Sollte man Patentverwertungsfirmen verbieten?
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Man vergleicht bei Patenten immer 2 total unterschiedliche Sachen. Software und andere Gueter unterscheiden sich grundlegend. Ebenso unterscheidet sich der Markt.
1. Software kannst du kopieren beliebig oft und ohne Verluste.
2. Software ist schon geschuetzt durch Urheberrecht (Copyright)
3. Software kannst du nicht einfach so nachbauen, da das meiste eh CSS ist.
4. Der Softwaremarkt ist der schnelllebigste ueberhaupt. 5 Jahre sind schon Ewigkeiten.
5. Die Kosten fuer die Entwicklung der Software muss sich innerhalb von paar Monaten wieder durch den Verkauf reingebracht werden.Diese Punkte treffen auf andere Werke nicht zu. Eine Motorsaege kannst du nicht einfach so kopieren. Eine Motorsaege kannst du einfach auseinander bauen und nachbauen. Der Markt fuer Motorsaegen besteht seit 50 Jahren fast unveraendert. Auf Motorsaegen gibt es keinen anderen Schutz (wie Urheberrecht/Copyright).
Deswegen sind Softwarepatente einfach nur Sinnlos.
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Mr. N schrieb:
DEvent schrieb:
Mr. N schrieb:
Das Patent ist von 1991 und Patente laufen nach 20 Jahren aus. Man könnte diese Zeitdauer auch noch z.B. auf 10 Jahre reduzieren.
Frag mich eh wieso Softwarepatente so lange wirken sollen. 10 Jahre sind schon fast zu lang in der IT.
Dieses konkrete Patent hätte eh nie gewährt werden dürfen.
Dann sag doch mal wieso nicht?
Das einzige was mir einfällt wäre die Behauptung, dass es Windowmanager gibt die das schon davor konnten. Im Heiseforum wurde sogar behauptet dass dies nicht einmal sicher wäre. 91 wurde das Patent erteilt. Nach US Gesetz zählt aber angeblich das Datum der Erfindung und das ist etwa 5 Jahre früher und niemand kannte einen Windowmanager der das damals schon konnte. Kann natürlich sein, dass es aber einen gibt.
Jester schrieb:
Ah, Du bist also Experte für Motorsägen... wie genau wählt man die Übersetzung, wie schleift man die sägezähne am besten etc.
Um mehr verkaufen zu können als die Konkurrenz wird man eh in die Qualität investieren. Patente wären hier nur ein Machtinstrument um gerichtlich gegen die Konkurrenz vorzugehen.
Jester schrieb:
Ja, aber warum sollte ausgerechnet "ich" es tun, wenn ich doch vielleicht nur warten muß, bis es jemand anders tut und ich's dann klauen kann? Die meisten werden abwarten und die wenigen, die Geld in die Entwicklung investieren werden davon nichts haben.
Entweder weil du mehr als die Konkurrenz verkaufen willst oder weil es dich stört, dass dein Forstbetrieb zu unwirtschaftlich arbeitet. Wenn beides nicht zutrifft dann wird auch ein Patent dir kein Geld bringen und du wirst es nicht entwickeln.
Jester schrieb:
Ach komm, das ist ne dumme Frage. Aber Du kannst auch ne dumme Antwort dazu bekommen: Alle modernen Technologien. Sieht man ja, es gab Patente und sie wurden entwickelt.
Nur weil du kein Beispiel kennst ist es also eine dumme Frage? Deine Antwort ist jedenfalls falsch. Schon im aller ersten Beitrag wurde ein Beispiel genannt für eine Entwickelung die mit (durchgesetzten) Patent so nicht stattgefunden hätte.
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Ben04 schrieb:
Das einzige was mir einfällt wäre die Behauptung, dass es Windowmanager gibt die das schon davor konnten. Im Heiseforum wurde sogar behauptet dass dies nicht einmal sicher wäre. 91 wurde das Patent erteilt. Nach US Gesetz zählt aber angeblich das Datum der Erfindung und das ist etwa 5 Jahre früher und niemand kannte einen Windowmanager der das damals schon konnte. Kann natürlich sein, dass es aber einen gibt.
Nein, IMHO zaehlt es dort erst ab Datum der Einreichung.
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Jester schrieb:
Wenn eine Firma viel Geld ausgibt um eine tolle Technologie zu entwickeln, dann muss diese Investition auch geschützt werden. Richtig gemacht hemmt das nicht, es förtdert (wer entwickelt denn tolle neue sachen, wenn er sie auch klauen darf).
Als große Firma ist man doch dazu gezwungen Neuigkeiten raus zu bringen und neue Dinge zu erforschen. Da sehe ich nicht das Problem. Patente haben aber dagegen den Vorteil, dass eine Firma/Erfinder _gezwungen_ ist die Pläne rauszurücken. Das soll der innovative Faktor sein, da so nach der Schutzfrist jeder das Patent benutzen darf und damit weiterforschen. Vom Prinzip ist die Idee ja nicht schlecht. Aber 20 Jahre sind heutzutage eben ein viel viel viel zu großer Zeitraum.
Ben04 schrieb:
Als Sicht der 60ziger Jahre ist das Patent um das es da geht nämlich alles andere als trivial sondern höchst visionär und innovative. Du kannst doch gar nicht definieren was trivial ist da es von deinem Wissenstand abhängt.
Und Trivialpatente sind schädlich. So etwas wie virtuelle Desktops mag in den 60ern zwar innovativ gewesen sein. Aber es ist nur eine einfache Idee, da steckt kein Forschungsaufwand hinter.
Aber generell sollte man auf Theorien, Gene, Algorithmen keine Patente vergeben. Nur auf "Ingenieurs"-Leistungen. Wobei die Grenze wirklich schwer abzustecken ist.
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Ben04 schrieb:
Mr. N schrieb:
DEvent schrieb:
Mr. N schrieb:
Das Patent ist von 1991 und Patente laufen nach 20 Jahren aus. Man könnte diese Zeitdauer auch noch z.B. auf 10 Jahre reduzieren.
Frag mich eh wieso Softwarepatente so lange wirken sollen. 10 Jahre sind schon fast zu lang in der IT.
Dieses konkrete Patent hätte eh nie gewährt werden dürfen.
Dann sag doch mal wieso nicht?
Das einzige was mir einfällt wäre die Behauptung, dass es Windowmanager gibt die das schon davor konnten. Im Heiseforum wurde sogar behauptet dass dies nicht einmal sicher wäre. 91 wurde das Patent erteilt. Nach US Gesetz zählt aber angeblich das Datum der Erfindung und das ist etwa 5 Jahre früher und niemand kannte einen Windowmanager der das damals schon konnte. Kann natürlich sein, dass es aber einen gibt.
Es ist einfach ein Trivialpatent. Ob das nun nachweisbar ist oder nicht.
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Ben04 schrieb:
Nur weil du kein Beispiel kennst ist es also eine dumme Frage?
Nein, nicht deswegen. Sondern weil schlicht schon seit langer Zeit ein Patentrecht existiert. Es gibt schlicht keinen Vergleich dazu, dass es kein Patentrecht gibt. Die Frage ist daher genauso unsinnig wie folgende:
Gib mir mal ein Beispiel für eine Technologie, die wir schon besäßen wenn es keine Patente gäbe.Ach herrje, zum Rest... ist ja wirklich schwierig... ich sehe nicht wieso du da jetzt das Thema Qualtität ins Spiel bringst. Das hat damit nichts zu tun. Ich bleib mal am Beispiel der Motorsäge. Ich entwickle nicht nur eine Motorsäge (wie du schon festgestellt hast gibt's die idee ja schon lange), sondern ich entwerfe eine völlig neuartige Übersetzung vom Motor auf die Kette. Dadurch ist die Kraftübertragung größer und die Kette wird dennoch weniger strapaziert (nebenbei gesagt erhöht das auch die qualität). So. Diese neuartige Technik kann sich jeder anschaun, indem er eine (nur eine einzige) Säge von mir im Baumarkt kauft und aufschraubt und dann war's das mit meinem technologischen Vorsprung. Die Konkurrenz spart sich die Entwicklungskosten und kann das gesparte Geld in das (dazu weitgehend orthogonale) Thema Qualität stecken.
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DEvent schrieb:
Nein, IMHO zaehlt es dort erst ab Datum der Einreichung.
Kann gut sein. An dem Argument ändert es aber nichts : es war trotzdem vor 91.
rüdiger schrieb:
Und Trivialpatente sind schädlich. So etwas wie virtuelle Desktops mag in den 60ern zwar innovativ gewesen sein. Aber es ist nur eine einfache Idee, da steckt kein Forschungsaufwand hinter.
Aber generell sollte man auf Theorien, Gene, Algorithmen keine Patente vergeben. Nur auf "Ingenieurs"-Leistungen. Wobei die Grenze wirklich schwer abzustecken ist.
Da bin ich ganz deiner Meinung und da man hier keine Grenzen abstrecken kann sollte man es abschaffen.
rüdiger schrieb:
Patente haben aber dagegen den Vorteil, dass eine Firma/Erfinder _gezwungen_ ist die Pläne rauszurücken.
Dies ist ein guter Einwand und dies war auch der eigentliche Grund für die Einführung von Patenten. Hier muss man sich aber fragen ob es die gigantischen Ausgaben die von Patenten verursacht werden (Anwälte) nicht das schlimmere Übel sind.
Mr. N schrieb:
Es ist einfach ein Trivialpatent. Ob das nun nachweisbar ist oder nicht.
Dann kann man auch kein Gesetz dagegen machen da dies klar sein muss. (Naja zu mindest sollte)
Jester schrieb:
Nein, nicht deswegen. Sondern weil schlicht schon seit langer Zeit ein Patentrecht existiert. Es gibt schlicht keinen Vergleich dazu, dass es kein Patentrecht gibt. Die Frage ist daher genauso unsinnig wie folgende:
Gib mir mal ein Beispiel für eine Technologie, die wir schon besäßen wenn es keine Patente gäbe.Darauf würde ich eindeutig mit Ja antworten. Beispiel wurde schon geliefert. Ich verlange ja auch nicht Beweise vorzulegen sondern nur eine Einschätzung. Zu behaupten das Patentsystem wäre sinnvoll weil es dies schon lange gibt ist auch keine wirklich Begründung.
Jester schrieb:
Ach herrje, zum Rest... ist ja wirklich schwierig... ich sehe nicht wieso du da jetzt das Thema Qualtität ins Spiel bringst. Das hat damit nichts zu tun. Ich bleib mal am Beispiel der Motorsäge. Ich entwickle nicht nur eine Motorsäge (wie du schon festgestellt hast gibt's die idee ja schon lange), sondern ich entwerfe eine völlig neuartige Übersetzung vom Motor auf die Kette. Dadurch ist die Kraftübertragung größer und die Kette wird dennoch weniger strapaziert (nebenbei gesagt erhöht das auch die qualität). So. Diese neuartige Technik kann sich jeder anschaun, indem er eine (nur eine einzige) Säge von mir im Baumarkt kauft und aufschraubt und dann war's das mit meinem technologischen Vorsprung. Die Konkurrenz spart sich die Entwicklungskosten und kann das gesparte Geld in das (dazu weitgehend orthogonale) Thema Qualität stecken.
Behauptest du jetzt, dass diese Entwickelung nicht stattgefunden hätte ohne Patente oder, dass es böse von der Konkurrenz ist abzuschauen?
Zwei Motorsägen für das gleiche Einsatzgebiet unterscheiden sich IMHO nur durch die Qualität. Ich finde deswegen, dass das Thema nicht orthogonal ist.
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Ben04 schrieb:
Mr. N schrieb:
Es ist einfach ein Trivialpatent. Ob das nun nachweisbar ist oder nicht.
Dann kann man auch kein Gesetz dagegen machen da dies klar sein muss. (Naja zu mindest sollte)
Trivialpatente sind eigentlich längst verboten. Wichtig wäre wirksamerer Schutz dagegen.
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Ben04 schrieb:
Darauf würde ich eindeutig mit Ja antworten. Beispiel wurde schon geliefert. Ich verlange ja auch nicht Beweise vorzulegen sondern nur eine Einschätzung. Zu behaupten das Patentsystem wäre sinnvoll weil es dies schon lange gibt ist auch keine wirklich Begründung.
Ne, Du wolltest ein Beispiel. Und nein, es gab hier noch kein Beispiel... schließlich gibt es Patente.
Zwei Motorsägen für das gleiche Einsatzgebiet unterscheiden sich IMHO nur durch die Qualität. Ich finde deswegen, dass das Thema nicht orthogonal ist.
Äh, es geht schon noch um Technologie, nicht um Motorsägen? Es geht darum, dass jemand, der eine überlegene Technologie davor geschützt werd en muß, dass andere diese Technologie einfach kopieren. Das hat nichts mit Qualität zu tun. Aber vielleicht liegt hier auch Dein generelles Verständnisproblem. Du schaust aus Sicht des Kunden drauf... darum geht's aber nicht. Es geht um den Hersteller bzw. denjenigen, der die Technologie entwickelt. Für den ist die Qualität erstmal unerheblich. Der will Geld verdienen.
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árn[y]ék schrieb:
Ich sehe das z.T. ähnlich wie Ben04. Die meisten Patente werden nur der Macht oder des Schotters halber abgeschlossen.
Gehts bei den meisten Firmen nicht immer um Schotter? Genau dafür ist das Patentrecht doch, dass du nicht die Kohle für die Forschung ausgibst und eine andere Firma den Schotter dran verdient.
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Jester schrieb:
Ben04 schrieb:
Darauf würde ich eindeutig mit Ja antworten. Beispiel wurde schon geliefert. Ich verlange ja auch nicht Beweise vorzulegen sondern nur eine Einschätzung. Zu behaupten das Patentsystem wäre sinnvoll weil es dies schon lange gibt ist auch keine wirklich Begründung.
Ne, Du wolltest ein Beispiel. Und nein, es gab hier noch kein Beispiel... schließlich gibt es Patente.
Sie wurden aber im Beispiel des ersten Beitrags bis jetzt nicht durchgesetzt. Daher würde sich die Entwickelung auch nicht unterscheiden wenn es keine gegeben hätte.
Jester schrieb:
Äh, es geht schon noch um Technologie, nicht um Motorsägen? Es geht darum, dass jemand, der eine überlegene Technologie davor geschützt werd en muß, dass andere diese Technologie einfach kopieren.
Wieso? Unmoralisch?
Jester schrieb:
Das hat nichts mit Qualität zu tun. Aber vielleicht liegt hier auch Dein generelles Verständnisproblem. Du schaust aus Sicht des Kunden drauf... darum geht's aber nicht. Es geht um den Hersteller bzw. denjenigen, der die Technologie entwickelt. Für den ist die Qualität erstmal unerheblich. Der will Geld verdienen.
Klar und deswegen wird er die auch verkaufen, egal ob es da jetzt Patente gibt oder nicht.
Und was du jetzt für einen Unterschied zwischen Technologie und Qualität bei Motorsägen oder einem anderen Produkt siehst versteh ich nicht.
Mr. N schrieb:
Trivialpatente sind eigentlich längst verboten. Wichtig wäre wirksamerer Schutz dagegen.
Wie soll etwas nicht definiertes verboten sein?
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Ben04 schrieb:
Sie wurden aber im Beispiel des ersten Beitrags bis jetzt nicht durchgesetzt. Daher würde sich die Entwickelung auch nicht unterscheiden wenn es keine gegeben hätte.
Ah, und Du durschaust alle Wirkungen, die das Patentrecht in der Vergangenheit auf alle möglichen Entwicklungen hatten, die schließlich dorthin geführt haben und kannst daher feststellen, dass es auch ohne funktioniert hätte? -- Glückwunsch. Leider kann ich Dir da nicht folgen und deswegen auch nicht glauben.
Jester schrieb:
Äh, es geht schon noch um Technologie, nicht um Motorsägen? Es geht darum, dass jemand, der eine überlegene Technologie davor geschützt werd en muß, dass andere diese Technologie einfach kopieren.
Wieso? Unmoralisch?
Mal ne Gegenfrage: Findest Du es richtig, wenn Technologie einfach kopiert wird, ohne dafür eine Gegenleistung an den Erfinder zu entrichten? Bitte mach Dir dabei auch mal Gedanken darüber, dass es einen Unterschied zwischen dem Produkt (zum Beispiel einer Motorsäge) und der Technologie, die dahinter steht.
Jester schrieb:
Und was du jetzt für einen Unterschied zwischen Technologie und Qualität bei Motorsägen oder einem anderen Produkt siehst versteh ich nicht.
Achso, Technologie und Qualität ist das gleiche? Muß ich mir merken, im Duden steht's auch falsch...
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Ben04 schrieb:
Mr. N schrieb:
Trivialpatente sind eigentlich längst verboten. Wichtig wäre wirksamerer Schutz dagegen.
Wie soll etwas nicht definiertes verboten sein?
Ist es halt.
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Jester schrieb:
Ben04 schrieb:
Sie wurden aber im Beispiel des ersten Beitrags bis jetzt nicht durchgesetzt. Daher würde sich die Entwickelung auch nicht unterscheiden wenn es keine gegeben hätte.
Ah, und Du durschaust alle Wirkungen, die das Patentrecht in der Vergangenheit auf alle möglichen Entwicklungen hatten, die schließlich dorthin geführt haben und kannst daher feststellen, dass es auch ohne funktioniert hätte? -- Glückwunsch. Leider kann ich Dir da nicht folgen und deswegen auch nicht glauben.
Da es so viele Entwickelungen in der Vergangenheit gabt müsste es doch ein leichtes sein irgend einen markanten Fall zu nennen wo Patente wirklich geholfen haben. Ich kenne aber keinen und du offensichtlich auch nicht.
Dagegen gibt es Fälle in denen Patentansprüche eingesetzt werden um abzukassieren wenn ein Produkt längere Zeit erfolgreich auf dem Markt war. Alleine die Existenz dieses Threads zeigt dies.
Auch ohne alles zu durchschauen scheint mir aber eine Tendenz ziemlich klar.
Jester schrieb:
Mal ne Gegenfrage: Findest Du es richtig, wenn Technologie einfach kopiert wird, ohne dafür eine Gegenleistung an den Erfinder zu entrichten?
Ich schließe mal aus deiner Frage, dass du es für unmoralisch hältst.
Ich halte es nicht für richtig, dass der Erfinder oder das Erfinderteam nichts kriegt allerdings kriegt der auch meistens mit Patenten nicht viel. Das meiste landet in Kassen von Anwälten und Großkonzernen. Letztere haben gewaltigen Einfluss auf die Politik und hätten das System schon längst gekippt wenn es anders wäre.
Das Erfinder hat doch gar nicht die Möglichkeit seine Ansprüche durch zu setzen. Sogar wenn es ihm gelänge hätte er seine Zeit besser in die Weiterentwickelung gesteckt als vor den Gerichten verbracht. Er muss also sein Patent verkaufen, und zwar zu vergleichsweise Drittweltbauernpreisen.
Und was ist wenn zwei Erfinder an der gleichen Technik arbeiten? Einer geht leer aus. Das ist auch nicht gerecht. (Und sag jetzt nicht, dass das Leben halt so ist! Das könnte man bei beiden sagen und es wäre gerecht.)
Betrachte es auch mal aus der Sicht der Konkurrenz: Ein Motorsägenwerk macht pleite. Die Arbeiter fragen : Warum? Sie haben doch gut gearbeitet. Das Problem ist ein Konkurrenzprodukt welches eine bessere Übersetzung hat und deswegen viel stärker ist. Die Übersetzung wäre allerdings leicht auch bei ihnen umzusetzen. Geht aber nicht da ein Rechtsanwalt an der Tür geklopft hat und horrende Beträge pro Motorsäge verlangt weil die andere Firma das Patent hält.
Wer hat bei diesem Scenario verloren? : Die Belegschaft (arbeitslos), die Kunden (Monopol), der Erfinder da der Anwalt das sicher nicht umsonst macht und sicherlich die Beute nicht halbe halbe teilt und die Technologie da es jetzt keinen mehr gibt der einen Grund sieht weiter zu entwickeln. Man hat doch das Monopol, was will man mehr?
Tut mir Leid allerdings bevorzuge ich hier das Scenario wo der Erfinder oder das Entwicklerteam leer ausgeht. Die haben dann wenigstens einen guten Namen und werden wieder beauftragt werden da man sie ja noch braucht (die Konkurrenz gibt es ja auch noch).
Jester schrieb:
Achso, Technologie und Qualität ist das gleiche? Muß ich mir merken, im Duden steht's auch falsch...
Wikipedia/Technologie schrieb:
Mit dem Begriff Technologie [...] werden alle Verfahren zur Produktion und Distribution von Waren und Dienstleistungen zusammengefasst, die einer Gesellschaft zur Verfügung stehen.
Wikipedia/Qualität schrieb:
[...] Nach dieser ist Qualität „die Gesamtheit von Merkmalen einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen.“ Einheiten sind dabei Produkte, Dienstleistungen, Konzepte, Entwürfe, Software, Arbeitsabläufe, Verfahren und Prozesse;
Du behauptest, dass das Verfahren zur Herstellung einer Ware (Technologie) sei orthogonal zur ihrere Eignung etwas zu tun. Ich kann also einen Hammer herstellen und ihn dir als Computer verkaufen? Er erfüllt zwar nicht wirklich seinen Zweck (also schlecht geeignet) allerdings da das Herstellungsverfahren ja unabhängig von seiner Eignung ist müsste das doch aber gehen?

Scherz bei Seite, dass es nicht das gleiche ist ist klar. Allerdings kann man durch eine technologische Entwickelung die Qualität eines Produktes steigern. Man kann die Motorsäge auch durch besser Materialien verbessern oder durch mehr Sorgfalt bei der Produktion. Wieso der Unterschied in diesem Kontext so wichtig für dich ist verstehe ich nicht. Man kann die unterschiedliche Materialien oder Sorgfalt doch unter den Tisch fallen lassen und dann ist das eine eine Konsequenz des anderen. Oder siehst du das anders?
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Wenn es zum Geldmachen missbraucht wird ist es schon schlecht. Aber was ist mit folgendem Szenario: Firma A hat enorme Entwicklungskosten, was sich auf den Endpreis merklich auswirkt. Firma B hat diese kosten nicht, kann ja einfach die Technologie von Firma A übernehmen, muss aber die Entwicklungskosten nicht zahlen. Deswegen kann die das günstiger verkaufen und Firma A macht pleite und musste auch noch draufzahlen. So solls funktionieren. Und wenn es so funktioniert ist das System nicht schlecht. Aber sowas kann wie bei allem auch irgendwie missbraucht werden.
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TheToast schrieb:
Wenn es zum Geldmachen missbraucht wird ist es schon schlecht.

Was ist der einzige Sinn von den allermeisten Firmen weltweit?
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Ben04 schrieb:
Tut mir Leid allerdings bevorzuge ich hier das Scenario wo der Erfinder oder das Entwicklerteam leer ausgeht. Die haben dann wenigstens einen guten Namen und werden wieder beauftragt werden da man sie ja noch braucht (die Konkurrenz gibt es ja auch noch).
Dir ist schon klar, dass es sich beim "Entwickler" ebenfalls um eine große Firma mit nicht unerheblicher Belegschaft handel kann? Wenn der daran zu grunde geht, dass andere die teuer entwickelten Sachen klauen und verkaufen, dann ist das in Ordnung? -- Man kann sich's halt auch einfach machen.

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Mr. N schrieb:
TheToast schrieb:
Wenn es zum Geldmachen missbraucht wird ist es schon schlecht.

Was ist der einzige Sinn von den allermeisten Firmen weltweit?
Geld. Was sonst? Wenn man eine Firma gründet dann doch um Gewinne zu machen. Aber dafür muss man ja nicht das Patentrecht missbrauchen.
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TheToast schrieb:
Geld. Was sonst? Wenn man eine Firma gründet dann doch um Gewinne zu machen. Aber dafür muss man ja nicht das Patentrecht missbrauchen.
In einem 100% vernünftig gestalteten Patentrecht könnte dieses soviel für Profit "missbraucht" werden wie es wollte, es gäbe trotzdem keine nennenswerten Probleme.
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Man kann es sich ja mal von einer anderen SEite aus ansehen.
Eine Minnifirma M hat etwas großartiges erfunden, Innovativ einzigartig - einfach ein muss für jedermann.
M ist aber nicht groß genug um sich ein ausreichenden Patentschutz aufzubauen. Unternehmen G erfährt irgendwann von der Idee und Kopiert das ganze. G ist natürlich groß Genug um sich ein Patent darauf anzumelden.
Was soll M jetzt noch machen ? Jemand in einen entfernten Land verklagen ? Das Kapital von M wurde für die Forschung verschlungen, es stehen keine Gelder für Internationale Rechtsstreitigkeiten zur Verfügung.
G wird sein Geld verdienen, für M interessiert sich niemand.
Ist doch aber ähnlich wie mit Abmahnung. Ein System das vor langer Zeit sehr gut war und einen wirklichen nutzen brachte. DIe Unternehmen waren vor dreisten Wettbewerbern geschützt. Da hat es den Hersteller von Motorsägen nicht gestört, das jemand einen Motorbetriebenen Zahnstocherschneider hatte.
Heute, so habe ich zumindest das Gefühl, wird explizit auf die Suche nach möglichen verstössen gegangen. Man schreibt als M eine Software die etwas besonderes kann. Irgendwie steckt da aber ein wenig ähnlichkeit einer Komponente von G im Produkt. z.B. ein verwendetes Bildformat , vllt. einfach nur ein Button. Und schon steht man in Gefahr, das M von G verklagt wird.
Es ist einfach zu viel des guten. Die großen Firmen können sich den ganzen kram leisten, aber Entwicklungen werden auch von kleinen Unternehmen getätigt die ein hohes Risiko eingehen. Und sei es einfach nur weil ein großes Unternehmen meint einen Rechtsstreit anfangen zu müssen.
Mit ein bisschen Glück wartet G mit der Klage bis M groß genug ist (vllt. 10 Jahre) damit es sich auch lohnt bei M etwas abzugreifen. Oder hat man sich einfach aufgrund einer aktuellen Gesetzeslage überlegt, wo man Geld verdienen könnte ? Ich denke nicht, das alte Patente als Geldquelle der Zukunft angelegt wurden.
Als kleines Unternehmen wird die Entwicklung dadruch gehemmt, das man jederzeit eine Klage befürchten muss und man nicht mal den ersten Schritt eines Prozesses überlebt.
Entwicklung und Forschung also nur für die großen ....