Klima



  • Gregor schrieb:

    Meinst Du, dass Du den theoretischen Background hast, um die Klimamodelle, die die Meteorologen entwickeln, verstehen zu können?

    nö. ich hab auch nicht den theologischen background, um die ganzen priester verstehen zu können. manchmal kann man aber auch so sehen, wenn man (oft unabsichtlich) belogen wird.
    ich hatte auch nicht den background, als in den 70-er jahren die panik vor der kommenden eiszeit war. und ich hab schon viele falsche propheten gesehen. und viele panikwellen ohne was dahinter.



  • Interessante Diskussion, aber eher verdrängend als konstruktiv.
    Es könnte für die bisherige Zivilisation anstrengend werden.



  • [quote="Erhard Henkes"Fahrt ihr alle mit dem Fahrrad?[/quote]
    Zug und Fahrrad..


  • Mod

    THX 1138 schrieb:

    Aber hauptsache wir Menschen überleben, denn die Evolution haben wir ohnehin schon ausgehebelt und nehmen sie bald komplett selbst in die Hand.

    Ganz banal gesagt: ja.

    Ich sagte doch, ich werde die Tiger außerordentlich vermissen (das meine ich ganz ernst und ehrlich), aber wir können ohne sie überleben. Dein Mitgefühl diese verschwindenen Arten ist menschlich, aber ein Luxusgefühl - sobald es Dir schlechter geht oder irgendwas in Deinem Umfeld sich ändert, wirfst Du das als erstes über Bord. Du hast hier Zivilisationsskrupel, das ist normal, das hat jeder, dem es ungefähr 100mal besser geht als dem Standardmensch dieser Erde.

    THX 1138 schrieb:

    Interessant zum Thema ist das Projekt Ecosphere2, das so ziemlich schief ging, weil wir einfach die ganzen komplexen Regelkreise und Zusammenhänge (noch?) nicht begreifen.

    Begreifen können vielleicht schon, aber nicht simulieren können! Da sehe ich das Hauptproblem der ganzen Klimamodelle. Als der Deutsche Wetterdienst mit leistungsstärkeren Computern und einem besseren Modell mehr Tage in die Zukunft schauen wollte, wurde die Vorhersagegenauigkeit schlechter.

    Du kannst diese ganzen Modelle in der Pfeife rauchen. Klar, wenn der Nordpol abschmilzt steigt der Meeresspiegel - ein schönes lineares Modell aus Volumen des Eises, Oberfläche der Erde und des Meeres und einer Meereshöhe. Das kann man leicht berechnen.

    Die Rückkopplungen sind aber überhaupt nicht überblickbar. Was passiert durch die andere Oberflächenrückstrahlung des Sonnenlichts, usw, es gibt tausende von Rückwirkungen. Vergisst man nur eine einzige in seinem Modell, ist die Extrapolation in 50 Jahre Zukunft total für die Katz.

    Du kannst doch nicht mal die Börsenkurse von übernächster Woche vorhersagen, obwohl die Masse der Teilnehmer bekannt ist, was soll das also mit der Wettervorhersage für 2050? Die Banken sind wenigstens so ehrlich in den Prospekt zu schreiben "Gewinne der Vergangenheit sind keine Gewähr für Gewinne in der Zukunft".

    THX 1138 schrieb:

    CO2 und Temperatur oder umgekehrt. 3K wärmeres Wasser im Ozean ist katastrophal. Die Zunahme der Grünalgen und Bakterien verdrängt andere Viecher, zB die Kieselalgen, die als riesige CO2-Pumpe funktionieren. Sie nehmen das Gas auf und bilden damit einen Kalkpanzer. Irgendwann sind sie zu schwer und kieseln äh rieseln zum Meeresboden. Der Rückgang dieser Art wird das Ökosystem noch erheblich belasten.

    Wenn Du glaubst, daß Du wir Menschen das Ökosystem zerstören können, begehst Du - sinngemäß - eine Gotteslästerung. Das Ökosystem wird sich in einen anderen Arbeitspunkt begeben, und wenn es gut läuft, haben wir hinterher immer noch die Möglichkeit für Getreide und Reisanbau, sowie für die Viehzucht.

    Die Ökobewegung unterstellt immer wieder, daß der Mensch in der Lage wäre das Ökosystem zu zerstören, eine maßlose Selbstüberschätzung, wie sie früher nur den Ingenieuren und Naturwissenschaftlern vorgeworfen wurde.

    Lies Dir mal diesen Artikel durch und dann will ich noch mal hören, daß wir die z.B. die Fische in den Meeren ausrotten können:

    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20473/1.html

    Das ist doch auch ein Regelkreis: wenn die immer kleiner werden, lohnt sich der kommerzielle Fang nicht mehr, wodurch wir das Fischen reduzieren, weswegen sich die Bestände erholen. Klassisches Räuber-Beute (wir sind die Räuber).



  • Marc++us schrieb:

    Klar, wenn der Nordpol abschmilzt steigt der Meeresspiegel

    Nö!? 😕



  • Marc++us schrieb:

    Die Banken sind wenigstens so ehrlich in den Prospekt zu schreiben "Gewinne der Vergangenheit sind keine Gewähr für Gewinne in der Zukunft".

    Das habe ich ehrlich gesagt noch in keinem Prospekt von irgendeinem Fonds oder so gesehen. Es wird allerdings immer darauf hingewiesen, wie sich die entsprechende Anlage in der Vergangenheit entwickelt hat. Zu welcher Bank gehst Du denn, die so ehrlich ist? 🙂


  • Mod

    Gregor schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Klar, wenn der Nordpol abschmilzt steigt der Meeresspiegel

    Nö!? 😕

    Der "Nordpol" steht hier als "Pars pro Toto"... ich meine natürlich "diverse Eislagen auf felsigem Untergrund in den Polarregionen südlich und nördlich der Erde".

    Ich vergesse manchmal, daß ich es hier mit so vielen Informatikern zu tun habe, die ohne Definitionen nur Syntaxerror bringen. 🤡


  • Mod

    Gregor schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Die Banken sind wenigstens so ehrlich in den Prospekt zu schreiben "Gewinne der Vergangenheit sind keine Gewähr für Gewinne in der Zukunft".

    Das habe ich ehrlich gesagt noch in keinem Prospekt von irgendeinem Fonds oder so gesehen. Es wird allerdings immer darauf hingewiesen, wie sich die entsprechende Anlage in der Vergangenheit entwickelt hat. Zu welcher Bank gehst Du denn, die so ehrlich ist? 🙂

    Die Aussage ist eigentlich Standard bei allen Emissionen, die sich mit einem Index vergleichen oder einen solchen neu erzeugen... eine Suche mit Google nach "wertentwicklung vergangenheit gewähr" bringt über 70000 Treffer.



  • Marc++us schrieb:

    Das Ökosystem wird sich in einen anderen Arbeitspunkt begeben, und wenn es gut läuft, haben wir hinterher immer noch die Möglichkeit für Getreide und Reisanbau, sowie für die Viehzucht.

    IMHO ist das eine viel zu Ingenieur-artige Sichtweise der Thematik. Als ob unser Ökosystem irgendein lineares Bauelement aus der Elektrotechnik wäre. Was ist denn, wenn es nicht gut läuft? Du gehst da praktisch mit einer übermenschlichen und viel zu sachlichen Sichtweise an die Thematik heran. Du bist aber ein Mensch und bist somit auch direkt von diesem Arbeitspunkt betroffen. Weißt Du, wie das Leben an diesem neuen Arbeitspunkt sein wird? Nein? Ich auch nicht. Wie kann man da dann praktisch mit einem Schulterzucken herangehen und sagen "Ja und? Dann kommen wir halt zu einem neuen Arbeitspunkt.".

    Solange man nicht genau überblicken kann, was dieser neue Arbeitspunkt für Implikationen hat, muss man eigentlich darauf hinarbeiten, dass der jetzige Zustand beibehalten wird. ...zumal einiges darauf hindeutet, dass diese Implikationen für viele Menschen nicht besonders erstrebenswert sind.


  • Mod

    Gregor schrieb:

    Als ob unser Ökosystem irgendein lineares Bauelement aus der Elektrotechnik wäre.

    Das Ökosystem ist selbstverständlich ein nicht-lineares System mit Gegenkopplung. Was denn sonst? Aus meinen Aussagen solltest Du erkennen, daß ich selbstverständlich keine Linearität unterstelle, sondern gerade die Nichtlinearität betone, die aber im Gegensatz zu mathematischen Modellen steht, die ab einem gewissen Punkt immer irgendwas "linearisieren" müssen.

    Gregor schrieb:

    Weißt Du, wie das Leben an diesem neuen Arbeitspunkt sein wird? Nein? Ich auch nicht. Wie kann man da dann praktisch mit einem Schulterzucken herangehen und sagen "Ja und? Dann kommen wir halt zu einem neuen Arbeitspunkt.".

    Solange man nicht genau überblicken kann, was dieser neue Arbeitspunkt für Implikationen hat, muss man eigentlich darauf hinarbeiten, dass der jetzige Zustand beibehalten wird.

    Und wie soll das gehen? Mach ein konkretes Beispiel, das Ökosystem im alten Arbeitspunkt ist eine große Granitkugel. Die wurde jetzt aus ihrer Mulde geschubst und rollt langsam eine Bahn runter, auf dem Weg zur nächsten Mulde.

    Du hast nun zwei Möglichkeiten:

    a) Du stellst Dich mit all Deiner Energie der Kugel in den Weg um sie aufzuhalten - für das Zurückschubsen fehlt Dir ohnehin die richtige Menge Energie, Du müßtest nämlich auf den Punkt genau wissen wieviel Du aufwenden mußt.

    b) Du läufst vor der Kugel her auf die nächste Mulde zu, zwar auf der Flucht, aber mit Blick auf die kommenden Veränderungen. Der Kraftaufwand für Dich ist hier wesentlich geringer, und Du hast den Vorteil der Bewegung, Du stemmst Dich nicht dagegen, sondern schwimmst mit dem Fluß der Energie.

    Nehmen wir doch ruhig an, daß sich das Klima und damit das Ökosystem verändern, es ist doch eine Illusion anzunehmen, daß man dieses wieder zurücksetzen kann. Das ist ein kausales System, unumkehrbar. Die Entwicklung der Treibstoffverbrennung ist geschehen, die Abgase sind in der Luft, usw. Nimm als Test den Extremfall an: wir fahren alles Industrielle der letzten 2000 Jahre auf 0 - totaler Stopp aller Erzeugung von Gasen, Hitze, usw. Selbst für diesen Extremfall ist ausgeschlossen, daß sich der alte Systemzustand schnell wieder einstellt, da das System aus seinem lokalen Minimum rausgeschubst wurde. Aber so extrem sind unsere Reaktionen ja nicht mal, sondern wir versuchen auf dem heutigen Stand Emissionen einzufrieren - lachhaft, das bedeutet doch nur, daß wir die Änderungsrate nullen, aber nicht den Wert selbst. Wodurch wir das Ökosystem schön weiter aufintegrieren. [Und das gilt nur für Europa - weltweit macht ja ohnehin keiner mit.]

    Es ist also viel naheliegender, sich mit den Konsequenzen des Klimawandels zeitnah - also dann wenn etwas passiert - auseinanderzusetzen, und dann jeweils die notwendigen Maßnahmen zu treffen.

    Gregor schrieb:

    zumal einiges darauf hindeutet, dass diese Implikationen für viele Menschen nicht besonders erstrebenswert sind.

    Das halte ich für sehr eurozentrisch gedacht... Du solltest mal realistisch sein und sehen, daß das heutige Leben bereits für die Masse der Menschen wenig erstrebenswert ist. Ehrlich, das Klima wird daran kaum was ändern.



  • Du laeufst also vor der Granitkugel her, gut..

    Was passiert denn, wenn sie dich ueberhohlt? Dann rollt sie ueber dich drueber. Waere es also nicht intelligenter, die Steigung der Geraden (auf der die Kugel rollt) moeglichst klein zu halten - sprich weniger Oel zu verbrennen?

    Wenn man ein paar Wissenschaftlern glauben will, hat die Kugel schon ein paar Leute in New Orleans ueberollt. Ich wuerde es ungern sehn, dass sie auch uns ueberollt.


  • Mod

    Gregor schrieb:

    IMHO ist das eine viel zu Ingenieur-artige Sichtweise der Thematik.

    Ach so, da wollte ich noch nachfragen: wie sonst willst Du ein solches Problem denn sehen?

    Philosophisch? Wie werden die Philosophen zur Problemlösung beitragen?
    Politisch? Wie werden die Politiker zur Problemlösung beitragen?
    Biologisch? Wie werden die Biologen zur Problemlösung beitragen?
    Theologisch? Wie werden die Theologen zur Problemlösung beitragen?
    Soziologisch? Wie werden die Soziologen zur Problemlösung beitragen?

    Diese Fraktionen können dazu interessante Diskussionen und Fragestellungen aufwerfen, die etwas über uns und unsere geistige Reife aussagen - aber in der Masse sind die jetzigen Probleme doch kennzeichnet durch Substitution von Rohstoffen, Verbesserung der Energieeffizienz und Verbesserung von Schutzmaßnahmen, also zutiefst technischen Problemstellungen.



  • Die von Marc++us zitierte Literaturstelle ist sehr interessant. Gibt es auch Beobachtungen dieser "schnellen Evolution" beim Menschen? Der Druck moderner Industriegesellschaften sollte doch bereits zu beobachtbaren Veränderungen geführt haben.

    z.B. hier angesprochen: http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=8545151&forum_id=81439

    Die Energiewende ist eine Herausforderung an Naturwissenschaftler, z.B. Physiker, Chemiker, Biologen, Ingenieure. Ansonsten benötigen wir wieder mehr Theologen.


  • Mod

    aMan schrieb:

    Waere es also nicht intelligenter, die Steigung der Geraden (auf der die Kugel rollt) moeglichst klein zu halten - sprich weniger Oel zu verbrennen?

    Durch die Reduktion der Ölverbrennung tust Du die Steigung der Geraden ja nur leicht absenken, aber da das Ökosystem aufintegriert (es etwa quasi ein Gedächtnis), mußt Du schon den Verbrauch nullen, nur um den Stillstand "heute" zu erreichen. Die Absenkung der Steigung ist eine rein kosmetische Maßnahme für das Wohlfühlbefinden. ("wir haben was getan")

    Außerdem sieht man in

    http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Rohoelimporte.png

    meines Erachtens, daß der Ölverbrauch bei uns zumindest nicht zumindet.

    Weltweit explodiert der Verbrauch natürlich zur Zeit, das ist klar. Aber genau daran wirst Du nichts ändern können. Es ist eine müßige Überlegung wie man China und Indien dazu überreden kann, ihren Ölverbrauch zu senken. Als berechtigte Antwort bekommt man ein "Erst habt Ihr die Hälfte verballert, um so reich zu werden wie Ihr seid, und nun wollt Ihr, daß wir auch noch auf die zweite Hälfte verzichten, damit Ihr reich bleibt. Ihr habt wohl einen Hau!" zu hören.

    Für die Zukunft ist es doch strategisch viel geschickter, wenn wir den zur Zeit vorhandenen Resourcenüberfluß nutzen, um mit Hochdruck an "Energieversorgung 2.0" zu arbeiten. Lass doch die Entwicklungsländer und aufstrebenden Länder ihre Wirtschaft auf Öl aufbauen... sie sind damit zu spät dran. Wir können hier dann just in time mit neuen Methoden und Verfahren in die Bresche springen, wenn ihnen der Saft ausgeht.

    Viel falscher wäre es nun, wenn wir uns in eine Art Winterschlaf legen, unseren Verbrauch mit Gewalt drosseln, um die zusätzliche weltweite Nutzung zu kompensieren, und dadurch unsere Reaktionsfähigkeit so weit absenken, daß wir keine neuen Methoden mehr entwickeln können, weil uns das Geld ausgeht.

    aMan schrieb:

    Wenn man ein paar Wissenschaftlern glauben will, hat die Kugel schon ein paar Leute in New Orleans ueberollt. Ich wuerde es ungern sehn, dass sie auch uns ueberollt.

    Grundsätzlich ist es immer doof, wenn man unter einem Flutpegel baut. Das kannst Du hier am Main und Rhein auch sehen, lauter Neubausiedlungen nur wenige Meter von den Flüssen entfernt. Beim nächsten Hochwasser wird dann geweint, weil das Auto abgesoffen ist und keine Versicherung die Schäden zahlt. Man kann aber nicht jede logistische Fehlsteuerung der Natur in die Schuhe schieben, diese werden doch zumeist aus kurzsichtigen politischen Gründen heraus verursacht (z.B. die Gemeinde benötigt Geld aus Gebietsverkäufen, kann sich aber nur noch Richtung Fluß hin zu Überflutungsgebieten erweitern).



  • Hi,

    das klingt ja immer so weise, was du schreibst, dass ich mich Frage, warum du nicht noch ein Buch "Aufklärung für Dummies" schreibst.

    Marc++us schrieb:

    Du kannst diese ganzen Modelle in der Pfeife rauchen. Klar, wenn der Nordpol abschmilzt steigt der Meeresspiegel - ein schönes lineares Modell aus Volumen des Eises, Oberfläche der Erde und des Meeres und einer Meereshöhe. Das kann man leicht berechnen.

    Man kann eben nichts vorhersagen. Aber wenn man vermutet, dass bestimmte Einflüsse negative Effekte haben könnten, was ist daran falsch, diese Einflüsse zu minimieren?

    Die Ökobewegung unterstellt immer wieder, daß der Mensch in der Lage wäre das Ökosystem zu zerstören, eine maßlose Selbstüberschätzung,...

    Ob du es nun "zerstören" oder "negativ beenflussen nennst", ist doch eigentlich Haarspalterei. Denn ich glaube kaum, dass unsere Lebensweise keinen Einfluss hat. Sei es nun das Abholzen der Wälder, die Luftverschmutzung oder sonstige Dinge. DIe Menscheit wird nicht aussterben, aber die Lebensqualität wird sich mitunter verschlechtern. Das kann man wohl absehen. Und ob Tiger nun sterben, mag auf unser Leben keinen Einfluss haben, aber was ist, wenn es irgendwann andere Arten betrifft? Und dadurch weitere Arten in Mitleidenschaft gezogen werden? Usw.

    Nehmen wir doch ruhig an, daß sich das Klima und damit das Ökosystem verändern, es ist doch eine Illusion anzunehmen, daß man dieses wieder zurücksetzen kann

    Wer will das denn? Dass das nicht geht, ist wohl klar. Die momentanen klimatischen Veränderungen sind nicht durch unseren Einfluss entstanden, sondern durch den unserer Vorgänger vor etlichen Jahren. Unseren Einfluss spürt man erst in 20 - 50 Jahren, und da weiss niemand, was passiert.

    Es ist also viel naheliegender, sich mit den Konsequenzen des Klimawandels zeitnah - also dann wenn etwas passiert - auseinanderzusetzen, und dann jeweils die notwendigen Maßnahmen zu treffen

    Und was heisst das für dich? Einfach so weitermachen wie bisher und glücklich sein, dass die Winter immer milder werden und manche Regionen dann endlich mit dem Schiff befahrbar sein werden, weil das Eis wegschmilzt?

    Durch die Reduktion der Ölverbrennung tust Du die Steigung der Geraden ja nur leicht absenken,

    Ja, und? Natürlich ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber dennoch spricht da ja nix gegen, etwas umweltbewusst und sparsamer zu leben?! Sag mir mal, was falsch daran sein soll? Selbst wenn es "Heuchelei" sein sollte?

    Die Absenkung der Steigung ist eine rein kosmetische Maßnahme für das Wohlfühlbefinden. ("wir haben was getan")

    Gibt es mit Sicherheit, aber du kannst kaum von jedem Menschen verlangen, sich mit diesem Thema so intensiv auseinanderzusetzen, dass er wirkliche alle Facetten bedenkt und zu einem völlig anderen Schluss kommt. Denn dann dürfte auch niemand Geld irgendwohin spenden und sich anschließend noch als Menschen bezeichnen, der "etwas tut für die Armen." Das sind für viele in der Tat noch "Luxusprobleme".

    Für die Zukunft ist es doch strategisch viel geschickter, wenn wir den zur Zeit vorhandenen Resourcenüberfluß nutzen, um mit Hochdruck an "Energieversorgung 2.0" zu arbeiten.

    Ja und? Passiert das nicht? Es wird immer Lobbyisten geben, die andere Meinungen haben, und ein Umdenken hat weder in Deutschland noch sonstwo stattgefunden. Aber damit ein Umdenken stattfindet, muss man erstmal aufmerksam machen, und das passiert meiner Meinung nach. Ob es nun der optimale Weg ist, weiss niemand, aber auch du nicht!



  • CarstenJ schrieb:

    Aber wenn man vermutet, dass bestimmte Einflüsse negative Effekte haben könnten, was ist daran falsch, diese Einflüsse zu minimieren?

    was ist, wenn verschiedene seiten verschiedenes vermuten? was ist, wenn jemand vermurtet, bestimmte randgruppen seien an der arbeitslosigkeit schuld, was wäre deiner nahegelegten vermutungsaktionismusforderung nach dann daran falksch, den einfluß durch beseitigung der rendfruppen zu minimieren? einfach auf verdacht was durchzusetzen ist gar nicht klug. sowas machen hoffentlich nur kinder und amerikaner.



  • Wie auch immer man die Dinge betrachtet ("zeitnah", "nachhaltig", "proaktiv" wie auch immer diese modernenen Wörter lauten), es gibt Konstellationen moderner Wirtschaft, die sind einfach falsch. Nehmen wir ein konkretes Beispiel: Endliche Rohstoffe wie Kohle, Öl, Erdgas werden für Prozesse benötigt, in denen man die Kohlenstoffatome wirklich benötigt, z.B. in der organischen Chemie oder zur Stahlproduktion. Gleichzeitig werden diese Rohstoffe durch "Verheizen" unter Ausnutzung der thermischen Energie in Kohlendioxid umgewandelt. Das ist kontraproduktiv. Hier würde es sich lohnen, die Energiegewinnung auf andere Art und Weise zu gestalten. Momentan stellt nur die Kernspaltung Energie alternativ in ausreichenden Mengen bereit. Sind wir dazu wegen der Abfälle nicht bereit, dann müssen wir die Kernfusion erfinden (kann man nicht zwingen), zum Verbrennen nachwachsende Rohstoffe (Biodiesel, Bioethanol, ...) einsetzen oder so rasch als möglich auf dezentrale Energiegewinnungs-Systeme z.B. auf Basis Sonnenenergie/Wasserstoff umstellen. Diese Wende sowohl im Umdenken als auch im Umsetzen wird m.E. viel zu langsam betrieben. Das ist Aufgabe der Politik und der Wirtschaft.

    @volkard: Vielleicht sind die Amerikaner im Umdenken/Umsetzen von neuen Wegen rascher als Du vermutest. Z.B. fahren die Leute dort schon voll auf Hybridautos ab, während wir am liebsten noch mit 2,5 t schweren Geländewagen mit hohen Geschwindigkeiten über ab und zu nicht verstopfte Autobahnen rasen möchten. Die für die Entwicklung von Brennstoffzellen wichtige Firma Ballard Power sitzt z.B. auch in diesem Kontinent und nicht in München oder Berlin. Hybridmodelle kommen momentan von Toyota/Lexus und nicht von BMW, VW oder Daimler-Chrysler. Es wird höchste Zeit, dass Deutschland hier eine Vorreiterrolle einnimmt, nachdem wir jetzt schon Jahrzehnte die Grünen mit ihrem "Sparzwang" und ihren falschen Parolen ertragen müssen.


  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    Momentan stellt nur die Kernspaltung Energie alternativ in ausreichenden Mengen bereit. Momentan stellt nur die Kernspaltung Energie alternativ in ausreichenden Mengen bereit.

    Naja, aber das ist auch ein speziell deutsches Problem. Ein Bekannter von mir ist in einer Sparte eines sehr großen deutschen Konzerns für Reaktoren & Co (die bauen auch das Ding in Finnland), und dort boomt es dermaßen, die stellen Leute ein wie verrückt. Überall in Europa werden die Reaktoren erneuert, upgedatet, neue Reaktorkonzepte eingeführt, es gibt hier eine deutliche Umkehr davon, daß man dachte Reaktorphysik und Reaktortechnik wären tot. Aber natürlich nur außerhalb Deutschlands. Hier herrscht a) Denkverbot in dieser Richtung und b) kaufen wir einfach den Atomstrom aus dem Ausland zu, dadurch wird er sauberer, ebenso das Gewissen.



  • Hier herrscht a) Denkverbot in dieser Richtung und b) kaufen wir einfach den Atomstrom aus dem Ausland zu, dadurch wird er sauberer, ebenso das Gewissen.

    Das ist eine typisch schizophrene Haltung, die in Deutschland vor allem durch Grüne und Linke geprägt wurde. Hieran sieht man, dass Politik ein Land auch auf den falschen Weg bringen kann. Aber wie gesagt, nachwachsende Rohstoffe, Sonnenenergie/Wasserstoff und vielleicht auch Chemie auf Basis Kohlendioxid (wie die Pflanzen) sind der richtige Weg. Die Natur hat es uns vorgemacht. Wir müssen es nur in die Technik übersetzen, haben dabei sogar noch viel mehr Möglichkeiten als nur die Evolution.



  • Hallo

    Erhard Henkes schrieb:

    Hier herrscht a) Denkverbot in dieser Richtung und b) kaufen wir einfach den Atomstrom aus dem Ausland zu, dadurch wird er sauberer, ebenso das Gewissen.

    Das ist eine typisch schizophrene Haltung, die in Deutschland vor allem durch Grüne und Linke geprägt wurde. Hieran sieht man, dass Politik ein Land auch auf den falschen Weg bringen kann.

    Na da haben wir ja wieder das alte Feindbild. Auch wenn es manche Leute nicht gerne hören, nur weil alle Welt etwas macht, muss es nicht immer das Beste sein. Sich vom Atomstrom zu verabschieden, ist sicher eine diskussionswürdige Entscheidung, aber darauf zusetzen ebenso. Wir sollten mal nicht so tuen, also löse das alle unsere Probleme. Ich sehe auch Problem darin die AKWs hier abzuschalten und dann Atomstrom aus dem Ausland zu kaufen. Natürlich nur solange, bis wir unseren Bedarf mit regenerativen Energien abdecken können. Dieser Zeitraum muss halt überbrückt werden. Wenn ich dazu allerdings hier neu Kraftwerke hinsetze, machen die Energieriesen diese doch eh nie aus (das sieht man jetzt doch sehr gut)

    chrische


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