Bahn-Streik



  • Einmal das (Urlaubs- und Weihnachtsgeld) und dann werden natürlich auch viele Führungskräfte mit erfolgsabhängigem Gehalt entlohnt, welcher normalerweise nicht monatlich ermittelt wird (werden kann).





  • Marc++us schrieb:

    nep schrieb:

    Freund von mir ist auch Lokführer und verdient ca 1200 € netto. Wenn man bedenkt, dass die z.T. wirkich scheiss Schichten haben (z.B. an Wochenenden von 14:00 uhr bis 1:00 uhr nachts) dann ist das schon verdammt wenig. Gut, dazu muss man aber noch sagen, dass das nicht bei der DB ist, sondern bei so nem kleineren Regional-Zug-Unternehmen.

    Die Beurteilung von Gehältern auf der Basis von NETTO-Gehältern ist sinnlos, da ein NETTO-Gehalt von PERSÖNLICHEN Lebensumständen abhängt.

    Schon klar, aber darum gings ja jetzt auch nicht unbedingt. Die Quintessenz ist aber halt, dass man schon relativ wenig verdient.
    Allerdings halte ich eine Forderung von 30% mehr Lohn doch auch für fast schon dreist. Da würd ich mich als Unternehmen auch nicht wirklich drauf einlassen. Aber ich kenne die genaueren Umstände und Zusammenhänge auch nicht wirklich, von demher sollte man da wohl eh vorsichtiger sein.



  • nep schrieb:

    Allerdings halte ich eine Forderung von 30% mehr Lohn doch auch für fast schon dreist. Da würd ich mich als Unternehmen auch nicht wirklich drauf einlassen. Aber ich kenne die genaueren Umstände und Zusammenhänge auch nicht wirklich, von demher sollte man da wohl eh vorsichtiger sein.

    naja, wenn man sich mal die Arbeitspläne anschaut....jeden Tag unterschiedliche Arbeitszeiten, nacht/tag arbeit komplett durcheinander gewürfelt, dazu eine riesige verantwortung und in anderen Europäischen Ländern würden sie besser entlohnt...die Streiks sind absolut gerechtfertigt.



  • http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,498801,00.html
    Allerdings wurde die Streiks gerade wieder untersagt. Generell sollte eine Lohnsteigerung drin sein. Aber ob man 30% fordern kann ist eine andere Frage.



  • So sehe ich das auch.
    Und ich denke sooo schlecht geht es denen nun auch wieder nicht. 30 % sind immerhin fast 1/3 mehr an Lohn, das ist verdammt viel. Geht IMHO schon zu weit. Aber wie gesagt, keine Ahnung, kann man so als Außenstehender wohl eh nicht so richtig beurteilen.



  • Auf 30% werden sie es sicherlich nicht abzielen. Bei Verhandlungen trifft man sich doch meist etwa in der Mitte... und das sind dann vielleicht noch 15%.



  • Den eigenen Tarifvertrag nicht zu vergessen. Den wollen die ja auch. Die Bahn hat aber bei erflogreichem Abschluss das Problem, das die anderen Gewerkschaften wieder aus ihren Verträgen aussteigen könnten (sie könnten, ob die das machen ist eine andere Frage), wenn die GDL mehr erählt, als diese.



  • Ein bisschen OT aber nur ein bisschen doch sehr lesenswert:
    http://www.zeit.de/2007/33/01-Bahnstreik



  • PuppetMaster2k schrieb:

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,498801,00.html
    Allerdings wurde die Streiks gerade wieder untersagt. Generell sollte eine Lohnsteigerung drin sein. Aber ob man 30% fordern kann ist eine andere Frage.

    Gibts doch nicht. Kann man die Begruendung irgendwo nachlesen?

    In Deutschland ist die Bahn doch eh katastrophal. Man kann billiger nach Frankreich fliegen, als von Muenchen nach Berlin mit der Bahn fahren. Runde 100 Euro fuer 6 Stunden fahrt pro Person. Mit dem Auto ist es dagegen total billig. Die Bahn ist doch ein Massentransportsystem? Also wieso ist es mit dem Auto so viel billiger zu fahren?

    Das ist einfach nur Typisch fuer Monopole. Keinerlei Skalierung, keinen Service, aber sie koennen jeden Preis verlangen. Das einzige Problem was die Bahn jetzt mit der Privatisierung hat, ist das es ein Staatsmonopol war.

    Das vernueftigste waehre es, die Bahn aufzuteilen und das Schienennetz einfach zu verschenken. So dass jede Kleinfirma einen Zug aufmachen kann und damit die Doerfer zu verbinden. Die Bahnhoefe werden einfach oeffentlich Versteigert. Das waehre im Endeffekt ein Gewinn fuer die oeffentlichen Gelder und wuerde die Kassen entlasten. Anstatt jaehrlich den unprofitablen Misst zu subventionieren, einfach verschenken.

    Aber nein, das waehre natuerlich viel zu einfach...

    Die Bahn und insbesondere das Schienennetz zu pflegen und auszubauen kann nicht in erster Linieeine wirtschaftliche Aufgabe sein.

    Nein, natuerlich nicht. Bei jedem anderem System funktioniert es, aber ausgerechnet beim Schinennetz kann es nicht funktionieren.

    Sie war und ist ein politisches Instrument.

    Und das ist das wirkliche Problem.



  • DEvent schrieb:

    Das vernueftigste waehre es, die Bahn aufzuteilen und das Schienennetz einfach zu verschenken. So dass jede Kleinfirma einen Zug aufmachen kann und damit die Doerfer zu verbinden. Die Bahnhoefe werden einfach oeffentlich Versteigert. Das waehre im Endeffekt ein Gewinn fuer die oeffentlichen Gelder und wuerde die Kassen entlasten. Anstatt jaehrlich den unprofitablen Misst zu subventionieren, einfach verschenken.

    Welche kleine Firma kann es sich leisten eine unprofitable Dorfstrecke + Bahnhof + Züge + Personal + Wartung zu unterhalten? Sowas ist irrsinnig.

    Also Zugfahren lohnt sich heute eigentlich nur noch für die Pendler (bin selber einer). Man muss sich den Berufsverkehr nicht antun, kann im Zug noch ein bisschen schlafen (oder lesen oder was auch immer) und die Monatsfahrkarten sind noch erschwinglich.



  • DEvent schrieb:

    Gibts doch nicht. Kann man die Begruendung irgendwo nachlesen?

    Das weiß ich nicht, aber ich meine gestern in den Nachrichten gehört zu haben, dass es aus volkswirtschaftlichen Gründen untersagt worden sei.

    DEvent schrieb:

    Das vernueftigste waehre es, die Bahn aufzuteilen und das Schienennetz einfach zu verschenken. So dass jede Kleinfirma einen Zug aufmachen kann und damit die Doerfer zu verbinden. Die Bahnhoefe werden einfach oeffentlich Versteigert. Das waehre im Endeffekt ein Gewinn fuer die oeffentlichen Gelder und wuerde die Kassen entlasten. Anstatt jaehrlich den unprofitablen Misst zu subventionieren, einfach verschenken.

    Würde man das Netz wirklich an soviele kleine Firmen weitergeben, wäre das Schienennetz in nur wenigen Jahren total verkommen, würde kaum gewartet oder erneuert. Dazu, gäbe es in jedem Kuhkaff einen Bahnhof, wo im Schnitt vielleicht eine halbe Person am Tag einsteigt.

    Paradebeispiele für so ein Szenario sind die ICE-Trasse Köln-Franktfurt oder die neu eröffnete "Schnellverbidung" nach Paris. Der ICE muss auf der Strecke Köln-Frankfurt auf jeden Fall Montabaur und Limburg anfahren. Dabei steigt dort kaum ein Mensch ein oder aus. Und warum sind dort Bahnhöfe gebaut worden (der in Montabaur wurde sogar komplett neu hochgezogen)? Weil Rheinland-Pfalz das so wollte. Die Aussage war in etwa so: "Die Bahn baut eine Trasse durch Rheinland-Pfalz, also wollen wir auch eine Anbindung". Tja und jetzt steht da ein riesen Bauklotzt an der A3 nähe Montabaur wo alle zwei Stunden (in Abwechslung mit Limburg) ein ICE hält, aber gerade mal 5 Leute ein-/austeigen. Ein riesen Verlustgeschäft.

    Auf der Strecke nach Paris muss der ICE sogar noch häufiger halten und kann nicht mal ansatzweise seine 350 km/h Spitze fahren. Und warum? Weil die benutzte Trasse eben durch zig Zwangshalte muss und für eine Schnellverbindung somit gar nicht ausgelegt ist. Auf der französischen Seite, da sieht das schon wieder anders aus. Die haben eine Strecke gebaut auf der der ICE als auch der TGV ihre volle Leistung bringen können, ohne Zwangshalte.



  • PuppetMaster2k schrieb:

    Paradebeispiele für so ein Szenario sind die ICE-Trasse Köln-Franktfurt oder die neu eröffnete "Schnellverbidung" nach Paris. Der ICE muss auf der Strecke Köln-Frankfurt auf jeden Fall Montabaur und Limburg anfahren. Dabei steigt dort kaum ein Mensch ein oder aus. Und warum sind dort Bahnhöfe gebaut worden (der in Montabaur wurde sogar komplett neu hochgezogen)? Weil Rheinland-Pfalz das so wollte. Die Aussage war in etwa so: "Die Bahn baut eine Trasse durch Rheinland-Pfalz, also wollen wir auch eine Anbindung". Tja und jetzt steht da ein riesen Bauklotzt an der A3 nähe Montabaur wo alle zwei Stunden (in Abwechslung mit Limburg) ein ICE hält, aber gerade mal 5 Leute ein-/austeigen. Ein riesen Verlustgeschäft.

    Das kann man vorher schlecht wissen. Die Franzosen haben mit ihrem TGV auch schon solche Bahnhöfe mitten in der Pampa gebaut. Manche sind in der Tat ein Millionengrab andere florieren. Der Grund ist einfach, in Paris sind die Baupreise so hoch, dass viele Firmen es sich nicht mehr leisten können. Mit Hilfe des TGVs hat man eine 1 Stunden Verbindung zwischen einem Kuhdorf und Paris. Wo stellt man nun das nächste Bürogebäude hin? Natürlich ins Kuhdorf wenn die Gemeinde keine Probleme macht und die Steuern niedrig sind. Wenn das jetzt 5 oder 6 größere Bürounternehmen tuen dann war es ein kompletter Erfolg: Wirtschaftlich, ökologisch und städtebautechnisch.



  • In Montabaur steigen mittlerweile 10 mal soviele Leute ein und aus, wie urspruenglich prognostiziert. f'`8k

    Gruß, TGGC (making great games since 1992)



  • TGGC schrieb:

    In Montabaur steigen mittlerweile 10 mal soviele Leute ein und aus, wie urspruenglich prognostiziert.

    Und das liegt allein an dem Gewerbepark der da um 1&1 und United Internet entstanden ist. Ansonsten wäre da heute immer noch nichts los.



  • Ist doch egal ob heute etwas los ist oder nicht. Das was zählt ist das was morgen da los ist. Ist doch schon ein guter Anfang.



  • Vielleicht verwechselt aber auch jemand gerade Ursache und Wirkung. f'`8k

    Gruß, TGGC (making great games since 1992)



  • PuppetMaster2k schrieb:

    Paradebeispiele für so ein Szenario sind die ICE-Trasse Köln-Franktfurt oder die neu eröffnete "Schnellverbidung" nach Paris. Der ICE muss auf der Strecke Köln-Frankfurt auf jeden Fall Montabaur und Limburg anfahren. Dabei steigt dort kaum ein Mensch ein oder aus. Und warum sind dort Bahnhöfe gebaut worden (der in Montabaur wurde sogar komplett neu hochgezogen)? Weil Rheinland-Pfalz das so wollte. Die Aussage war in etwa so: "Die Bahn baut eine Trasse durch Rheinland-Pfalz, also wollen wir auch eine Anbindung". Tja und jetzt steht da ein riesen Bauklotzt an der A3 nähe Montabaur wo alle zwei Stunden (in Abwechslung mit Limburg) ein ICE hält, aber gerade mal 5 Leute ein-/austeigen. Ein riesen Verlustgeschäft.

    Wieso sollte eine Firma sowas machen? So ein Bloedsinn macht doch nur der Staat.

    Welche kleine Firma kann es sich leisten eine unprofitable Dorfstrecke + Bahnhof + Züge + Personal + Wartung zu unterhalten? Sowas ist irrsinnig.

    Ist doch ganz einfach: Entweder es lohnt sich, also die Firma macht mit der Strecke Gewinne, die kann man besteuern.
    Oder es rechnet sich nicht, dann macht die Firma entweder dicht, oder die Firma handelt ein Vertrag mit der Gemeinde aus.

    Vorteil: Es entfaellt die a) Politik, bzw. Politik und Wirtschaft wird wieder getrennt, so wie es sein sollte und
    b) weil es viele Firmen sind, entsteht ein agiler Markt.

    Aber ich weis schon, das wird nie passieren. Genauso wie mit der Telekom. Und es wird auch so seit wie mit der Telekom: Riesiges Unternehmen, das subventioniert wird und dafuer null Service und ueberhoete Preise bietet.

    Wieso macht man es beim Schienennetz nicht wie beim Strassennetz? Das Netz baut der Staat, Firmen benutzen es.


  • Administrator

    DEvent schrieb:

    Das vernueftigste waehre es, die Bahn aufzuteilen und das Schienennetz einfach zu verschenken. So dass jede Kleinfirma einen Zug aufmachen kann und damit die Doerfer zu verbinden. Die Bahnhoefe werden einfach oeffentlich Versteigert. Das waehre im Endeffekt ein Gewinn fuer die oeffentlichen Gelder und wuerde die Kassen entlasten. Anstatt jaehrlich den unprofitablen Misst zu subventionieren, einfach verschenken.

    Wuhu, das erinnert mich was ... nämlich England. Hier ein kurzer Bericht:
    http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/bstuecke/97592/index.html

    Über Google wirst du sicher noch mehr finden, was das für eine schlechte Idee ist 😉
    Am Ende gibt es dann einfach keine Bahn mehr 😃

    Grüssli



  • Der Staat sollte die Grundlegende Infrastruktur nicht einfach raus geben. Beim Strommarkt ist es ja schon schiefgegangen und bei der Bahn oder gar Autobahnen wäre es katastrophal. Wenn man vorher ein Monopol hat, kann man nicht erwarten, dass der Markt das auf einmal richtet, nur weil man anderen Leuten Zugang gewährt.

    Gerade bei der Infrastruktur, die über Jahrzehnte oder Jahrhunderte staatlich finanziert wurde, kann ein heutiger Anbieter wohl kaum konkurrieren. Es lohnt sich einfach nicht noch einmal eine Bahnverbindung von Berlin nach München zu ziehen. Die Kosten sind einfach viel zu hoch. Vor allem wenn das bestehende System schon abgezahlt (weil es zB gar verschenkt) wurde. Der neue Konkurrent müsste sich für den Bau hoch verschulden und könnte damit nie so niedrig anbieten, wie der Anbieter auf dem bestehenden System.

    Selbst wenn man gesetzlich den Besitzer einer Bahnstrecke verpflichten würde, auch andere Anbieter zuzulassen, würde das wohl ähnlich Enden wie mit dem Strommarkt: Viel zu hohe Netzpreise (oder bei Bahnsystemen auch schlechte Zeiten).

    Man könnte dann zum Beispiel auf den Schienen bestimmte Time-Slots versteigern. Damit wäre zum Beispiel ein Time-Slot für eine Verbindung von Köln nach Frankfurt teuer, weil es dort viele Anbieter gibt. Aber eine Regionalbahn in Sachsen würde sich auch noch rentieren, da es dort wohl weniger Interessenten geben dürfte.


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