PISA und die Mehrwertsteuer
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Marc++us schrieb:
Der Vorteil beim Staat ist ja, daß er alles machen dürfte, wenn er nur wollte, da er sich seine Regeln selbst gibt. Soviel Macht, und doch soviel Unverstand, was man mit der Macht tun soll...
Deshalb steht es jedem Bürger frei, seine Meinung zu sagen und diese auch politisch indirekt oder direkt einfließen zu lassen...
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AndreasD schrieb:
Marc++us schrieb:
Der Vorteil beim Staat ist ja, daß er alles machen dürfte, wenn er nur wollte, da er sich seine Regeln selbst gibt. Soviel Macht, und doch soviel Unverstand, was man mit der Macht tun soll...
Deshalb steht es jedem Bürger frei, seine Meinung zu sagen und diese auch politisch indirekt oder direkt einfließen zu lassen...
Äh, ich hab' bei Deinen Beiträgen schon gemerkt, daß Du nicht von dieser Welt bist... Du mußt woanders leben als ich.
Für mich gibt es defakto heute keine Möglichkeit (mehr), mich an aktiver Politik zu beteiligen.
Um als Politiker in einer Partei Karriere zu machen, muß man:
a) Anfang 20 eines der richtigen Studienthemen wählen (Politologie, Jura, Medien, sonstige verwandte Themen)
b) Mitglied einer Jungorganisation sein
c) jegliche Freizeit in die Partei investierenDann kann man irgendwann aktiven Einfluß nehmen. Als ich aber damals so jung war, hatte ich noch nicht geahnt, was mich mal als 35jähriger Ingenieur stören würde, so daß ich den Weg nicht einschlug. Heute ist man als Seiteneinsteiger bestenfalls für einen Gemeinderat akzeptabel.
Du hast sicherlich bemerkt, daß "Politiker" ein eigenes Berufsbild ist, das man gleich zu Beginn seines Berufslebens einschlagen muß, und das auch Züge von Amtsvererbung aufweist?
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Marc++us schrieb:
d) Ich konzentriere mich auf die Kernaufgaben eines Staates - Sicherheit Innen & Außen, perfekte Verkehrsinfrastruktur, öffentliche Infrastruktur und Verwaltung, Schulbildung, schlankes und effektives Gesundheitssystem, ein Gerichtssytem, in dem eine Klage nicht 20 Monate dauert, reduziere die Zahl der Bundesländer auf 5-6, und stelle alle die Ausgaben ein, die unter dem Begriff "Subvention" zu einer Marktverzerrung führen. Vielleicht widme ich mich dann am Wochenende dem Thema "Steuererklärung auf einem Bierdeckel" und führe ein Steuersystem ein, bei dem ich mit weniger als 100 Seiten auskomme.
Der Vorteil beim Staat ist ja, daß er alles machen dürfte, wenn er nur wollte, da er sich seine Regeln selbst gibt. Soviel Macht, und doch soviel Unverstand, was man mit der Macht tun soll...
es gibt keine antowort d) :p
abgesehn davon wirst Du damit kein Wirtschaftsachstum bekommen, die Staatsausgaben nur minimal senken können, und darum wird auch die Steuerlast bleiben.Sicherheit...Außen
Landesverteidigung? Wozu?
perfekte Verkehrsinfrastruktur
Hoffe Du meinst den öffentlichen, oder willst Du die Strassen vergolden wie in der Schweiz?
schlankes und effektives Gesundheitssystem
da bin ich aber gespannt! Dürfte überhaupt eines der grössten Probleme sein, neben dem Sozialsystem.
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Marc++us schrieb:
Für mich gibt es defakto heute keine Möglichkeit (mehr), mich an aktiver Politik zu beteiligen.
Um als Politiker in einer Partei Karriere zu machen, muß man:
a) Anfang 20 eines der richtigen Studienthemen wählen (Politologie, Jura, Medien, sonstige verwandte Themen)
b) Mitglied einer Jungorganisation sein
c) jegliche Freizeit in die Partei investierenDann kann man irgendwann aktiven Einfluß nehmen. Als ich aber damals so jung war, hatte ich noch nicht geahnt, was mich mal als 35jähriger Ingenieur stören würde, so daß ich den Weg nicht einschlug. Heute ist man als Seiteneinsteiger bestenfalls für einen Gemeinderat akzeptabel.
Da lob ich mir doch die direkte Demokratie, wo jeder mit ein bisschen Geld im Sack ein paar 100000 Unterschriften sammeln kann, um Initiativen vors Volk zu bringen.
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Marc++us schrieb:
Äh, ich hab' bei Deinen Beiträgen schon gemerkt, daß Du nicht von dieser Welt bist... Du mußt woanders leben als ich.
Für mich gibt es defakto heute keine Möglichkeit (mehr), mich an aktiver Politik zu beteiligen.Wer sagt, daß Du zwingend eine Karriere in einer der großen Volksparteien anstreben mußt? Wie sind die Grünen entstanden? Wie andere Parteien? Ich wußte auch nicht, daß Angela Merkel in der Jungen Union war, bevor sie Kanzlerin wurde. Auch war vor nicht langer Zeit sogar ein parteiloser Wirtschaftsminister.
Aber das fiel mir nur auf, weil ich woanders wohne...
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Marc++us schrieb:
Ich vermute, der Protest gegen Studiengebühren wäre auch nicht so stark, wenn man als Zahler wüßte, daß das Geld sicher in dem Haushalt der Hochschule landet. Aber das Problem ist ja, daß man das Geld nur an "den Stadt" zahlt, d.h. es wird für irgendwas verramscht, zieht man den ganzen Verwaltungsoverhead und die staatliche Schlamperei und Ineffektivität ab, kommen bei den Hochschulen von 500 EUR vielleicht noch 1-2 EUR an.
Und das wissen die Leute, eingedenk ähnlicher Erfahrungen bei Ökosteuer, Mineralölsteuer, Kfzsteuer, Pflegeversicherung - das Geld wird irgendwo verballert, aber nicht für den offiziellen Zweck eingesetzt. Das fährt die Leute sauer.
hihi, wo lebst du eigentlich?
in karlsruhe haben gerade mal 6000 demonstriert (begleitend zur verhandlung vor dem bundesverfassungsgericht). angesichts von über 30000 studenten in der gesamten region ein armutszeugnis. gleiches gilt für die "landesweite" demo in stuttgart. absolut lächerlich.
der protest ist nicht stark, er ist völlig lachhaft. und meine persönlichen erfahrungen sagen mir, daß das nicht etwa daran liegt, daß die, die nicht protestieren, die gebühren nun unbedingt toll finden- vielmehr scheinen ignoranz und aktives desinteresse ein massenphänomen zu sein. so werden z.b. die von dir genannten erfahrungswerte geflissentlich ignoriert.
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AndreasD schrieb:
Wer sagt, daß Du zwingend eine Karriere in einer der großen Volksparteien anstreben mußt? Wie sind die Grünen entstanden?
Einige Jungstudenten haben ihre Studium und ihre ganze Freizeit dafür geopfert, um eine politische Karriere zu machen? Die Biographie der Grünen-Chefs unterstreicht doch meine Aussage, sogar so eine Neupartei kommt auf dem gleichen Weg ans Ziel.
AndreasD schrieb:
Wie andere Parteien?
Welche anderen Parteien? Im Rahmen dieser Diskussion kann man SPD, CDU, CSU und FDP ruhig als "schon immer existent" annehmen. Die wurden letztlich vor über 100 Jahren (wenn auch teilweise in anderer Gliederung) gegründet und haben es durch kreative Gesetzgebung geschafft, heute eine staatsbeherrschende Stellung einzunehmen.
AndreasD schrieb:
Ich wußte auch nicht, daß Angela Merkel in der Jungen Union war, bevor sie Kanzlerin wurde.
Angelique ist eine Ausnahme, die durch die Wiedervereinigung an den Futternapf gespült wurde. Die geschichtliche Ausnahmesituation DDR hat natürlich einige Leute ohne BRD-Hintergrund an die Macht gebracht. Aber was nützt das mir als Bürger? Soll ich auf die Wiedervereinigung mit Polen warten, oder mit Frankreich? Oder der Ostmark?
AndreasD schrieb:
Auch war vor nicht langer Zeit sogar ein parteiloser Wirtschaftsminister.
Ja, für wieviele Wochen? Und warum ist er gescheitert? Weil er von den Parteigängern mit langjähriger Bilderbuch-Parteikarriere abgesägt wurde, da er nicht dazu passte. Der Name war übrigens Müller.
AndreasD schrieb:
Aber das fiel mir nur auf, weil ich woanders wohne...
Deine Beispiele zeigen es - Du bist realitätsfern. [Ist nicht böse gemeint.]
Abgesehen davon war ich tatsächlich an einer Parteineugründung beteiligt, und wir sind bei Landtagswahlen angetreten. Ich weiß also durchaus wovon ich spreche. Und ich weiß auch, was die etablierten Parteien in einem solchen Fall unternehmen, angefangen beim Überkleben und Zerstören von Plakaten (deren Budget ist größer, die wissen, daß man nicht "zurück kleben" kann), Telefonterror, gefälschte Pressemitteilungen für die Lokalzeitung und aktive Verhinderung von Parteiversammlungen (indem z.B. dem Wirt der Abzug von Sportvereinen, Feiern, etc., aus seinem Lokal angedroht wurde). Und das bei einer harmlosen liberalen Bürgerrechtspartei, ohne Rechts- oder Linksdrall.
Du weißt wohl wirklich nicht, in welchem Land Du lebst.
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@Marc++us: Bist Du sicher, dass Polen in deine Liste der Boom-Staaten passt? Wenn ich mir die Arbeitslosenzahlen usw. zu diesem Land angucke, sieht das für mich nicht so gut aus.
Und bei den anderen Staaten, die da stehen, findet der Boom ja auch auf einem Niveau statt, der weit unter dem der neuen Bundesländer liegt. ...was das BIP betrifft, was die Arbeitsbedingungen betrifft usw.. Ich weiß nicht, ob man diese Staaten als Maßstab für die Entwicklung in den neuen Ländern heranziehen sollte.
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scrub schrieb:
Marc++us schrieb:
...
hihi, wo lebst du eigentlich?
in karlsruhe haben gerade mal 6000 demonstriert (begleitend zur verhandlung vor dem bundesverfassungsgericht). angesichts von über 30000 studenten in der gesamten region ein armutszeugnis. gleiches gilt für die "landesweite" demo in stuttgart. absolut lächerlich.
der protest ist nicht stark, er ist völlig lachhaft. und meine persönlichen erfahrungen sagen mir, daß das nicht etwa daran liegt, daß die, die nicht protestieren, die gebühren nun unbedingt toll finden- vielmehr scheinen ignoranz und aktives desinteresse ein massenphänomen zu sein. so werden z.b. die von dir genannten erfahrungswerte geflissentlich ignoriert.Traurig aber wahr.
Meine Schwester lief vor Jahren Sturm gegen die Hochschulreform in Basel, vergebens. ( "Reformen müssen sein! Bologna? nein!" )
Denn die Zeit der mit Flugblättern vollgepackten Mensatische ist vorbei. (meine Mutti hat 68 angefangen zu studieren, da war was los)
Nun ist die Reform da, und alles ist schön liberal und industrieorientiert und international vergleichbar. Bologna halt
Und viele Studies wundern sich nun, was dass soll, aber viele denken, hauptsache ich hab meine Abschluss, nach mir die Sinnflut. Schade
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1310-Logik schrieb:
Denn die Zeit der mit Flugblättern vollgepackten Mensatische ist vorbei.
Es gibt nichts nervigeres als diese verzottelten Typen, die einem noch während dem Essen die Zettel auf den Tisch legen. Man kann schon froh sein, wenn sie die Dinger nicht ins Essen rein packen. Ein gut platziertes Plakat macht 5000 Flugblätter unnötig, spart Geld und schont die Umwelt. Soviel dazu von mir...
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1310-Logik schrieb:
hauptsache ich hab meine Abschluss, nach mir die Sinnflut.
Sintflut hat nichts mit Sinn zu tun. Ist ja schließlich die Bibel. Aber anderes Thema. Ich verstehe nicht, wie man sich wegen fehlender Proteste aufregen kann. Vielleicht sind die Studenten ja zufrieden oder sehen im Schnitt - man mag es kaum glauben, unerhört! - eine Berechtigung für Studiengebühren?
Mir geht ehrlich gesagt diese Arroganz von wegen desintressierte, zu bequeme, lemminghafte Studenten langsam auf die Nerven.
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du heißt nicht zufällig wie ein schlechtes bier und bist ministerpräsident von cleverland?
die meinung, die du bei der mehrheit vermutest, habe ich persönlich von einem halben dutzend hören müssen. ich finde das reichlich beschränkt, aber herrje, damit kann ich leben.
wesentlich wütender machen die denen gegenüberstehenden mehreren hundert studenten, die, auf das thema angesprochen, mit "ja, und?" oder "ist mir egal" oder "ich kanns mir leisten, wo ist das problem" u.ä. geantwortet haben. wie man mit solcher ignoranz ein "reifezeugnis" erhalten haben kann, ist mir schleierhaft.
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Ne kommt von Sünde, hast schon recht...
Mir ist das auch relativ egal, was die Studis machen, nur haben sich hier einige Leute über Studiengebühren beklagt. Doch wer nur jammert und nicht aktiv Widerstand leistet ist ebendesinteressiert, zu bequem oder ein Lemming
, das hast Du sehr schön ausgedrückt.
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scrub schrieb:
du heißt nicht zufällig wie ein schlechtes bier und bist ministerpräsident von cleverland?
die meinung, die du bei der mehrheit vermutest, habe ich persönlich von einem halben dutzend hören müssen. ich finde das reichlich beschränkt, aber herrje, damit kann ich leben.
wesentlich wütender machen die denen gegenüberstehenden mehreren hundert studenten, die, auf das thema angesprochen, mit "ja, und?" oder "ist mir egal" oder "ich kanns mir leisten, wo ist das problem" u.ä. geantwortet haben. wie man mit solcher ignoranz ein "reifezeugnis" erhalten haben kann, ist mir schleierhaft.
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Andreas XXL schrieb:
So langsam verstehe ich, wie TGGC seinen Ruf =
hier im Forum bekommen hat
Weil ich immer schonungslos die Wahrheit anprangere. Ausser dem hab ich den Ruf ja nur bei einer geringen Minderheit.
Pellaeon schrieb:
Und bei den Eltern wird ja im Normalfall das Einkommen von vor 2 Jahren herangezogen, warum auch immer ... .
IMHO wegen den Steuerbescheiden, die liegen dann ja schon vor. Aber man kann jederzeit bei Verschlechterung das aktuelle Einkommen melden (Formular ist in 10 Min ausgefüllt) und dann wird damit gerechnet. f'`8k
Bye, TGGC (Das Eine, welches ist.)
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scrub schrieb:
die meinung, die du bei der mehrheit vermutest, habe ich persönlich von einem halben dutzend hören müssen. ich finde das reichlich beschränkt, aber herrje, damit kann ich leben.
wesentlich wütender machen die denen gegenüberstehenden mehreren hundert studenten, die, auf das thema angesprochen, mit "ja, und?" oder "ist mir egal" oder "ich kanns mir leisten, wo ist das problem" u.ä. geantwortet haben. wie man mit solcher ignoranz ein "reifezeugnis" erhalten haben kann, ist mir schleierhaft.1. Warum wird eigentlich von den jetzigen Studenten erwartet, dass sie sich deswegen aufregen? Sollten sich nicht viel eher die Schüler (und deren Eltern) aufregen, die das dann in Zukunft voll trifft, wenn sie studieren wollen? Wer jetzt schon Student ist, ist von dieser Regelung doch oft nur noch am Rande betroffen. Irgendwie kommt mir das so vor, als ob man von den jetzigen Rentnern erwarten würde, dass sie sich aufregen, weil es in Zukunft erst ab 67 die Rente gibt. Das sind aber einfach nicht die, die das trifft.
2. Wie Du schon gesagt hast, haben viele Studenten, zum Beispiel durch die Eltern, einen gewissen finanziellen Background, durch den sie "sich das leisten können". Die Studiengebühren sind für diese Studenten somit kein Problem. Im Gegenteil: Da treten dann andere Aspekte der Studiengebühren in den Fordergrund. Die werden zum Beispiel zu einem Mentalitätswandel unter den Studenten führen. Naja, ich weiß zumindest nicht, wie Du Leuten, die feststellen, dass sie ein Problem nicht trifft, gleich die Reife absprechen kannst. Warum muss man denn gleich immer mit irgendwem solidarisch sein, sich für die Interessen anderer einsetzen? Ich habe als Student zumindest in erster Linie das Interesse, zu studieren. Da ist es dann überhaupt nicht lustig, wenn das von anderen Studenten durch irgendwelche Streiks sabotiert wird, die zum Beispiel den Uni-Betrieb teilweise lahm legen. Aber ok: Ich respektiere, dass die drohenden Studiengebühren für einige Studenten problematisch zu sein scheinen und, dass diese deshalb auf so eine Art und Weise versuchen, ihre Interessen durchzusetzen. Aber genauso erwarte ich von diesen Studenten, dass sie sehen, dass andere Studenten möglicherweise andere Interessen haben (...ohne gleich "wütend" zu werden).
3. Könnte ja auch sein, dass einige Studenten sehen, dass das Land jedes Jahr so um die 5000€ pro Student ausgibt. ...ich habe letzt irgendwo gelesen, dass das in etwa die Kosten sind, die der Universitätsbetrieb pro Student kostet (ich weiß jetzt nicht, ob da schon eingerechnet ist, dass die Universität nicht nur zur Lehre da ist). Da kann man sich durchaus schonmal fragen, mit welchem Recht diese Leistung des Staates in Anspruch genommen wird. ...vor allem, wenn man hört, wieviele Fachkräfte jedes Jahr fluchtartig das Land verlassen. Als Student möchte ich dem Staat nichts schuldig sein: Vor allem nicht moralisch. Ich habe zum Beispiel nicht die Arroganz eines staatlich subventionierten Künstlers, der einfach sagt "Der Staat muss sich Kultur, wie ich sie vollbringe, leisten können." (Diese Mentalität gibt es wirklich
).
4. Wenn ein Student mit so einer Antwort wie "interessiert mich nicht" kommt, könnte das unter anderem auch einfach nur darauf hindeuten, dass er es für unnötig hält, Dir gegenüber seine Meinung zu rechtfertigen. Mit so einer Antwort kann man nämlich wunderbar jeder Diskussion aus dem Weg gehen.
So... das hab ich alles nur geschrieben, um dich wütend zu machen.
:p
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Gregor schrieb:
1. Warum wird eigentlich von den jetzigen Studenten erwartet, dass sie sich deswegen aufregen? Sollten sich nicht viel eher die Schüler (und deren Eltern) aufregen, die das dann in Zukunft voll trifft, wenn sie studieren wollen? Wer jetzt schon Student ist, ist von dieser Regelung doch oft nur noch am Rande betroffen. Irgendwie kommt mir das so vor, als ob man von den jetzigen Rentnern erwarten würde, dass sie sich aufregen, weil es in Zukunft erst ab 67 die Rente gibt. Das sind aber einfach nicht die, die das trifft.
ich weiß nicht, was du "mit am rande betroffen" meinst- ich werde wohl mindestens die hälfte des studiums zahlen müssen. allerdings zählt das für mich ohnehin nicht, ich würde mich genauso verhalten, wenn ich kurz vor dem abschluß stünde.
Gregor schrieb:
2. Wie Du schon gesagt hast, haben viele Studenten, zum Beispiel durch die Eltern, einen gewissen finanziellen Background, durch den sie "sich das leisten können". Die Studiengebühren sind für diese Studenten somit kein Problem. Im Gegenteil: Da treten dann andere Aspekte der Studiengebühren in den Fordergrund. Die werden zum Beispiel zu einem Mentalitätswandel unter den Studenten führen. Naja, ich weiß zumindest nicht, wie Du Leuten, die feststellen, dass sie ein Problem nicht trifft, gleich die Reife absprechen kannst.
zum einen wage ich zu bezweifeln, daß irgendein mentalitätswechsel eintritt. wer es sich leisten kann, der wird es letztendlich ja kaum merken- der wird seine mentalität nicht ändern. und wer es sich nicht leisten kann, wird höchstens stinksauer. und nehmen wir mal an, dieser mentalitätswechsel würde wirklich eintreten, es würden also bspw. studenten mit dem hinweis auf die gebühren allgemein oder konkret verbesserungen fordern- glaubst du ernsthaft, daß etwas anderes als höhnisches gelächter seitens der verantwortlichen die folge sein würde?
fehlende reife: nicht erkennen, daß man verarscht wird, oder es ignorieren.Gregor schrieb:
Warum muss man denn gleich immer mit irgendwem solidarisch sein, sich für die Interessen anderer einsetzen?
da sieht man mal wieder, wie man (also jetzt gerade ich) geistig veröden kann, wenn man nur unter menschen mit ähnlicher einstellung ist. die frage ist sehr interessant. die habe ich mir noch nie gestellt.
Gregor schrieb:
Ich habe als Student zumindest in erster Linie das Interesse, zu studieren. Da ist es dann überhaupt nicht lustig, wenn das von anderen Studenten durch irgendwelche Streiks sabotiert wird, die zum Beispiel den Uni-Betrieb teilweise lahm legen.
sowas unterstütze ich auch nicht. aber von solchen protestformen sind wir hier ohnehin weit entfernt. wenn die meisten es nichtmal zu einer demo direkt vor der haustür schaffen- wer sollte dann den betrieb aufhalten...
Gregor schrieb:
Aber ok: Ich respektiere, dass die drohenden Studiengebühren für einige Studenten problematisch zu sein scheinen und, dass diese deshalb auf so eine Art und Weise versuchen, ihre Interessen durchzusetzen. Aber genauso erwarte ich von diesen Studenten, dass sie sehen, dass andere Studenten möglicherweise andere Interessen haben (...ohne gleich "wütend" zu werden).
daß du tatenlos hinnimmst, daß andere aus einem rein willkürlichen grund möglicherweise nicht (weiter)studieren können, regt mich trotzdem auf. natürlich bringts nichts, dir dann auch noch mit diversen protestaktionen (sabotieren von vorlesungen u.ä.) auf den wecker zu gehen.
Gregor schrieb:
3. Könnte ja auch sein, dass einige Studenten sehen, dass das Land jedes Jahr so um die 5000€ pro Student ausgibt. [...]
zur finanzierungsfrage ist hier schon genug gesagt worden.
ich habe auch nichts dagegen, daß man die finanzierung ändert. nur sollten weiterhin alle die möglichkeit haben, zu studieren, und ich will nicht verarscht werden.Gregor schrieb:
4. Wenn ein Student mit so einer Antwort wie "interessiert mich nicht" kommt, könnte das unter anderem auch einfach nur darauf hindeuten, dass er es für unnötig hält, Dir gegenüber seine Meinung zu rechtfertigen. Mit so einer Antwort kann man nämlich wunderbar jeder Diskussion aus dem Weg gehen.
das ist mir nicht so bewußt geworden. dann stellt sich mir allerdings die frage, warum nicht einfach gesagt wird, daß man nicht diskutieren will (das wäre zwar immer noch schlimm, aber wenigstens ehrlich)?
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Gregor schrieb:
1. Warum wird eigentlich von den jetzigen Studenten erwartet, dass sie sich deswegen aufregen? Sollten sich nicht viel eher die Schüler (und deren Eltern) aufregen, die das dann in Zukunft voll trifft, wenn sie studieren wollen? Wer jetzt schon Student ist, ist von dieser Regelung doch oft nur noch am Rande betroffen. Irgendwie kommt mir das so vor, als ob man von den jetzigen Rentnern erwarten würde, dass sie sich aufregen, weil es in Zukunft erst ab 67 die Rente gibt. Das sind aber einfach nicht die, die das trifft.
Was bist du denn fürn *****? Das ist genau die beschissene Mentalität, die uns in Deutschland runterzieht. Jeder interessiert sich nur für sich und seine Belange. Schonmal was von Solidarität gehört? Du schaust sicher auch auf der Straße weg wenn neben dir eine Frau vergewaltigt wird oder ein Ausländer todgeschlagen? Tangiert dich ja nicht.
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ähm, der vergleich ist ein wenig gewagt, oder?
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scrub schrieb:
ähm, der vergleich ist ein wenig gewagt, oder?
Ja, aber die Einstellung ist die gleiche. Kotzt mich echt an sowas...