieren.
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peterchen schrieb:
Es gibt eben keine objektiven Kriterien für gute Literatur.
Einspruch, bis wir geklärt haben was "objektiv" ist.
Unabhängig von persönlichen Geschmäckern und Standpunkten. -- Oder weil es hier hauptsächlich um Rechner geht: Man kann das Gesamtwerk einem Programm vorlegen und das spuckt dazu eine Schulnote aus, die es aus der Kohärenz und Komplexität der Handlung sowie Adjektive pro Buchseite errechnet. Vielleicht ist es aber besser, das es sowas nicht gibt. So muss ich die Bücher, über die ich schimpfe wenigstens erst lesen.
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Vielleicht ist es aber besser, das es sowas nicht gibt
Ich würd' mich sicher nicht dran halten
Sicher gibt es ganz gute Kriterien, ober "objetiv"? Wer sagt denn, daß der Algorithmus deines Programms "objektiv" ist? Ist Wortschatz, Vielseitigkeit, Konsistenz, Glaubwürdigkeit nicht subjektiv?
Bestenfalls kann man eine Mehrheitsmeinung bilden, die mit der Summe der Quadrate aus gelesenen tausend Seiten und IQ des Bewerters gewichtet ist. Dann kann man sich noch hinsetzen und Korrelation zwischen dieser Bewertung und frei gewählten Parametern (wie z.B. Adjektive pro 1000 Wort) bestimmen - und da fallen mir sofort ein paar gute Sachen ein, die bei dieser Bewertung durchfallen würden.
Von mir aus kannst du ruhig auf HdR schimpfen - ist nur die Frage ob das in diesem Thread so viel bringt...