Linux-Installation per serielles Nullmodemkabel
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Ich habe hier ein uralt-Thinkpad ohne jegliche Laufwerke und Netzwerkanschluß.
Da das Ding aber einen seriellen Anschluß hat und ich ein serielles Nullmodemkabel, wollte ich wissen, ob es möglich ist über diesen Weg eine "Netzwerk"-Installation durchzuführen.
Z.Zt. ist auf dem Thinkpad Win95 installiert.
Da ich von keinem externen Medium booten kann, habe ich mir gedacht erst per PC-Direktverbindung (oder wie sich das Zeug auch immer nennt), ein Image o.ä. auf die Platte zuspielen, um von diesem Image o.ä. zubooten und den Serialport zuinitiallisieren. Ist sowas möglich?
Hat jemand eine Ahnung, Idee oder womöglich eine Anleitung, wie sowas zu bewerkstelligen wäre.PS: Ich weiß, daß das Ganze über ein CD-Laufwerk via PCMCIA von ebay viel einfacher und schneller geht. Aber man will ja schließlich ein wenig Spaß haben.
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Hi,
Du könntest so was wie http://www.colinux.org
oder www.cygwin.org nehmen. Weiss aber nicht ob dir damit wirkilch geholfen wäre, da diese linuxe einfach unter windows laufen. Vielleicht kann man sie aber nachher so (miss)brauchen, dass man mit direktem Hardwarezugriff den kernel auf die Festplatte bringt und nen lilo in den MBR schreiben kann.
Damit hättest du dann die Installation. Aber keine Ahnung ob das wirklich geht. Kannst ja vielleicht mal die Leute von www.handhelds.org fragen, die haben da sicher einige Erfahrung.PS: kannst natürlich auch die HD rausnehmen, linux installieren und HD wieder reinschmeissen.. Aber vielleicht macht dir das keinen "Spass" :
-elvis
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Das sollte eigentlich kein Problem sein. Ich hab sowas vor längerer Zeit mal so gelöst:
1. Du schiebst Dir loadlin, fips und dd für DOS auf Deinen Laptop.
2. Du sorgst dafür, daß auch ein Defragmentierungsprogramm auf dem Laptop ist.
3. Du bootest Windows in den DOS-Modus.
4. Du defragmentierst.
5. Du verkleinerst mit fips die Windows-Partition, so daß Du ca. 20 MB Platz auf der Festplatte hast.
6. Du beschaffst Dir die Images von einem Satz Installationsdisketten einer Distri Deiner Wahl. (Ich würde hier zu einer älteren Slackware-Variante raten).
7. Und nun wird es etwas tricky:
Du benötigst jetzt erstmal ein lauffähiges Linux auf einer anderen Maschine. Dort mountest Du Dir über das Loopback-Device die beiden Diskimages (Achtung: bei den meisten ist die Rootdisk komprimiert - also erst entpacken). Dann erstellst Du ein weiteres Verzeichnis und kopierst zuerst alle Daten der Rootdisk in dieses neue Verzeichnis. Nun musst Du in diesem neuen Verzeichnis alle Links auf /mnt aufspüren und per unlink vernichten. Danach kopierst Du dann auch noch den Inhalt der boot-dist in das neue Verzeichnis. Dann solltest Du Dir das Packet für mingetty beschaffen (sofern es in dem neuen Verzeichnis nicht schon existiert oder agetty zur Verfügung steht) und in das Verzeichnis /das/neue/Verzeichnis/tmp entpacken. Gleiches gilt für pppd, wenn nicht schon vorhanden. Wenn alles geklappt hat, dann solltest Du jetzt mittels "chroot /das/neue/Verzeichnis /bin/bash" zu testzwecken in Dein Minimal-Linux switchen können. Hier installierst Du dann zunächst mingetty (wie gesagt - wenn nicht schon vorhanden)und dann pppd. Das so entstandene Verzeichnis verwandelst Du jetzt mit "mkisofs -o outfile.iso /das/neue/Verzeichnis" in ein Image des ganzen.8. Auch das Image schiebst Du auf Deinen Laptop.
9. Du schiebst den Inhalt des Images mittels dd in die freie Partition.
10. Jetzt kannst Du mittels loadlin Dein Minimallinux in der neuen Partition booten.
11. Du startest Dein Getty und Dein pppd und konfigurierst Die Netzwerkverbindung. (hostname, rooting, etc.)
12. Du löscht mit fdisk die alte Windows-Partition.
13. Dann kannst Du den Installer der betreffenden Distri starten und hoffen, daß dieser mit dem alten Laptop funktioniert.
14. Hat 13. nicht funktioniert, dann muss die Installation von Hand gefahren werden.
Gruß Jens
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Danke für die ausführliche Hilfe.
Sobald ich wieder Zeit finde, werde ich mich ans Werk machen.
Mal sehen wie´s klappt.