Was haltet Ihr von Zensur?



  • SideWinder schrieb:

    Dabei sind sie gar keine Ausländer mehr zum großen Teil...es gibt nur noch Europäer. Aber das wollen viele nicht sehen.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Ausl%C3%A4nder



  • lolz schrieb:

    Dabei ist es sehr interressant, dass in Gebieten mit einem geringeren Ausländeranteil diese Einstellung stärker vertreten ist als in Gebieten mit einem höheren Ausländeranteil.

    Welche Einstellung meinst du? Die SideWinders ("nur Europäer") oder die "Raus mit den Ausländern"?



  • lolz schrieb:

    SideWinder schrieb:

    ..., ich sehe aber die BRD der heutigen Tagen nicht mehr als von Rechts gefährdet an.

    Sicher? Rechts ist doch wieder voll im Trend? Gut, die letzten Tage waren die Linken aktiv, und offiziell ist auch niemand rechts. Aber tief im Inneren wünschen sich doch schon wieder viele "Raus mit den Ausländern"?!

    Dabei sind sie gar keine Ausländer mehr zum großen Teil...es gibt nur noch Europäer. Aber das wollen viele nicht sehen.

    MfG SideWinder

    Dabei ist es sehr interressant, dass in Gebieten mit einem geringeren Ausländeranteil diese Einstellung stärker vertreten ist als in Gebieten mit einem höheren Ausländeranteil.

    das ist normal. in gebieten, in denen viele unterschiedliche völker leben, gibt's schon mal konflikte, auch wegen kleinigkeiten. das können sich leute, die in einer monokultur leben, gar nicht vorstellen...



  • minhen schrieb:

    lolz schrieb:

    Dabei ist es sehr interressant, dass in Gebieten mit einem geringeren Ausländeranteil diese Einstellung stärker vertreten ist als in Gebieten mit einem höheren Ausländeranteil.

    Welche Einstellung meinst du? Die SideWinders ("nur Europäer") oder die "Raus mit den Ausländern"?

    "Raus mit den Ausländern"



  • pale dog schrieb:

    das ist normal. in gebieten, in denen viele unterschiedliche völker leben, gibt's schon mal konflikte, auch wegen kleinigkeiten. das können sich leute, die in einer monokultur leben, gar nicht vorstellen...

    Und genau diese Interpretation lolz' Aussage ist falsch. Deswegen habe ich noch einmal nachgefragt, wie er es meinte.
    Denn die Gebiete Deutschlands, die durch Fremdenfeindlichkeit auffallen, sind auch die Gebiete mit dem geringsten Ausländeranteil. Das zeigt aber auch sehr schön, dass Fremdenfeindlichkeit nichts mit Ausländern zu tun hat. Eben jene Gebiete sind in einer ganz anderen Statistik spitze: Arbeitslosigkeit und geringe Wirtschaftsleistung.
    Fremdenfeindlichkeit hat nichts mit realen Problemen mit Ausländern zu tun sondern ist viel eher eine Kanalisierung von allgemeinem Frust. Dabei ist es im Grunde beliebig austauschbar ob man gerade einen Hass auf "Neger", Juden oder allgemein Ausländer schiebt. Wichtig ist nur, dass es immer eine Gruppe ist, zu der man selbst nicht gehört 😉



  • minhen schrieb:

    pale dog schrieb:

    das ist normal. in gebieten, in denen viele unterschiedliche völker leben, gibt's schon mal konflikte, auch wegen kleinigkeiten. das können sich leute, die in einer monokultur leben, gar nicht vorstellen...

    Und genau diese Interpretation lolz' Aussage ist falsch.

    nö, bist du schon mal in einer gegend gewesen, in der 2 oder mehr volksgruppen zusammen leben? trotz viel tolerenz sind ausgrenzung und ablehnung dort an der tagesordnung. das geht von allen seiten aus. auch gibt es oft streitigkeiten. das ist aber normal, unterschiedliche herkunft bedeutet unterschiedliche ansichten in vielen bereichen des lebens...
    🙂



  • pale dog schrieb:

    nö, bist du schon mal in einer gegend gewesen, in der 2 oder mehr volksgruppen zusammen leben? trotz viel tolerenz sind ausgrenzung und ablehnung dort an der tagesordnung. das geht von allen seiten aus. auch gibt es oft streitigkeiten. das ist aber normal, unterschiedliche herkunft bedeutet unterschiedliche ansichten in vielen bereichen des lebens...
    🙂

    Bist du mal in München und in Berlin gewesen? Wo glaubst du ist der Ausländeranteil größer?
    Wenn du nach Problemen zwischen Ethnien und Integrationsproblemen gehst, wirst du sofort "natürlich in Berlin!" sagen. Tja, Überraschung. Berlin ist noch nicht einmal unter den Top 50 der Städte und Landkreise Deutschlands mit dem höchsten Ausländeranteil.
    Berlin hat einen Ausländeranteil von 14%. München dagegen hat mit einem Ausländeranteil von 23% fast den höchsten in Deutschland. Warum also die vielen Konflikte in Berlin? Warum hört man nie von ethnischen Konflikten in München?
    Ich sag's mal so. Die Arbeitslosenquote in Berlin liegt bei 16%. In München beträgt die Arbeitslosgikeit dagegen nur 5% ...

    Was du sagst klingt zwar einleuchtend und überzeugend. Doch in der Realität ist es immer das selbe. Wenn es einer Gegend wirtschaftlich gut geht und die Menschen im Wohlstand leben, gibt es solche Reibereien "nicht". Sobald es aber einer Gegend wirtschaftlich dreckig geht, sind auch die Konflikte zwischen den Menschen da.



  • Hmm mal zur Umfrage selber:

    Umfrage schrieb:

    Ich bin gegen jegliche Zensur. (Informelle Selbstbestimmung)

    Darauf konnte ich irgendwie nun gar nicht klicken, im Gegensatz zu den meisten Abstimmern:

    1. Informelle Selbstbestimmung? Also nicht so rigide wie die Formelle Selbstbestimmung??
    2. Was hat Informationelle (!) Selbstbestimmung mit Zensur zu tun?



  • minhen schrieb:

    Warum also die vielen Konflikte in Berlin? Warum hört man nie von ethnischen Konflikten in München?
    Ich sag's mal so. Die Arbeitslosenquote in Berlin liegt bei 16%. In München beträgt die Arbeitslosgikeit dagegen nur 5% ...

    Doch in der Realität ist es immer das selbe. Wenn es einer Gegend wirtschaftlich gut geht und die Menschen im Wohlstand leben, gibt es solche Reibereien "nicht". Sobald es aber einer Gegend wirtschaftlich dreckig geht, sind auch die Konflikte zwischen den Menschen da.

    Damit belügst Du Dich nur. Wohlstand sorgt lediglich dafür, dass man sich effizienter aus dem Weg gehen kann.

    Frag mal "wohlhabende Münchner", was sie von "toleranz", "ausgrenzung", "volksgruppen", "kultur", "ablehnung" usw. halten.

    Eventuell könnte das Ergebnis von Bedeutung sein.

    MfG,
    merker, Berlin



  • Mr. N schrieb:

    Hmm mal zur Umfrage selber:

    Umfrage schrieb:

    Ich bin gegen jegliche Zensur. (Informelle Selbstbestimmung)

    Darauf konnte ich irgendwie nun gar nicht klicken, im Gegensatz zu den meisten Abstimmern:

    1. Informelle Selbstbestimmung? Also nicht so rigide wie die Formelle Selbstbestimmung??
    2. Was hat Informationelle (!) Selbstbestimmung mit Zensur zu tun?

    Google: anal retentive

    poller schrieb:

    EDIT: Stichwort "Informelle Selbstbestimmung" war wohl danebengegriffen. Zu spät...



  • finix schrieb:

    Google: anal retentive

    "Korinthenkacker" hätte ich netter gefunden.



  • merker schrieb:

    Damit belügst Du Dich nur. Wohlstand sorgt lediglich dafür, dass man sich effizienter aus dem Weg gehen kann.

    Frag mal "wohlhabende Münchner", was sie von "toleranz", "ausgrenzung", "volksgruppen", "kultur", "ablehnung" usw. halten.

    Eventuell könnte das Ergebnis von Bedeutung sein.

    MfG,
    merker, Berlin

    Die Tatsachen sprechen für sich. Ob das mit deinem Lokalstolz nun vereinbar ist oder nicht, ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal. Da kannst du auch noch so sehr deinen Vorurteilen gegenüber Bayern allgemein und hier Münchnern im Speziellen frönen, es ändert nichts.



  • minhen schrieb:

    Da kannst du auch noch so sehr deinen Vorurteilen gegenüber Bayern allgemein und hier Münchnern im Speziellen frönen, es ändert nichts.

    "Gegenüber Münchnern im Speziellen"? Ist die gängige Weisheit nicht eher dass zwar das bayerische Landvolk komplett hinterm Berg lebt, aber München an sich durchaus ok ist? 🙂



  • minhen schrieb:

    pale dog schrieb:

    nö, bist du schon mal in einer gegend gewesen, in der 2 oder mehr volksgruppen zusammen leben? trotz viel tolerenz sind ausgrenzung und ablehnung dort an der tagesordnung. das geht von allen seiten aus. auch gibt es oft streitigkeiten. das ist aber normal, unterschiedliche herkunft bedeutet unterschiedliche ansichten in vielen bereichen des lebens...
    🙂

    Bist du mal in München und in Berlin gewesen? Wo glaubst du ist der Ausländeranteil größer?
    Wenn du nach Problemen zwischen Ethnien und Integrationsproblemen gehst, wirst du sofort "natürlich in Berlin!" sagen. Tja, Überraschung. Berlin ist noch nicht einmal unter den Top 50 der Städte und Landkreise Deutschlands mit dem höchsten Ausländeranteil.
    Berlin hat einen Ausländeranteil von 14%. München dagegen hat mit einem Ausländeranteil von 23% fast den höchsten in Deutschland. Warum also die vielen Konflikte in Berlin? Warum hört man nie von ethnischen Konflikten in München?
    Ich sag's mal so. Die Arbeitslosenquote in Berlin liegt bei 16%. In München beträgt die Arbeitslosgikeit dagegen nur 5% ...

    Was du sagst klingt zwar einleuchtend und überzeugend. Doch in der Realität ist es immer das selbe. Wenn es einer Gegend wirtschaftlich gut geht und die Menschen im Wohlstand leben, gibt es solche Reibereien "nicht". Sobald es aber einer Gegend wirtschaftlich dreckig geht, sind auch die Konflikte zwischen den Menschen da.

    Das BIP/Kopf in Hamburg betraegt das 1.95fache des durchschnittlichen BIP/Kopf in der EU. Muenchen kommt hier nur auf das 1.69fache. Also ist Hamburg definitionsgemaess wirtschaftlich staerker als Muenchen.
    Dennoch gibt es in HH mehr soziale Konflikte als in M. So gab es in Hamburg 2005 0.14 registrierte Straftaten pro Einwohner, in Muenchen hingegen nur gut 0.087.

    Vielleicht gibt es als Mass fuer die Lebensqualitaet noch andere Parameter als die Wirtschaftskraft.

    edit: Achja, vielleicht sind die Quellen ganz angebracht:
    eurostat 23/2007 und Kriminalstatistik 2006



  • Doktor Prokt schrieb:

    minhen schrieb:

    pale dog schrieb:

    nö, bist du schon mal in einer gegend gewesen, in der 2 oder mehr volksgruppen zusammen leben? trotz viel tolerenz sind ausgrenzung und ablehnung dort an der tagesordnung. das geht von allen seiten aus. auch gibt es oft streitigkeiten. das ist aber normal, unterschiedliche herkunft bedeutet unterschiedliche ansichten in vielen bereichen des lebens...
    🙂

    Bist du mal in München und in Berlin gewesen? Wo glaubst du ist der Ausländeranteil größer?
    Wenn du nach Problemen zwischen Ethnien und Integrationsproblemen gehst, wirst du sofort "natürlich in Berlin!" sagen. Tja, Überraschung. Berlin ist noch nicht einmal unter den Top 50 der Städte und Landkreise Deutschlands mit dem höchsten Ausländeranteil.
    Berlin hat einen Ausländeranteil von 14%. München dagegen hat mit einem Ausländeranteil von 23% fast den höchsten in Deutschland. Warum also die vielen Konflikte in Berlin? Warum hört man nie von ethnischen Konflikten in München?
    Ich sag's mal so. Die Arbeitslosenquote in Berlin liegt bei 16%. In München beträgt die Arbeitslosgikeit dagegen nur 5% ...

    Was du sagst klingt zwar einleuchtend und überzeugend. Doch in der Realität ist es immer das selbe. Wenn es einer Gegend wirtschaftlich gut geht und die Menschen im Wohlstand leben, gibt es solche Reibereien "nicht". Sobald es aber einer Gegend wirtschaftlich dreckig geht, sind auch die Konflikte zwischen den Menschen da.

    Das BIP/Kopf in Hamburg betraegt das 1.95fache des durchschnittlichen BIP/Kopf in der EU. Muenchen kommt hier nur auf das 1.69fache. Also ist Hamburg definitionsgemaess wirtschaftlich staerker als Muenchen.
    Dennoch gibt es in HH mehr soziale Konflikte als in M. So gab es in Hamburg 2005 0.14 registrierte Straftaten pro Einwohner, in Muenchen hingegen nur gut 0.087.

    Vielleicht gibt es als Mass fuer die Lebensqualitaet noch andere Parameter als die Wirtschaftskraft.

    edit: Achja, vielleicht sind die Quellen ganz angebracht:
    eurostat 23/2007 und Kriminalstatistik 2006

    Meines Erachtens ist die Arbeitslosenquote in dieser Hinsicht informativer, da gerade in Hamburg (die Meisten Millionäre Deutschlands) ein paar Menschen das BIP / Kopf stark nach oben ziehen.

    Die Arbeitslosenquote ist in Hamburg höher als in München 😉

    Gruß, Rodney



  • minhen schrieb:

    pale dog schrieb:

    nö, bist du schon mal in einer gegend gewesen, in der 2 oder mehr volksgruppen zusammen leben? trotz viel tolerenz sind ausgrenzung und ablehnung dort an der tagesordnung. das geht von allen seiten aus. auch gibt es oft streitigkeiten. das ist aber normal, unterschiedliche herkunft bedeutet unterschiedliche ansichten in vielen bereichen des lebens...
    🙂

    Bist du mal in München und in Berlin gewesen? Wo glaubst du ist der Ausländeranteil größer?
    Wenn du nach Problemen zwischen Ethnien und Integrationsproblemen gehst, wirst du sofort "natürlich in Berlin!" sagen. Tja, Überraschung. Berlin ist noch nicht einmal unter den Top 50 der Städte und Landkreise Deutschlands mit dem höchsten Ausländeranteil.
    Berlin hat einen Ausländeranteil von 14%. München dagegen hat mit einem Ausländeranteil von 23% fast den höchsten in Deutschland. Warum also die vielen Konflikte in Berlin? Warum hört man nie von ethnischen Konflikten in München?
    Ich sag's mal so. Die Arbeitslosenquote in Berlin liegt bei 16%. In München beträgt die Arbeitslosgikeit dagegen nur 5% ...

    Was du sagst klingt zwar einleuchtend und überzeugend. Doch in der Realität ist es immer das selbe. Wenn es einer Gegend wirtschaftlich gut geht und die Menschen im Wohlstand leben, gibt es solche Reibereien "nicht". Sobald es aber einer Gegend wirtschaftlich dreckig geht, sind auch die Konflikte zwischen den Menschen da.

    berlin kenne ich ganz gut, münchen zu besuchen hatte ich noch nie die gelegenheit. ich glaube allerdings nicht, dass ich was verpasst habe 😉
    einerseits stimmt's natürlich, dass in gegenden mit hoher arbeitslosenzahl mehr leute abspinnen als anderswo, aber das wäre auch ohne ausländer so.
    ausgrenzung und ablehnung anderer als der eigenen volksgruppe gibt es überall auf der welt, das hat mit arbeitslosigkeit nichts zu tun. es muss kein offener fremdenhass sein, sondern einfach dieses 'das sind wir' und 'das sind die anderen'. sich mit 'den anderen' auseinanderzusetzen ist anstrengend, sie doof zu finden und über sie abzulästern ist viel einfacher. das führt schliesslich dazu, dass chinesen lieber mit anderen chinesen zusammen sind und italiener sich in gesellschaft von italienern am wohlsten fühlen, usw...
    für einwanderer in ein fremdes land z.b. ist es besonders frustig, wenn dort ihre werte und ihre weltanschaung ignoriert, negiert oder gar kriminalisiert werden.
    dann ist es ja kein wunder, dass die lieber unter sich bleiben...



  • pale dog schrieb:

    einerseits stimmt's natürlich, dass in gegenden mit hoher arbeitslosenzahl mehr leute abspinnen als anderswo, aber das wäre auch ohne ausländer so.

    Es ist auch ohne Ausländer so. Darum geht es hier ja gerade ...

    ausgrenzung und ablehnung anderer als der eigenen volksgruppe gibt es überall auf der welt, das hat mit arbeitslosigkeit nichts zu tun.

    Selbstverständlich gibt es Ausgrenzung und Ablehnung überall auf der Welt - genau so wie Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Probleme. Zwar ist Arbeitslosigkeit keine hinreichende Bedingung für soziale Probleme, sie ist aber ein praktischer Indikator für die wirtschaftliche Situation der Menschen. Geht es den Menschen schlechter, steigt auch die Konfliktbereitschaft. Auch wenn du das so zu lesen scheinst, das ist selbstverständlich nicht auf Deutschland beschränkt sondern in dieser Allgemeinheit auch völlig allgemein.
    Ein derartiges Verhalten ist evolutionspsychologisch auch absolut sinnvoll. Es ist ja nicht so, dass Fremdenhass als Reaktion auf eine wahrgenommene eigene Ressourcenknappheit just for fun und als reiner Selbstzweck existieren würde. Die größten Konkurrenten sind immer die eigenen Artgenossen, da die exakt die selben Ressourcen benötigen wie man selbst. Solange aber genug für alle da ist, kann man von anderen Menschengruppen nur profitieren. Sobald aber eine Ressourcenknappheit wahrgenommen wird, sind fremde Gruppen die größten Konkurrenten beim "Kampf um die Ressource" - und damit unerwünscht. Biologisch ein absolut sinnvoller Mechanismus um das eigene Überleben zu begünstigen.
    Natürlich sind Menschen nicht ganz so einfach gestrickt, so dass noch Kognitionen mit ins Spiel kommen. Grundsätzlich werden zum Beispiel die Ursachen für negative Ereignisse aus nahe liegenden Gründen bevorzugt bei externen Faktoren gesucht. So ist "die Türken/Polen/Rumänen/wasauchimmer nehmen uns die Arbeitsplätze weg" für den einzelnen natürlich eine viel "schönere" Erklärung für die eigene Arbeitslosigkeit als die Gründe bei sich selbst zu suchen. Auch das ist psychisch völlig normal.
    Wichtig ist, dass es dabei um die individuelle Wahrnehmung geht und nicht um objektive Faktoren. Ausländer nehmen in Mecklenburg-Vorpommern den Einheimischen nicht die Arbeitsplätze weg - es gibt ja fast keine Ausländer dort. Aber diese Mechnismen funktionieren eben so gut, dass die "schuldige" Gruppe noch nicht einmal "wirklich anwesend" sein muss.
    Lange Rede, kurzer Sinn. Das alles führt dazu, dass Arbeitslosigkeit in industriellen Gesellschaften eben ein guter Indikator für soziale Spannungen und Probleme ist.
    Beispiele dafür lassen sich sowohl national als auch international beliebig viele anführen.

    sich mit 'den anderen' auseinanderzusetzen ist anstrengend, sie doof zu finden und über sie abzulästern ist viel einfacher. das führt schliesslich dazu, dass chinesen lieber mit anderen chinesen zusammen sind und italiener sich in gesellschaft von italienern am wohlsten fühlen, usw...
    für einwanderer in ein fremdes land z.b. ist es besonders frustig, wenn dort ihre werte und ihre weltanschaung ignoriert, negiert oder gar kriminalisiert werden.
    dann ist es ja kein wunder, dass die lieber unter sich bleiben...

    Aus dem einen folgt keinesfalls das andere. Gruppenbildung ist das normalste der Welt. Ich weiß nicht, ob du jemals im Ausland gelebt hast. Vermutlich eher nicht. Ich kann dir aus persönlicher Erfahrung sagen, dass man zum Beispiel wirklich Gruppen mit Leuten bildet, die die selbe Muttersprache haben. Das geht von ganz alleine und liegt eben daran, dass man mit diesen Menschen eine große, gemeinsame Basis hat. Daraus folgt aber in keiner Weise "ablästern" oder "doof finden" der anderen. Wenn es dazu kommen sollte ist das bereits die Konsequenz einer Schieflage und nicht deren Ursache.



  • Daniel E. schrieb:

    Meinetwegen darfst Du gerne dein Haus mit Hakenkreuzen bemalen und Nazilieder in deinem Wohnzimmer singen. Wenn Du das bei mir machst, dann fliegst Du jedenfalls raus. Meinungsäußerung hin, Meinungsäußerung her, aber nicht in meinem Wohnzimmer. So auch im Forum. Das hat nichts mit Zensur zu tun.

    Du vergleichst ein Forum mit einem Wohnzimmer? In Diskussionsforen sind es doch gerade die extremen Meinungen die interessant sind. (Wenn sie gut verteidigt sind.) Der Betreiber muß sich nicht mit jeder geäußerten Meinung identifizieren.

    Aber mit dem Singen hast Du Recht. Wer hier seine Postings im Hexameter verfasst kann sich gleich... 😃

    Mr. N schrieb:

    Darauf konnte ich irgendwie nun gar nicht klicken, im Gegensatz zu den meisten Abstimmern:

    1. Informelle Selbstbestimmung? Also nicht so rigide wie die Formelle Selbstbestimmung??
    2. Was hat Informationelle (!) Selbstbestimmung mit Zensur zu tun?

    Ich dachte "Informelle Selbstbestimmung" meint: Jeder Bürger über 18 sollte soll selbst entscheiden können was er sehen will und was nicht. Wenn er nun Neonazi wird und eine Straftat begeht liegt das nur an ihm und hat nichts damit zu tun das er durch eine Hompage im Internet zur nächstgelegenden Kamaradschaft gefunden hat.
    Ich habe aber meinen Irrtum noch vor der ersten Antwort bemerkt...

    Informelle Selbstbestimmung meint das jeder Bürger selbst bestimmen sollte was mit seinen Daten geschieht. Das die Daten gelöscht werden wenn sie nicht mehr benötigt werden und nicht in irgendwelche Profiler geschissen werde.



  • poller schrieb:

    Mr. N schrieb:

    Darauf konnte ich irgendwie nun gar nicht klicken, im Gegensatz zu den meisten Abstimmern:

    1. Informelle Selbstbestimmung? Also nicht so rigide wie die Formelle Selbstbestimmung??
    2. Was hat Informationelle (!) Selbstbestimmung mit Zensur zu tun?

    Ich dachte "Informelle Selbstbestimmung" meint: Jeder Bürger über 18 sollte soll selbst entscheiden können was er sehen will und was nicht. Wenn er nun Neonazi wird und eine Straftat begeht liegt das nur an ihm und hat nichts damit zu tun das er durch eine Hompage im Internet zur nächstgelegenden Kamaradschaft gefunden hat.
    Ich habe aber meinen Irrtum noch vor der ersten Antwort bemerkt...

    Das wiederum habe ich nicht bemerkt, sorry. 😃

    poller schrieb:

    Informelle Selbstbestimmung meint das jeder Bürger selbst bestimmen sollte was mit seinen Daten geschieht. Das die Daten gelöscht werden wenn sie nicht mehr benötigt werden und nicht in irgendwelche Profiler geschissen werde.

    Informationelle Selbstbestimmung! Immer noch.



  • Mr. N schrieb:

    poller schrieb:

    Informelle Selbstbestimmung meint das jeder Bürger selbst bestimmen sollte was mit seinen Daten geschieht. Das die Daten gelöscht werden wenn sie nicht mehr benötigt werden und nicht in irgendwelche Profiler geschissen werde.

    Informationelle Selbstbestimmung! Immer noch.

    Ne ne. Informelle ist schon richtig.


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