Bahn-Streik



  • Freund von mir ist auch Lokführer und verdient ca 1200 € netto. Wenn man bedenkt, dass die z.T. wirkich scheiss Schichten haben (z.B. an Wochenenden von 14:00 uhr bis 1:00 uhr nachts) dann ist das schon verdammt wenig. Gut, dazu muss man aber noch sagen, dass das nicht bei der DB ist, sondern bei so nem kleineren Regional-Zug-Unternehmen.



  • Ich finde die Streiks gut und freue mich, dass es hier auch Menschen gibt, die (vielleicht trotz persönlicher Einschränkungen) hinter den Streikenden stehen.

    @W0lf: Kannst du die Rechnung mit den durchschnittlich 30% bitte nochmal näher erläutern?


  • Mod

    nep schrieb:

    Freund von mir ist auch Lokführer und verdient ca 1200 € netto. Wenn man bedenkt, dass die z.T. wirkich scheiss Schichten haben (z.B. an Wochenenden von 14:00 uhr bis 1:00 uhr nachts) dann ist das schon verdammt wenig. Gut, dazu muss man aber noch sagen, dass das nicht bei der DB ist, sondern bei so nem kleineren Regional-Zug-Unternehmen.

    Die Beurteilung von Gehältern auf der Basis von NETTO-Gehältern ist sinnlos, da ein NETTO-Gehalt von PERSÖNLICHEN Lebensumständen abhängt.



  • Kolumbus schrieb:

    @W0lf: Kannst du die Rechnung mit den durchschnittlich 30% bitte nochmal näher erläutern?

    Klaro.
    Nehmen wir z.B. mal an in Firma XYZ gibt es 15 Beschäftigte mit 2000 € Monatslohn. Dazu kommen noch 2 Führungskräfte mt je 19800 € pro Monat.
    Wenn jetzt von der Führungsebene gemeldet wird, dass das Durchschnittseinkommen der Firma XYZ im Vergleich zum Vorjahr um 5% gestiegen ist, dann kann die Aussage wahr sein, muss aber nicht unbedingt stimmen, da z.B. lediglich ein Mitarbeiter von XYZ mehr Gehalt erhalten hat, oder u.U. kein Mitarbeiter von XYZ mehr Gehalt erhalten hat, sondern einige Mitarbeiter entlassen wurden. Im letzten Fall würden nämlich die zwei Führungskräfte mit ihren hohen Gehältern prozentual mehr ins Gewicht fallen
    Die Rede ist hier vom "Durchschnittseinkommen", also unabhängig davon, was jeder einzelne verdient.



  • Marc++us schrieb:

    Die Beurteilung von Gehältern auf der Basis von NETTO-Gehältern ist sinnlos, da ein NETTO-Gehalt von PERSÖNLICHEN Lebensumständen abhängt.

    Danke, das wollte ich gerade noch ergänzen:-)


  • Mod

    W0lf schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Die Beurteilung von Gehältern auf der Basis von NETTO-Gehältern ist sinnlos, da ein NETTO-Gehalt von PERSÖNLICHEN Lebensumständen abhängt.

    Danke, das wollte ich gerade noch ergänzen:-)

    Imho fast genauso sinnlos wie der Vergleich von Monatsgehältern. Brutto-Jahresgehalt ist eine oft brauchbare Messlatte.

    MfG SideWinder



  • SideWinder schrieb:

    Imho fast genauso sinnlos wie der Vergleich von Monatsgehältern. Brutto-Jahresgehalt ist eine oft brauchbare Messlatte.
    MfG SideWinder

    Warum ist das d.E. besser? Denkst du da an 13.-14. Gehalt, was logischerweise im Monatsgehalt nicht auftaucht?



  • Einmal das (Urlaubs- und Weihnachtsgeld) und dann werden natürlich auch viele Führungskräfte mit erfolgsabhängigem Gehalt entlohnt, welcher normalerweise nicht monatlich ermittelt wird (werden kann).





  • Marc++us schrieb:

    nep schrieb:

    Freund von mir ist auch Lokführer und verdient ca 1200 € netto. Wenn man bedenkt, dass die z.T. wirkich scheiss Schichten haben (z.B. an Wochenenden von 14:00 uhr bis 1:00 uhr nachts) dann ist das schon verdammt wenig. Gut, dazu muss man aber noch sagen, dass das nicht bei der DB ist, sondern bei so nem kleineren Regional-Zug-Unternehmen.

    Die Beurteilung von Gehältern auf der Basis von NETTO-Gehältern ist sinnlos, da ein NETTO-Gehalt von PERSÖNLICHEN Lebensumständen abhängt.

    Schon klar, aber darum gings ja jetzt auch nicht unbedingt. Die Quintessenz ist aber halt, dass man schon relativ wenig verdient.
    Allerdings halte ich eine Forderung von 30% mehr Lohn doch auch für fast schon dreist. Da würd ich mich als Unternehmen auch nicht wirklich drauf einlassen. Aber ich kenne die genaueren Umstände und Zusammenhänge auch nicht wirklich, von demher sollte man da wohl eh vorsichtiger sein.



  • nep schrieb:

    Allerdings halte ich eine Forderung von 30% mehr Lohn doch auch für fast schon dreist. Da würd ich mich als Unternehmen auch nicht wirklich drauf einlassen. Aber ich kenne die genaueren Umstände und Zusammenhänge auch nicht wirklich, von demher sollte man da wohl eh vorsichtiger sein.

    naja, wenn man sich mal die Arbeitspläne anschaut....jeden Tag unterschiedliche Arbeitszeiten, nacht/tag arbeit komplett durcheinander gewürfelt, dazu eine riesige verantwortung und in anderen Europäischen Ländern würden sie besser entlohnt...die Streiks sind absolut gerechtfertigt.



  • http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,498801,00.html
    Allerdings wurde die Streiks gerade wieder untersagt. Generell sollte eine Lohnsteigerung drin sein. Aber ob man 30% fordern kann ist eine andere Frage.



  • So sehe ich das auch.
    Und ich denke sooo schlecht geht es denen nun auch wieder nicht. 30 % sind immerhin fast 1/3 mehr an Lohn, das ist verdammt viel. Geht IMHO schon zu weit. Aber wie gesagt, keine Ahnung, kann man so als Außenstehender wohl eh nicht so richtig beurteilen.



  • Auf 30% werden sie es sicherlich nicht abzielen. Bei Verhandlungen trifft man sich doch meist etwa in der Mitte... und das sind dann vielleicht noch 15%.



  • Den eigenen Tarifvertrag nicht zu vergessen. Den wollen die ja auch. Die Bahn hat aber bei erflogreichem Abschluss das Problem, das die anderen Gewerkschaften wieder aus ihren Verträgen aussteigen könnten (sie könnten, ob die das machen ist eine andere Frage), wenn die GDL mehr erählt, als diese.



  • Ein bisschen OT aber nur ein bisschen doch sehr lesenswert:
    http://www.zeit.de/2007/33/01-Bahnstreik



  • PuppetMaster2k schrieb:

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,498801,00.html
    Allerdings wurde die Streiks gerade wieder untersagt. Generell sollte eine Lohnsteigerung drin sein. Aber ob man 30% fordern kann ist eine andere Frage.

    Gibts doch nicht. Kann man die Begruendung irgendwo nachlesen?

    In Deutschland ist die Bahn doch eh katastrophal. Man kann billiger nach Frankreich fliegen, als von Muenchen nach Berlin mit der Bahn fahren. Runde 100 Euro fuer 6 Stunden fahrt pro Person. Mit dem Auto ist es dagegen total billig. Die Bahn ist doch ein Massentransportsystem? Also wieso ist es mit dem Auto so viel billiger zu fahren?

    Das ist einfach nur Typisch fuer Monopole. Keinerlei Skalierung, keinen Service, aber sie koennen jeden Preis verlangen. Das einzige Problem was die Bahn jetzt mit der Privatisierung hat, ist das es ein Staatsmonopol war.

    Das vernueftigste waehre es, die Bahn aufzuteilen und das Schienennetz einfach zu verschenken. So dass jede Kleinfirma einen Zug aufmachen kann und damit die Doerfer zu verbinden. Die Bahnhoefe werden einfach oeffentlich Versteigert. Das waehre im Endeffekt ein Gewinn fuer die oeffentlichen Gelder und wuerde die Kassen entlasten. Anstatt jaehrlich den unprofitablen Misst zu subventionieren, einfach verschenken.

    Aber nein, das waehre natuerlich viel zu einfach...

    Die Bahn und insbesondere das Schienennetz zu pflegen und auszubauen kann nicht in erster Linieeine wirtschaftliche Aufgabe sein.

    Nein, natuerlich nicht. Bei jedem anderem System funktioniert es, aber ausgerechnet beim Schinennetz kann es nicht funktionieren.

    Sie war und ist ein politisches Instrument.

    Und das ist das wirkliche Problem.



  • DEvent schrieb:

    Das vernueftigste waehre es, die Bahn aufzuteilen und das Schienennetz einfach zu verschenken. So dass jede Kleinfirma einen Zug aufmachen kann und damit die Doerfer zu verbinden. Die Bahnhoefe werden einfach oeffentlich Versteigert. Das waehre im Endeffekt ein Gewinn fuer die oeffentlichen Gelder und wuerde die Kassen entlasten. Anstatt jaehrlich den unprofitablen Misst zu subventionieren, einfach verschenken.

    Welche kleine Firma kann es sich leisten eine unprofitable Dorfstrecke + Bahnhof + Züge + Personal + Wartung zu unterhalten? Sowas ist irrsinnig.

    Also Zugfahren lohnt sich heute eigentlich nur noch für die Pendler (bin selber einer). Man muss sich den Berufsverkehr nicht antun, kann im Zug noch ein bisschen schlafen (oder lesen oder was auch immer) und die Monatsfahrkarten sind noch erschwinglich.



  • DEvent schrieb:

    Gibts doch nicht. Kann man die Begruendung irgendwo nachlesen?

    Das weiß ich nicht, aber ich meine gestern in den Nachrichten gehört zu haben, dass es aus volkswirtschaftlichen Gründen untersagt worden sei.

    DEvent schrieb:

    Das vernueftigste waehre es, die Bahn aufzuteilen und das Schienennetz einfach zu verschenken. So dass jede Kleinfirma einen Zug aufmachen kann und damit die Doerfer zu verbinden. Die Bahnhoefe werden einfach oeffentlich Versteigert. Das waehre im Endeffekt ein Gewinn fuer die oeffentlichen Gelder und wuerde die Kassen entlasten. Anstatt jaehrlich den unprofitablen Misst zu subventionieren, einfach verschenken.

    Würde man das Netz wirklich an soviele kleine Firmen weitergeben, wäre das Schienennetz in nur wenigen Jahren total verkommen, würde kaum gewartet oder erneuert. Dazu, gäbe es in jedem Kuhkaff einen Bahnhof, wo im Schnitt vielleicht eine halbe Person am Tag einsteigt.

    Paradebeispiele für so ein Szenario sind die ICE-Trasse Köln-Franktfurt oder die neu eröffnete "Schnellverbidung" nach Paris. Der ICE muss auf der Strecke Köln-Frankfurt auf jeden Fall Montabaur und Limburg anfahren. Dabei steigt dort kaum ein Mensch ein oder aus. Und warum sind dort Bahnhöfe gebaut worden (der in Montabaur wurde sogar komplett neu hochgezogen)? Weil Rheinland-Pfalz das so wollte. Die Aussage war in etwa so: "Die Bahn baut eine Trasse durch Rheinland-Pfalz, also wollen wir auch eine Anbindung". Tja und jetzt steht da ein riesen Bauklotzt an der A3 nähe Montabaur wo alle zwei Stunden (in Abwechslung mit Limburg) ein ICE hält, aber gerade mal 5 Leute ein-/austeigen. Ein riesen Verlustgeschäft.

    Auf der Strecke nach Paris muss der ICE sogar noch häufiger halten und kann nicht mal ansatzweise seine 350 km/h Spitze fahren. Und warum? Weil die benutzte Trasse eben durch zig Zwangshalte muss und für eine Schnellverbindung somit gar nicht ausgelegt ist. Auf der französischen Seite, da sieht das schon wieder anders aus. Die haben eine Strecke gebaut auf der der ICE als auch der TGV ihre volle Leistung bringen können, ohne Zwangshalte.



  • PuppetMaster2k schrieb:

    Paradebeispiele für so ein Szenario sind die ICE-Trasse Köln-Franktfurt oder die neu eröffnete "Schnellverbidung" nach Paris. Der ICE muss auf der Strecke Köln-Frankfurt auf jeden Fall Montabaur und Limburg anfahren. Dabei steigt dort kaum ein Mensch ein oder aus. Und warum sind dort Bahnhöfe gebaut worden (der in Montabaur wurde sogar komplett neu hochgezogen)? Weil Rheinland-Pfalz das so wollte. Die Aussage war in etwa so: "Die Bahn baut eine Trasse durch Rheinland-Pfalz, also wollen wir auch eine Anbindung". Tja und jetzt steht da ein riesen Bauklotzt an der A3 nähe Montabaur wo alle zwei Stunden (in Abwechslung mit Limburg) ein ICE hält, aber gerade mal 5 Leute ein-/austeigen. Ein riesen Verlustgeschäft.

    Das kann man vorher schlecht wissen. Die Franzosen haben mit ihrem TGV auch schon solche Bahnhöfe mitten in der Pampa gebaut. Manche sind in der Tat ein Millionengrab andere florieren. Der Grund ist einfach, in Paris sind die Baupreise so hoch, dass viele Firmen es sich nicht mehr leisten können. Mit Hilfe des TGVs hat man eine 1 Stunden Verbindung zwischen einem Kuhdorf und Paris. Wo stellt man nun das nächste Bürogebäude hin? Natürlich ins Kuhdorf wenn die Gemeinde keine Probleme macht und die Steuern niedrig sind. Wenn das jetzt 5 oder 6 größere Bürounternehmen tuen dann war es ein kompletter Erfolg: Wirtschaftlich, ökologisch und städtebautechnisch.


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