Sprachemanzipation (Split aus dem Jünglings-Deutschkurs)



  • 1310-Logik schrieb:

    In den letzten drei Jahrzehnten mussten die Frauen für ihre Rechte kämpfen, heute sollte die Gleichberechtigung selbstverständlich sein und darum auch in die Sprache einfliessen.

    Gleichberechtigung ist doch ein theoretisches Konstrukt welches nie erreicht werden kann, bzw. nur erreicht werden kann wenn wir alle geschlechtslos sind.

    Das was heutzutage unter "Gleichberechtigung" verstanden wird ist doch teilweise eine Farce:

    - Frauen kämpfen um das Recht zur Bundeswehr zu dürfen, erreichen dies, aber eine Wehrpflicht für Frauen gibt es nach wie vor nicht.

    - Frauen kämpfen für eine(n) Frauenbeauftragte(n), bekommen sie/ihn/es. An manchen Institutionen gibt es dann die Frauenbeauftragte bei einem Männeranteil von unter 10%.

    - siehe diese Debatte

    - ...

    Toll gemacht, liebe Frauenbewegung 👍

    PS: Nein, ich bin kein Chauvinist und sehe durchaus auch positives an der "Emanzipation".



  • 1310-Logik schrieb:

    Wegen der Lesbarkeit eines kapitalisierten I's?

    Eher wegen der Nicht-Lesbarkeit und Umständlichkeit von ellenlangen Anreden und Bezeichnungen. Die zudem eben sinnlos sind.

    heute sollte die Gleichberechtigung selbstverständlich sein und darum auch in die Sprache einfliessen.

    Bei der Gelegenheit kannst du mir auch gleich erklären, wie etwas durch die Betonung eines Unterschieds gleichgemacht werden soll.

    Und Berufsbezeichnungen mit Bänken und Stühlen vergleichen, naja..

    Ach, jetzt willst du auch noch für Berufsbezeichnungen eine vom Rest des Deutschen abgetrennte Grammatik haben?

    Versteht mich nicht falsch, von mir aus kann gerne jeder von Bäckern und Bäckerinnen reden (sofern nicht darauf wert gelegt wird, gelesen zu werden. Siehe dEUs).
    Aber was mir wirklich auf den Sack geht sind solche Menschen:

    1310-Logik schrieb:

    Wie heisst die geschl.neutrale Mehrzahl?
    Student und Studentin --> Studierende!

    Im englischsprachigen Raum gäbe es dafür eine nette Bezeichnug: language nazi (wegen "du musst so schreiben und sprechen wie ich es dir sage!").



  • minhen schrieb:

    Versteht mich nicht falsch, von mir aus kann gerne jeder von Bäckern und Bäckerinnen reden (sofern nicht darauf wert gelegt wird, gelesen zu werden. Siehe dEUs).
    Aber was mir wirklich auf den Sack geht sind solche Menschen:

    1310-Logik schrieb:

    Wie heisst die geschl.neutrale Mehrzahl?
    Student und Studentin --> Studierende!

    Im englischsprachigen Raum gäbe es dafür eine nette Bezeichnug: language nazi (wegen "du musst so schreiben und sprechen wie ich es dir sage!").

    Das war ne Frage, mehr nicht. Du kannst sprechen wie Du willst, nur wie es ankommt sollte man sich überlegen.



  • Ha, genau das ist es ja:
    Man geht mit dieser komischen neuen Schreibe den meisten Menschen auf den Zeiger!
    D.h. man belässt es bei der normalen Schreibweise, die leserlich und weniger nervig ist und kommt bei den meisten Menschen gut an. Auf die, bei denen man deswegen schlecht ankommt, kann man i.A. sowieso gut verzichten. 🙄



  • Ach ja ich vergass, dass das ein Programmierer Forum ist, ihr könnt auf Frauen bestimmt gut verzichten...



  • 1310-Logik schrieb:

    Ach ja ich vergass, dass das ein Programmierer Forum ist, ihr könnt auf Frauen bestimmt gut verzichten...

    Schließ bitte nicht von dir auf andere. Aber wie wär es, wenn du zur Abwechslung mal Argumente bringen würdest oder auf andere Postings eingehen würdest? Oder kannst du das nicht, weil du nur gedankenlos nachplapperst?



  • Hier in diesen zwei Artikeln dürftet ihr noch genug Argumente zum Diskutieren finden:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Generisches_Maskulinum
    http://de.wikipedia.org/wiki/Feministische_Linguistik



  • Komischerweise gehst Du auf meine Argumente nicht ein, sondern drehst sie solange um, bis es Dir passt.

    Lesbarkeit - schlechteLesbarkeit ( wird doch von Code auch oft behauptet )
    Das Hirn macht nach einer gewöhnungsphase keinen Halt mehr bei grossen I im Wort oder der/die. Ich lese seit Jahren eine Zeitung, wo dies Konsequent gemacht wird, plus die Arbeiten meiner Schwester. Das ist gar kein Problem zu lesen.

    Unterschied - Gleich
    Es geht nicht um Gleichmachung, darum ist auch das Bundeswehr Argument ein Witz. Es geht um gleiche Rechte, gleiche Behandlung bei gleicher Leistung etc.. Die sprachliche Unterscheidung kann helfen zu sensibilisieren. Natürlcih sind viele Berufe männlich, weil sie lange nur von Männern ausgeübt wurden. Lustigerweise kam niemand auf die Idee männlcihes Pflegepersonal Krankenschwestern zu nennen, oder Krankenbruder. Dort ist es dann natürlcih kein Problem, sich umzustellen.



  • Du vergleichst mal wieder Äpfel mit Birnen.
    Es ist ein Unterschied ob man eine Frau "Lehrer" nennt oder ob man einen Mann "Krankenschwester" nennt.



  • Wieso?



  • Du machst dich lächerlich 🙄



  • 1310-Logik schrieb:

    Unterschied - Gleich
    Es geht nicht um Gleichmachung, darum ist auch das Bundeswehr Argument ein Witz. Es geht um gleiche Rechte, gleiche Behandlung bei gleicher Leistung etc..

    Frauen haben das Recht zur BW zu gehen, Männer haben die Wehrpflicht. Meintest du das mit "gleiche Rechte"?

    Desweiteren kann ich nur dEUs beipflichten.



  • Wehrpflicht abschaffen, aber da gabs schonmal nen Thread.
    Von mir aus redet wies euch passt.

    Der Duden verpönt zwar das grosse I mitten im Wort, empfiehlt aber Neutrale Formen wie "Studierende" wo dies Sinn macht.

    Liebe Forianerinnen, bin echt gespannt auf noch mehr demontierende Argumente!


  • Mod

    1310-Logik schrieb:

    Unpassender gehts nicht, denn hier sind ausschliesslich Frauen angesprochen.
    Natürlich kann man nicht "Gästin" schreiben, aber wär es zuviel verlangt, ein anderes Wort zu suchen, zum Beispiel Besucherin?

    Ja.

    Denn aus "Gast" => "Besucher" aber es gilt nicht "Gast" <=> "Besucher".

    Da Gast und Besucher andere Bedeutungen haben, gibt's im Deutschen zwei Wörter dafür. Ein Besucher ist jemand, der einfach nur da ist, ein Gast ist aber explizit willkommen im Hause.

    Daher wäre die Wortwahl "Besucherin" konkret korrekt unhöflich.



  • Also, wenn es um EINE Frau geht, dann bevorzuge ich auch die weibliche Form:
    "Ich bin Softwareentwicklerin."
    Wenn es um eine Gruppe von Leuten geht, dann bevorzuge ich die normale Form:
    "Softwareentwickler sitzen viel am PC."

    Mich nervt dieses I mitten im Wort. 👎



  • 1310-Logik schrieb:

    Lustigerweise kam niemand auf die Idee männlcihes Pflegepersonal Krankenschwestern zu nennen, oder Krankenbruder. Dort ist es dann natürlcih kein Problem, sich umzustellen.

    ach ja? dann hätte ich ja beruhigt im schwesternzimmer (sic!) bleiben können, wenn wieder mal "schweeesteer" gerufen wurde- verdammt, hätte ich das nur früher gewußt.


  • Mod

    1310-Logik schrieb:

    Ich versteh irgendwie nicht, wieso man sich darüber aufregen kann, politisch Korrekt zu sein.

    Weil politische Korrektheit die real existierende Form des "Orwellschen Neusprech" ist, eine Form der Gedankenkontrolle, die in einer freiheitlichen Gesellschaft auf das Schärfste zu bekämpfen ist.

    Durch die Wahl eines politisch korrekten Ausdrucks versuchen die Wortschöpfer eine Gegenstand oder Vorgang der Realität mit einem neuen Wort zu verschönern, so daß es nicht mehr möglich ist den wahren Kern zu erkennen. Es wird der Versuch erweckt, daß die Beseitigung des "bösen" Ausdrucks bereits die Realität selbst verändert.

    Das ist Orwell pur.



  • Marc++us schrieb:

    1310-Logik schrieb:

    Ich versteh irgendwie nicht, wieso man sich darüber aufregen kann, politisch Korrekt zu sein.

    Weil politische Korrektheit die real existierende Form des "Orwellschen Neusprech" ist, eine Form der Gedankenkontrolle, die in einer freiheitlichen Gesellschaft auf das Schärfste zu bekämpfen ist.

    Durch die Wahl eines politisch korrekten Ausdrucks versuchen die Wortschöpfer eine Gegenstand oder Vorgang der Realität mit einem neuen Wort zu verschönern, so daß es nicht mehr möglich ist den wahren Kern zu erkennen. Es wird der Versuch erweckt, daß die Beseitigung des "bösen" Ausdrucks bereits die Realität selbst verändert.

    Das ist Orwell pur.

    Wenn das für Dich nur leere Worte sind, hat es natürlcih keinen Sinn. Man muss sich auch korrekt Verhalten im Gesellschaftsleben. Dann ist die Sprache Detail, aber ich wiederhol mich grade..



  • 1310-Logik schrieb:

    Der Duden verpönt zwar das grosse I mitten im Wort, empfiehlt aber Neutrale Formen wie "Studierende" wo dies Sinn macht.

    Liebe Forianerinnen, bin echt gespannt auf noch mehr demontierende Argumente!

    Diese Empfehlung ist unsinnig. Ein Student in den Ferien ist nun mal kein Studierender, genau so wie jemand, der gerade steht, kein Laufender ist, obwohl er durchaus ein Läufer (z. B. bei einer Sportveranstaltung) sein kann.

    Wie schwer ist es eigentlich die Tatsache zu verstehen, dass das natürliche und das grammatische Geschlecht unterschiedliche Dinge sind. Das hat nichts mit Diskriminierung zu tun. Ansonsten wären ja auch die sächlichen Wörter „Mädchen“ und „Weib“ angreifbar, weil das Neutrum wohl von mangelnder Hochachtung zeugen könnte.

    Die politische Korrektheit nervt mich. Die meisten Ausdrücke, die von ihr getilgt wurden, waren für mich einst nie negativ behaftet und auch nicht unkorrekt im gesellschaftlichen Umgang - das wurde uns dann nur eingeredet. Zusätzlich hat man es nicht vermocht, Alternativen zu schaffen, die wirklich Sinn ergeben. Anstatt wird uns dieses verschlimmbesserte Neusprech auferlegt, das nichts mit einer natürlichen Sprachentwicklung zu tun hat.



  • Varus schrieb:

    Diese Empfehlung ist unsinnig. Ein Student in den Ferien ist nun mal kein Studierender, genau so wie jemand, der gerade steht, kein Laufender ist, obwohl er durchaus ein Läufer (z. B. bei einer Sportveranstaltung) sein kann.

    Was ist dann ein Student abends in der Kneipe?

    Ist ein Student der die Uni besucht ein Studierender? Und wenn er heimgeht? Ist er dann überhaupt noch Student?


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