was denkt ihr über die Vorfälle in Mügeln?
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Also die *Meinungen!* hier über den Osten sind ja wirklich schockierend!
"Der ewige Ossi"
Sorry, aber mehr fällt einem dazu echt net ein...
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ajcPanther schrieb:
Also die *Meinungen!* hier über den Osten sind ja wirklich schockierend!
Welche Meinungen meinst du damit jetzt konkret? Das teilweise etwas naiv wirkende Bild Ostdeutschlands zu Zeiten der "Zone"? Die subjektiven Eindrücke mancher über den jetztigen Teils Deutschland den man umgangssprachlich den "Osten" nennt?
So weit ich mich erinnern kann, hat niemand hier alle "Ossis" als Faschisten oder deren Kollaborateure pauschalisiert. Man hat lediglich bemerkt, dass es im Osten ein im Vergleich zum Westen größeres Problem mit (gewalttätigen) Neonazis gibt, und dies mit Statistiken belegt. Das sind, so unangenehm es sein mag, Fakten.
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Ich kann kaum einen der "Eindrücke über den Osten" hier nachvollziehen...
Ich komme aus dem Norden Sachsen-Anhalts,... tut mir wirklich leid, ich muss die Rechten hier suchen...Ich habe eine Zeit lang in Niedersachsen und im Ruhrpott gelebt und habe kaum Unterschiede festgestellt. Mag daran liegen, das ich net "mal sehen" wollt'
wie die "Wessis" leben...Nene, ich unterstelle jetzt einfach mal ganz frech, das, wer "im Osten" sagt, unterschwellig nichts weiter als "ich bin besser" Ausdrücken will.
Wenn schon, dann auch mit Begründung, warum ist des so im Osten? Bzw. warum in Sachsen? (Nein, bitte nicht wieder auf die Gene schieben!)Markus, wo warst du? In Bayern?
Zu Scrub sag ich lieber nichts. Sein Posting (Arbeitgeber <-> Ossi) war ja
fast zitiert, aus dem Film...c ya, cPanther
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ajcPanther schrieb:
Markus, wo warst du? In Bayern?
Bin. Nicht warst. Ich bin. Jede Woche 2-3 Tage.
In Thüringen.
Aber ich habe doch gesagt, daß ich den Unterschied wertfrei sehe - nicht als besser oder schlechter. Nur ist ganz offensichtlich ein erheblicher Unterschied vorhanden, viel stärker als ich das vorher erwartet hätte. Es sind ja auch einige lobenswerten deutschen Tugenden zu sehen, z.B. die Betonung und Wertschätzung der Techniker und Ingenieure. Im Westen bist Du ja nur als Bänker oder Anwalt eine gute Partie. Ein Ingenieur kommt da knapp nach Schlosser, und irgendwie müffelt er nach Öl oder sowas.
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ajcPanther schrieb:
Zu Scrub sag ich lieber nichts. Sein Posting (Arbeitgeber <-> Ossi) war ja fast zitiert, aus dem Film...
Ich kenne keinen Film mit solchem Inhalt. Das von mir genannte Beispiel hat sich genau so zugetragen und ich war auch selbst anwesend.
Meine erste Erfahrung mit Ossis nach der Grenzöffnung war allerdings wirklich negativ. Dagegen war was erzählte Beispiel völlig harmlos.
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Hallo
Ich bin auch Ossi. Was aber nicht bedeutet, dass ich mich in Lokalpatritismus versuche und erzähle, dass es hier keine Rechten gibt.
chrische
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scrub schrieb:
Meine erste Erfahrung mit Ossis nach der Grenzöffnung war allerdings wirklich negativ.
meine war ziemlich positiv, von nazis war damals noch weit und breit nichts zu sehen.
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Damals war die Situation auch ein wenig anders als heute.
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Hallo
Chris++ schrieb:
Damals war die Situation auch ein wenig anders als heute.
Meinst du mit anders besser?
chrische
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chrische5 schrieb:
Chris++ schrieb:
Damals war die Situation auch ein wenig anders als heute.
Meinst du mit anders besser?
mit sicherheit war es besser. die leute waren alle gut drauf und in einer art aufbruchstimmung. die ex-zone ist z.b. schuld daran, dass ich motorrad-freak geworden bin. wir sind damals auf friesierten s50 und ohne führerschein mit 80 km/h durch die dörfer gerast, die vopos waren irgendwie alle weg, wussten nicht mehr was los ist...
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Hallo
Es war besser für dich, aber auch für die Ossis? Häuser zerfallen, Wirtschaft am Boden, kein Geld,... Es gab natürlich Aufbruchstimmung, baer das ist halt immer nur was kurzfristiges.
chrische
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chrische5 schrieb:
Es war besser für dich, aber auch für die Ossis? Häuser zerfallen, Wirtschaft am Boden, kein Geld,... Es gab natürlich Aufbruchstimmung, baer das ist halt immer nur was kurzfristiges.
so wie ich's kennengelernt habe (ich muss damals etwa 15 gewesen sein), waren die leute tierisch gut drauf. alle freuten sich, dass die SED-knechtschaft endlich vorbei war.
ja, der dämpfer kam dann später, aber ich schätze mal, dass die euphorie mindestens ein jahr anhielt.
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chrische5 schrieb:
Hallo
Chris++ schrieb:
Damals war die Situation auch ein wenig anders als heute.
Meinst du mit anders besser?
chrische
Nein, nicht besser (aus meiner Sicht nicht besser als ein Gefängnis). Aber damals hate man noch keinen Gedanken an Rechtsextremismus verschwendet. So wie ich mich erinnere gab es auch kaum Ausländer in der DDR (wie denn auch, wir durften ja nicht mal selbst raus). Ich hab allerdings nicht sehr lange in der DDR gelebt um das wirklich beurteilen zu können.
Ich stelle mir aber immer wieder eine Frage: Was ist passiert das es jetzt im Osten so viele Nazis gibt? Ich denke mal das da viele Faktoren eine Rolle spielen.
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Chris++ schrieb:
So wie ich mich erinnere gab es auch kaum Ausländer in der DDR (wie denn auch, wir durften ja nicht mal selbst raus). Ich hab allerdings nicht sehr lange in der DDR gelebt um das wirklich beurteilen zu können.
Neben mir kippte grade einer vor Lachen fast vom Stuhl: Logisch gab es Auslänger in der DDR. (z.B. wohl viele Vietnamesen.)
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estartu schrieb:
Chris++ schrieb:
So wie ich mich erinnere gab es auch kaum Ausländer in der DDR (wie denn auch, wir durften ja nicht mal selbst raus). Ich hab allerdings nicht sehr lange in der DDR gelebt um das wirklich beurteilen zu können.
Neben mir kippte grade einer vor Lachen fast vom Stuhl: Logisch gab es Auslänger in der DDR. (z.B. wohl viele Vietnamesen.)
Was weis ich ... ich war damals 6 Jahre alt
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Chris++ schrieb:
Ich stelle mir aber immer wieder eine Frage: Was ist passiert das es jetzt im Osten so viele Nazis gibt? Ich denke mal das da viele Faktoren eine Rolle spielen.
http://www.bpb.de/files/HRDB0X.pdf
http://www.apabiz.de/bildung/materialien/Rechtsextremistische Skinheads in der DDR.pdf
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Chris++ schrieb:
Aber damals hate man noch keinen Gedanken an Rechtsextremismus verschwendet.
Das war ja grade der grosse Fehler. Ich habe mal ~1985 in Ost-Berlin ein Fussballspiel gesehen.
Da gab es im Stadion haufenweise Rechtsradikale (im Sinne von : Glatze**+**Hitlergruss == rechtsradikal).
Das Problem mit Rechtsradikalen gab es somit schon zu DDR-Zeiten.
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Hallo
Die Fans des BFC Dynamo aus Berlin waren ganz sicher der rechtsextremen Ecke zzuordnen. Wie dass allerdings dazu passt, dass Herr Mielke diesen Club als sein Lieblingsverein ausgab, weiß ich allerdings nicht.
chrische
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estartu schrieb:
Chris++ schrieb:
So wie ich mich erinnere gab es auch kaum Ausländer in der DDR (wie denn auch, wir durften ja nicht mal selbst raus). Ich hab allerdings nicht sehr lange in der DDR gelebt um das wirklich beurteilen zu können.
Neben mir kippte grade einer vor Lachen fast vom Stuhl: Logisch gab es Auslänger in der DDR. (z.B. wohl viele Vietnamesen.)
http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsextremismus#Dritte_Phase_.E2.80.93_Deutsche_Einheit
wikipedia schrieb:
Die dritte Phase begann mit der Wende von 1989. Nun fanden sowohl Neonazigruppen als auch rechtsextreme Parteien in den neuen Bundesländern neue Betätigungsfelder und Zulauf. Das Potential dafür wurde zu DDR-Zeiten staatlich verheimlicht und unterdrückt. Doch Jugendgruppen hatten dort schon seit etwa 1960 Hakenkreuz-Schmierereien verübt, Propagandamaterial und sogar Waffen gesammelt. Einige von der Bundesregierung freigekaufte „politische Häftlinge“ entpuppten sich später als Neonazis, z. B. Uwe Behrend, Frank Hübner, Gundolf Köhler oder Arnulf Winfried Priem.[9] Ausländische Vertragsarbeiter, besonders Vietnamesen, Juden und Polen, stießen auch in der DDR häufig auf fremdenfeindliche Diffamierung und Gewalt, welche durch staatlich geförderte Segregation und Gettoisierung sowie eine gegenüber dem Westen schwächere staatlich geförderte sozialer Integration von Ausländern noch gefördert wurde. [10] Wolfgang Thierse sprach in diesem Zusammenhang von einer „ostdeutschen, eigenen Form der Apartheid“. [11] Die offene oder verdeckte Intoleranz des autoritären, sozialistischen Staates hatte bei seinen Bürgern zusätzlich intolerante Denk- und Verhaltensweisen gefördert. [12] Die latenten fremdenfeindlichen Spannungen traten dann mit dem Zusammenbruch des totalitären SED-Regimes und der damit verbundenen Zwangsdisziplinierung offen zutage. Die mit der Anpassungskrise im Osten verbundenen „Strapazen“ minderten hier zusätzlich die Bereitschaft zur Eingliederung von Fremden.
Aber die subjektive Einschätzung über die Anzahl der Ausländer ist ja ohnehin dort wesentlich höher, wo es wenige Ausländer gibt. Dazu wurden ja zahlreiche Studien gemacht.
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rüdiger schrieb:
Aber die subjektive Einschätzung über die Anzahl der Ausländer ist ja ohnehin dort wesentlich höher, wo es wenige Ausländer gibt. Dazu wurden ja zahlreiche Studien gemacht.
Gilt das auch für Neonazis? Und viel wichtiger: Gilt der Umkehrschluss?
*scnr*