Die nervigsten Rechtschreibfehler
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Daniel E. schrieb:
Und sonst bleibt nur zu sagen, dass du dich mal etwas entspannen solltest...
Klingt gut, hast Du ein paar Vorschläge?
Sauna, Sonne, Sex, Sport ...
Da fällt mir noch ein Pseudo-Anglizismus ein: Beamer.
Gab dazu auch letztens eine nette Situation als ein Franzose auf Englisch einen Vortrag hielt und ein Student ihn auf Probleme mit dem "Beamer" hinweisen wollte. Der Franzose wusste nicht, was der Student von ihm wollte, und dem Studenten war's unerklärlich, wieso er nicht verstanden wurde. Das ist halt die Kehrseite von solchen Pseudo-Anglizismen.
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Daniel E. schrieb:
Also sind Shampoo, Garage, Sandwich, Ketchup ... auch alles keine deutschen Wörter?
Vielleicht sollte ich die Zeile "Deutsch (Muttersprache)" ersatzlos aus meinem Lebenslauf streichen.Daß es keine kerndeutschen Wörter sind mag ja sein, aber wen interessiert sowas? Sprache (das ist übrigens das, was hier alle so ~15 Stunden am Tag von sich geben) ändert sich und man übernimmt und erfindet auch mal neue Wörter wenn es gerade paßt, weil es *praktisch* ist und nicht, weil es besonders toll in das, was man die 50-300 Jahre davor gemacht hat, einfügt. Kein Grund für Weltuntergangsstimmung.
Weltuntergangsstimmung ist nicht erforderlich, allerdings ist "wenn es grade passt" ein gutes Schlagwort, denn genau das macht Sprache kaputt.
Verbale Sprache verfügt über keine eindeutigen Übertragungsprotokolle und die Datenwörter haben subjektive Bedeutungen und ebenen. Arm ist ein Zustand und ein Körperteil.
"Die Ampel ist rot", kann bedeuten, dass das rote Licht leuchtet oder die Ampel rot gestrichen ist. Es kann auch heißen "Pass doch auf, du musst bremsen." oder "Ich kipp den Aschenbecher schnell aus."Zurück zum Schlagwort: "Das passt wie die Faust auf's Auge."
Da hat die Faust aber nichts zu suchen und deswegen ist die Bedeutung "Das geht so nicht".
Rund 50% werden sich jetzt "Ja, und?" und der Rest wird sich fragen, ob's mir sonst noch gut geht.
Nun passt die Faust von der Form her aber wirklich gut auf's Auge und deswegen ist die Bedeutung "Das passt perfekt".
Jetzt wird die Tendenz zu "Dem geht's nicht ganz gut..." schwenken.Doch das ist tatsächlich so. Es ist nicht nachvollziehbar, ob der Spruch das eine oder das andere bedeutet, die Verteilung über die Meinung der Bedeutung ist in Deutschland nahezu gleichwertig.
Wenn Dein Chef Dir also zu Deinem Vorschlag sagt "Das passt wie die Faust auf's Auge", sieht Du hoffentlich am Gesicht, ob das Zustimmung oder Ablehnung bedeutet.
Schreibt er Dir das per Mail, musst Du nachfragen. Und sowas passiert im Schriftverkehr sehr häufig.Und hier kommt das nächste Problem: Wenn Du zu der Gruppe gehörst, für die "Passt wie die Faust auf Auge" Zustimmung bedeutet und gar nicht weißt, dass rund 50% der Deutschen den Ausdruck für genau die gegenteilige Aussage benutzen, dann hast Du eine 50%ige Chance richtig Mist zu bauen. Du weißt dann nämlich nicht, dass Du hier nachfragen solltest.
Mich interessiert daher die Bedeutung von Worten und Sprache sehr.Mit Anglizismen gibt es viele Probleme, weil sie eben nicht deutsch sind und nicht immer in die Sprache passen.
Ich habe eine Datei gedownloadet. Oder heißt es downgeloadet, es heißt ja auch heruntergeladen und nicht geherunterladet.
Es hat Sinn (weil der Sinn existiert im Deutschen oder er existiert nicht - unabhängig, ob man in einem Satz beschreibt oder nicht. Im Englischen wird er hingegen durch die Aussage produziert: "that makes sense"), sich über solche Dinge bewußt zu werden und Lösungen zu suchen, um genau solche kranken Wortneuschöpfungen wie Gedownloadetes (als deutliche Abgrenzung zum Vorgang "Download") zu vermeiden, die weder den deutschen Lauten entsprechen, noch notwendig sind.
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Xin schrieb:
Blue-Tiger schrieb:
"Alkohol sollte man nur in Massen geniessen" mag ich besonders gerne, schließlich wurde das 'ß' ja bei manschen abgeschafft.
Ich verwende ein englisches Tastaturlayout, da ist ein Doppel-s wesentlich schneller getippt als ein scharfes S (fuer das ich ja Tastaturlayout umschalten oder den ASCII-Code eintippen muesste). Vielleicht gehts anderen ja auch so
Wer Deutsch schreibt, sollte die deutsche Tastatur benutzen. Ich erlebe das, wenn ich etwas Griechisches (ab-)schreiben muss, das geht mit der griechischen Tastatur VIEL einfacher ;->
Durch das andauernde Layout-Umschalten kaeme ich oft durcheinander. Wuerde ich das deutsche Layout verwenden, wuerde ich sehr viele Tippfehler machen. Ich wuerde dann wohl 50% aller y und z verwechseln, die meisten Sonderzeichen nicht treffen, und aus lauter Gewohnheit "ä" weiterhin als "ae" schreiben, etc. Wenn du da flexibler bist, Respekt. Ich bin's allerdings gewohnt, alles mit englischer Tastatur zu schreiben und war mir nicht mal bewusst, dass es Leute gibt, die das stoert. Dass es gerade beim scharfen S ab und zu Missverstaendnissen kommen koennte, faellt mir beim schreiben selbst ab & zu auf, allerdings nehmen eigentlich alle Leute, mit denen ich mich im Internet unterhalte, meine "ausgeschriebenen" Umlaute / Doppel-S statt scharfem S einfach hin ohne auch nur nachzufragen, geschweige denn sich zu beschweren.
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Blue-Tiger schrieb:
Ich bin's allerdings gewohnt, alles mit englischer Tastatur zu schreiben und war mir nicht mal bewusst, dass es Leute gibt, die das stoert. Dass es gerade beim scharfen S ab und zu Missverstaendnissen kommen koennte, faellt mir beim schreiben selbst ab & zu auf, allerdings nehmen eigentlich alle Leute, mit denen ich mich im Internet unterhalte, meine "ausgeschriebenen" Umlaute / Doppel-S statt scharfem S einfach hin ohne auch nur nachzufragen, geschweige denn sich zu beschweren.
Es ist eine Frage der Höflichkeit. Dein Part ist mir einen Schrieb zu offenbaren, der für mich möglichst einfach zu lesen ist und mein Part darüber hinwegzusehen, wenn Du es vereinzelt nicht hinbekommst.
Mich stört diese Schreibweise, denn ss für ß und ae für ä sind Notbehelfe für Maschinen, die diese Buchstaben nicht beherrschen, es sind keine "ausgeschriebenen" Umlaute, sondern Buchstaben im Deutschen. Mit der selben Begründung könntest Du auf das z.B. x verzichten und es ausschreiben. Macht ja niks, sieht aber scheiße aus.
Ein Forum läuft nicht per Fernschreiber und wir brauchen auch keine Enigma-Kodierung, Du zwingst mir also auf, Deine falsch geschriebenen Worte zu entziffern. Und das sehe ich als unhöflich an. Genauso wie ich es als unhöflich ansehe, wenn der deutschen Schriftsprache die Strukturierung durch Großbuchstaben genommen wird, weil irgendwelche leute der meinung sind, ihre individualität so ausdrücken zu müssen. ein freund von mir hat fru"her zusa"tzlich viel in latex geschrieben und seine e-mails mit den latex satzzeichen verscho"nert.Deutsche Schriftsprache hat Regeln, damit sie möglichst verlustfrei und leicht verständlich Inhalte überträgt. Das funktioniert nur eingeschränkt, Texte muss man immer interpretierend lesen. Nicht "was hat der derjenige geschrieben", sondern "was hat er sich dabei gedacht, als er diese Worte schrieb". Von meiner Konzentration auf das Warum lenken mich falsche Satzzeichen, Rechtschreibfehler usw. ab. Das empfinde ich so, als würdest Du, während ich Deinen Text lese, neben mir stehen und mich zutexten.
So empfinde ich das. Die Höflichkeit verbietet mir natürlich Dir das zu sagen, zumal ich selbst ja auf Deine Höflichkeit angewiesen bin, damit Du über meine Fehler hinwegsiehst, wenn ich mal wieder, ohne es zu merken, Verben im Infinitiv schreiben oder Sätze umstelle übersehe und dass ich Wörter falsch einkopiert habe.
Ansonsten würden wir ja nur über Mängel des Textaufbaus sprechen und nie über die Aussage.
Ich bemühe mich allerdings meine Fehler nicht absichtlich zu machen... okay, dieses Posting ist eine Ausnahme
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Ich habe grade noch was gefunden, was mich an Texten sehr nervt... demonstrativer Dummschwatz, insbesondere bei Journalisten oder was sich dafür hält:
stern short news schrieb:
Es leben zurzeit rund 17 Prozent der deutschen Kinder in Familien die von Hartz-IV leben. Das sind 1,929 Millionen Kinder, also zirka 17 Prozent aller Kinder in Deutschland.
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Xin schrieb:
Ich habe grade noch was gefunden, was mich an Texten sehr nervt... demonstrativer Dummschwatz, insbesondere bei Journalisten oder was sich dafür hält:
stern short news schrieb:
Es leben zurzeit rund 17 Prozent der deutschen Kinder in Familien die von Hartz-IV leben. Das sind 1,929 Millionen Kinder, also zirka 17 Prozent aller Kinder in Deutschland.
Ich denke, dieses Beispiel ist nicht Absicht.
Was mich eher stört sind so Sachen wie "XY stieg um 200% an!", um mit einer scheinbar hohen Zahl etwas aufzubauschen. Einfacher wäre ja "XY hat sich verdreifacht".
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Black Shadow schrieb:
Xin schrieb:
Ich habe grade noch was gefunden, was mich an Texten sehr nervt... demonstrativer Dummschwatz, insbesondere bei Journalisten oder was sich dafür hält:
stern short news schrieb:
Es leben zurzeit rund 17 Prozent der deutschen Kinder in Familien die von Hartz-IV leben. Das sind 1,929 Millionen Kinder, also zirka 17 Prozent aller Kinder in Deutschland.
Ich denke, dieses Beispiel ist nicht Absicht.
Das hoffe ich, aber ich lese solche Dinge immer häufiger.
Black Shadow schrieb:
Was mich eher stört sind so Sachen wie "XY stieg um 200% an!", um mit einer scheinbar hohen Zahl etwas aufzubauschen. Einfacher wäre ja "XY hat sich verdreifacht".
Dann gibt es zumindest schonmal Zahlen, die man als denkender Mensch einordnen kann.
Derzeit wird soviel über CO2 und den Zusammenhang mit dem Klimawandel berichtet.
Wieviel Anteil hat CO2 an der Klimaveränderung und wie hoch ist der Anteil, den der Mensch maximal direkt wie indirekt zu verantworten hat?
Ist mein Auto wirklich für die Klimakatastrophe verantwortlich, oder der Beitrag aller Autos und furzenden Kühe im Vergleich zum dem gigantischen Stern nebenan so uninteressant, dass die ganzen Berichte nur dem Zweck dienen, dass man ein umweltschonenderes Auto kauft, dessen Produktion und die Entsorgung meines alten Autos mehr Emissionen verursachen, als mein Auto solange zu fahren, bis es wirklich kaputt ist.Das würde mich wirklich mal interessieren, aber da schreibt keiner wirklich drüber.
Umweltprobleme haben wir mehr als genug, ich bin nur nicht sicher, ob wir die in der richtigen Reihenfolge angehen.Diese Form der belanglosen Berichterstattung nervt tierisch.
Die PM hatte mal einen Bericht, der über 8 Seiten zu dem Schluss kam, dass man zu dem Thema nichts konkretes weiß.
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Xin schrieb:
Das würde mich wirklich mal interessieren, aber da schreibt keiner wirklich drüber.
Das kannst du so nicht sagen. Der Spiegel hat erst kürzlich zu dem Thema was geschrieben:
http://www.pmodwrc.ch/100jahrfeier/presse/Artikel_Spiegel_Aug07.pdfDiese Form der belanglosen Berichterstattung nervt tierisch.
Die PM hatte mal einen Bericht, der über 8 Seiten zu dem Schluss kam, dass man zu dem Thema nichts konkretes weiß.Dir ist hoffentlich schon klar, dass P.M. eher die BILD-Zeitung unter den populärwissenschaftlichen Magazinen darstellt. Insofern entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass du dich erst über belanglose Berichterstattung ärgerst und dann mit der P.M. kommst
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minhen schrieb:
Dir ist hoffentlich schon klar, dass P.M. eher die BILD-Zeitung unter den populärwissenschaftlichen Magazinen darstellt. Insofern entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass du dich erst über belanglose Berichterstattung ärgerst und dann mit der P.M. kommst
*lach*, das ist genau die Bezeichnung, mit der ich die PM auch immer beschreibe. Trotzdem ist ein 8 Seiten-Artikel, der selbst feststellt, dass er keine Aussage trifft, selbst für die PM ein Witz. Das schafft die Bild in 8 Zeilen. Den Rest der PM kann man auch nur bedingt ernstnehmen, aber das toppte die Sache.
Ich hatte sie zweimal als Klopapier aboniert.
Das einmal war Neugier - Kündigungsgrund der Ärger über Zeitverschwendung wegen des 8 Seiten Artikels, das andere Mal hätte ich es besser wissen können, aber das zweite Abo ging auch nur 6 Monate oder so und davon waren 3 geschenkt. Dann hatte ich davon auch wieder genug.Danke für den Link
, werde ich mir nachher durchlesen. Die Einleitung klingt ja schonmal interessant.
Spiegel gehört zu meinen Favoriten was Alltagsmagazine angeht. Insbesondere erfreut mich der teils zynische Schreibstil.
Aber auch die schreiben manchmal Blabla.[Der Artikel ist interessant, berücksichtigt aber nicht, dass die Ozeane sich nicht in 20 Jahren aufheizen oder abkühlen, sondern dafür mehrere Jahrhunderte benötigen. Er ist entsprechend ein Aspekt, aber mir fehlt eine Recherche, der mal alle Theorien in einen Topf wirft, kräftig durchmixt und erklärt, warum das eine interessant sein könnte und das andere nicht. Von daher beschreibt der Artikel einen Aspekt, aber inwieweit dieser Aspekt die akuten Klimaveränderungen betrifft steht da leider nicht.
Wenn die Ozeane wirklich 800 Jahre brauchen, um eine Reaktion zu entwickeln, dann muss man sich man sich 11000 Jahre Warmzeit ansehen. Vor 800 Jahren hatten wir zudem eine sehr warme Periode, im 17. Jhrd eine kurze Kaltperiode. Die Frage, ob wir nun die Reaktion des Planeten auf ein warmes Jahrtausend erleben, lässt sich nicht mit 20 Jahren Aufzeichnungen der Sonnenintensität klären, in der die Sonnenenergie um 0,1% abgenommen hat. Hochgerechnet auf die Industrialisierung hätte die Sonneenergie um 0,5% abgenommen. Basierend auf der Idee, dass wir seit 11000 Jahren eine Warmzeit haben, muss überlegt werden, dass das Energielevel der Sonne zur Zeit recht hoch ist und eine Abnahme von recht hoch immernoch hoch ist. Kurz: Der Artikel ist interessant, aber nur bedingt informativ.]
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Xin schrieb:
Spiegel gehört zu meinen Favoriten was Alltagsmagazine angeht. Insbesondere erfreut mich der teils zynische Schreibstil.
Aber auch die schreiben manchmal Blabla.Um sich mal der Vorsicht halber abzusichern, huh?
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Chris++ schrieb:
Mich stört immer einzigste statt einzige.
Geht mir genauso.
Ansonsten natürlich der Klassiker Standart.
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Hier noch mein Ober-Lieblings-Fehler, den ich gerade wieder angetroffen haben getuhen getan:
Packet (verdenglischung), anstatt Paket (das).
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Xin schrieb:
Mich stört diese Schreibweise, denn ss für ß und ae für ä sind Notbehelfe für Maschinen, die diese Buchstaben nicht beherrschen, es sind keine "ausgeschriebenen" Umlaute, sondern Buchstaben im Deutschen. Mit der selben Begründung könntest Du auf das z.B. x verzichten und es ausschreiben. Macht ja niks, sieht aber scheiße aus.
Darauf habe ich ganz zu antworten vergessen. Aber da ich gerade wieder schweizerischen Schriftverkehr habe und Dinge wie "ausschliesslich" schreibe und "freundliche Grüsse" wünsche, ist's mir wieder eingefallen
Es gibt auch deutsche Sprachgebiete mit deutschen Muttersprachlern, die kein "ß" verwenden. Mit dem Eszett wird ohnehin kein konkreter Laut kodiert, es ist in diesem Sinne also pure Orthographie und, wie man am Beispiel der Schweiz und Liechtenstein sieht, daher letztlich durchaus überflüssig.
Und da du schon "X" ansprichst. Bei kyrillischen Alphabeten schreibt man wirklich immer "ks". Mir persönlich ist das deutlich sympathischer, da es schlicht sinnvoller ist. Außerdem wird z.B. "ch" mit einem eigenen Zeichen kodiert, ebenso auch "sch". Auch das finde ich deutlich sinnvoller. Die entsprechenden Laute setzen sich eben nicht aus c, h bzw s, c, h zusammen sondern sind eigene Laute. Wie gesagt, gefällt mir besser
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minhen schrieb:
Xin schrieb:
Mich stört diese Schreibweise, denn ss für ß und ae für ä sind Notbehelfe für Maschinen, die diese Buchstaben nicht beherrschen, es sind keine "ausgeschriebenen" Umlaute, sondern Buchstaben im Deutschen. Mit der selben Begründung könntest Du auf das z.B. x verzichten und es ausschreiben. Macht ja niks, sieht aber scheiße aus.
Darauf habe ich ganz zu antworten vergessen. Aber da ich gerade wieder schweizerischen Schriftverkehr habe und Dinge wie "ausschliesslich" schreibe und "freundliche Grüsse" wünsche, ist's mir wieder eingefallen ;)Es gibt auch deutsche Sprachgebiete mit deutschen Muttersprachlern, die kein "ß" verwenden. Mit dem Eszett wird ohnehin kein konkreter Laut kodiert, es ist in diesem Sinne also pure Orthographie und, wie man am Beispiel der Schweiz und Liechtenstein sieht, daher letztlich durchaus überflüssig.
Die Schweizer sind bei mir unten druch, weil sie mir einen "Bussenbescheid" geschickt haben, weil ich 1km/h zu schnell gefahren bin. Mit dem PKW wohlgemerkt...
Ich sollte Buße tun, stattdessen musste ich Busse tun. Zwischen "Eszett", dass kein EssZett ist, sondern eine Ligatur zweier "s", und zwei getrennten 'S' besteht ein großer Unterschied. Bus-se und Buße. Mas-se und Maße.
Das 'ß' ist noch schärfer als zwei hintereinander gesprochene 's'.minhen schrieb:
Und da du schon "X" ansprichst. Bei kyrillischen Alphabeten schreibt man wirklich immer "ks". Mir persönlich ist das deutlich sympathischer, da es schlicht sinnvoller ist. Außerdem wird z.B. "ch" mit einem eigenen Zeichen kodiert, ebenso auch "sch". Auch das finde ich deutlich sinnvoller. Die entsprechenden Laute setzen sich eben nicht aus c, h bzw s, c, h zusammen sondern sind eigene Laute. Wie gesagt, gefällt mir besser
Was die Lautbeschreibung der deutschen Sprache angeht, so ist sie ein Witz.
So können wir Zoo nicht lautkodieren, weil es eigentlich ζῷον, bzw. ζῷο geschrieben wird. Zeta-Omega-Omicron. Zett-Langes O-kurzes O. Zwei unterschiedliche O-laute, wobei der 2. O-Laut weggelassen wird. oo wird zu oh. Zoh statt Zoh-O. In der Zoh-Ologie spricht man den zweiten O-Laut weiterin, obwohl es ausgehend von Zoo eigentlich die Zohlogie sein müsste.Die Russen haben wohl die optimale Lautschrift, so dass ich die Russen im ganzen Land problemlos unterhalten können. So sagte mir jedenfalls eine Russin. Sie lesen die gleichen Wörter und haben überall die gleiche Lautabbildung. Bis auf unbedeutende Dialekte, die einen Laut minimal anders sprechen, sprechen alle extremst ähnlich - in jedem Fall gut verständlich.
Vor 70 Jahren waren in meiner Heimatstadt, die aus mehreren Dörfern bestand, bereits die Dorfgrenze eine Sprachbarriere.
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Xin schrieb:
Die Russen haben wohl die optimale Lautschrift, so dass ich die Russen im ganzen Land problemlos unterhalten können. So sagte mir jedenfalls eine Russin. Sie lesen die gleichen Wörter und haben überall die gleiche Lautabbildung. Bis auf unbedeutende Dialekte, die einen Laut minimal anders sprechen, sprechen alle extremst ähnlich - in jedem Fall gut verständlich.
Interessant waere zu wissen, wo sie ueberall war, um das beurteilen zu koennen.
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Xin schrieb:
Die Russen haben wohl die optimale Lautschrift, so dass ich die Russen im ganzen Land problemlos unterhalten können. So sagte mir jedenfalls eine Russin. Sie lesen die gleichen Wörter und haben überall die gleiche Lautabbildung. Bis auf unbedeutende Dialekte, die einen Laut minimal anders sprechen, sprechen alle extremst ähnlich - in jedem Fall gut verständlich.
Eigenlob stinkt. Und außerdem ist Russisch die wohl klobigste Sprache nach Chinesisch.
Xin schrieb:
Vor 70 Jahren waren in meiner Heimatstadt, die aus mehreren Dörfern bestand, bereits die Dorfgrenze eine Sprachbarriere.
War/ist bei uns hier genauso, erstaunlicherweise haben trotzdem alle nach 5.45Uhr ein Gewehr bedienen und nach Osten marschieren können -> die haben nämlich alle Hochdeutsch verstanden und geschrieben.
Anderes Beispiel: Auch die Weiswurschtfresser können hochdeutsche Bücher lesen und hochdeutsche Briefe schreiben und, wenn sie denn wollen müssen, auch sprechen.
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F98 schrieb:
Und außerdem ist Russisch die wohl klobigste Sprache nach Chinesisch.
Was bedeutet denn "klobig"?
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Xin schrieb:
Zwischen "Eszett", dass kein EssZett ist, sondern eine Ligatur zweier "s", und zwei getrennten 'S' besteht ein großer Unterschied. Bus-se und Buße. Mas-se und Maße.
Das 'ß' ist noch schärfer als zwei hintereinander gesprochene 's'.Man spricht keine zwei "s" hintereinander. Konsonantenverdoppelungen sind in deutschen Wörtern lediglich ein orthographisches Mittel um Längen und Kürzen anzuzeigen - und zwar vom vorausgegangenen Vokal.
Zwar wird "ß" in der Standardsprache scharf gesprochen, aber dasselbe gilt auch für manche "ss" (z.B. in Fassade, Karussell, Kassette, passieren). Das wurde spätestens in der Rechtschreibreform, wo bekanntlich einige "ß" und "ss" ausgetauscht wurden, ohne dass sich die Aussprache dadurch geändert hätte, offensichtlich. Konsequenterweise taucht dort der Buchstabe "ß" bei der grundlegenden Laut-Zeichen-Zuordnung auch gar nicht erst auf.Was die Lautbeschreibung der deutschen Sprache angeht, so ist sie ein Witz.
Das würde ich nicht sagen. Eigentlich ist das Deutsche da relativ gut. Speziell wenn man sich es im Vergleich mit anderen Sprachen ansieht. Ein hervorragendes Negativ-Beispiel, das jeder kennt, ist zum Beispiel definitiv Englisch. Das berühmteste Beispiel dort ist sicher "ghoti" welches sich mit dem "gh" aus "laugh", dem "o" aus "women" und dem "ti" aus "nation" wie "fish" liest.
F98 schrieb:
Anderes Beispiel: Auch die Weiswurschtfresser können hochdeutsche Bücher lesen und hochdeutsche Briefe schreiben und, wenn sie denn wollen müssen, auch sprechen.
Was auch daran liegt, dass Bairisch ein hochdeutscher Dialekt ist. Was meinst du denn woher das Hoch in Hochdeutsch kommt? Nicht von "Norden" oder "oben auf der Landkarte", das kann ich dir verraten. Aber das Thema hatten wir schon mehrfach
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scrub schrieb:
F98 schrieb:
Und außerdem ist Russisch die wohl klobigste Sprache nach Chinesisch.
Was bedeutet denn "klobig"?
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