Soll kommerzieller Walfischfang wieder erlaubt werden?
-
Geregelte Eigentumsrechte sind ja grundsätzlich eine schöne Sache. Nur: Was bringt das, wenn eh keiner Walfleisch braucht? Und die restlichen Produkte werden heute ja viel billiger synthetisch hergestellt...
-
Hallo
SideWinder schrieb:
Er hat auch nirgends behauptet, dass er das erklären kann. Nur weil man ein Problem richtig erkennt, muss man deswegen noch lange keine Lösung dafür anbieten können. Trotzdem ist ein richtig erkanntes Problem hundertmal mehr Wert als die Lösung zu einem nicht-existenten Problem.
MfG SideWinder
Er hat maximal seine Meinung geäußert und ein Lösung zu einem Problem, die sich nicht umsetzen lässt, ist ja wohl für'n Arsch.
chrische
-
rüdiger schrieb:
Aber du hast noch nicht erklärt, wie so etwas funktionieren soll...
Och, so ähnlich wie bei den Büffeln... grenze das Gebiet ab, und bewache es, daß keiner mehr in Deinem Revier wildert. Und außerdem achtest Du darauf, daß Dir die Wale in Deinem Gebiet nicht wegsterben - denn Du hast sonst keine mehr. Also, erster Ansatz wäre, ein Gebiet zum offiziellen "Walbesitzgebiet" einer Firma/Staates zu erklären. Der Besitzer würde das Gebiet natürlich bewachen (und Greenpeace&Co könnten ein solches Gebiet kaufen), und sein Recht durchsetzen. Und wenn er will, Wale jagen und töten. Wenn er alle tötet, war er dumm.
Zwar ist das im Meer schwieriger als auf dem Land mit den Büffelherden, aber im Ansatz vielleicht brauchbar.
-
minhen schrieb:
in Norwegen, wo Walfang von Zwergwalen ja immerhin kommerziell erlaubt ist, ist mir zumindest nie Walfleisch über den Weg gelaufen. Selbst Rentier und Elch war in den Supermärkten immer gut versteckt.
Geh mal in Bergen auf den Fischmarkt. Das Zeug ist ziemlich dunkel und es steht hval dran, kaum zu übersehen.
-
Marc++us schrieb:
rüdiger schrieb:
Aber du hast noch nicht erklärt, wie so etwas funktionieren soll...
Och, so ähnlich wie bei den Büffeln... grenze das Gebiet ab, und bewache es, daß keiner mehr in Deinem Revier wildert. Und außerdem achtest Du darauf, daß Dir die Wale in Deinem Gebiet nicht wegsterben - denn Du hast sonst keine mehr. Also, erster Ansatz wäre, ein Gebiet zum offiziellen "Walbesitzgebiet" einer Firma/Staates zu erklären. Der Besitzer würde das Gebiet natürlich bewachen (und Greenpeace&Co könnten ein solches Gebiet kaufen), und sein Recht durchsetzen. Und wenn er will, Wale jagen und töten. Wenn er alle tötet, war er dumm.
Zwar ist das im Meer schwieriger als auf dem Land mit den Büffelherden, aber im Ansatz vielleicht brauchbar.
Vielleicht sollte einmal erwaehnt werden, dass einige Walarten in den naechsten Jahren auch trotz teilweise 40jaehrigen totalen Fangverbots aussterben werden.
-
Bashar schrieb:
minhen schrieb:
in Norwegen, wo Walfang von Zwergwalen ja immerhin kommerziell erlaubt ist, ist mir zumindest nie Walfleisch über den Weg gelaufen. Selbst Rentier und Elch war in den Supermärkten immer gut versteckt.
Geh mal in Bergen auf den Fischmarkt. Das Zeug ist ziemlich dunkel und es steht hval dran, kaum zu übersehen.
Ich war erst letzten September in Bergen auf dem Fischmarkt. Zugegeben nicht zur besten Zeit, aber von Wal hab ich nichts gesehen. Also entweder wurde Wal sofort weggekauft oder es ist doch einfacher zu übersehen

Wann warst du dort? In aller Früh? Bestimmte Jahreszeit/Monat?
-
Marc++us schrieb:
rüdiger schrieb:
Aber du hast noch nicht erklärt, wie so etwas funktionieren soll...
Och, so ähnlich wie bei den Büffeln... grenze das Gebiet ab, und bewache es, daß keiner mehr in Deinem Revier wildert. Und außerdem achtest Du darauf, daß Dir die Wale in Deinem Gebiet nicht wegsterben - denn Du hast sonst keine mehr. Also, erster Ansatz wäre, ein Gebiet zum offiziellen "Walbesitzgebiet" einer Firma/Staates zu erklären. Der Besitzer würde das Gebiet natürlich bewachen (und Greenpeace&Co könnten ein solches Gebiet kaufen), und sein Recht durchsetzen. Und wenn er will, Wale jagen und töten. Wenn er alle tötet, war er dumm.
Zwar ist das im Meer schwieriger als auf dem Land mit den Büffelherden, aber im Ansatz vielleicht brauchbar.
Wale legen riesige Strecken hinter sich. Da kann man keine Gebiete abstecken, ansonsten sieht man den Wal vielleicht mal durchschwimmen (und um zu "überleben" als Besitzer müsste man den Wal also schnell abschlachten, damit er nicht entkommen kann).
Man müsste das also wie Daniel E. gesagt hat schon "Schwarm" oder bei Einzelgängern Tier bezogen machen. Aber dann kommen wieder die von mir genannten Probleme.
Außerdem ist der Vorschlag für diese Welt leider zu idealistisch...
-
rüdiger schrieb:
Marc++us schrieb:
rüdiger schrieb:
Aber du hast noch nicht erklärt, wie so etwas funktionieren soll...
Och, so ähnlich wie bei den Büffeln... grenze das Gebiet ab, und bewache es, daß keiner mehr in Deinem Revier wildert. Und außerdem achtest Du darauf, daß Dir die Wale in Deinem Gebiet nicht wegsterben - denn Du hast sonst keine mehr. Also, erster Ansatz wäre, ein Gebiet zum offiziellen "Walbesitzgebiet" einer Firma/Staates zu erklären. Der Besitzer würde das Gebiet natürlich bewachen (und Greenpeace&Co könnten ein solches Gebiet kaufen), und sein Recht durchsetzen. Und wenn er will, Wale jagen und töten. Wenn er alle tötet, war er dumm.
Zwar ist das im Meer schwieriger als auf dem Land mit den Büffelherden, aber im Ansatz vielleicht brauchbar.
Man müsste das also wie Daniel E. gesagt hat schon "Schwarm" oder bei Einzelgängern Tier bezogen machen. Aber dann kommen wieder die von mir genannten Probleme.
Außerdem ist der Vorschlag für diese Welt leider zu idealistisch...
Ach, jetzt stell dich doch mal nicht absichtlich doof. Wasser ist genau das gleiche wie Land, nur flüssig und Wale sind auch nur Büffel mit etwas anderem Gesicht.
Man muß sich das halt im konkreten Fall ansehen, wie man das macht, aber selbst einfach einem Wal einen Sender aufzukleben macht (anders als zB Vögeln) sicher keine besonderen Probleme. Oder wenn sie sich bestetig auf den gleichen Routen bewegen, dann kauft man die Route. Bei irgendwelchen Fischen, die sich lokal aufhalten, macht man einen Zaun drum.
Ihr stellt euch ja gerade so an, wie wenn jemand vor 200 Jahren Mikrochips als unmöglich abgestempelt hätte, weil das Auge ja überhaupt nicht so fein auflöse.
-
minhen schrieb:
Wann warst du dort? In aller Früh? Bestimmte Jahreszeit/Monat?
August 2002
-
Hm, zumindest ist August während der Hochsaison in Norwegen.
-
DEvent schrieb:
Btw, ein Schiff mit etlichen Harpunen gegen eine Walfamilie, die fröhlich vor sich hin schwimmt und noch niemals einen Feind hatte, das nennst du "Fair"? Mensch gegen Tier war vielleicht vor 100.000 Jahren "Fair", spätestens seit der Entdeckung von Metall ist die Fairness weg.
naja, vor 100.000 jahren wars ja noch eher tier gegen tier. keine feinde? zB. haie greifen schonmal hier und da (auch große) Wale an. nicht fair? als die ersten walfänger damals mit ihren nussschalen auf Walfang raus sind, kam desöfteren mal der ein oder andere nicht mehr heim... das ist definitiv keine 100.000 jahre her, eher so 10.000... Über die letzten 500 Jahre brauchen wir uns nicht streiten - die waren definitiv Schei**-unfair für die Wale!
MfG
-
Doktor Prokt schrieb:
Marc++us schrieb:
rüdiger schrieb:
Aber du hast noch nicht erklärt, wie so etwas funktionieren soll...
Och, so ähnlich wie bei den Büffeln... grenze das Gebiet ab, und bewache es, daß keiner mehr in Deinem Revier wildert. Und außerdem achtest Du darauf, daß Dir die Wale in Deinem Gebiet nicht wegsterben - denn Du hast sonst keine mehr. Also, erster Ansatz wäre, ein Gebiet zum offiziellen "Walbesitzgebiet" einer Firma/Staates zu erklären. Der Besitzer würde das Gebiet natürlich bewachen (und Greenpeace&Co könnten ein solches Gebiet kaufen), und sein Recht durchsetzen. Und wenn er will, Wale jagen und töten. Wenn er alle tötet, war er dumm.
Zwar ist das im Meer schwieriger als auf dem Land mit den Büffelherden, aber im Ansatz vielleicht brauchbar.
Vielleicht sollte einmal erwaehnt werden, dass einige Walarten in den naechsten Jahren auch trotz teilweise 40jaehrigen totalen Fangverbots aussterben werden.
Das ist doch der Gag an der Besitzidee:
Es ist heute verboten. Aber da es keine Weltgerichtsbarkeit gibt, kratzt es keine Sau.
Macht man die Walherde aber zum Besitz einer Firma oder Organisation, wird Dir diese ganz schön auf die Finger geben, wenn Du ihre Wale tötest.
Solange etwas umsonst ist, kümmert sich keiner. Erst wenn die Kosten bewußt gemacht werden, wächst das Verantwortungsgefühl.
Du mußt den Schmerz des Wales auf die Menschen projezieren, so daß sie ihn konkret fühlen können. Und ein Projektionsmittel ist der Verlust von Eigentum. Für jeden Wal verlierst Du 10000 EUR - dann richtest Du rasch eine Sicherheitsfirma ein, die die Fanggebiete bewacht.
Das war die Idee des "Eigentums am Wal".
Ich finde die Idee gar nicht so schlecht. Kreativ. Kann auch nicht schlechter sein als das 40 Jahre alte Verbot, wenn trotz des Verbots die Wale aussterben werden - denn mehr als Aussterben geht sowieso nicht.
-
Gut! Und wenn die dann soviel wert sind, kümmert sich bestimmt auch bald jemand drum den Walen beim vermehren zu helfen... ->Zucht.
MfG
-
Marc++us schrieb:
Das war die Idee des "Eigentums am Wal".
Vielleicht könnte man das ausweiten. Eigentum an vom Aussterben bedrohten Indiostämmen wär doch mal was.
-
Nun, dieses Modell wird ja auch bei CO2 angewandt (die Emissionsrechte sind ja auch nicht anders aufgebaut).
Wenn es funktioniert - warum nicht? Die Frage ist ja, welche Option Du wählst:
a) eine humane Variante ("man kann keine Indios als Eigentum haben"), die zum Aussterben der Indios führen wird, weil keiner echtes Interesse an deren Überleben hat (da ihm davon keine Einbußen drohen)
b) eine menschenverachtende Variante ("man erwirbt Eigentum am Indio-Stamm"), die aber das Überleben sichert, da der Eigentümer für deren Sicherheit sorgt
Manchmal ist die vordergründig weniger humane Vorgehensweise die bessere, da wirksam. Der nach allen Seiten optimale Weg - humane Vorgehensweise bei 100%tiger Zielerreichung - ist ja offensichtlich nicht gefunden worden oder nicht umgesetzt oder nicht umsetzbar.
In diesem Zusammenhang fällt mir noch ein, in einem Artikel stand kürzlich, daß Entwicklungshilfeorganisationen für ihre Projekte im Ausland keine sozial weichgespülten Philanthropen anwerben, sondern Manager mit 10 oder mehr Jahren Berufserfahrung in der Industrie, weil diese einen hohen Zielerreichungsgrad haben. Und die Zielerreichung ist das wesentliche Kriterium im Einsatzland. Es spielt letztlich keine Rolle, wenn jemand weichspülend alle zum Freund hat, wenn am Ende die Trinkwasserversorgungsanlage nicht pünktlich und kosteneffizient ans Netz geht.
Kommen wir zurück zum Wal: man könnte - analog wie zu den Schweinehälften - Kaufoptionsscheine auf Wale ausgeben... wenn jemand den Wal tötet, verfällt die Option und man muß den Wert zurückzahlen. Damit würde sich das Töten von Wahlen nur lohnen, wenn die Verwertung besser ist als der Preis der Option. Und wenn jemand einen fremden Wal tötet, macht er sich schadenersatzpflichtig in der Höhe des Optionspreises, und sowas ist vor fast jedem Gericht der Welt einklagbar. Züchtet jemand Wale, so sinkt der Preis der Option ab, wodurch der Verwertungserfolg früher erreicht wird, und es lohnt sich wieder eher Wale zu töten. Dadurch kann man einen Gleichgewichtszustand erreichen. Wäre doch mal zu durchdenken. Von der Optionsprämie bezahlt man die Sicherheitsfirma, die dafür sorgt, daß kein Walfänger wildert.
-
Marc++us schrieb:
Nun, dieses Modell wird ja auch bei CO2 angewandt (die Emissionsrechte sind ja auch nicht anders aufgebaut).
Nun, eigentlich schon, weil bei Emissionsrechten setzt sich eine staatliche Planungsbehörde zusammen und schreibt einzelnen Wirtschaftsbereichen vor, wie viel Treibhausgase sie abgeben dürfen. Stößt man weniger aus, kann man den übriggebiebenen Anteil verkaufen. Das hat nichts mit Eigentum zu tun, sondern typische am Reißbrett entworfene Planwirtschaft.
Wenn es funktioniert - warum nicht? Die Frage ist ja, welche Option Du wählst:
a) eine humane Variante ("man kann keine Indios als Eigentum haben"), die zum Aussterben der Indios führen wird, weil keiner echtes Interesse an deren Überleben hat (da ihm davon keine Einbußen drohen)
b) eine menschenverachtende Variante ("man erwirbt Eigentum am Indio-Stamm"), die aber das Überleben sichert, da der Eigentümer für deren Sicherheit sorgt
Naja, das sind typischerweise nicht wirklich die Alternativen (falsche Dichotomie). Gerade das Selbsteigentumsrecht (aus dem alle anderen Menschenrechte abgeleitet werden) ist zentral und sollte nicht einfach so weggeworfen werden. Aber ein Wal, der, man muß es anscheinend doch nochmal erwähnen, kein Mensch ist, hat dieses Recht nicht, von daher hinkt Bashars 'Vergleich' schon da.
Kommen wir zurück zum Wal: man könnte - analog wie zu den Schweinehälften - Kaufoptionsscheine auf Wale ausgeben... [Vorschlag]
Yepp, vielleicht. Wie das konkret ablaufen würde, kann man nicht wirklich sagen, es wird sich schon ein konkretes Marktmodell herausbilden. Aber Herr Benz hat sich bei seinen Versuchen ein Auto zu bauen, vermutlich auch keine Gedanken über Fahrzeugleasing und KFZ-Versicherungen gemacht.
-
Daniel E. schrieb:
Marc++us schrieb:
Nun, dieses Modell wird ja auch bei CO2 angewandt (die Emissionsrechte sind ja auch nicht anders aufgebaut).
Nun, eigentlich schon, weil bei Emissionsrechten setzt sich eine staatliche Planungsbehörde zusammen und schreibt einzelnen Wirtschaftsbereichen vor, wie viel Treibhausgase sie abgeben dürfen. Stößt man weniger aus, kann man den übriggebiebenen Anteil verkaufen. Das hat nichts mit Eigentum zu tun, sondern typische am Reißbrett entworfene Planwirtschaft.
Jo, Versteigerung wäre richtiger gewesen. Aber man wollt wohl Kontinuität.
-
Irgendwie glaube ich nicht das Wale so viel Wert sind.
-
Och, nimm mal das Kilo Viehfutter, dafür taugt ein Wal auf jeden Fall - macht also bei einem Dicken rund 10 Tonnen Fischmehl, und die Tonne Fischmehl kostet 670 US-Dollar (wie ich bei Google gerade gelesen habe, und man braucht 4 Tonnen Fisch für 1 Tonne Fischmehl). Damit hat man also eine kleinste untere Wertschranke gefunden.
PS: ich weiß, ein Wal ist kein Fisch. Aber man kann trotzdem Fischmehl drauß machen. Wie beim Delfin - daraus macht man ja auch Thunfisch.
-
Marc++us schrieb:
Och, nimm mal das Kilo Viehfutter, dafür taugt ein Wal auf jeden Fall - macht also bei einem Dicken rund 10 Tonnen Fischmehl, und die Tonne Fischmehl kostet 670 US-Dollar (wie ich bei Google gerade gelesen habe, und man braucht 4 Tonnen Fisch für 1 Tonne Fischmehl). Damit hat man also eine kleinste untere Wertschranke gefunden.
PS: ich weiß, ein Wal ist kein Fisch. Aber man kann trotzdem Fischmehl drauß machen. Wie beim Delfin - daraus macht man ja auch Thunfisch.
Fischmehl aus Wal? Ich weis nicht, dafür vermehrt sich Walfisch doch zu langsam oder? Ausserdem kann ichs mir vorstellen das es an Greenpace und so scheitern wird, weil sie sicherlich Sturm laufen werden.