Jugendschutz überhaupt wissenschaftlich?


  • Mod

    Ich halte diese gesamte Diskussion für typisch deutsch. Gibt's sowas in dieser Tiefe und Bedeutung noch in anderen Ländern?

    Man muß sich das mal vorstellen, Counterstrike hat den gleichen politischen Stellenwert wie die Rentenreform, die Gesundheitsreform, der Klimawandel oder der Terrorismus, also wirkliche Probleme der heutigen Zeit, wo Millionen betroffen oder in Lebensgefahr sind. Unfaßbar ist das, hier im Land regiert der reine Schwachsinn. Dafür gibt's keinerlei rationale Erklärung mehr.

    Ja, selbst wenn ab und zu jemand wirklich wegen CS durchdreht und deswegen um sich ballert - das sind Einzelfälle, es lohnt sich nicht mal deswegen drüber zu diskutieren. In 2006 kamen knapp 6000 Leute auf den Straßen um, schaffen wir deswegen die Autos ab? Wieso also CS, SELBST WENN es für einige gefährlich ist - das ist Lebensrestrisiko, sowas müssen wir abkönnen.

    In anderen Ländern machen die Leute Wettbewerbe zu Computerspielen, Fernsehübertragungen, und hier so ein Dummfug.



  • Marc++us schrieb:

    Ja, selbst wenn ab und zu jemand wirklich wegen CS durchdreht und deswegen um sich ballert - das sind Einzelfälle, es lohnt sich nicht mal deswegen drüber zu diskutieren.

    Interessante Einstellung. Meiner Meinung ist JEDES Menschenleben eine Diskussion wert. Wenns mal Dein eigenes Kind trifft, wirst Du vermutlich ganz anders reden.

    In 2006 kamen knapp 6000 Leute auf den Straßen um, schaffen wir deswegen die Autos ab? Wieso also CS, SELBST WENN es für einige gefährlich ist - das ist Lebensrestrisiko, sowas müssen wir abkönnen.

    Abgesehen davon, daß in letzter Zeit immer mehr Minderjährige um sich ballern und auch sonst immer gewalttätiger werden, während die Unfallzahlen auf den Straßen zurückgehen und intensiv über Unfallverhütung und KFZ-Sicherheit diskutiert wird.

    Und noch eines: Das Auto- und die damit verbundene Gefährdung- ist in unserer Gesellschaft eine Notwendigkeit, weil jeder mobil sein will/ muß/ müssen will und oft davon die Arbeitsplätze abhängen. Dagegen sind Spiele wie CS so überflüssig wie ein Krebsgeschwür.



  • byto schrieb:

    minhen schrieb:

    Komisch dass unsere Psychologen alle verpflichtet sind eine bestimmte Anzahl an Versuchspersonenstunden nachzuweisen bevor sie überhaupt zur Abschlußprüfung zugelassen werden können. Aber wahrscheinlich bauen die Psychologen da im Geheimen an einem Teilchenbeschleuniger um bisschen Teilchenphysik zu betreiben 🙄

    Meinst Du wirklich Psychologen oder doch eher Psychiater? Wenn jemand wissenschaftlich forscht und arbeitet, dann wohl eher letztere.

    Interessant. Du scheinst etwas über Psychologen und Psychiater zu wissen, was ich nicht weiß. Bitte klär mich auf. Warum ist die Arbeit von Psychologen per se unwissenschaftlich und die von Psychiatern per se wissenschaftlich?



  • Elektronix schrieb:

    Wenns mal Dein eigenes Kind trifft, wirst Du vermutlich ganz anders reden.

    Aber auch nur weil er dadurch die nötige Objektivität verliert.


  • Mod

    Elektronix schrieb:

    Meiner Meinung ist JEDES Menschenleben eine Diskussion wert.

    Unfug.

    Ab einem gewissen Schutzlevel werden die Kosten - und damit ist nicht nur Geld gemeint, sondern auch die Auflagen und Einschränkungen, die man tragen muß - so hoch, daß der Schutzlevel nicht mehr lebenswert erscheint.

    Deinem Benutzernamen nach sollte Dir das doch bekannt sein, wenn Du auf 5τ bist, bist Du nahe bei 100%, aber um wirklich näher an die 100% ranzukommen, mußt Du immer mehr Aufwand und Zeit investieren - irgendwann lohnt sich das nicht mehr, Du kannst die Kosten (Def. s.o.) nicht mehr tragen.

    Oder die Extremwertfrage: soll die gesamte Bevölkerung eine Einschränkung ihres Lebens erfahren, damit man ein einziges Kind rettet? Die Evolution hat dazu "nein" gesagt, und die Evolution ist ein verdammt erfolgreiches Prinzip des Überlebens.

    Elektronix schrieb:

    Wenns mal Dein eigenes Kind trifft, wirst Du vermutlich ganz anders reden.

    Das ist eine schwache Killerphrase.

    Natürlich wird einem im abstürzenden Flugzeug auf einmal klar, daß die Sache mit der niedrigen Unfallwahrscheinlichkeit gerade im Moment auf 100% angestiegen ist - und man findet fliegen nicht mehr sicher.

    Aber die Gesellschaft hat noch nie so entschieden - nicht die Angehörigen des Ermordeten richten über den Mörder, und zwar aus gutem Grund. Das Interesse der Gesellschaft ist nicht das Interesse der betroffenen Einzelperson.

    Und daß diese Diskussion zu Killerspielen ein Geschwür der deutschen Krankheit ist, vermute ich daher, weil andere Länder diese Diskussion nicht so erbittert und verbissen führen.



  • Auf RTL2 war ein Beitrag von Welt der Wunder zu "Killerspielen"

    http://www.youtube.com/watch?v=9snZoMALP1Q
    http://www.youtube.com/watch?v=p5CGQr_cDIg

    Interessant auch die Feststellung, dass je länger man actionlastige Spiele spielt, desto geringer wird die Agression der Person.



  • Marc++us schrieb:

    Elektronix schrieb:

    Meiner Meinung ist JEDES Menschenleben eine Diskussion wert.

    Unfug.

    Ab einem gewissen Schutzlevel werden die Kosten - und damit ist nicht nur Geld gemeint, sondern auch die Auflagen und Einschränkungen, die man tragen muß - so hoch, daß der Schutzlevel nicht mehr lebenswert erscheint.
    (...)
    Oder die Extremwertfrage: soll die gesamte Bevölkerung eine Einschränkung ihres Lebens erfahren, damit man ein einziges Kind rettet? Die Evolution hat dazu "nein" gesagt, und die Evolution ist ein verdammt erfolgreiches Prinzip des Überlebens.

    I never heard such nonsense. 🙄 👎

    Ist die Diskussion oder das Verbot von Counter Strike wirklich so teuer, daß daran die Gesellschaft zu Grunde geht?

    Deine Argumentation fliegt direkt an der Realität vorbei. Bleib auf dem Teppich!



  • Elektronix schrieb:

    Ist die Diskussion oder das Verbot von Counter Strike wirklich so teuer, daß daran die Gesellschaft zu Grunde geht?

    Es gibt _viel_ wichtigere Probleme die anzupacken sind als ein Verbot von "Killerspielen". Marcus hat einige genannt, und nur weil du seine Argumentation nicht verstehst ist es noch lange kein nonsens oder "an der Realität vorbei". 👎


  • Mod

    Die Diskussion zu CS ist eine Verletzung der Verhältnismäßigkeiten. Es gibt wirkliche Probleme auf der Welt und in der Gesellschaft. Wenn die alle gelöst sind, dann darfst Du Deine Diskussion zu CS&Co ruhig anfangen. Beckstein verschwendet seine Zeit für solche Themen, hat der keine Probleme zu lösen?

    Aber das Thema auf die Tagesordnung in gleichen Rang zu setzen wie solche uns alle wirklich betreffenden Überlebensprobleme wie Rente, Gesundheitssystem, Energiepolitik und Terrorismus zeigt nur, daß es den Deutschen so gut geht, daß sie völlig den Maßstab für Verhältnismäßigkeiten und das Überleben verloren haben.



  • Statistiken als Nachweis sind- wenn überhaupt- nur in der Medizin oder Pharmakologie oder in Sozialwissenschaften üblich. Normalerweise wird der Nachweis von Theorieen auf chemischer oder physikalischer Basis geführt, also nicht statistisch, sondern experimentell.

    Was ist den ein experementeller Nachweis? Ein statistischer! Man macht ein Experiment nicht einmal, sondern 1000mal. Dann wertet man die Ergbnise statistisch aus.

    Gegenfrage: Woher weiß man, daß gewalttätige Filme die Jugend gefährden.

    Gab's dafür einen wissenschaftlichen Beweis?

    Aggression ist ein Instinktverhalten, das noch aus dem Stein- und Keule-Zeitalter stammt. Drastische Gewaltdarstellunngen in Filmen oder Spielen (übrigens auch in Horrorfilmen) sollen vor allem eins: Spannung aufbauen, einen "Kick" hervorrufen. Dieser Kick ist nichts anderes als ein heftiger Adrenalinausstoß. Das gesehene wird ersteinmal in unbewußten Gehirnregionen (Zwischenhinr) verarbeitet, lange bevor das Großhirn sagen kann: "ist ja nur ein Spiel". Das bewußtsein hat darauf nur wenig Einfluß. Der gesamte Organismus einschließlich der Psyche gerät unter Streß, der sich- gemäß der "vorgespielten" Situation- als Aggression äußert. Pikanterweise wird dann das aggressive Verhalten auch noch belohnt- auch ein Mittel aus der Steinzeit: Für jeden getöteten "Feind" gibt es Anerkennung durch Punkte. Bei den Indianern gab es einen Federschmuck.

    Seit wann sollen solche Filme/Spiele Agressionen erzeugen? Spiel mal länger einen Actionshooter. Nach 30 min ist es super spannend, das stimmt. Aber nach längerem Spielen sinkt die Spannung extrem, man konzentriert sich viel mehr auf strategische Elemente. Ebenso bei Filmen, es wird Spannung (keine Agressionen) aufgebaut, die dann ihren Höhepunkt hat, und dann ist der Film zuende.

    Gehst du agressiv und total geladen aus dem Kino heraus?

    Übrigens gibt es auch Racing-Spiele mit interaktiven Formel-1-Rennen. Daran kann ich viel Spaß haben, verboten sind die aber nicht.

    Nach den Theorien einiger Politikern müssten diese Spiele ebenfals verboten werden, weil sie die Schwelle nach rasen mildern.

    Dagegen sind Spiele wie CS so überflüssig wie ein Krebsgeschwür.

    Und du wirst mir vor zu pauschalisieren? Nach dem Satz hast du dich grade ziemlich lächerlich gemacht.



  • Ist die Diskussion oder das Verbot von Counter Strike wirklich so teuer, daß daran die Gesellschaft zu Grunde geht?

    Aller Anfang ist klein und unbedeutend. Wenn Heute Actionshooter verboten werden, wieso soll man nicht auch Autorennspiele verbieten? Wo ist der Unterschied? Das eine erhöht die Gewaltbereitschaft, das andere erhöht die Bereitschaft zu schnell zu fahren. Beweise? - das sagt doch der gesunde Menschenverstand. In 10 Jahren darft du dann nur noch Ping-Pong oder Tetris spielen.


  • Mod

    DEvent schrieb:

    Statistiken als Nachweis sind- wenn überhaupt- nur in der Medizin oder Pharmakologie oder in Sozialwissenschaften üblich. Normalerweise wird der Nachweis von Theorieen auf chemischer oder physikalischer Basis geführt, also nicht statistisch, sondern experimentell.

    Was ist den ein experementeller Nachweis? Ein statistischer! Man macht ein Experiment nicht einmal, sondern 1000mal. Dann wertet man die Ergbnise statistisch aus.

    Muß nicht so sein.

    Viele Versuche in der Physik zum Beispiel sind auch Falsifizierungsbeweise, d.h. man wiederlegt eine Theorie durch ein Gegenbeispiel, da braucht man noch nicht notwendigerweise Statistik dafür.


  • Mod

    DEvent schrieb:

    Ist die Diskussion oder das Verbot von Counter Strike wirklich so teuer, daß daran die Gesellschaft zu Grunde geht?

    Aller Anfang ist klein und unbedeutend. Wenn Heute Actionshooter verboten werden, wieso soll man nicht auch Autorennspiele verbieten? Wo ist der Unterschied? Das eine erhöht die Gewaltbereitschaft, das andere erhöht die Bereitschaft zu schnell zu fahren. Beweise? - das sagt doch der gesunde Menschenverstand. In 10 Jahren darft du dann nur noch Ping-Pong oder Tetris spielen.

    Leider wird dies von Verbotsbefürwortern - egal wofür - immer abgestritten. Allerdings zeigt die Gesetzespraxis seit den frühen 70er Jahren eine andere Tendenz, die Deine Aussage untermauert. Der Staat nimmt nichts zurück, er geht immer nur weiter.



  • TactX schrieb:

    Elektronix schrieb:

    Ist die Diskussion oder das Verbot von Counter Strike wirklich so teuer, daß daran die Gesellschaft zu Grunde geht?

    Es gibt _viel_ wichtigere Probleme die anzupacken sind als ein Verbot von "Killerspielen". Marcus hat einige genannt, und nur weil du seine Argumentation nicht verstehst ist es noch lange kein nonsens oder "an der Realität vorbei". 👎

    Marc++us zeigt eine besondere Kreativität: Ich persönlich würde nie auf die Idee kommen, ein außer Kontrolle geratenes Auto oder Flugzeug mit einem amoklaufenden Teenager zu vergleichen.

    Nun gut, wenn es um die Probleme geht, stehen wir vor einer ganz simplen Tatsache:
    Die Gesellschaft hat festgestellt, daß gewalttätige Jugendliche zum Problem für die Allgemeinheit werden. So etwas würde die Evolution auch nicht zulassen. In Primaten-Gesellschaften werden übermäßig aggressive Tiere aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Darüber gibt es umfangreiche Dokumentationen.
    Die Gesellschaft- oder zumindest ein maßgeblicher Teil davon- hat entschieden, daß die Kosten für die Diskussion um Killerspiele oder deren Verbot nicht zu hoch sind, als das wir sie nicht tragen könnten. Genausowenig wie die Kosten, um das Autofahren und das Fliegen sicherer zu machen. Wenn Ihr meint, es gäbe wichtigere Probleme- ok, da mögt Ihr Recht haben. Diese wichtigeren Probleme sind aber offenbar nicht so bedrohlich, als daß man sich nicht auch mit Nebensächlichkeiten wie mordenden Schülern befassen könnte.

    Abgesehen davon gibt es das Menschenrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Das gilt als eines der höchsten und unveräußerlichen Rechte unserer Gesellschaft. Von diesem Recht hat ein Flugzeug keine Ahnung. Aber ein Mensch hat sie.

    Also, was beschwert Ihr Euch eigentlich?



  • Elektronix schrieb:

    Abgesehen davon, daß in letzter Zeit immer mehr Minderjährige um sich ballern und auch sonst immer gewalttätiger werden, während die Unfallzahlen auf den Straßen zurückgehen und intensiv über Unfallverhütung und KFZ-Sicherheit diskutiert wird.

    http://ptrace.fefe.de/crime-victims_games.jpg :p

    Ich mag Gewalt in Spielen. Gegen Jugendschutz hab ich nix, aber ich bin älter als 18 und sollte son Zeug auf jeden Fall spielen dürfen. 😡



  • Lügner schrieb:

    Ich mag Gewalt in Spielen.

    Schlimm für Dich. Ich mag sie nicht.


  • Mod

    Dein zweiter Satz ist nur eine Aussage von Dir,
    aber Dein erster Satz sagt alles aus über Dich.



  • Elektronix ist ein gutes Beispiel wieso ich mir um Deutschland sorgen mache. Und das er in einem Programmierforum ließt/schreibt macht es nur noch schlimmer.

    Was war jetzt mit Reyx, wohl keine Zeit mir ein paar Quellen zu geben? Schade würde gern in die Bib und mich schlaumachen. Ich habe nur leider keine Ahnung wonach ich suchen muss, da ich mich mit Psychologie gar nicht auskenne.

    Muß nicht so sein.

    Viele Versuche in der Physik zum Beispiel sind auch Falsifizierungsbeweise, d.h. man wiederlegt eine Theorie durch ein Gegenbeispiel, da braucht man noch nicht notwendigerweise Statistik dafür.

    Wie willst du mit einem Gegenbeispiel etwas beweisen? Für eine total falsche Theorie kann ich die hunderte Beispiele bringen, die diese Theorie falsifizieren. Dadurch wird die Theorie aber nicht richtiger 😕



  • Lügner schrieb:

    Elektronix schrieb:

    Abgesehen davon, daß in letzter Zeit immer mehr Minderjährige um sich ballern und auch sonst immer gewalttätiger werden, während die Unfallzahlen auf den Straßen zurückgehen und intensiv über Unfallverhütung und KFZ-Sicherheit diskutiert wird.

    http://ptrace.fefe.de/crime-victims_games.jpg :p

    Ich mag Gewalt in Spielen. Gegen Jugendschutz hab ich nix, aber ich bin älter als 18 und sollte son Zeug auf jeden Fall spielen dürfen. 😡

    Die Grafik sollte man echt jedem Politiker um die Ohren schmeißen, der den Jugendschutz verschärfen will.



  • DEvent schrieb:

    Elektronix ist ein gutes Beispiel wieso ich mir um Deutschland sorgen mache.

    Warum eigentlich?

    Und das er in einem Programmierforum ließt/schreibt macht es nur noch schlimmer.

    Interessant. Aber über die Zerstörung der Sonne durch Terroristen zu schreiben ist in so einem Forum normal??? 🤡 Ihr habt doch mit dem Thema angefangen, nicht ich.


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