PISA und die Mehrwertsteuer
-
Apollon schrieb:
scrub schrieb:
[...] wie sieht eigentlich dein gesellschaftbild aus? ein graph mit 80mio. knoten und gewichteten kanten, bezüglich dessen die einzige überlegung ist, wie viele knoten und kanten man wie einsparen kann und wieviel profit welche kante bringt, wenn man soundsoviele knoten ausbeutet?
Gerade den, der bereit ist seinen sozialen Beitrag durch die Studiengebuehr zu leisten nennst Du einen Ausbeuter?
Naja, das bezog sich wohl speziell auf mich und nicht allgemein auf den Studenten, der bereit ist, Studiengebühren zu zahlen. Und natürlich habe ich keine besonders ausgeprägte soziale Veranlagung. Ich glaube, das ist deutlich geworden. Vor Jahren wäre ich einer gewesen, der bei einer Wahl die SPD gewählt hätte. Inzwischen vertrete ich viel eher die Auffassung der FDP (...wobei ich, wie schon erwähnt, eh nicht bei den relevanten Wahlen wählen darf). Ich sehe die Gesellschaft natürlich nicht als einen Graphen: Das ist überspitzt ausgedrückt. Aber ich erwarte relativ wenig von der Gesellschaft und möchte der Gesellschaft auch nicht so allzuviel geben: Ich lebe und arbeite nicht für die Gesellschaft, sondern für mich.
Beim Studium sehe ich zum Beispiel nicht, warum die Gesellschaft das für mich finanzieren soll.
-
Gregor schrieb:
Beim Studium sehe ich zum Beispiel nicht, warum die Gesellschaft das für mich finanzieren soll.
Würde man die Steuern für alle ein bisschen senken und im Gegenzug Studiengebühren einführen, dann wäre die Sache meiner Meinung nach nicht so dramatisch. Aber hier wird letzten Endes wieder zusätzliches Geld eingesammelt und auf die Entlastung an anderen Stellen wird man wohl lange warten können.
-
Walli schrieb:
Würde man die Steuern für alle ein bisschen senken und im Gegenzug Studiengebühren einführen, dann wäre die Sache meiner Meinung nach nicht so dramatisch. Aber hier wird letzten Endes wieder zusätzliches Geld eingesammelt und auf die Entlastung an anderen Stellen wird man wohl lange warten können.
Naja, nun ist es aber eher so, dass man feststellt, dass Deutschland über seinen Verhältnissen lebt. Die Stabilitätskriterien werden nicht eingehalten und und und. Es geht also weniger darum, den Steuerzahler zu entlasten, als darum, die Ausgaben auf ein Maß zu reduzieren, das sich Deutschland leisten kann. ...ok: Studiengebühren sind Ländersache, aber bei deren Haushalten sieht es ja auch nicht besser aus.
EDIT: Wobei ja interessanterweise gerade die Länder Studiengebühren einführen, denen es eher besser geht. Ich habe noch nicht gehört, dass Berlin soetwas vorhat. Naja: Einige können eben besser mit ihrem Geld umgehen.
-
Wobei - wie man leider selbst hier im Forum hören muß - ja bei Politikern die Meinung vorherrscht, daß man nur sparen kann, wenn man zuvor mehr Geld einnimmt. Eine sehr seltsame Geisteshaltung, die totale Unkenntnis von wirtschaftlichen Fakten offenbart.
Denn offensichtlich kann man immer sparen, unabhängig von der Einnahmenseite.
-
TGGC schrieb:
- es wurde nach _Zeitaufwand_ gefragt
(Der Zeitaufwand für meine (theoretische *lach*) 40h Arbeitswoche ist mindestens 50h, wegen Arbeitswegen und Pausen.)
In der Studie heißt es dazu:
(...) Die Analyse des studentischen Zeitbudgets umfasst alle Zeiten, die Studierende in einer „ typischen“ Semesterwoche aufwenden für den Besuch von Lehrveranstaltungen, für das Selbststudium und für eine eventuelle Erwerbstätigkeit neben dem Studium.
Definitionen:
Lehrveranstaltungen: Vorlesungen, Seminare, Praktika und sonstige betreute Studienformen
Selbststudium: sonstiger studienbezogener Aufwand, u.a. Vor- und Nachbereitung von Lehrveranstaltungen, Fachlektüre, Haus- und Abschluss-, Bibliotheksarbeiten, Konsultationen
Studienaufwand: Zusammenfassung von Lehrveranstaltungen und sonstigem studienbezogenen Aufwand
Erwerbstätigkeit/Jobben: alle Tätigkeiten zum GelderwerbVon Arbeitswegen und Pausen ist schlicht nirgends die Rede. dka`a
-
Was dort steht, ist letztendlich egal. Wichtig ist, was die Studenten angegeben haben, als man sie nach dem Zeitaufwand gefragt. Ich weiss, was ich da geschrieben hätte. Ich weiss aber nicht, was die befragten Studenten darunter verstanden haben. Darum will ich das auch gar nicht werten.
Bye, TGGC (Das Eine, welches ist.)
-
wie ist das eigentlich, wenn eltern ein hohes einkommen haben, jedoch viel zu bezahlen haben / vielleicht sogar schulden haben. gelten die dann auch als "viel-verdiener" oder wird das gesondert geregelt?
-
TravisG schrieb:
wie ist das eigentlich, wenn eltern ein hohes einkommen haben, jedoch viel zu bezahlen haben / vielleicht sogar schulden haben. gelten die dann auch als "viel-verdiener" oder wird das gesondert geregelt?
[Der Thread wäre ja jetzt reif für einen Multi-Split, aber nett zu sehen, wie sich das entwickelt.]
Der Einkommensbegriff nach Bafög ist relativ komplex, da er nicht mit dem Einkommens- und Vermögensbegriff aus dem Steuerrecht übereinstimmt. Vereinfacht gesagt ist es bei Bafög so: ein Haus zählt als Vermögen, auch wenn man Schulden dafür hat. Hat jemand 300kEUR Barvermögen, so bekommt man kein Bafög, hat jemand ein Haus für 300kEUR gekauft und 250kEUR Schulden deswegen, so wird das Haus als 300kEUR Vermögen angerechnet und man bekommt auch kein Bafög. Noch lustiger wird's bei Eltern, die selbständig sind, da dort tendenziell die Einnahmen angerechnet werden, nicht der Gewinn. Dabei heißt Einnahme ja gar nichts, solange man die Ausgaben nicht kennt.
-
das passt genau zu uns. vater selbstständig, viele schulden, aber auch ansehnlicher privat "besitz". großes haus, 2 autos auf seinem namen, dazu noch ein firmenwagen. schlecht.
-
"das einkommen" ist beim bafög das anrechenbare einkommen, das sich aus den geldflüssen rund um mamis und papis geldbeutel durch gewohnt "klare" und "einfache" rechenwege ergibt.
http://www.bmbf.de/pub/ausbildungsfoerderung-bafoeg_bildungskredit_und_stipendien.pdf
-
Andreas XXL schrieb:
Tatscahe ist doch, das Deutschland nur bestehen kann, wenn wir ein hochtechnologie-land bleiben. Der generelle Fehler ist es ein Studium mit sochen Gebühren zu belegen. Es schreckt nunmal Junge menschen ab sich verschulden zu müssen. Somit werden sich bestimmt auch sehr Inteligente Schulabgänger (Mit abitur) nicht trauen ein Studium zu beginnen. Aber jeder(im Verhältnis) dumme Reiche der mit ach und Krach das abitur geschafft hat kann studieren und ob der dann mal wirklich DIE Spitzentechnologie erfinden wird bezweifele ich.
Um mal wieder nen neuen Aspekt in diese Diskussion zu bringen (...und da mich dein Beitrag irgendwie schon die ganze Zeit gestört hat):
Ich halte es für eine Lüge, dass Deutschland so herausragend innovativer usw. sein soll, als so manches andere Land. Ich glaube vor allem nicht, dass Deutschland - auf Dauer - seinen höheren Wohlstand gegenüber einigen anderen Ländern mit einer erheblich höheren Innovationskraft rechtfertigen kann. Obwohl das zum Beispiel im letzten Wahlkampf oft gesagt wurde.
...und ehrlich gesagt: Wenn sich Deutschland als so unglaublich innovativ sieht, sollte man doch annehmen, dass wir hier in einer Art "Wissensgesellschaft" leben würden. Jetzt guck mal ins Fernsehen: Was siehst Du da, wenn Du irgendwas aus Deutschland siehst? Die Wissensgesellschsft? Ich sehe da eher so ne Art "Dada-Gesellschaft". Die Innovation geht hier höchstens von einer ganz kleinen Minderheit aus, die in der Gesellschaft nichtmal wahrgenommen wird. Es wird in den Medien auch nicht als erstrebenswert dargestellt, zu dieser Minderheit zu gehören und das sehe ich auch als gesamtgesellschaftliches Problem. Wenn man sich in Deutschland für die Wissenschaft interessiert, gilt man im Großen und Ganzen ja fast schon als eine Art Freak. Dieses Image wurde ja auch im letzten Wahlkampf ganz gut ausgeschlachtet: Da wurde zum Beispiel von "diesem Professor aus Heidelberg" gesprochen, um jemandem den Realismus abzusprechen. Mit anderen Worten: Wer in Deutschland auf Wissen setzt, wird praktisch außerhalb der Gesellschaft gesehen. Schon gar nicht kriegen diese Leute die Anerkennung von der Gesellschaft, die sie eigentlich bekommen sollten, wenn man doch der Meinung ist, dass diese Leute den Wohlstand in Deutschland sichern. Was kriegen sie dann? Geld? Neeee. Wer in F&E beschäftigt ist, bekommt eigentlich relativ wenig gegenüber anderen Bereichen. Sei es nun vom Staat oder von der Industrie. Gibt es hier wenigstens eine besonders gute Ausbildung? Neee -> siehe Pisa (wobei das an den Hochschulen sicherlich etwas anders ist, aber die Grundlagen für ein Studium sind nicht so besonders gut). Was gibt es dann? Ich sag es mal: Nichts. Es gibt einfach nichts, was in Deutschland zu einer besonders hohen Innovationskraft führt. Da ist es vollkommen egal, ob ein Studium jetzt etwas kostet oder nicht, zumal ein Hochschulabsolvent nicht automatisch zum Innovationsmotor wird. Auch von den Hochschulabsolventen gehen nur wenige in F&E. Auch für Leute, die das gerne machen würden, ist es einfach abschreckend, dass F&E für einen persönlich relativ wenig Perspektiven bietet.
Kein Wunder, dass so viele gut ausgebildete Bürger aus Deutschland abwandern. Es wäre ja schonmal ein Anfang, den Standort Deutschland für diese Leute attraktiver zu machen. Das Problem liegt da offensichtlich nicht im Studium sondern danach.
-
Gregor schrieb:
Gibt es hier wenigstens eine besonders gute Ausbildung? Neee -> siehe Pisa (wobei das an den Hochschulen sicherlich etwas anders ist, aber die Grundlagen für ein Studium sind nicht so besonders gut). Was gibt es dann? Ich sag es mal: Nichts. Es gibt einfach nichts, was in Deutschland zu einer besonders hohen Innovationskraft führt. Da ist es vollkommen egal, ob ein Studium jetzt etwas kostet oder nicht, zumal ein Hochschulabsolvent nicht automatisch zum Innovationsmotor wird. Auch von den Hochschulabsolventen gehen nur wenige in F&E. Auch für Leute, die das gerne machen würden, ist es einfach abschreckend, dass F&E für einen persönlich relativ wenig Perspektiven bietet.
Die hochqualifizierenden Ausbildungen in Deutschland sind sehr gut. Ein Uni-Abschluss aus D ist viel mehr wert als z.B. ein College-Abschluss aus den USA (auch wenn wir unsere Abschlüsse nun Bachelor nennen). In den USA gibt es eine prozentual noch eine viel kleinere Menge an Menschen, die gut ausgebildet sind. Was bei uns die Innovation hemmt ist nicht die Ausbildung sondern die vielen selbst auferlegten Regeln (ob Stammzellenforschung oder Gen-Food usw.).
Gegenüber vielen vielen anderen Ländern stehen wir Bildungsmäßig nicht schlecht da. Was uns hauptsächlich runterzieht sind die Hauptschulen. Aber guckt euch mal an, wie wenig Analphabeten wir z.B. haben. Hier sind wir anderen Ländern wie Portugal immer noch um längen voraus.
-
Minimee schrieb:
Die hochqualifizierenden Ausbildungen in Deutschland sind sehr gut. Ein Uni-Abschluss aus D ist viel mehr wert als z.B. ein College-Abschluss aus den USA (auch wenn wir unsere Abschlüsse nun Bachelor nennen). In den USA gibt es eine prozentual noch eine viel kleinere Menge an Menschen, die gut ausgebildet sind. Was bei uns die Innovation hemmt ist nicht die Ausbildung sondern die vielen selbst auferlegten Regeln (ob Stammzellenforschung oder Gen-Food usw.).
Ach so. Wenn ich mir weltweite Uni-Rankings ansehe, sehe ich folgendes:
http://ed.sjtu.edu.cn/rank/2005/ARWU2005_Top100.htm
Die beste deutsche Universität liegt da auf Platz 51.
Ich höre aber schon den Einwand: "Das sind ja nur Elite-Universitäten!". Und? Wir brauchen eine Elite. Wir brauchen eine Bildungselite. Wenn man nur durchschnittliche Institutionen hat, dann kreigt man halt auch nur durchschnittliche Leistung und keine Spitzenleistung. Kein Wunder also, dass der, der etwas auf sich hält, in die USA geht. Letztendlich hat auch die Umgebung einen Einfluss auf die eigene Leistung. Soll man sich da runterziehen lassen?
Minimee schrieb:
Gegenüber vielen vielen anderen Ländern stehen wir Bildungsmäßig nicht schlecht da. Was uns hauptsächlich runterzieht sind die Hauptschulen. Aber guckt euch mal an, wie wenig Analphabeten wir z.B. haben. Hier sind wir anderen Ländern wie Portugal immer noch um längen voraus.
Ist das der Maßstab, wenn es darum geht, bei der Innovation ganz oben mitzuspielen?
-
Gregor schrieb:
Ach so. Wenn ich mir weltweite Uni-Rankings ansehe, sehe ich folgendes:
http://ed.sjtu.edu.cn/rank/2005/ARWU2005_Top100.htm
Die beste deutsche Universität liegt da auf Platz 51.
Ich höre aber schon den Einwand: "Das sind ja nur Elite-Universitäten!". Und? Wir brauchen eine Elite. Wir brauchen eine Bildungselite. Wenn man nur durchschnittliche Institutionen hat, dann kreigt man halt auch nur durchschnittliche Leistung und keine Spitzenleistung. Kein Wunder also, dass der, der etwas auf sich hält, in die USA geht. Letztendlich hat auch die Umgebung einen Einfluss auf die eigene Leistung. Soll man sich da runterziehen lassen?
Hmm, und was sagt so ne Liste aus? Leute die auf so ne Uni gehen sind gut? Also ich hab schon Leute von der TU-München (Platz 52) gesehen, die waren/sind ziemlich mies und haben trotzdem ihr Diplom bekommen.
-
C.Santa schrieb:
Hmm, und was sagt so ne Liste aus? Leute die auf so ne Uni gehen sind gut? Also ich hab schon Leute von der TU-München (Platz 52) gesehen, die waren/sind ziemlich mies und haben trotzdem ihr Diplom bekommen.
Diese Liste da orientiert sich daran, wie die Ergebnisse, die an diesen Institutionen erzielt werden oder die von Leuten erzielt werden, die von diesen Institutionen kommen, in der gesamten Forschungslandschaft aufgenommen werden. So spielt es da zum Beispiel eine Rolle, wie oft sich Leute auf entsprechende Ergebnisse beziehen. Und es spielt auch eine Rolle, wo diverse Auszeichnungen hingehen. Nobelpreise und so. Weiterhin spielt es da eine Rolle, wieviel von Leuten an einer bestimmten Institution überhaupt publiziert wird.
Siehe da: http://ed.sjtu.edu.cn/rank/2005/ARWU2005Methodology.htm
Man kann natürlich darüber streiten, ob das passende Kriterien sind. Die beziehen sich sicherlich nicht direkt auf die Lehre an den jeweiligen Hochschulen. Insofern war diese Liste als Antwort auf die Ausbildungsfrage sicherlich nicht ganz passend. Es handelt sich mehr um eine Art Indikator bezüglich Masse und Qualität des wissenschaftlichen Outputs der Hochschulen.
-
Gregor schrieb:
C.Santa schrieb:
Hmm, und was sagt so ne Liste aus? Leute die auf so ne Uni gehen sind gut? Also ich hab schon Leute von der TU-München (Platz 52) gesehen, die waren/sind ziemlich mies und haben trotzdem ihr Diplom bekommen.
Diese Liste da orientiert sich daran, wie die Ergebnisse, die an diesen Institutionen erzielt werden oder die von Leuten erzielt werden, die von diesen Institutionen kommen, in der gesamten Forschungslandschaft aufgenommen werden. So spielt es da zum Beispiel eine Rolle, wie oft sich Leute auf entsprechende Ergebnisse beziehen. Und es spielt auch eine Rolle, wo diverse Auszeichnungen hingehen. Nobelpreise und so. Weiterhin spielt es da eine Rolle, wieviel von Leuten an einer bestimmten Institution überhaupt publiziert wird.
Siehe da: http://ed.sjtu.edu.cn/rank/2005/ARWU2005Methodology.htm
Man kann natürlich darüber streiten, ob das passende Kriterien sind. Die beziehen sich sicherlich nicht direkt auf die Lehre an den jeweiligen Hochschulen. Insofern war diese Liste als Antwort auf die Ausbildungsfrage sicherlich nicht ganz passend. Es handelt sich mehr um eine Art Indikator bezüglich Masse und Qualität des wissenschaftlichen Outputs der Hochschulen.
Darüber kann man sich wirklich streiten, grade der Punkt mit den Publikationen; heutzutage wird doch jeder Sch**** publiziert, reviewed und nochmal zusammengefasst. Auch die Zahl der erzielten Ergebnisse sagt ja nichts über die Qualität der R&D aus. Ergebnisse sind halt auch Glücksache. Manch eine/r forscht jahrelang, um am Ende zu merken, dass etwas einfach nicht geht, oder er/sie ist haarscharf dran bevor er/sie aufgibt oder ihm/ihr die Gelder gestrichen werden.
Nach der Hochschulreform wird dann wohl nur noch gewertet werden, wieviele Entwicklungen mit Gewinn auslizensiert werden konnten.Aber interessanter Punkt ist schon auch der, das Studenten selbst ja auch zur R&D beitragen, und somit doch auch gesellschaftlichen Nutzen bringen. Als Sozialschmarotzer mit leichtem LEben ann man sie sicher nicht bezeichnen.
-
1310-Logik schrieb:
Darüber kann man sich wirklich streiten, grade der Punkt mit den Publikationen; heutzutage wird doch jeder Sch**** publiziert, reviewed und nochmal zusammengefasst. Auch die Zahl der erzielten Ergebnisse sagt ja nichts über die Qualität der R&D aus. Ergebnisse sind halt auch Glücksache. Manch eine/r forscht jahrelang, um am Ende zu merken, dass etwas einfach nicht geht, oder er/sie ist haarscharf dran bevor er/sie aufgibt oder ihm/ihr die Gelder gestrichen werden.
Nach der Hochschulreform wird dann wohl nur noch gewertet werden, wieviele Entwicklungen mit Gewinn auslizensiert werden konnten.Aber interessanter Punkt ist schon auch der, das Studenten selbst ja auch zur R&D beitragen, und somit doch auch gesellschaftlichen Nutzen bringen. Als Sozialschmarotzer mit leichtem LEben ann man sie sicher nicht bezeichnen.
Hä?
1. Also so allzuviel tragen Studenten nicht zu R&D bei. Das wird ja letztendlich nichtmal in der Diplomarbeit gefordert. R&D fängt eigentlich erst nach der Diplomarbeit an, falls man dann promoviert.
2. Es hat durchaus eine Bedeutung, wie oft wissenschaftliche Arbeiten zitiert werden. Man kann daran sehen, wie zentral diese Arbeit in dem jeweiligen wissenschaftlichen Gebiet ist und inwiefern sie das jeweilige Gebiet voranbringen.
...IMHO natürlich.
-
Gregor schrieb:
Hä?
1. Also so allzuviel tragen Studenten nicht zu R&D bei. Das wird ja letztendlich nichtmal in der Diplomarbeit gefordert. R&D fängt eigentlich erst nach der Diplomarbeit an, falls man dann promoviert.
2. Es hat durchaus eine Bedeutung, wie oft wissenschaftliche Arbeiten zitiert werden. Man kann daran sehen, wie zentral diese Arbeit in dem jeweiligen wissenschaftlichen Gebiet ist und inwiefern sie das jeweilige Gebiet voranbringen.
...IMHO natürlich.
1. Ich kenne genug Studies, die ihrem Prof auch mal die Handarbeit abnehmen. Auch die Handarbeit trägt zum Erfolg einer Studie bei.
2. Das stimmt, aber das hab ich auch nicht angezweifelt. Ich meinte die zahlreichen Artikel und Reviews, die geschrieben werden, damit der Name erwähnt ist, ohne neue Erkenntnisse zu bringen.
-
1310-Logik schrieb:
1. Ich kenne genug Studies, die ihrem Prof auch mal die Handarbeit abnehmen. Auch die Handarbeit trägt zum Erfolg einer Studie bei.
2. Das stimmt, aber das hab ich auch nicht angezweifelt. Ich meinte die zahlreichen Artikel und Reviews, die geschrieben werden, damit der Name erwähnt ist, ohne neue Erkenntnisse zu bringen.
Du scheinst da völlig andere Erfahrungen als ich gemacht zu haben.
1. Die meisten Studenten, die ich kenne, absolvieren in etwa ihr Pflichtprogramm, um am Schluss einen Abschluss in der Hand zu haben. Sicherlich haben einige Studentenjobs, die sie etwas näher an die wissenschaftliche Arbeit innerhalb der jeweiligen Arbeitsgruppe heranführen. Der Regelfall ist das aber nicht und es ist in jedem Fall auch etwas, was außerhalb des Studiums anzusiedeln ist. Die jeweiligen Studenten werden dafür entsprechend bezahlt.
(Wobei man da wieder sieht, wie viel die Qualifikationen, die diese Studenten mitbringen müssen, in der Gesellschaft wert sind: Die kriegen etwa 7,70€ bei uns. Wenn man sich die Gewerkschaftsvorstellungen eines Mindestlohns ansieht, sind diese Qualifikationen also etwa 20Ct über Mindestlohn wert.)
Aber wirklich Forschung betreiben die da natürlich nicht. Du hast schon ganz richtig gesagt, dass die letztendlich etwas Handarbeit machen, die halt in der jeweiligen Arbeitsgruppe anfällt. Ich würde da nicht von R&D reden.
2. Veröffentlichungen sind aus meiner Sicht DER Indikator für die Forschungsarbeit an einer Universität. Die werden ja auch für diverse Dinge herangezogen. Wenn man als junger Wissenschaftler nichts veröffentlicht, dann ist die wissenschaftliche Karriere ruck-zuck vorbei. Und wie will man die Relevanz einer Veröffentlichung messen? Da bleibt einem fast nur ein Blick auf die Publikationen, die sich darauf beziehen. Ich habe ehrlich gesagt noch kein Beispiel für die Praktiken gesehen, die Du da als Einwand gebracht hast. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es die gibt: Aber nur in geringem Maße. Im Prinzip geht das ja nur intern in einer Arbeitsgruppe. Nach außen hin haben die Autoren der jeweiligen Publikationen doch meistens nicht so starke Beziehungen, dass andere sie aus Gefälligkeit oder ähnlichem zitieren.
Mich würde interessieren, wo Du deine Erfahrungen her hast.
-
Ja ne Du hast recht, meine Erfahrungen in der "science" sind eben anderer "nature"
1. Die meisten Studenten, die ich kenne, absolvieren in etwa ihr Pflichtprogramm, um am Schluss einen Abschluss in der Hand zu haben. Sicherlich haben einige Studentenjobs, die sie etwas näher an die wissenschaftliche Arbeit innerhalb der jeweiligen Arbeitsgruppe heranführen. Der Regelfall ist das aber nicht und es ist in jedem Fall auch etwas, was außerhalb des Studiums anzusiedeln ist. Die jeweiligen Studenten werden dafür entsprechend bezahlt.
(Wobei man da wieder sieht, wie viel die Qualifikationen, die diese Studenten mitbringen müssen, in der Gesellschaft wert sind: Die kriegen etwa 7,70€ bei uns. Wenn man sich die Gewerkschaftsvorstellungen eines Mindestlohns ansieht, sind diese Qualifikationen also etwa 20Ct über Mindestlohn wert.)
Stimmt, hab ich nicht bedacht. Die Praktikanten und Tutoren sind ja auch bezahlt, wobei bei uns mit 600 Fr. fürn Semester wirklich lausig, also kann man es schon als Beitrag zur Lehre und Forschung betrachten. Andere Jobs würden besser bezahlt. Es ist halt in der Biologie oft so, dass die Studies mal noch n bisschen im Labor was fürn Prof tun müssen, oder für deren Assi. Dann nennt sich das Teamwork.
Aber wirklich Forschung betreiben die da natürlich nicht. Du hast schon ganz richtig gesagt, dass die letztendlich etwas Handarbeit machen, die halt in der jeweiligen Arbeitsgruppe anfällt. Ich würde da nicht von R&D reden.
Dann will ich mal die Profs mit der Pipette in der Hand sehn oder beim Zellchen hätscheln. Ok vielleicht eher Try&Error als R&D, aber getan werden muss es. Das ist zwar Handwerk, aber nur gute Ideen haben reicht nicht. Praxis zählt auch. Sonst könnte man zB auch im Kopf programmieren..
2. Veröffentlichungen sind aus meiner Sicht DER Indikator für die Forschungsarbeit an einer Universität. Die werden ja auch für diverse Dinge herangezogen. Wenn man als junger Wissenschaftler nichts veröffentlicht, dann ist die wissenschaftliche Karriere ruck-zuck vorbei. Und wie will man die Relevanz einer Veröffentlichung messen? Da bleibt einem fast nur ein Blick auf die Publikationen, die sich darauf beziehen. Ich habe ehrlich gesagt noch kein Beispiel für die Praktiken gesehen, die Du da als Einwand gebracht hast. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es die gibt: Aber nur in geringem Maße. Im Prinzip geht das ja nur intern in einer Arbeitsgruppe. Nach außen hin haben die Autoren der jeweiligen Publikationen doch meistens nicht so starke Beziehungen, dass andere sie aus Gefälligkeit oder ähnlichem zitieren.
Das mit der Karriere stimmt und ist eben grad der Haken. Schlag mal das Nature auf, da werden oft Metastudien gemacht, Artikel geschrieben und ähnliches. Die Zahl der Papers mit wirklich neuen Erkenntnisse ist eher gering.
Das beste Beispiel war letzten Winter im British Medical Journal zur Vogelgrippe. Ich weiss die Namen jetzt nicht auswendig, aber man hat fröhlich aus der eigenen und ein paar irrelevanten, weiteren Studien zusammengefasst, und kam zum Schluss, dass Zug- und Wildvögel das Virus verbreiten. Erst einige Zeit später wurde eine gegenteilige Studie veröffentlicht, die zeigte, dass die Brutzuchtbetriebe die Ursache der weltweiten Verbreitung sind (ich will nicht abschweifen, aber was hast Du in den Medien vernommen, warum das Virus um die Welt reist??) Das meinte ich.
Wäre das publizieren nicht so wichtig, könnte man mehr Energie in wirklich innovative Dinge stecken, ohne den Druck zu haben, dass die Ergebnisse möglichst bald in irgendnem Journal stehn.