was denkt ihr über die Vorfälle in Mügeln?



  • Hallo

    Ich bin auch Ossi. Was aber nicht bedeutet, dass ich mich in Lokalpatritismus versuche und erzähle, dass es hier keine Rechten gibt.

    chrische



  • scrub schrieb:

    Meine erste Erfahrung mit Ossis nach der Grenzöffnung war allerdings wirklich negativ.

    meine war ziemlich positiv, von nazis war damals noch weit und breit nichts zu sehen.



  • Damals war die Situation auch ein wenig anders als heute.



  • Hallo

    Chris++ schrieb:

    Damals war die Situation auch ein wenig anders als heute.

    Meinst du mit anders besser?

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Chris++ schrieb:

    Damals war die Situation auch ein wenig anders als heute.

    Meinst du mit anders besser?

    mit sicherheit war es besser. die leute waren alle gut drauf und in einer art aufbruchstimmung. die ex-zone ist z.b. schuld daran, dass ich motorrad-freak geworden bin. wir sind damals auf friesierten s50 und ohne führerschein mit 80 km/h durch die dörfer gerast, die vopos waren irgendwie alle weg, wussten nicht mehr was los ist... 👍



  • Hallo

    Es war besser für dich, aber auch für die Ossis? Häuser zerfallen, Wirtschaft am Boden, kein Geld,... Es gab natürlich Aufbruchstimmung, baer das ist halt immer nur was kurzfristiges.

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Es war besser für dich, aber auch für die Ossis? Häuser zerfallen, Wirtschaft am Boden, kein Geld,... Es gab natürlich Aufbruchstimmung, baer das ist halt immer nur was kurzfristiges.

    so wie ich's kennengelernt habe (ich muss damals etwa 15 gewesen sein), waren die leute tierisch gut drauf. alle freuten sich, dass die SED-knechtschaft endlich vorbei war.
    ja, der dämpfer kam dann später, aber ich schätze mal, dass die euphorie mindestens ein jahr anhielt.



  • chrische5 schrieb:

    Hallo

    Chris++ schrieb:

    Damals war die Situation auch ein wenig anders als heute.

    Meinst du mit anders besser?

    chrische

    Nein, nicht besser (aus meiner Sicht nicht besser als ein Gefängnis). Aber damals hate man noch keinen Gedanken an Rechtsextremismus verschwendet. So wie ich mich erinnere gab es auch kaum Ausländer in der DDR (wie denn auch, wir durften ja nicht mal selbst raus). Ich hab allerdings nicht sehr lange in der DDR gelebt um das wirklich beurteilen zu können.

    Ich stelle mir aber immer wieder eine Frage: Was ist passiert das es jetzt im Osten so viele Nazis gibt? Ich denke mal das da viele Faktoren eine Rolle spielen.



  • Chris++ schrieb:

    So wie ich mich erinnere gab es auch kaum Ausländer in der DDR (wie denn auch, wir durften ja nicht mal selbst raus). Ich hab allerdings nicht sehr lange in der DDR gelebt um das wirklich beurteilen zu können.

    Neben mir kippte grade einer vor Lachen fast vom Stuhl: Logisch gab es Auslänger in der DDR. (z.B. wohl viele Vietnamesen.)



  • estartu schrieb:

    Chris++ schrieb:

    So wie ich mich erinnere gab es auch kaum Ausländer in der DDR (wie denn auch, wir durften ja nicht mal selbst raus). Ich hab allerdings nicht sehr lange in der DDR gelebt um das wirklich beurteilen zu können.

    Neben mir kippte grade einer vor Lachen fast vom Stuhl: Logisch gab es Auslänger in der DDR. (z.B. wohl viele Vietnamesen.)

    Was weis ich ... ich war damals 6 Jahre alt 😃



  • Chris++ schrieb:

    Ich stelle mir aber immer wieder eine Frage: Was ist passiert das es jetzt im Osten so viele Nazis gibt? Ich denke mal das da viele Faktoren eine Rolle spielen.

    http://www.bpb.de/files/HRDB0X.pdf
    http://www.apabiz.de/bildung/materialien/Rechtsextremistische Skinheads in der DDR.pdf



  • Chris++ schrieb:

    Aber damals hate man noch keinen Gedanken an Rechtsextremismus verschwendet.

    Das war ja grade der grosse Fehler. Ich habe mal ~1985 in Ost-Berlin ein Fussballspiel gesehen.
    Da gab es im Stadion haufenweise Rechtsradikale (im Sinne von : Glatze**+**Hitlergruss == rechtsradikal).
    Das Problem mit Rechtsradikalen gab es somit schon zu DDR-Zeiten.



  • Hallo

    Die Fans des BFC Dynamo aus Berlin waren ganz sicher der rechtsextremen Ecke zzuordnen. Wie dass allerdings dazu passt, dass Herr Mielke diesen Club als sein Lieblingsverein ausgab, weiß ich allerdings nicht.

    chrische



  • estartu schrieb:

    Chris++ schrieb:

    So wie ich mich erinnere gab es auch kaum Ausländer in der DDR (wie denn auch, wir durften ja nicht mal selbst raus). Ich hab allerdings nicht sehr lange in der DDR gelebt um das wirklich beurteilen zu können.

    Neben mir kippte grade einer vor Lachen fast vom Stuhl: Logisch gab es Auslänger in der DDR. (z.B. wohl viele Vietnamesen.)

    http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsextremismus#Dritte_Phase_.E2.80.93_Deutsche_Einheit

    wikipedia schrieb:

    Die dritte Phase begann mit der Wende von 1989. Nun fanden sowohl Neonazigruppen als auch rechtsextreme Parteien in den neuen Bundesländern neue Betätigungsfelder und Zulauf. Das Potential dafür wurde zu DDR-Zeiten staatlich verheimlicht und unterdrückt. Doch Jugendgruppen hatten dort schon seit etwa 1960 Hakenkreuz-Schmierereien verübt, Propagandamaterial und sogar Waffen gesammelt. Einige von der Bundesregierung freigekaufte „politische Häftlinge“ entpuppten sich später als Neonazis, z. B. Uwe Behrend, Frank Hübner, Gundolf Köhler oder Arnulf Winfried Priem.[9] Ausländische Vertragsarbeiter, besonders Vietnamesen, Juden und Polen, stießen auch in der DDR häufig auf fremdenfeindliche Diffamierung und Gewalt, welche durch staatlich geförderte Segregation und Gettoisierung sowie eine gegenüber dem Westen schwächere staatlich geförderte sozialer Integration von Ausländern noch gefördert wurde. [10] Wolfgang Thierse sprach in diesem Zusammenhang von einer „ostdeutschen, eigenen Form der Apartheid“. [11] Die offene oder verdeckte Intoleranz des autoritären, sozialistischen Staates hatte bei seinen Bürgern zusätzlich intolerante Denk- und Verhaltensweisen gefördert. [12] Die latenten fremdenfeindlichen Spannungen traten dann mit dem Zusammenbruch des totalitären SED-Regimes und der damit verbundenen Zwangsdisziplinierung offen zutage. Die mit der Anpassungskrise im Osten verbundenen „Strapazen“ minderten hier zusätzlich die Bereitschaft zur Eingliederung von Fremden.

    Aber die subjektive Einschätzung über die Anzahl der Ausländer ist ja ohnehin dort wesentlich höher, wo es wenige Ausländer gibt. Dazu wurden ja zahlreiche Studien gemacht.



  • rüdiger schrieb:

    Aber die subjektive Einschätzung über die Anzahl der Ausländer ist ja ohnehin dort wesentlich höher, wo es wenige Ausländer gibt. Dazu wurden ja zahlreiche Studien gemacht.

    Gilt das auch für Neonazis? Und viel wichtiger: Gilt der Umkehrschluss? 😉

    *scnr*





  • chrische5 schrieb:

    Die Fans des BFC Dynamo aus Berlin waren ganz sicher der rechtsextremen Ecke zzuordnen.
    Wie dass allerdings dazu passt, dass Herr Mielke diesen Club als sein Lieblingsverein ausgab, weiß ich allerdings nicht.

    VT : Er wusste doch schon immer, dass die sowieso alle ein Visum haben.

    rüdiger schrieb:

    wikipedia schrieb:

    Ausländische Vertragsarbeiter, besonders Vietnamesen, Juden und Polen, stießen auch in der DDR häufig auf fremdenfeindliche Diffamierung und Gewalt, welche durch staatlich geförderte Segregation und Gettoisierung sowie eine gegenüber dem Westen schwächere staatlich geförderte sozialer Integration von Ausländern noch gefördert wurde.

    Die latenten fremdenfeindlichen Spannungen traten dann mit dem Zusammenbruch des totalitären SED-Regimes und der damit verbundenen Zwangsdisziplinierung offen zutage.

    Der Staat hat also Fremdenhass und Diffamierung indirekt gefördert und gleichzeitig eine Zwangsdisziplin ausüben müssen ? Irgendwie erklärt das nichts.

    /edit : Ja. Editiert. Einmal. 🙂



  • @Markus
    War nur ein kleiner Seitenhieb,... Jena != Osten 😃
    Aber so ist des wohl, in unterschiedlichen Teilen Deutschlands... 🙂

    @Estartu
    Bin auch vom Stuhl gefallen,...
    Hm,... muss ne Ausnahme gewesen sein, das bei uns alle Lehrlingswohnheime fast ausschließlich von (imho sehr sehr netten) Vietnamesen überfüllt waren... 😃

    @Scrub
    Sorry, hab ich wohl in den falschen Hals bekommen, aber hörte sich so an, als ob, "Kenne 10 *Ossis* ==> Kenner des Ostens"...

    @Chrische5
    Muss man sich mit abfinden, das es im Norden von SA schlicht kaum Braune gibt...
    (Auch wenns anscheinend schwer fällt)
    Bemühe doch einfach mal Google?

    @All
    Na,... geht doch! 😃 😃

    c ya, cPanther



  • Undertaker schrieb:

    warum? wegen gleichberechtigung? ich finde, man sollte ihnen jede möglichkeit nehmen, ihre schwachsinnigen parolen und idiotischen 'lösungsvorschläge' an die öffentlichkeit zu bringen. ich hab' z.b. noch nie von einer pro-kinderschändung demo von pädophilen gehört. würden die sich niemals wagen und genau so sollten sich die rechten fühlen: isoliert und verachtet.

    Viel besser ist aber:

    Die Idioten demonstrieren lassen, völlig öffentlich. Sehr einprägsam wäre für diese Leute sicherlich aber, wenn niemand auf der Straße stünde, keine Antifa Schild, keine Gaffer, keine Polizei, alle Fenster zu, Licht aus, kein Verkehr, Totenstille. Nur einsame Idioten, die niemand hören will.



  • Hallo

    F98 schrieb:

    Undertaker schrieb:

    warum? wegen gleichberechtigung? ich finde, man sollte ihnen jede möglichkeit nehmen, ihre schwachsinnigen parolen und idiotischen 'lösungsvorschläge' an die öffentlichkeit zu bringen. ich hab' z.b. noch nie von einer pro-kinderschändung demo von pädophilen gehört. würden die sich niemals wagen und genau so sollten sich die rechten fühlen: isoliert und verachtet.

    Viel besser ist aber:

    Die Idioten demonstrieren lassen, völlig öffentlich. Sehr einprägsam wäre für diese Leute sicherlich aber, wenn niemand auf der Straße stünde, keine Antifa Schild, keine Gaffer, keine Polizei, alle Fenster zu, Licht aus, kein Verkehr, Totenstille. Nur einsame Idioten, die niemand hören will.

    Das wäre nett, aber wir leben eben in einer Mediengesellschaft und deswegen ist so etwas völlig ausgeschlossen. Also dann doch lieber Gegendemonstraten usw.

    chrische


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