Nord Korea will Atomwaffentest durchführen?



  • Hallo

    Ist das dein Beweis dafür, dass es keinen Zusammenhang gibt?

    chrische


  • Mod

    chrische5 schrieb:

    Er hätte ja aber auch Langstreckenraketen damit bestücken können

    Woher nimmt er die? [Hätte nehmen sollen...] Nicht ohne Grund verkaufen die Chinesen und Russen immer nur Kurz- und Mittelstreckenraketen in den Nahen Osten... schön außer Reichweite bleiben.

    Ok, ich füge noch hinzu, daß die Flüge nach Bali, Malaysia und Thailand 200 EUR mehr kosten würden - Treibstoffzuschlag.

    Ich will nur ganz wesentlich gegen diese dramatisierende Aussage "Welt in Asche" protestieren.


  • Administrator

    Marc++us schrieb:

    Ich will nur ganz wesentlich gegen diese dramatisierende Aussage "Welt in Asche" protestieren.

    Protest angenommen. War ja ein wenig bewusst übertrieben.

    Aber trotzdem, möchte ich noch so als Gedankengang dazufügen:
    Weisst du wer alles mitgemacht hätte? Wer wem geholfen hätte? Eskalation? Usw.
    Wenn nur die USA gegen den Irak Krieg geführt hätten, ja. Aber wäre es möglich, dass wenn Atomwaffen zum Einsatz gekommen wären und die USA massiv getroffen worden wäre, dass sich das ganze nicht plötzlich anderst hätte entwickeln können?
    Nur so kleine Ideen. Wir sollten aber froh sein, dass es nicht so war!

    Grüssli


  • Mod

    Dravere schrieb:

    Nur so kleine Ideen.

    Das ist mir zuviel Tom Clancy.

    Genauso kannst Du den besoffenen russischen Wachhabenden herbeizitieren, der aus Versehen eine Interkontinentalrakete startet.

    Das ist mir einfach zu fiktiv, als daß ich es als Bedrohung wahrnehme.


  • Administrator

    Marc++us schrieb:

    Das ist mir einfach zu fiktiv, als daß ich es als Bedrohung wahrnehme.

    Man muss es ja nicht als Bedrohung wahrnehmen. Aber man kann es als Möglichkeit sehen und eine Wahrscheinlichkeit dazusetzen. So mache ich das eigentlich bei allem. Ich probiere immer so vieles wie möglich durchzudenken und beziffere alles mit Wahrscheinlichkeiten. So lasse ich mir alles offen, habe aber trotzdem eine Meinung und die Meinung ist durchdacht.

    Grüssli



  • Dravere schrieb:

    Man muss es ja nicht als Bedrohung wahrnehmen. Aber man kann es als Möglichkeit sehen und eine Wahrscheinlichkeit dazusetzen. So mache ich das eigentlich bei allem. Ich probiere immer so vieles wie möglich durchzudenken und beziffere alles mit Wahrscheinlichkeiten.

    lol. du scheinst ja ein spannendes leben zu haben........................ 🙄



  • http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/DocE3FC8BA54A0904BF1AA23238EE0A232A2ATplEcommonScontent.htmlhttp://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/DocE3FC8BA54A0904BF1AA23238EE0A232A2ATplEcommonScontent.html

    Wegen der jüngsten Militärmanöver in Südkorea hat Nordkorea mit einem Präventivschlag gedroht. Die gemeinsamen Manöver des Südens mit den Vereinigten Staaten bedrohten Nordkorea und mißachteten den vor mehr als 50 Jahren vereinbarten Waffenstillstand, hieß es am Dienstag in den staatlich kontrollierten Medien des kommunistischen Landes. [...]



  • Dravere schrieb:

    ...Ich probiere immer so vieles wie möglich durchzudenken und beziffere alles mit Wahrscheinlichkeiten. So lasse ich mir alles offen, habe aber trotzdem eine Meinung und die Meinung ist durchdacht...

    Du fliegst doch mit Unwahrscheinlichkeits-Drive! Gibs zu! 😃


  • Administrator

    *Den Thread aus den tiefen Abgründen hervorholt*
    *pust* ... *hust* ... *staub aufwirbelt und wegwirbelt*

    Tjo, nun sind wir soweit. Nordkorea hat ihren Atombombentest durchgeführt, wie gehts weiter? Gibt es eine Eskalation? Sind überhaupt weitere Sanktionen möglich? Wird der Schritt der Annäherung versucht? Ideen, Vorschläge, Tatsachen und vieles mehr, dürft ihr nun gerne weiter hier reinschreiben.

    Grüssli



  • Hmm,
    also es keine Radioaktivität messbar gewesen, nur eine Erschütterung von 500 Tonnen TNT. Keine Photos.

    Also wenn ich Sicherheitsberater wär (bin ich ja zum Glück nicht):
    Im Munitionslager hat einer heimlich geraucht und dabei sind 500 Tonnen TNT hochgegangen. Aus Propagandagründen ist es natürlich eine erfolgreiche ABombe mit gewollten Minimaleffekten gewesen.



  • Ich glaube ja, dass es zu einem globalen Atomkrieg kommt, wir werden alle sterben... 😞

    Oder so ähnlich...



  • TactX schrieb:

    Ich glaube ja, dass es zu einem globalen Atomkrieg kommt, wir werden alle sterben... 😞

    Oder so ähnlich...

    *in-Panik-im-Kreis-renn* 😞


  • Mod

    Dravere schrieb:

    Gibt es eine Eskalation? Sind überhaupt weitere Sanktionen möglich? Wird der Schritt der Annäherung versucht? Ideen, Vorschläge, Tatsachen und vieles mehr, dürft ihr nun gerne weiter hier reinschreiben.

    Man kann verschiedene Dinge lernen:

    a) Sanktionen und Sanktionsdrohungen sind völlig witzlos, wenn jemand entschlossen ist. Sehr lehrreich im Hinblick auf den Iran.

    b) Will man jemanden davon abhalten Atomwaffen zu bauen, so gibt es nur eine einzige Methode: mit einer Million Mann einmarschieren, und Straße für Straße ohne Rücksicht auf eigene und fremde Verluste durchkämmen. Ist man nicht bereit, einige 50000 eigene Tote und 2 Millionen Tote beim Gegner in Kauf zu nehmen, sollte man die Finger davon lassen.

    c) Gibt es mehr Sanktionen, so geht es der Bevölkerung schlechter, Kim Jong Il hat nach wie vor zu Essen, und es gibt weiterhin Atomwaffen in Nordkorea.

    d) Gibt es Zugeständnisse, so macht man deutlich, daß man sich nuklearer Erpressung beugt.

    e) Japan wird nun massiv aufrüsten müssen.

    f) Die einzige Hoffnung wäre China... daß die einmarschieren und den Sack zumachen. Aber China hat Angst vor den koreanischen Flüchtlingen.

    g) Es wird gar nix passieren außer dummen Gequatsche, vor allem europäischer Politiker.



  • e.1) Für Japan wird es legitim Atomwaffen zu besitzen.


  • Mod

    Der hier ist auch gut:

    Seoul - "Wir hoffen, dass die Lage geklärt ist, bevor es zu einem unglücklichen Zwischenfall kommt und wir eine Atomrakete abfeuern", zitierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap heute einen nordkoreanischen Regierungsmitarbeiter. "Alles hängt von der Reaktion der Vereinigten Staaten ab." Nordkorea wolle vor allem Sicherheit. Der Atomtest vom Vortag sei in politischer und diplomatischer Hinsicht ein Ausdruck dafür, dass die nordkoreanische Führung direkt mit den USA verhandeln wolle.

    Das ist das Problem: mit so Leuten kann man nicht verhandeln, die kann man nur plätten. Ist wie auf dem Schulhof: entweder man zahlt jeden Tag, oder man prügelt sich (mit dem Risiko verprügelt zu werden), oder man wechselt die Schule.



  • Marc++us schrieb:

    b) Will man jemanden davon abhalten Atomwaffen zu bauen, so gibt es nur eine einzige Methode: mit einer Million Mann einmarschieren, und Straße für Straße ohne Rücksicht auf eigene und fremde Verluste durchkämmen. Ist man nicht bereit, einige 50000 eigene Tote und 2 Millionen Tote beim Gegner in Kauf zu nehmen, sollte man die Finger davon lassen.

    Tja, aber die Amis haben sich in Korea schon mal die Finger verbrannt, und Vietnam ist nur um die Ecke,
    das wird wohl nix. Zu dem man ja auch nicht weiss wie stark die Nordkoreanische Armee wirklich ist,
    die könnten schon sehr lange Wiederstand leisten, und aus dem Irakkonflikt kann man nur eines lernen,
    heute gibt es keine klassischen Kriege mehr, wo irgendwann der Besiegte den Sieger anerkennt.
    Sondern vielmehr wird der besiegte zum unfassbaren Geist, der mit den Mitteln des Guerrillakrieges weiterkämpft,
    und so den Gegner langsam ausbluten lässt. Salamitaktik halt.


  • Mod

    Da war aber auch noch "normale" Kriegsführung unterwegs. Ich muss keinen einzigen Soldaten nach Korea schicken und kann das Land hoffnungslos aus dem Nuklearzeitalter in die Steinzeit befördern.

    (...was bei einem nuklearen Erstschlag von Nordkorea auch definitv zu erwarten ist...)

    MfG SideWinder


  • Mod

    Sondern vielmehr wird der besiegte zum unfassbaren Geist, der mit den Mitteln des Guerrillakrieges weiterkämpft, und so den Gegner langsam ausbluten lässt.

    Das ist der Fall bei diesen sogenannten Befreierkriegen. Will man ja die Zivilbevölkerung am Leben halten (und unter diesen können sich nunmal auch sehr gut Nicht-Zivilisten verstecken).

    In einem reine Vernichtungskrieg gibt es imho sehrwohl einen Sieger - nämlich denjenigen der am Schluss noch überbleibt.

    MfG SideWinder


  • Mod

    phlox81 schrieb:

    Marc++us schrieb:

    b) Will man jemanden davon abhalten Atomwaffen zu bauen, so gibt es nur eine einzige Methode: mit einer Million Mann einmarschieren, und Straße für Straße ohne Rücksicht auf eigene und fremde Verluste durchkämmen. Ist man nicht bereit, einige 50000 eigene Tote und 2 Millionen Tote beim Gegner in Kauf zu nehmen, sollte man die Finger davon lassen.

    Tja, aber die Amis haben sich in Korea schon mal die Finger verbrannt, und Vietnam ist nur um die Ecke,
    das wird wohl nix. Zu dem man ja auch nicht weiss wie stark die Nordkoreanische Armee wirklich ist,
    die könnten schon sehr lange Wiederstand leisten, und aus dem Irakkonflikt kann man nur eines lernen,
    heute gibt es keine klassischen Kriege mehr, wo irgendwann der Besiegte den Sieger anerkennt.

    Das sehe ich anders. Man kann gerade aus dem Vietnam- und Irakkrieg auch eine andere Lehre ziehen - die allerdings natürlich nicht gerade mit humanistischen Prinzipien in Deckung zu bringen ist.

    Es ist ein häufiger Irrtum, daß die USA den Vietnamkrieg militärisch verloren hätten. Bei allen offenen Feldschlachten gegen die nordvietnamesische Armee erlitt diese große Verluste und wurde zurückgedrängt. In den Köpfen ist häufig dieses eine Pressebild erhalten, wo ein Hubschrauber auf der US-Botschaft in Saigon steht und die Leute über Leitern auf das Dach klettern. Wer weiß schon, daß zu diesem Zeitpunkt die US-Truppen längst aus Vietnam abgezogen waren? Z.B. wurde Saigon nie von US-Truppen verteidigt, sondern von der südvietnamesischen Armee. Und diese wurde zurückgedrängt, weil die USA einfach von heute auf morgen den Supportvertrag gekündigt hat - keine Ausbilder mehr, keine Berater, keine Ersatzteile. Die haben die Südvietnamesen einfach im Stich gelassen, weil ihnen der Krieg zu teuer wurde. Und diese haben dann gegen den Norden verloren. Die USA haben ihre Truppen - vor allem gerade die Bodentruppen - lange vor dem Ende des Vietnamkrieges von der Front abgezogen, und das alles den Südvietnamesen überlassen. Der Grund war letztlich, daß sie ihre Verluste einfach begrenzen mußten, aus politischen Gründen. Militärisch war die US-Armee durchaus erfolgreich, gerade auch im Dschungelkrieg. Die südvietnamesische Armee wurde zunächst noch logistisch unterstützt, aber dann hat man das aus Kostengründen auch eingestellt. Und so endete der Vietnamkrieg. 😉 [Das einzige Land, das den Vietnamkrieg wirklich verloren hat, war Kambodscha.]

    Die USA haben aus dem Vietnamkrieg etwas gelernt - was nicht bedeutet, daß sie daraus eine Lehre gezogen hätten - daß man Kriege nur mit möglichst geringen eigenen Verlusten führen darf.

    Auch daß man Zivilisten nicht angreifen darf, haben sie in dieser Zeit gelernt. Dabei war Vietnam eigentlich der erste asymmetrische Konflikt, wo Freund, Feind und Zivilist nicht mehr klar trennbar waren. Und Maßnahmen gegen Zivilisten sind in demokratischen Staaten einfach nicht zu vermitteln.

    Das Resultat sieht man im Irak, aber auch schon zuvor im Kosovo. Dort wird dann erzählt, so besonders effektiv seien die westlichen Luftwaffen ja nicht, weil man Attrappen angreift, trotzdem Verluste hat, und dann auch noch so Fehltreffer wie die chinesische Botschaft hat. Schon peinlich, klar. Aber man muß die Ursachen dafür analysieren - und stellt dann fest, daß zur Verlustminimierung bei den Piloten Mindestflughöhen für die Bomber festgelegt wurden, die über den optimalen Einsatzhöhen lagen. D.h. im kalten Krieg haben die westlichen Luftwaffen Einsatzflüge bei 50 - 500 Meter geplant, aber da hat man selbst bei Übungen Verluste, im realen Einsatz kann man da schon 5% Verlust einplanen. Das wird von der Politik aus Kostengründen und Werbegründen nicht akzeptiert. Also muß das Militär so arbeiten, daß es sicher keine Verluste hat, aber kann demnach auch kaum Wirkung erzielen. Wer beim Bund war erinnert sich sicher noch an den Satz "Wirkung geht vor Deckung". Die politische Führung der westlichen Länder zwingt die Armeen aber zu "Deckung geht vor Wirkung". So ist ja auch der Afghanistan-Einsatz konstruiert: der Zwang, möglichst geringe eigene Verluste zu haben, führt zur fast völligen Wirkungslosigkeit der Kräfte.

    Der Irakkrieg führt dies nun als Paradebeispiel aus.

    Aus diesem Grund habe ich ja weiter oben gesagt: wenn man bereit ist, 50000 eigene Soldaten und 2 Mio Zivilisten zu opfern, wäre Nordkorea kein Problem. Da aber in Europa bei ungefähr 50 toten Soldaten und 1000 toten Zivilsten bereits Regierungen zum Rücktritt aufgefordert werden, habe westliche Armeen im Einsatz eine völlige Wirkungslosigkeit und Harmlosigkeit erreicht. Das weiß auch der Iran, das wissen die Afghanen, und das wissen die Nordkoreaner.

    Btw: bitte nicht aus meiner Ausführung schliessen, daß ich für eine Militäraktion gegen Nordkorea optiere. Ich sage nur "wenn man... dann muß man...".



  • Marc++us schrieb:

    Da aber in Europa bei ungefähr 50 toten Soldaten und 1000 toten Zivilsten bereits Regierungen zum Rücktritt aufgefordert werden, habe westliche Armeen im Einsatz eine völlige Wirkungslosigkeit und Harmlosigkeit erreicht.

    das ist ja auch gut so. die sollen ihre eigenen länder verteidigen und nicht durch die welt ziehen und leute abmetzeln...


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