Sollte man Patentverwertungsfirmen verbieten?



  • Ben04 schrieb:

    Nur weil du kein Beispiel kennst ist es also eine dumme Frage?

    Nein, nicht deswegen. Sondern weil schlicht schon seit langer Zeit ein Patentrecht existiert. Es gibt schlicht keinen Vergleich dazu, dass es kein Patentrecht gibt. Die Frage ist daher genauso unsinnig wie folgende:
    Gib mir mal ein Beispiel für eine Technologie, die wir schon besäßen wenn es keine Patente gäbe.

    Ach herrje, zum Rest... ist ja wirklich schwierig... ich sehe nicht wieso du da jetzt das Thema Qualtität ins Spiel bringst. Das hat damit nichts zu tun. Ich bleib mal am Beispiel der Motorsäge. Ich entwickle nicht nur eine Motorsäge (wie du schon festgestellt hast gibt's die idee ja schon lange), sondern ich entwerfe eine völlig neuartige Übersetzung vom Motor auf die Kette. Dadurch ist die Kraftübertragung größer und die Kette wird dennoch weniger strapaziert (nebenbei gesagt erhöht das auch die qualität). So. Diese neuartige Technik kann sich jeder anschaun, indem er eine (nur eine einzige) Säge von mir im Baumarkt kauft und aufschraubt und dann war's das mit meinem technologischen Vorsprung. Die Konkurrenz spart sich die Entwicklungskosten und kann das gesparte Geld in das (dazu weitgehend orthogonale) Thema Qualität stecken.



  • DEvent schrieb:

    Nein, IMHO zaehlt es dort erst ab Datum der Einreichung.

    Kann gut sein. An dem Argument ändert es aber nichts : es war trotzdem vor 91.

    rüdiger schrieb:

    Und Trivialpatente sind schädlich. So etwas wie virtuelle Desktops mag in den 60ern zwar innovativ gewesen sein. Aber es ist nur eine einfache Idee, da steckt kein Forschungsaufwand hinter.

    Aber generell sollte man auf Theorien, Gene, Algorithmen keine Patente vergeben. Nur auf "Ingenieurs"-Leistungen. Wobei die Grenze wirklich schwer abzustecken ist.

    Da bin ich ganz deiner Meinung und da man hier keine Grenzen abstrecken kann sollte man es abschaffen.

    rüdiger schrieb:

    Patente haben aber dagegen den Vorteil, dass eine Firma/Erfinder _gezwungen_ ist die Pläne rauszurücken.

    Dies ist ein guter Einwand und dies war auch der eigentliche Grund für die Einführung von Patenten. Hier muss man sich aber fragen ob es die gigantischen Ausgaben die von Patenten verursacht werden (Anwälte) nicht das schlimmere Übel sind.

    Mr. N schrieb:

    Es ist einfach ein Trivialpatent. Ob das nun nachweisbar ist oder nicht.

    Dann kann man auch kein Gesetz dagegen machen da dies klar sein muss. (Naja zu mindest sollte)

    Jester schrieb:

    Nein, nicht deswegen. Sondern weil schlicht schon seit langer Zeit ein Patentrecht existiert. Es gibt schlicht keinen Vergleich dazu, dass es kein Patentrecht gibt. Die Frage ist daher genauso unsinnig wie folgende:
    Gib mir mal ein Beispiel für eine Technologie, die wir schon besäßen wenn es keine Patente gäbe.

    Darauf würde ich eindeutig mit Ja antworten. Beispiel wurde schon geliefert. Ich verlange ja auch nicht Beweise vorzulegen sondern nur eine Einschätzung. Zu behaupten das Patentsystem wäre sinnvoll weil es dies schon lange gibt ist auch keine wirklich Begründung.

    Jester schrieb:

    Ach herrje, zum Rest... ist ja wirklich schwierig... ich sehe nicht wieso du da jetzt das Thema Qualtität ins Spiel bringst. Das hat damit nichts zu tun. Ich bleib mal am Beispiel der Motorsäge. Ich entwickle nicht nur eine Motorsäge (wie du schon festgestellt hast gibt's die idee ja schon lange), sondern ich entwerfe eine völlig neuartige Übersetzung vom Motor auf die Kette. Dadurch ist die Kraftübertragung größer und die Kette wird dennoch weniger strapaziert (nebenbei gesagt erhöht das auch die qualität). So. Diese neuartige Technik kann sich jeder anschaun, indem er eine (nur eine einzige) Säge von mir im Baumarkt kauft und aufschraubt und dann war's das mit meinem technologischen Vorsprung. Die Konkurrenz spart sich die Entwicklungskosten und kann das gesparte Geld in das (dazu weitgehend orthogonale) Thema Qualität stecken.

    Behauptest du jetzt, dass diese Entwickelung nicht stattgefunden hätte ohne Patente oder, dass es böse von der Konkurrenz ist abzuschauen?

    Zwei Motorsägen für das gleiche Einsatzgebiet unterscheiden sich IMHO nur durch die Qualität. Ich finde deswegen, dass das Thema nicht orthogonal ist.



  • Ben04 schrieb:

    Mr. N schrieb:

    Es ist einfach ein Trivialpatent. Ob das nun nachweisbar ist oder nicht.

    Dann kann man auch kein Gesetz dagegen machen da dies klar sein muss. (Naja zu mindest sollte)

    Trivialpatente sind eigentlich längst verboten. Wichtig wäre wirksamerer Schutz dagegen.



  • Ben04 schrieb:

    Darauf würde ich eindeutig mit Ja antworten. Beispiel wurde schon geliefert. Ich verlange ja auch nicht Beweise vorzulegen sondern nur eine Einschätzung. Zu behaupten das Patentsystem wäre sinnvoll weil es dies schon lange gibt ist auch keine wirklich Begründung.

    Ne, Du wolltest ein Beispiel. Und nein, es gab hier noch kein Beispiel... schließlich gibt es Patente.

    Zwei Motorsägen für das gleiche Einsatzgebiet unterscheiden sich IMHO nur durch die Qualität. Ich finde deswegen, dass das Thema nicht orthogonal ist.

    Äh, es geht schon noch um Technologie, nicht um Motorsägen? Es geht darum, dass jemand, der eine überlegene Technologie davor geschützt werd en muß, dass andere diese Technologie einfach kopieren. Das hat nichts mit Qualität zu tun. Aber vielleicht liegt hier auch Dein generelles Verständnisproblem. Du schaust aus Sicht des Kunden drauf... darum geht's aber nicht. Es geht um den Hersteller bzw. denjenigen, der die Technologie entwickelt. Für den ist die Qualität erstmal unerheblich. Der will Geld verdienen.



  • árn[y]ék schrieb:

    Ich sehe das z.T. ähnlich wie Ben04. Die meisten Patente werden nur der Macht oder des Schotters halber abgeschlossen.

    Gehts bei den meisten Firmen nicht immer um Schotter? Genau dafür ist das Patentrecht doch, dass du nicht die Kohle für die Forschung ausgibst und eine andere Firma den Schotter dran verdient.



  • Jester schrieb:

    Ben04 schrieb:

    Darauf würde ich eindeutig mit Ja antworten. Beispiel wurde schon geliefert. Ich verlange ja auch nicht Beweise vorzulegen sondern nur eine Einschätzung. Zu behaupten das Patentsystem wäre sinnvoll weil es dies schon lange gibt ist auch keine wirklich Begründung.

    Ne, Du wolltest ein Beispiel. Und nein, es gab hier noch kein Beispiel... schließlich gibt es Patente.

    Sie wurden aber im Beispiel des ersten Beitrags bis jetzt nicht durchgesetzt. Daher würde sich die Entwickelung auch nicht unterscheiden wenn es keine gegeben hätte.

    Jester schrieb:

    Äh, es geht schon noch um Technologie, nicht um Motorsägen? Es geht darum, dass jemand, der eine überlegene Technologie davor geschützt werd en muß, dass andere diese Technologie einfach kopieren.

    Wieso? Unmoralisch?

    Jester schrieb:

    Das hat nichts mit Qualität zu tun. Aber vielleicht liegt hier auch Dein generelles Verständnisproblem. Du schaust aus Sicht des Kunden drauf... darum geht's aber nicht. Es geht um den Hersteller bzw. denjenigen, der die Technologie entwickelt. Für den ist die Qualität erstmal unerheblich. Der will Geld verdienen.

    Klar und deswegen wird er die auch verkaufen, egal ob es da jetzt Patente gibt oder nicht.

    Und was du jetzt für einen Unterschied zwischen Technologie und Qualität bei Motorsägen oder einem anderen Produkt siehst versteh ich nicht.

    Mr. N schrieb:

    Trivialpatente sind eigentlich längst verboten. Wichtig wäre wirksamerer Schutz dagegen.

    Wie soll etwas nicht definiertes verboten sein?



  • Ben04 schrieb:

    Sie wurden aber im Beispiel des ersten Beitrags bis jetzt nicht durchgesetzt. Daher würde sich die Entwickelung auch nicht unterscheiden wenn es keine gegeben hätte.

    Ah, und Du durschaust alle Wirkungen, die das Patentrecht in der Vergangenheit auf alle möglichen Entwicklungen hatten, die schließlich dorthin geführt haben und kannst daher feststellen, dass es auch ohne funktioniert hätte? -- Glückwunsch. Leider kann ich Dir da nicht folgen und deswegen auch nicht glauben.

    Jester schrieb:

    Äh, es geht schon noch um Technologie, nicht um Motorsägen? Es geht darum, dass jemand, der eine überlegene Technologie davor geschützt werd en muß, dass andere diese Technologie einfach kopieren.

    Wieso? Unmoralisch?

    Mal ne Gegenfrage: Findest Du es richtig, wenn Technologie einfach kopiert wird, ohne dafür eine Gegenleistung an den Erfinder zu entrichten? Bitte mach Dir dabei auch mal Gedanken darüber, dass es einen Unterschied zwischen dem Produkt (zum Beispiel einer Motorsäge) und der Technologie, die dahinter steht.

    Jester schrieb:

    Und was du jetzt für einen Unterschied zwischen Technologie und Qualität bei Motorsägen oder einem anderen Produkt siehst versteh ich nicht.

    Achso, Technologie und Qualität ist das gleiche? Muß ich mir merken, im Duden steht's auch falsch...



  • Ben04 schrieb:

    Mr. N schrieb:

    Trivialpatente sind eigentlich längst verboten. Wichtig wäre wirksamerer Schutz dagegen.

    Wie soll etwas nicht definiertes verboten sein?

    Ist es halt.



  • Jester schrieb:

    Ben04 schrieb:

    Sie wurden aber im Beispiel des ersten Beitrags bis jetzt nicht durchgesetzt. Daher würde sich die Entwickelung auch nicht unterscheiden wenn es keine gegeben hätte.

    Ah, und Du durschaust alle Wirkungen, die das Patentrecht in der Vergangenheit auf alle möglichen Entwicklungen hatten, die schließlich dorthin geführt haben und kannst daher feststellen, dass es auch ohne funktioniert hätte? -- Glückwunsch. Leider kann ich Dir da nicht folgen und deswegen auch nicht glauben.

    Da es so viele Entwickelungen in der Vergangenheit gabt müsste es doch ein leichtes sein irgend einen markanten Fall zu nennen wo Patente wirklich geholfen haben. Ich kenne aber keinen und du offensichtlich auch nicht.

    Dagegen gibt es Fälle in denen Patentansprüche eingesetzt werden um abzukassieren wenn ein Produkt längere Zeit erfolgreich auf dem Markt war. Alleine die Existenz dieses Threads zeigt dies.

    Auch ohne alles zu durchschauen scheint mir aber eine Tendenz ziemlich klar.

    Jester schrieb:

    Mal ne Gegenfrage: Findest Du es richtig, wenn Technologie einfach kopiert wird, ohne dafür eine Gegenleistung an den Erfinder zu entrichten?

    Ich schließe mal aus deiner Frage, dass du es für unmoralisch hältst.

    Ich halte es nicht für richtig, dass der Erfinder oder das Erfinderteam nichts kriegt allerdings kriegt der auch meistens mit Patenten nicht viel. Das meiste landet in Kassen von Anwälten und Großkonzernen. Letztere haben gewaltigen Einfluss auf die Politik und hätten das System schon längst gekippt wenn es anders wäre.

    Das Erfinder hat doch gar nicht die Möglichkeit seine Ansprüche durch zu setzen. Sogar wenn es ihm gelänge hätte er seine Zeit besser in die Weiterentwickelung gesteckt als vor den Gerichten verbracht. Er muss also sein Patent verkaufen, und zwar zu vergleichsweise Drittweltbauernpreisen.

    Und was ist wenn zwei Erfinder an der gleichen Technik arbeiten? Einer geht leer aus. Das ist auch nicht gerecht. (Und sag jetzt nicht, dass das Leben halt so ist! Das könnte man bei beiden sagen und es wäre gerecht.)

    Betrachte es auch mal aus der Sicht der Konkurrenz: Ein Motorsägenwerk macht pleite. Die Arbeiter fragen : Warum? Sie haben doch gut gearbeitet. Das Problem ist ein Konkurrenzprodukt welches eine bessere Übersetzung hat und deswegen viel stärker ist. Die Übersetzung wäre allerdings leicht auch bei ihnen umzusetzen. Geht aber nicht da ein Rechtsanwalt an der Tür geklopft hat und horrende Beträge pro Motorsäge verlangt weil die andere Firma das Patent hält.

    Wer hat bei diesem Scenario verloren? : Die Belegschaft (arbeitslos), die Kunden (Monopol), der Erfinder da der Anwalt das sicher nicht umsonst macht und sicherlich die Beute nicht halbe halbe teilt und die Technologie da es jetzt keinen mehr gibt der einen Grund sieht weiter zu entwickeln. Man hat doch das Monopol, was will man mehr?

    Tut mir Leid allerdings bevorzuge ich hier das Scenario wo der Erfinder oder das Entwicklerteam leer ausgeht. Die haben dann wenigstens einen guten Namen und werden wieder beauftragt werden da man sie ja noch braucht (die Konkurrenz gibt es ja auch noch).

    Jester schrieb:

    Achso, Technologie und Qualität ist das gleiche? Muß ich mir merken, im Duden steht's auch falsch...

    Wikipedia/Technologie schrieb:

    Mit dem Begriff Technologie [...] werden alle Verfahren zur Produktion und Distribution von Waren und Dienstleistungen zusammengefasst, die einer Gesellschaft zur Verfügung stehen.

    Wikipedia/Qualität schrieb:

    [...] Nach dieser ist Qualität „die Gesamtheit von Merkmalen einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen.“ Einheiten sind dabei Produkte, Dienstleistungen, Konzepte, Entwürfe, Software, Arbeitsabläufe, Verfahren und Prozesse;

    Du behauptest, dass das Verfahren zur Herstellung einer Ware (Technologie) sei orthogonal zur ihrere Eignung etwas zu tun. Ich kann also einen Hammer herstellen und ihn dir als Computer verkaufen? Er erfüllt zwar nicht wirklich seinen Zweck (also schlecht geeignet) allerdings da das Herstellungsverfahren ja unabhängig von seiner Eignung ist müsste das doch aber gehen? 🤡

    Scherz bei Seite, dass es nicht das gleiche ist ist klar. Allerdings kann man durch eine technologische Entwickelung die Qualität eines Produktes steigern. Man kann die Motorsäge auch durch besser Materialien verbessern oder durch mehr Sorgfalt bei der Produktion. Wieso der Unterschied in diesem Kontext so wichtig für dich ist verstehe ich nicht. Man kann die unterschiedliche Materialien oder Sorgfalt doch unter den Tisch fallen lassen und dann ist das eine eine Konsequenz des anderen. Oder siehst du das anders?



  • Wenn es zum Geldmachen missbraucht wird ist es schon schlecht. Aber was ist mit folgendem Szenario: Firma A hat enorme Entwicklungskosten, was sich auf den Endpreis merklich auswirkt. Firma B hat diese kosten nicht, kann ja einfach die Technologie von Firma A übernehmen, muss aber die Entwicklungskosten nicht zahlen. Deswegen kann die das günstiger verkaufen und Firma A macht pleite und musste auch noch draufzahlen. So solls funktionieren. Und wenn es so funktioniert ist das System nicht schlecht. Aber sowas kann wie bei allem auch irgendwie missbraucht werden.



  • TheToast schrieb:

    Wenn es zum Geldmachen missbraucht wird ist es schon schlecht.

    👎

    Was ist der einzige Sinn von den allermeisten Firmen weltweit?



  • Ben04 schrieb:

    Tut mir Leid allerdings bevorzuge ich hier das Scenario wo der Erfinder oder das Entwicklerteam leer ausgeht. Die haben dann wenigstens einen guten Namen und werden wieder beauftragt werden da man sie ja noch braucht (die Konkurrenz gibt es ja auch noch).

    Dir ist schon klar, dass es sich beim "Entwickler" ebenfalls um eine große Firma mit nicht unerheblicher Belegschaft handel kann? Wenn der daran zu grunde geht, dass andere die teuer entwickelten Sachen klauen und verkaufen, dann ist das in Ordnung? -- Man kann sich's halt auch einfach machen. 🙂



  • Mr. N schrieb:

    TheToast schrieb:

    Wenn es zum Geldmachen missbraucht wird ist es schon schlecht.

    👎

    Was ist der einzige Sinn von den allermeisten Firmen weltweit?

    Geld. Was sonst? Wenn man eine Firma gründet dann doch um Gewinne zu machen. Aber dafür muss man ja nicht das Patentrecht missbrauchen.



  • TheToast schrieb:

    Geld. Was sonst? Wenn man eine Firma gründet dann doch um Gewinne zu machen. Aber dafür muss man ja nicht das Patentrecht missbrauchen.

    In einem 100% vernünftig gestalteten Patentrecht könnte dieses soviel für Profit "missbraucht" werden wie es wollte, es gäbe trotzdem keine nennenswerten Probleme.



  • Man kann es sich ja mal von einer anderen SEite aus ansehen.

    Eine Minnifirma M hat etwas großartiges erfunden, Innovativ einzigartig - einfach ein muss für jedermann.

    M ist aber nicht groß genug um sich ein ausreichenden Patentschutz aufzubauen. Unternehmen G erfährt irgendwann von der Idee und Kopiert das ganze. G ist natürlich groß Genug um sich ein Patent darauf anzumelden.

    Was soll M jetzt noch machen ? Jemand in einen entfernten Land verklagen ? Das Kapital von M wurde für die Forschung verschlungen, es stehen keine Gelder für Internationale Rechtsstreitigkeiten zur Verfügung.

    G wird sein Geld verdienen, für M interessiert sich niemand.

    Ist doch aber ähnlich wie mit Abmahnung. Ein System das vor langer Zeit sehr gut war und einen wirklichen nutzen brachte. DIe Unternehmen waren vor dreisten Wettbewerbern geschützt. Da hat es den Hersteller von Motorsägen nicht gestört, das jemand einen Motorbetriebenen Zahnstocherschneider hatte.

    Heute, so habe ich zumindest das Gefühl, wird explizit auf die Suche nach möglichen verstössen gegangen. Man schreibt als M eine Software die etwas besonderes kann. Irgendwie steckt da aber ein wenig ähnlichkeit einer Komponente von G im Produkt. z.B. ein verwendetes Bildformat , vllt. einfach nur ein Button. Und schon steht man in Gefahr, das M von G verklagt wird.

    Es ist einfach zu viel des guten. Die großen Firmen können sich den ganzen kram leisten, aber Entwicklungen werden auch von kleinen Unternehmen getätigt die ein hohes Risiko eingehen. Und sei es einfach nur weil ein großes Unternehmen meint einen Rechtsstreit anfangen zu müssen.

    Mit ein bisschen Glück wartet G mit der Klage bis M groß genug ist (vllt. 10 Jahre) damit es sich auch lohnt bei M etwas abzugreifen. Oder hat man sich einfach aufgrund einer aktuellen Gesetzeslage überlegt, wo man Geld verdienen könnte ? Ich denke nicht, das alte Patente als Geldquelle der Zukunft angelegt wurden.

    Als kleines Unternehmen wird die Entwicklung dadruch gehemmt, das man jederzeit eine Klage befürchten muss und man nicht mal den ersten Schritt eines Prozesses überlebt.

    Entwicklung und Forschung also nur für die großen ....



  • Knuddlbaer schrieb:

    Man kann es sich ja mal von einer anderen SEite aus ansehen.

    Eine Minnifirma M hat etwas großartiges erfunden, Innovativ einzigartig - einfach ein muss für jedermann.

    M ist aber nicht groß genug um sich ein ausreichenden Patentschutz aufzubauen. Unternehmen G erfährt irgendwann von der Idee und Kopiert das ganze. G ist natürlich groß Genug um sich ein Patent darauf anzumelden.

    Was soll M jetzt noch machen ? Jemand in einen entfernten Land verklagen ? Das Kapital von M wurde für die Forschung verschlungen, es stehen keine Gelder für Internationale Rechtsstreitigkeiten zur Verfügung.

    G wird sein Geld verdienen, für M interessiert sich niemand.

    wie genau hilft jetzt die abschaffung des patentrechts dem kleinen Unternehmen? die enormen entwicklungskosten bleiben... abgesehen davon, dass es nicht sooo teuer ist ein patent anzumelden. http://www.copat.de/mn_pat_kosten.htm schreibt was von unter 4000 euro in den ersten 3 jahren.



  • Hallo,

    hmm seht euch mal die Situation in China an, wo jeder alles kopiert/kopieren kann sozusagen,

    deutsche, auch andere Unternehmen kommen nach China, haben ihre eigenen Produkte oft jahre-/jahrzehnte-lang entwickelt und wollen dort vielleicht Fuß fassen.
    Firma G in China kopiert das einfach und spart Forschungs-/Entwicklungskosten, hat weniger Produktionskosten und ist heimisch/bzw chinesisch.

    Was jetzt?

    mfg

    Mich würd eure Meinung dazu interessieren



  • muhi schrieb:

    Hallo,

    hmm seht euch mal die Situation in China an, wo jeder alles kopiert/kopieren kann sozusagen,

    deutsche, auch andere Unternehmen kommen nach China, haben ihre eigenen Produkte oft jahre-/jahrzehnte-lang entwickelt und wollen dort vielleicht Fuß fassen.
    Firma G in China kopiert das einfach und spart Forschungs-/Entwicklungskosten, hat weniger Produktionskosten und ist heimisch/bzw chinesisch.

    Was jetzt?

    mfg

    Mich würd eure Meinung dazu interessieren

    Mach doch ne neue Umfrage. 🙂



  • @Knuddlbaer
    Patente schützen doch eher kleine Unternehmen. Patente kosten nicht die Welt. Das Problem ist eher, dass eine große Firma so etwas auf dem juristischen Wege aussitzen kann. Patentstreitigkeiten sind ja idr langwierige Fälle. Aber das ist eher ein Problem des Justizsystems und nicht der Patente. Man kann ja auch in einen Jahre langen Rechtsstreit verwickelt werden, weil Firma X behauptet, man hätte Code geklaut aus einer Software von der sie noch nicht mal das Copyright hat 🙄

    (btw. M kann in dem Fall Prior Art vorweisen).

    @muhi
    das ist wirklich ein bisschen OT 🙄



  • Jester schrieb:

    Ben04 schrieb:

    Tut mir Leid allerdings bevorzuge ich hier das Scenario wo der Erfinder oder das Entwicklerteam leer ausgeht. Die haben dann wenigstens einen guten Namen und werden wieder beauftragt werden da man sie ja noch braucht (die Konkurrenz gibt es ja auch noch).

    Dir ist schon klar, dass es sich beim "Entwickler" ebenfalls um eine große Firma mit nicht unerheblicher Belegschaft handel kann? Wenn der daran zu grunde geht, dass andere die teuer entwickelten Sachen klauen und verkaufen, dann ist das in Ordnung? -- Man kann sich's halt auch einfach machen. 🙂

    Die Firma die das Produkt entwickelt hat einen Vorsprung auf die andere. Bei wirklich großen Entwickelungen werden die Kosten dadurch natürlich auch nicht gedeckt. Allerdings kann man ja auch von den anderen was abschauen und insgesamt bleibt mehr bei den Firmen da keine Anwaltskosten anfallen.

    Ich kann mir kaum vorstellen, dass Firmen gar nicht mehr forschen ohne Patente und wenn jeder bei jedem Abschaut dann ist es auch nicht mehr so ungerecht.

    Jester schrieb:

    wie genau hilft jetzt die abschaffung des patentrechts dem kleinen Unternehmen? die enormen entwicklungskosten bleiben... abgesehen davon, dass es nicht sooo teuer ist ein patent anzumelden. http://www.copat.de/mn_pat_kosten.htm schreibt was von unter 4000 euro in den ersten 3 jahren.

    Das Anmelden ist ja auch nicht der entscheidende Punkt sondern das Durchsetzen. Es sind ja noch nicht einmal die Gerichtskosten das Schlimmste. Solange das Ganze vor Gericht ist kann die große Firma einfach weiter machen wenn sie gute Anwälte hat. Falls man am Ende das Patent durchgesetzt kriegt kriegt man einen gesättigten Markt. Mit sehr viel Glück kriegt man auch noch eine Entschädigung allerdings Motorsägen stellt man schon lange keine mehr her. Wieso auch? Die große Firma hat einen ja schon überholt. Man ist zum Anwaltsunternehmen aka Patenttroll geworden.

    Dem kleinen Unternehmen hilft es weil es keine Patentklagen von großen befürchten muss. Seine eigene Patente zählen eh nicht darum verliert es nicht wenn diese ungültig werden.

    muhi schrieb:

    Hallo,

    hmm seht euch mal die Situation in China an, wo jeder alles kopiert/kopieren kann sozusagen,

    deutsche, auch andere Unternehmen kommen nach China, haben ihre eigenen Produkte oft jahre-/jahrzehnte-lang entwickelt und wollen dort vielleicht Fuß fassen.
    Firma G in China kopiert das einfach und spart Forschungs-/Entwicklungskosten, hat weniger Produktionskosten und ist heimisch/bzw chinesisch.

    Was jetzt?

    Da man es den Chinesen nicht verbieten kann : Selbst kopieren. Desweiteren ist etwas anderes eine 1 zu 1 Kopie zu machen als etwas ab zu schauen. Ersteres fällt nämlich unter den Kopierschutz.

    @rüdiger Ich finde nicht, dass es nicht Offtopic ist. Wieso kann ich in China einfach so Motorsägen herstellen und hier auf dem Markt billig verkaufen. Vor allem wieso darf ich das hier nicht? Wir können doch nicht unsere eigenen Unternehmen abwürgen und uns von Chinesen überrennen lassen.

    rüdiger schrieb:

    Aber das ist eher ein Problem des Justizsystems und nicht der Patente.

    Das Problem ist, dass für jede Streitigkeit ein Gericht zuständig ist. Die einzige Möglichkeit hiergegen etwas zu unternehmen ist unnütze Reglungen aufzuheben. Patente sind unnütz ohne gutes Justizsystems also weg damit.


Anmelden zum Antworten