Trackt Google jetzt Klicks auf Suchergebnisse?



  • Hallo,

    ist mir schon vor ein paar Wochen aufgefallen:
    Bei manchen Googlesuchen werden manche Ergebnislinks nicht direkt angezeigt, sondern zuerst über einen Googleserver geleitet.

    Die Links sehen so aus:
    http://www.google.de/url?sa=t&ct=res&cd=1&url=http://URL&ei=USTDRe7mNIWcnQPvt4XRDw&usg=__6kYiTQ0DNqVvrgNYu60IROK5Pu4=&sig2=XRVJppEm-nSF5O5zBAi29Q

    Das ist mir bei mehreren Rechnern passiert. Manchmal sehe ich sowas mehrfach am Tag, manchmal gar nicht.

    Was soll das? Kann einer was dazu sagen? Schöne finde ich das nicht.



  • Noch was schönes im Quellcode meine Googlesuche gefunden:

    <a href="http://pleac.sourceforge.net/pleac_ruby/" class=l 
    onmousedown="return rwt(this,'','','res','1','__7TmcK3JrYdNkUOfKADEgaiOpcDs=','&sig2=Qp1lQSms1Jf4SQLaRukrsA')">Titel  ..
    

    Ahah, ein onmousedown-Eventhandler auf Suchergebnisse... Und ich hatte schon Paranoia als es in einer frühen Firefox 2 Beta mal HTTP Pings eingebaut gab.

    Moral der Geschichte: Ab sofort Googlelinks nur noch per Keyboard aufrufen!



  • Headhunter schrieb:

    Noch was schönes im Quellcode meine Googlesuche gefunden:

    <a href="http://pleac.sourceforge.net/pleac_ruby/" class=l 
    onmousedown="return rwt(this,'','','res','1','__7TmcK3JrYdNkUOfKADEgaiOpcDs=','&sig2=Qp1lQSms1Jf4SQLaRukrsA')">Titel  ..
    

    Ahah, ein onmousedown-Eventhandler auf Suchergebnisse... Und ich hatte schon Paranoia als es in einer frühen Firefox 2 Beta mal HTTP Pings eingebaut gab.

    Moral der Geschichte: Ab sofort Googlelinks nur noch per Keyboard aufrufen!

    ähm who cares?

    Google speichert halt Infos welche Suchergebnisse aufgerufen werden, und weiter?



  • DEvent schrieb:

    ähm who cares?

    Google speichert halt Infos welche Suchergebnisse aufgerufen werden, und weiter?

    ähm, me!

    abgesehen von der möglichkeit, von mir ein benutzerprofil zu erstellen, und dieses gewinnbringend weiterzuverkaufen ist das auch eine verletzung der menschenwürde und des rechts auf informationelle selbstbestimmung.



  • jucks schrieb:

    dieses gewinnbringend weiterzuverkaufen

    Oh Wunder, Google will Geld verdienen. Hätte ich nie gedacht.

    ist das auch eine verletzung der menschenwürde und des rechts auf informationelle selbstbestimmung.

    Ich mag die allgemeine Datensammelwut auch nicht, aber das ist doch ein bisschen übertrieben, oder?

    Niemand zwingt dich, Google zu benutzen. Es gibt (noch) Alternativen, die nicht kommerziell ausgerichtet sind und entsprechend weniger Daten sammeln. Somit bleibt deine Menschenwürde gewahrt und du kannst über dich selbst bestimmen.



  • Wenns danach geht, dürfte man gar nicht mehr ins Netz gehn. Jeder Depp kann Infos über seine Nutzer tracken (IPs, Browser, Ref Links, ...). Aber um ehrlich zu sein: Wayne interessierts? Wer paranoid ist, kann ja jegliche Form von Skripts + Cookies deaktivieren und am besten noch nach jeder besuchten Seite - bekleidet mit Nasenbrille und Hut - das Internetkaffee wechseln. 🤡


  • Mod

    Hauptangst ist halt der gläserne Mensch alias "Why does my neighbour know what kind of porn I watch?"

    MfG SideWinder



  • Tracking ist ja nicht per se schlecht. Wenn Google - oder ein anderer Anbieter - daraus dann bessere Informationspakete schnüren kann, so ist es zum eigenen Vorteil. Tracking in der Gruppe verbessert eher das Angebot. Tracking wird erst dann gefährlich, sobald es für Tracking von individuellem Verhalten eingesetzt wird. Man kann z.B. auch in der individuellen Startseite von Google das Klick-Tracking für sich ein- oder ausschalten, und es ist sehr interessant, wie sich die Suchergebnisse bei eingeschaltetem Tracking verändern - je nach persönlichen Vorlieben (z.B. wenn man Foren bevorzugt) erscheinen diese Seiten dann weiter oben.

    Oder ein anderes Beispiel: für Office 2007 hat Microsoft in der Office 2003-Version in einem bestimmten Nutzerkreis das "Command Tracking" durchgeführt. Und zwar wurden die Bewegungsspuren der normalen User aufgezeichnet, in welcher Reihenfolge und wie die Kommandos aufgerufen werden (also Menü, Kontextmenü, Tastatur, Icons, etc). Aus dieser riesigen Datensammlung wurde jetzt die völlig neue Menüleiste von O2k7 entworfen, da man nun bestimmte häufig kombinierte Befehle zusammenfasste, und auch die Anordnung anders machte (vorher war diese mehr nach Funktionsgruppen sortiert). Da zuckt zwar jetzt mancher zusammen, wenn er hört, daß Leute bei so einem Programm freiwillig mitmachen - auf der anderen Seite ist die neue Menüführung wirklich wesentlich praktischer als in allen anderen Offices zuvor.



  • pock schrieb:

    jucks schrieb:

    dieses gewinnbringend weiterzuverkaufen

    Oh Wunder, Google will Geld verdienen. Hätte ich nie gedacht.

    das ist nicht das problem. wenn aber google an MIR geld verdient, dann möchte ich noch was davon abhaben. denn: ohne gläserner-mensch-tracking kriege ich suchergebnisse und muss dafür werbung angucken. mit tracking kriege ich dasselbe, muss aber selber noch draufzahlen, weil ich auf die personifizierte werbung eher reinfalle. tracking bedeutet also eine verschlechterung meiner position gegenüber google, und deshalb beschwere ich mich. wenn sich googles position verschlechtern würde, würden sie sich beschweren.

    ein wenig ot: ich finde es erstaunlich, wieso gerade die informatik-open-source-leute, die sich für OFFENe quelltexte (und kostenlose musik über peer to peer 😉 ) einsetzen gerade die paranoidesten sind, und ihr restliches leben gar nicht "open" mögen. imho ist die gläserne gesellschaft der nächste zwingende schritt in der entwicklung der menschheit, und wird nicht nur nachteile mit sich bringen. die gesellschaftsnormen werden sich zum beispiel stark ändern, wenn jeder weiß, was für pornos der nachbar schaut.



  • jucks schrieb:

    ein wenig ot: ich finde es erstaunlich, wieso gerade die informatik-open-source-leute, die sich für OFFENe quelltexte (und kostenlose musik über peer to peer 😉 ) einsetzen gerade die paranoidesten sind, und ihr restliches leben gar nicht "open" mögen. imho ist die gläserne gesellschaft der nächste zwingende schritt in der entwicklung der menschheit, und wird nicht nur nachteile mit sich bringen. die gesellschaftsnormen werden sich zum beispiel stark ändern, wenn jeder weiß, was für pornos der nachbar schaut.

    naja, ich würde sagen gerade die informatik-open-source-leute gehören auch zu den leuten die blogs schreiben und dienste wie flickr und so nutzen und sich somit selbst gläsern machen. der unterschied liegt in der freiwilligkeit/unfreiwilligkeit.



  • Headhunter:
    Das macht Google schon seit Jahren 😉
    Was glaubst du wie der Sucherlauf - falls du ihn benutzt - erstellt wird?

    Zumindest trackt Google seit eh und je JEDEN Klick den du tust.



  • BF_31 schrieb:

    Zumindest trackt Google seit eh und je JEDEN Klick den du tust.

    DAS will ich sehen, wie du direkte links ohne weiterleitung trackst. oder besitzt google schon alle backbone-server und loggt, welche seiten man anfordert?



  • asdfasdfasdf schrieb:

    DAS will ich sehen, wie du direkte links ohne weiterleitung trackst. oder besitzt google schon alle backbone-server und loggt, welche seiten man anfordert?

    Bin kein JS Experte, aber da man den Referrer problemlos rauskriegt, sollte auch der umgekehrte Fall kein Problem sein, ohne dass man das direkt am Link erkennen würde.



  • jucks schrieb:

    abgesehen von der möglichkeit, von mir ein benutzerprofil zu erstellen, und dieses gewinnbringend weiterzuverkaufen ist das auch eine verletzung der menschenwürde und des rechts auf informationelle selbstbestimmung.

    so ein benutzerprofil kann aber in dem meisten fällen kaum einer konkreten person zugeordnet werden.

    btw: ich finde google macht das gut. durch dieses tracking etc. findet man manchmal ganz tolle sachen, von denen die besitzer bestimmt nicht wollen, dass die bei google zu finden sind 😃



  • Hallo,

    das Problem welches ich mit dem Tracking von Google habe ist, dass es unfreiweillig durchgefuehrt wird.
    Wozu werden die Daten genutzt? Meine Vermutung ist, dass die (personell eindeutig zuordbaren) Daten zur "Verbesserung" des AdWords Programmes von Google verwendet wird. Anhand deiner Surfgewohntheiten kann Google natuerlich wesentlich gezielter seine Ads anzeigen. MSN macht sowas auch schon: Dort werden deine bei Microsoft hinterlegten persoenlichen Daten eben dazu genutzt. Klar - bei MSN wundert das niemanden ( 😉 ) - aber bei Google... als don't be evil bezeichne ich dieses Verhalten nicht.



  • Wie kommst Du darauf? Erstens sind auf der Google "Startseite" schonmal gar keine Ads. Und zweitens sind die Ads bei der Suche anhängig von den Suchbegriffen (Google AdWords). Das heisst, ein Kunde kauft die Werbung für einen bestimmten oder mehrere gezielte Suchbegriffe. Da besteht kein Bedarf seitens Google, dein Suchverhalten zu tracken und "gegen Dich" zu verwenden. 🙄

    Natürlich werden sie das für interne Recherchen verwenden. Aber primär dient es wohl der Verbesserung der Datamining Mechanismen. Und das kommt Dir ja zugute.



  • byto schrieb:

    Bin kein JS Experte, aber da man den Referrer problemlos rauskriegt, sollte auch der umgekehrte Fall kein Problem sein, ohne dass man das direkt am Link erkennen würde.

    Den Referer kannst du nicht "rauskriegen", du kannst ihn höchstens auslesen, wenn dein Browser ihm im HTTP-Protokoll mit an die neu augerufene Seite sendet (was standardmäßig in den meisten Browsern der Fall ist). Es gibt keine Möglichkeit, für eine Webseite, heraus zu finden, welche Webseiten von ihr aus angesurft werden; das wäre ja auch ein starkes Stück! Wenn kein Tracking per URL/Graphiken o.ä. erfolgt, ist da Sense.



  • Reyx schrieb:

    Den Referer kannst du nicht "rauskriegen", du kannst ihn höchstens auslesen, wenn dein Browser ihm im HTTP-Protokoll mit an die neu augerufene Seite sendet (was standardmäßig in den meisten Browsern der Fall ist).

    Nicht ganz richtig. Es geht wie gesagt auch mit JavaScript (document.referrer), sofern das aktiviert ist (also vorsichtig geschätzt bei 99% der Internet User).

    Es gibt keine Möglichkeit, für eine Webseite, heraus zu finden, welche Webseiten von ihr aus angesurft werden; das wäre ja auch ein starkes Stück! Wenn kein Tracking per URL/Graphiken o.ä. erfolgt, ist da Sense.

    Da man über JS alles mögliche client-seitig auslesen kann (z.B. History, ...) und es ja auch so nette Events wie onunload gibt, könnte ich mir durchaus vorstellen, das es geht. Aber sicher weiss ichs nicht und finde auf die schnelle auch keine Lösung im Netz. 🤡



  • Wem das ganze Tracking nicht gefällt, sollte sich CookieSafe und NoScript für seinen Firefox installieren und standardmäßig erstmal alles blocken. Vertrauenswürdige Sites sind mit einem Klick aktivierbar, auch temporäre Freischaltung (Dauer der Session) ist möglich.

    Vor allem NoScript ist alleine schon aus Sicherheitsgründen empfehlenswert, dafür muss man nicht mal übermäßig paranoid sein.

    Zusammen mit AdBlock Plus macht dann das Web gleich wieder doppelt so viel Spaß. 🙂



  • Seh ich auch so. Obwohl ich NoScript wieder deaktiviert habe, weil es mir insgesamt doch zu anstrengend ist. Praktisch heisst das nämlich, dass man auf so gut wie jeder Seite erstmal irgendwas aktivieren muss, um überhaupt an den Content zu kommen. Und bei schnellen Recherchen im Netz ist das echt arg nervig auf Dauer. 🤡 ABP ist aber definitiv genial, vor allem mit richtigem Abo.

    Edit: Ach ja, Controle de Scripte ist auch sehr nett. Damit kann man feiner differenzieren, was man an JavaScript aktivieren möchte.


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