Die Spinnen, die SPDler... (Geringverdiener Brutto = Netto)
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Die wichtige (richtige) Frage - Wieso?
Unterfragen:
Wieso jetzt? - Das Konzept ist doch nicht neu und gerade jetzt brummt die Konjunktur (D) doch wie noch nie ...
Wieso soll der Geringverdiener eine solche Moglichkeit erhalten? Welche Entwicklungsmöglichkeit erhält er dafür?
Wieso sollten Gutverdienende das Konzept akzeptieren?
Wieso sollte der Staat ein solches Konzept einführen? Wie ist die finanzielle Gesamtbilanz des Programms auf lange Sicht einzuschätzen?Mir fehlen hier die Pro-Argummente. Nur wieder 5 Seiten sozialer Gerechtigkeitsquatsch ...
Btw.:
Gerechtigkeit ist ein individuelles Konzept!
Ich zahle pro Jahr sechsstellige Steuern!
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is so schrieb:
SideWinder schrieb:
Gar keine Steuern erinnern irgendwie wieder an Schmarotzertum - würde mir als Angestellten auch nicht passen?!
Warum soll man jemanden, der harte körperliche Arbeit verrichtet und wenig verdient, noch der Rest duch Steuern verkleinert werden?
Das nennt sich "Gerechtigkeit".
THX 1138 schrieb:
Aber warum soll jemand am Existenzminimum noch soviel abgeben, dass er nachher wieder Unterstützung braucht?
Er muss mindestens soviel kriegen, dass er noch leben kann. Ich halte es für wesentlich effizienter das Geld direkt vom Arbeitgeber zu kriegen als durch 164 Sozialkassen wo bei jeder zweiten Transaktion eine Verwaltungsgebühr fällig wird.
Scheisse man kapiers, das macht die Leute fertig. Meine Kollegin ist 25 und hatte letztes Jahr zwei Zusammenbrüche. Ihre Nachfolgerin hats grade mal 2 Monate an der Stelle ausgehalten -> Nervenzusammenbruch. Das ist Leute verheizen auf höchstem Niveau. Ich hab mir den aufgerissen, zum Teil 12 Stunden gearbeitet, 5 Tage die Woche, 2 Monate lang. Was hab ich bekommen? Nicht mal nen Teuerungsausgleich, weil die Firma in Schwierigkeiten steckt, weil die Manager Misswirtschaft betrieben haben oder einfach unfähig sind mit Kunden zu verhandeln und das Unternehmen zu führen. Scheiss Leistungsgesellschaft.
Darum sehe ich nicht ein wieso Leute die so verheizt werden mehr an den Sozialstaat zahlen als andere Leute? "sozial" ist das nicht.
Ich versteh nicht wie man verschiedene Steuern (in
als gerecht bezeichnen kann. Wieso hat ein Frisör mehr Recht auf Steuerbefreiung als ein Manager oder codefrag?
Wie wäre es mit 33% auf dem Einkommen, egal von wo, und Arbeitslosengeld gilt als Einkommen?
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codefrag schrieb:
Ich habe während der Ausbildung sogar mit ca. 600€ eine eigene Wohnung gehabt (und mein Leben finanziert) und man munkelt... ich habe sogar überlebt... natürlich kann man keine großen Sprünge machen, aber leben kann man schon...
Sry mein Fehler, bei uns lebst mit 1000 Euro mehr recht als schlecht, aber das sind andere Lebenserhaltungskosten. Wohnen, Krankenversicherung (obligatorisch), Essen (Fleisch und Milch is sauteuer), da sit n 1000er schnell weg.
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Ben04 schrieb:
Wie wäre es mit 33% auf dem Einkommen, egal von wo, und Arbeitslosengeld gilt als Einkommen?
Ohja, Arbeitslosengeld als Einkommen, das dann wieder zu versteuern ist. Das klingt nach ner echten Informatikerlösung: "Einkommen" können wir schon, die Komponente verwenden wir wieder.
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codefrag schrieb:
Und auch hier verrät ein Blick ins Profil einiges
Ja was denn?
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THX 1138 schrieb:
codefrag schrieb:
Ich habe während der Ausbildung sogar mit ca. 600€ eine eigene Wohnung gehabt (und mein Leben finanziert) und man munkelt... ich habe sogar überlebt... natürlich kann man keine großen Sprünge machen, aber leben kann man schon...
Sry mein Fehler, bei uns lebst mit 1000 Euro mehr recht als schlecht, aber das sind andere Lebenserhaltungskosten. Wohnen, Krankenversicherung (obligatorisch), Essen (Fleisch und Milch is sauteuer), da sit n 1000er schnell weg.
hmm wie jetzt? wo ist denn bei Euch?
Ich habe auch gegessen (sogar Milch zum Müsli) und habe auch meine Krankeversicherung bezhalt (ca. 14% von dem Azubigehalt).TactX schrieb:
codefrag schrieb:
Und auch hier verrät ein Blick ins Profil einiges
Ja was denn?
Das man sich als Diplomand über solche Themen noch nicht ärgern kann :xmas2:
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Ben04 schrieb:
...Scheiss Leistungsgesellschaft.
Darum sehe ich nicht ein wieso Leute die so verheizt werden mehr an den Sozialstaat zahlen als andere Leute? "sozial" ist das nicht.
Moment, sie ist nicht im Kader, ich auch nicht. Sie ist Layouterin in einer Redaktion, ich bin Laborant, also beide unterste Produktionsebene, eben die kriegen den meisten Stress ab, der durch Missmanagment entsteht. Das ist nicht Gerecht.
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THX 1138 schrieb:
Sry mein Fehler, bei uns lebst mit 1000 Euro mehr recht als schlecht, aber das sind andere Lebenserhaltungskosten. Wohnen, Krankenversicherung (obligatorisch), Essen (Fleisch und Milch is sauteuer), da sit n 1000er schnell weg.
hab grad schnell nachgeguckt, ich bekomme 507 euro bafög im monat und hab ne eigene wohnung usw und bis jetzt noch nie hungern müssen. wo lebst du denn?
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codefrag schrieb:
hmm wie jetzt? wo ist denn bei Euch?
Ich habe auch gegessen (sogar Milch zum Müsli) und habe auch meine Krankeversicherung bezhalt (ca. 14% von dem Azubigehalt).Schweizerland...Hochpreisinsel Europas. Naja die Grenznahen Aldis freuts..
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Prof84 schrieb:
Btw.:
Gerechtigkeit ist ein individuelles Konzept!
Ich zahle pro Jahr sechsstellige Steuern!Darf man fragen, wieviel Prozent das sind?
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THX 1138 schrieb:
codefrag schrieb:
hmm wie jetzt? wo ist denn bei Euch?
Ich habe auch gegessen (sogar Milch zum Müsli) und habe auch meine Krankeversicherung bezhalt (ca. 14% von dem Azubigehalt).Schweizerland...Hochpreisinsel Europas. Naja die Grenznahen Aldis freuts..
Ich kenne das Steuerverhalten in der Schweiz nicht, aber so nen Murks kann ich mir dort nicht vorstellen....
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codefrag schrieb:
Ich kenne das Steuerverhalten in der Schweiz nicht, aber so nen Murks kann ich mir dort nicht vorstellen....
Nicht die Steuern, die Lebenserhaltungskosten sind der Murks. Steuern bezahl ich 15% und etwa 8% Sozialabgaben.
Armutsgrenze in der Schweiz
In der Schweiz gibt es keine einheitliche Armutsdefinition. Meist wird jedoch auf die Definition der SKOS (Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe) zurückgegriffen. Das Existenzminimum nach SKOS setzt sich zusammen aus den Kosten für den allgemeinen Lebensunterhalt (Nahrung, Kleider, Haushaltsgegenstände, Velo/Mofa, Öffentliche Verkehrsmittel, Reinigung, Körperpflege, Kino, Zeitung, Radio/TV Konzession, Sport, Spielsachen, Haustiere, Vereinsbeiträge, Geschenke, etc.), den Wohnkosten (ortsübliche Miete und Nebenkosten) und den Kosten für die medizinische Grundversorgung (inkl. Zahnarzt).
Der allgemeine Lebensunterhalt wird so festgelegt, dass er dem Konsumverhalten des untersten Einkommensdezils entspricht. D.h. dem Konsumverhalten der ärmsten 10% der Schweiz.
Damit liegt das Existenzminimum (Stand 2002) in der Schweiz bei 2200 Fr. pro Monat. Liegt das Einkommen einer Person nach Abzug aller Sozialversicherungsbeiträge und der Steuern unter diesen 2200 Fr., gilt die Person als arm.2200 Fr ~ 1400 Euro
In Deutschland lag nach der abweichenden Definition der Europäischen Union (60 % des mittleren Einkommens) die Armutsgrenze im Jahr 2003 bei einem monatlichen Einkommen von 938 Euro
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hab grad nochmal schnell nachgeguckt
wenn ich meine laufenden kosten (wohnungsmiete + internetzugang) abziehe hab ich noch ~200 euro pro monat über, das sind ~8 euro pro tag. für essen, kleidung, badezimmerartikel, kleidung waschen und so krempel. ist ja echt erstaunlich wenig
wieviel hat ein hartz4 empfänger für sowas zur verfügung? :xmas2:
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codefrag schrieb:
TactX schrieb:
codefrag schrieb:
Und auch hier verrät ein Blick ins Profil einiges
Ja was denn?
Das man sich als Diplomand über solche Themen noch nicht ärgern kann :xmas2:
Also ich weiss seit einer ganzen Weile was ich in 2 Monaten ungefähr verdienen werde und demnach auch was ich an Steuern zahlen werde. Ich rege mich darüber nicht auf. Ich habe lange Zeit für weniger Kohle dieselbe Arbeit geleistet, so what?
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THX 1138 schrieb:
codefrag schrieb:
Ich kenne das Steuerverhalten in der Schweiz nicht, aber so nen Murks kann ich mir dort nicht vorstellen....
Nicht die Steuern, die Lebenserhaltungskosten sind der Murks. Steuern bezahl ich 15% und etwa 8% Sozialabgaben.
Das die Schweiz nicht billig ist, ist hier uns wohl allen klar... dort gibt es aber auch nicht so eine Arbeitslosenquote und für unserer Verhältnise "Geringverdiener".
Das ganze Brutto=Netto Konzept soll ja auch wieder Arbeitslose zum arbeiten bewegen, damit sie für etwas mehr als ALGII wieder arbeiten gehen... :xmas2:
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codefrag schrieb:
Das ganze Brutto=Netto Konzept soll ja auch wieder Arbeitslose zum arbeiten bewegen, damit sie für etwas mehr als ALGII wieder arbeiten gehen... :xmas2:
Dann versteh ich nicht, warum man sich dagegen sträubt?
Ich mein für die ALG bezahlst du ja auch?
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Jester schrieb:
Ben04 schrieb:
Wie wäre es mit 33% auf dem Einkommen, egal von wo, und Arbeitslosengeld gilt als Einkommen?
Ohja, Arbeitslosengeld als Einkommen, das dann wieder zu versteuern ist. Das klingt nach ner echten Informatikerlösung: "Einkommen" können wir schon, die Komponente verwenden wir wieder.
Wieso sollte eine Informatikerlösung schlecht sein? Ich sehe ehrlich gesagt nicht nur Vorteile:
- Einfache Rechnung
- Gleich Verteilt
- Weniger Beamten (wahrscheinlich leider KO Argument für meinen Vorschlag.)
- Weniger Korruption da die Ämter unabhängiger werden
- Steuerklassen sind kein Grund mehr nicht zusätzlich zu arbeiten. (zusätzlich nicht nur im Sinn von Zeit sondern auch von besser entlohnt fals möglich)Moment, sie ist nicht im Kader, ich auch nicht. Sie ist Layouterin in einer Redaktion, ich bin Laborant, also beide unterste Produktionsebene, eben die kriegen den meisten Stress ab, der durch Missmanagment entsteht. Das ist nicht Gerecht.
Trotzdem würd ich sagen, dass sie in etwa in der gleichen Situation ist wie du und 55% ist einfach zuviel.
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TactX schrieb:
codefrag schrieb:
TactX schrieb:
codefrag schrieb:
Und auch hier verrät ein Blick ins Profil einiges
Ja was denn?
Das man sich als Diplomand über solche Themen noch nicht ärgern kann :xmas2:
Also ich weiss seit einer ganzen Weile was ich in 2 Monaten ungefähr verdienen werde und demnach auch was ich an Steuern zahlen werde. Ich rege mich darüber nicht auf. Ich habe lange Zeit für weniger Kohle dieselbe Arbeit geleistet, so what?
Aber darum geht es doch gar nicht
Ich arbeite wahrscheinlich auch mehr Stunden wie du und bekomme dafür weniger Geld. Das ist auch o.k. so, da ich eben nicht studiert habe und du mehr in deine Bildung investiert hast.
Aber ich bezahle auch soziale Abgaben wie du von daher beteiligen wir uns beide an dem "sozialen" Pott in den alle Arbeitnehmer einzahlen sollen. Aber das davon jetzt einige ausgenommen werden sollen, darüber reg ich mich auf.
Oder wie würde es dir gefallen, wenn nur noch studierte soziale Abgaben bezahlen sollen, da die anderen ja nicht genug "verdienen". Dadurch steigt natürlich auch wieder der prozentuale Anteil der Abgaben für dich, etc...Verstehe das nicht?
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Ben04 schrieb:
Trotzdem würd ich sagen, dass sie in etwa in der gleichen Situation ist wie du
Ja, in der Scheisssituation, sich kaputt zu arbeiten um dann doch fast nichts zur Seite legen zu können. Ok ein Urlaub liegt drin.
Aber mich wurmt an dem System nicht, dass gewisse nicht arbeiten und es ihnen trotzdem gut geht, sondern dass andere so tun als arbeiten sie extrem viel, hätten ne Wahnsinns Verantwortung und nen riesen Zapfen kassieren. Und bei Fehlern oder Entlassung kriegen sie noch ne fette Abfindung in ***** geschoben.Die Steuern bei Topverdienern sind heilig, aber bei den Wenigverdienern knausert man rum. Tztzund 55% ist einfach zuviel.
Sag ich doch..
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Prof84 schrieb:
Die wichtige (richtige) Frage - Wieso?
Unterfragen:
Wieso jetzt? - Das Konzept ist doch nicht neu und gerade jetzt brummt die Konjunktur (D) doch wie noch nie ...
Wieso soll der Geringverdiener eine solche Moglichkeit erhalten? Welche Entwicklungsmöglichkeit erhält er dafür?
Wieso sollten Gutverdienende das Konzept akzeptieren?
Wieso sollte der Staat ein solches Konzept einführen? Wie ist die finanzielle Gesamtbilanz des Programms auf lange Sicht einzuschätzen?Mir fehlen hier die Pro-Argummente. Nur wieder 5 Seiten sozialer Gerechtigkeitsquatsch ...
Ich denke, dahinter steckt folgender Gedanke: Momentan haben gering qualifizierte Bürger wenig Anreiz einer Arbeit nachzugehen. Deshalb werden wenig Arbeitsplätze für eben solche Menschen geschaffen. War ja in letzter Zeit oft genug in den Medien "Der Aufschwung wird an den Langzeitarbeitslosen vorbeigehen." und so. Der Grund dafür ist, dass die Unterstützung des Staats für die nichtarbeitende Bevölkerung zu hoch ist und, dass die Lohnnebenkosten zu hoch sind. Arbeit kostet in diesem Bereich einfach zu viel.
Da ist es eigentlich ein naheliegender Gedanke, zu sagen, dass man Geringverdienern die Steuern erlässt. Das schafft in diesem Bereich Arbeitsplätze, da die Arbeit für diese Bevölkerungsgruppe attraktiver wird.
Andererseits wird das zentrale Problem dadurch nur in eine andere Bevölkerungsgruppe geschoben: In die Bevölkerungsgruppe, die durchaus zu mehr Leistung bereit ist, die sich stärker qualifizieren will usw.. Das lohnt sich dann nicht mehr. Warum sollte man viel Zeit in seine eigene Qualifikation stecken, wenn man später dann nicht davon profitieren kann?
Insofern denke ich, dass dieser Vorschlag der SPD durchaus nachvollziehbar ist, aber leider auch völlig undurchdacht ist. Der Vorschlag zielt nicht auf das Problem ab, sondern auf eine Behandlung der Symptome, wobei man die Nebenwirkungen nicht bedacht hat.