Kernel neukompiliert & System vermurkst
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Ich habe heute unter Suse Linux 9.0 meinen Kernel neukompiliert. Dazu habe ich die alte Konfiguration benutzt, die - so schien es mir zumindest - von Suse richtig eingestellt war. Er hat also alles kompiliert und praktischerweise das neue Kernel-Image auch direkt installiert. "Fein!" dachte ich und bootete neu. Der Bootvorgang an sich war überhaupt gar kein Problem und alles lief wie geschmiert. Bis dann X11 starten sollte. Da sagte er mir dann plötzlich er könne keinen geeigneten Grafikmodus finden. An der Konfiguration des X11 habe ich eigentlich nach dem Kompilieren gar nicht herumgespielt. Ich hatte aber die kommerziellen nVidia Treiber installiert und einen zweiten Monitor aktiviert (kein echtes DualHead, ist 'ne nVidia spezifische Geschichte). Also dachte ich mir, dass der Treiber nicht zu dem neuen Kernel passen würde und lud mir die neueste Version herunter. Die wollte bei der Installation prompt einen eigenen vorkompilierten Kernel herunterladen. Das habe ich nicht gemacht, denn sonst wäre ja meine Kompilation für die Katz' gewesen. Desweiteren beschwerte er sich bei der Installation, dass ich in meinem Kernel eine Option für den rivafb-Treiber aktiviert hätte und dass das eventuell Probleme machen könne. Auch diese Meldung habe ich ignoriert. Danach ging der X11 immernoch nicht. Also habe ich erstmal mit 'nem normalen VESA-Treiber gestartet, was auch ging. Nur stürzen am Anfang jetzt haufenweise KDE-Programme schon während des Ladens ab. Außerdem rödelt der Computer etwa 30-45 Sekunden intensiv auf der Festplatte, was er vorher nicht gemacht hat. In der Zeit kann ich nichtmal die Shell starten um zu gucken was da vor sich geht.
Also habe ich die Suse CD genommen, den alten Kernel installiert und per Online-Update auf die neueste 2.4er Version upgedatet. Die Fehler mit dem X11 bleiben immernoch und die ganzen nVidia Optionen gehen auch nicht.
Ist das bei "fertigen" Distributionen so, dass man den Kernel zwar neukompilieren kann, dafür aber eine Art inkonsistentes System riskiert?
Oder ist das Ganze eher Schuld von nVidia?Was kann ich tun, um mein System wieder in Ordnung zu bringen?
Vielen Dank für die Antworten schonmal im Voraus!
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Also zuerst, wenn du deinen Kernel neu kompilierst und vorher ein
make mrproper
ausführst wird soweit ich weis auch die Kofigurations Datei vom Kernel gelöscht, also musst du die config erst einmal richtig einstellen.
Schau mal, dass du keine experimentellen Kernel-Module benutzt, denn bei Linux ist das wie mit der Kette und dem schwächsten Glied: Linux ist nur so stabiel, wie seine Systemtreiber.
Zu NVidia: du musst als erstes die rivafb Kernel-Module im Kernel abstellen, sonst kansst du die NVidia Treiber nicht richtig installieren. Wichtig, die NVidia Kernel-Module werden bei einem Neubuild der Kernels gelöscht und müssen nach jederm Neubuild neuinstalliert werden. Das gilt auch für jedes andere Kernel-Modul. Es muss nach der Kernelcompilierung neu installiert werden. Genauer gesagt bei jedem Neubuild der Module.Rein theoretisch sollte ein anderes Kernel für dein System kein Problem sein.
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Wo finde ich den rivafb support?
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Also zum configurieren führst du:
make menuconfig
aus, aber ich denke das weisst du ja schon. Den Rivafb support findest du:
bei Kernel 2.6 unter:
Device Drivers -> Graphics support -> nVidia Riva supportbei Kernel 2.4 unter:
Console drivers -> Frame-buffer support -> nVidia Riva supportNun musst du dafür sorgen, dass vor dem Eintrag weder ein <M> noch ein <*> steht. Damit solltest du den Riva support abgestellt haben.
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Man kann gar nicht oft genug betonen wie problematisch nvidia mit Framebuffer!=vesafb ist.