pflichtenheft



  • hallo,
    wie macht "man" das in der praxis?

    da man ja nicht wissen kann, was der kunde genau will, muss man es wohl gemeinsam mit dem kunden erarbeiten.
    wird dafür in der praxis schon der normale stundensatz verrechnet?

    wie sind eure erfahrungen?

    mfg



  • Hi,

    also viele von uns können Dir natürlich Romane darüber erzählen.

    Ich fürchte, man bringt Dich dabei nur auf dumme Ideen, denn durch deinen Post signalisierst Du, dass Du daran noch nicht denken solltest. 😉

    Kurz:
    <profi_liga>
    [...]
    Renormierte Firmen und Consultants nehmen auch schon für einen Vororttermin 1.000,- - 1.500,- €.
    Aus folgenden Gründen:

    - der Kunde wir nicht versucht einen als 'Für-Lau'- Consultants und 'Vorkonzeptionierer' zu missbrauchen. Wenn er einen verarschen will, dann auf seine Kappe. In meinen "Lehrjahren" hatte ich mal den Fall, dass man mich für ein angeblichen "Auftrag" 250 km entfernt geladen hatte, sich dabei aber um eine versteckte Mitarbeiterakquisition handelte, nach dem Motto - wenn er schon so weit gefahren ist wird er sich das mit unseren "verlockenden" Angebot sicher überlegen. Das passierte mir aber nur einmal.. 😡

    - Der Kunde realisiert gleich, dass Softwareentwicklung ein technisches Projekt ist Marke "Häuserbau". So kommt er nicht in der Versuchung auf irgend welchen Schmierzetteln hin oder Stichworten im Gespräch Angebote zu verlangen und ist genauso bereit für die Formulierung der Rohanforderungen (RM), Aufwandsschätzungen und später dem Grobkonzept(Pflichtenheft) Geld hinzulege.

    - Da der Kunde bereits viele 1.000,- € bezahlt hat, um herauszufinden was er eigendlich will, wird beim eigentlichen Projektauftrag keinen Rückzieher machen und sich zwichen zwei Stühlen setzen Firma X Konzeption(PM) - Firma Y Umsetzung.

    - "Was nix kostet ist Nix!" - Wie kann man eine "professionelle" Beratung und "proffessionelles" Handling erwarten, wenn der Typ kein Geld dafür nimmt.
    [...]
    </profi_liga>

    Und jetzt rate mal, warum ich als Consultants so schweineteuer bin ... 😉
    (Und warum habe ich keine Angst habe, dass in Netz zu veröffenrtlichen... 🙄 )

    cu

    P84



  • mi+chl schrieb:

    wie sind eure erfahrungen?

    Ich will noch auf eine andere Sache hinweisen, ein Pflichtenheft kann auch gefährlich sein, wenn die Firma keine große Erfahrung hat - angenommen Du stellst im Verlauf des Projekts fest, daß es notwendige Abweichungen gibt, um das Ziel zu erreichen, so dreht Dir nachher später jemand wg. der Abweichung vom Pflichtenheft daraus einen Strick.

    Auch nicht schlecht, Du machst mehr, aber der Empfänger sieht nur die Abweichung von der Vereinbarung. Passiert nicht, wenn der Auftraggeber eine gewisse Erfahrung hat, bzw. auch eine eigene Softwareentwicklung und nur Überhänge extern bearbeitet.

    Was Du nicht verwechseln solltest ist Pflichtenheft und Spezifikation der Aufgabe - eine Spec muß einfach sein, über gewisse Dinge (Umfang, was ist das Ziel, wie wird getestet, wie erfolgt die Abnahme, was wird geliefert) muß Klarheit herrschen. In einem Pflichtenheft stehen aber oft schon Datenstrukturen und solche Dinge, aber wenn Du noch nicht viel Erfahrung mit solchen Projekten hast wird sich das eher gegen Dich kehren als Dir nützen. Das klassische Pflichtenheft kommt aus der Projektstruktur a la Wasserfallmodell - aber jeder Praktiker wird Dir sagen können, daß dieses Modell viel zu starr und theoretisch ist.

    Noch ein Hinweis: wenn Du für eine solche Software den Umfang und den Inhalt ermittelst - SPRICH MIT DEN SPÄTEREN ANWENDERN. Wenn Du nur mit den Auftraggebern, am besten mit dem Chef der das Projekt losgetreten hat, sprichst, wird das Ding ein Riesenreinfall. Du mußt verstehen, was die Anwender tatsächlich heute arbeiten, und was sich durch die Software ändern soll. Gehst Du her und redest nur mit den Managern, wird die Software ein Luftschloß sein, weil die Manager bereits nicht mehr genau wissen was die Leute eigentlich arbeiten. Deine Informationsquelle ist bereits durch Management-Rauschen gestört.

    <profi_liga> 😃
    Trete jeden externen Consultant und Unternehmensberater in die Tonne, der sich nur im Stockwerk der Unternehmensleitung bewegt und nie in der Halle ist.
    </profi_liga>



  • Marc++us schrieb:

    Ich will noch auf eine andere Sache hinweisen, ein Pflichtenheft kann auch gefährlich sein, wenn die Firma keine große Erfahrung hat - angenommen Du stellst im Verlauf des Projekts fest, daß es notwendige Abweichungen gibt, um das Ziel zu erreichen, so dreht Dir nachher später jemand wg. der Abweichung vom Pflichtenheft daraus einen Strick.

    <profi_liga /> 😃

    Marc++us schrieb:

    Auch nicht schlecht, Du machst mehr, aber der Empfänger sieht nur die Abweichung von der Vereinbarung. Passiert nicht, wenn der Auftraggeber eine gewisse Erfahrung hat, bzw. auch eine eigene Softwareentwicklung und nur Überhänge extern bearbeitet.

    Schlimmer ist, dass sich die meisten Kunden an die Bonbons gewöhnen und
    dann auf einmal knatschig reagieren, wie ein Kleinkind dem Du den Schnuller weggenommen hast, wenn sie die nicht mehr kriegen. Kunden niemals zu dick anfüttern! 😉

    Marc++us schrieb:

    Noch ein Hinweis: wenn Du für eine solche Software den Umfang und den Inhalt ermittelst - SPRICH MIT DEN SPÄTEREN ANWENDERN. Wenn Du nur mit den Auftraggebern, am besten mit dem Chef der das Projekt losgetreten hat, sprichst, wird das Ding ein Riesenreinfall. Du mußt verstehen, was die Anwender tatsächlich heute arbeiten, und was sich durch die Software ändern soll. Gehst Du her und redest nur mit den Managern, wird die Software ein Luftschloß sein, weil die Manager bereits nicht mehr genau wissen was die Leute eigentlich arbeiten. Deine Informationsquelle ist bereits durch Management-Rauschen gestört.

    YUPP! - Habe mir vor Jahren mal für hiesigen Energieversorger als Entwickler den Arsch aufgerissen, nur Stress mit der hausinternen PL et al., weil ich mich in "fremde Angelegenheiten einmische und meine Kompetenzen überschreite. Und das ganze Projekt wurde nach Monaten bei der Übergabe von dem Abteilungsleiter mit folgenden Satz abgehackt:
    "Wie Windows?! Das ganze System sollte doch für UNIX entwickelt werden!" 🤡

    Merke:

    1. Intern sind Kunden immer doof und unwissend!
    2. Extern sind wir immer doof und unwissend! 🙄
    3. Trust nobody, aprove everything!

    Marc++us schrieb:

    <profi_liga> 😃
    Trete jeden externen Consultant und Unternehmensberater in die Tonne, der sich nur im Stockwerk der Unternehmensleitung bewegt und nie in der Halle ist.
    </profi_liga>

    YUPP!- Aber bist Du Dir über die Tragweite deiner eigenen Aussage voll im Klaren? 😉



  • Prof84 schrieb:

    YUPP!- Aber bist Du Dir über die Tragweite deiner eigenen Aussage voll im Klaren? 😉

    👍 7.62 x 51 mm



  • Marc++us schrieb:

    Prof84 schrieb:

    YUPP!- Aber bist Du Dir über die Tragweite deiner eigenen Aussage voll im Klaren? 😉

    👍 7.62 x 51 mm

    *grins* - Sorry, out of ammo!
    Schon für andere Zwecke gebraucht.
    Kann Dir leider nicht aushelfen.:D


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