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Was Linux noch fehlt ist eine durchgehend vom ganzen System verwendete und berücksichtigte Speicherung von Metadaten zu einzelnen Dateien.
In Gnome 2 konnte man z.B. zu Dateien verschiedene Embleme hinzufügen, das waren kleine Icons die in der Ecke des Normalen Icons, welches eine Datei repräsentierte dargestellt wurden.
Hier habe ich mal nen Screenshot gefunden:
http://www.easylinux.de/Artikel/ausgabe/2007/01/094-gnome-tipps/nautilus-huebsch.png
Man schaue sich z.B. das Icon für die Datei "Datei" an, dieses hatte oben im Eck ein Smily, dies war ein Metadata zur Datei.
Mithilfe dieser Embleme konnte man z.B. PDF Dateien z.B. als gelesen markieren oder viele andere Sachen damit machen.
Das war sehr praktisch.
Natürlich kann man mit Metadaten die zu Dateien aber nicht in den DAteien gespeichert werden auch andere Dinge machen.
Z.B. kann man seit Win2k/XP Dateien zu Kategorien hinzufügen, diese Metadaten werden dann im Alternate Data Stream (ADS) in der NTFS Partition gespeichert.
Das Problem bei Windows war nur, das diese Information verloren ging, sobald man die Datei auf ein anderes Dateisystem wie z.B. eine VFAT oder UDF Partition kopierte, diese Dateisysteme beherrschen nämlich kein ADS.
Ein anderes Problem war die schlechte Umsetzung, weswegen das in der Regel nie verwendet wurde.
Andere Betriebssysteme machen das seit jeher besser.
In BeOS z.B. wurden in den Metadaten z.B. auch Thumbnails oder die Größenangaben einer Bilddatei gespeichert, damit war ein sehr schneller Zugriff auf diese Daten möglich und die Dateien mußten nicht erst alle ausgewertet werden.
Bei > 10000 Bildern in einem Ordner kann das also jede Menge bringen.
Auch das Amiga OS 4 verwendet wie BeOS solche praktischen Metadaten.
Aber bei Linux war das Problem, das z.B: die Embleme nur von Gnome 2 verwendet wurden und wenn man die Datei packte oder auf einen anderen Datenträger kopierte, dann waren die Daten verloren, wenn man diese Dateien auf einem anderen System anschaute.
Denn die Metadaten wurde bei Gnome 2 in einer extra Datenbank gespeichert, womit dann leider auch andere Desktop Environments unter Linux oder einfache Dateibefehle wie cp und mv von diesen Metadaten nichts wußten.
Da bei BeOS und Windows die Metadaten wenigstens noch im Dateisystem verankert sind, führte hier wengistens ein Copy Befehl dazu, das die Dateien mitkopiert wurden. Aber das galt halt auch nur solange, solange die Dateien auf der gleichen NTFS oder BFS2 Partition verblieben.
Bei Fotosammlungen versucht man heutzutage das Problem einfach zu umgehen, in dem die Größenangaben zu Bildern nach dem einmaligen einlesen in Anwendungsspezifischen Datenbanken gespeichert werden und da jede Fotoverwaltugnssoftware ihre eigene Datenbank hat, kann man das leider nicht Anwendungsübergreifend nutzen.
Daher würde ich mir wünschen, wenn man sich für Linux z.b. über das FreeDeskop Projekt einen gemeinsammen Standard ausdenken würde, um derartige Metadaten, die nicht Teil der Datei* werden sollen, zu speichern und zwar so, dass sie von jeder Anwendung aus, auch den Konsolenbefehlen genutzt oder zumindest bei einem Copybefehl mitkopiert werden.
Ebenfalls wünsche ich mir, das diese Metadateien bei Bedarf bei einem Packer automatisch mitgepackt und wieder entpackt werden und zwar so, das bei den entpackten Dateien die Metadaten wieder zu diesen Dateien zugeordnet werden.
Das setzt also vorraus, das die Packer darüber bescheid wissen.
Solche Metadaten sind ein tolles Feature, aber das gilt halt nur dann, wenn sie Systemübergreifend überall genutzt und berücksichtigt werden.
Deswegen bliebt das mit den Emblemen bei Gnome 2 leider nur eine Insellösung und wenn man das System neu aufgesetzt hatte, und der .gnome2 Konfigurationsordner gelöscht wurde um ein möglichst unverändertes frisches Gnome 2 zu haben fürhte das dazu, dass dann auch die Metadaten bezüglich der Embleme zu Dateien mitgelöscht und somit nicht mehr vorhanden waren.
Es fehlt also auch an einer guten Möglichkeit diese Daten in ein Backup zu integrieren.
* Es gibt durchaus Dateiformate für Bilder, die die Größenangaben noch extra in der Datei speichern, aber das gilt nicht für jedes Bilddateiformat und Informationen wie z.B. ob ich mir ein Bild angeguckt habe oder nicht, oder eine PDF Datei gelesen habe oder nicht, das möchte ich nicht in der Datei speichern, denn die Datei selbst sollte unverändert bleiben.