Alternative zum Kernkraftwerk



  • Marc++us schrieb:

    Es gibt entsprechende Vorschläge in der Systementwicklung, aber es kommt nicht richtig durch, da durch das EEG nur die Einspeisung in das normale Netz propagiert wird - dadurch werden die ganzen Entwicklungen in eine falsche Richtung gelenkt.

    Die Vergütungen durch das EEG sinken ja mit der Zeit. AFAIK jedes Jahr um 5-10%. Wenn die in 10 Jahren oder so unter dem Haushaltsstrompreis liegen, dann wird die Energie aus PV-Anlagen vermutlich anders genutzt werden, denke ich.



  • Weil es so gut zum Thema passt:

    http://www.pnas.org/cgi/content/abstract/103/43/15729

    (der 2te Teil von dem Paper ist etwas chemisch, aber der erste Teil ist sehr interessant und auf jeden Fall Wert, gelesen zu werden; heutige Solarzellenenergie ist nicht weit genug, um dem steigenden Energiekonsum auch nur annaehrend die Stirn zu bieten).



  • DEvent schrieb:

    Wird Zeit das wir Mondbasen bauen und dann die Energie auf die Erde schicken.

    mhm, genau. Das ist sicher noch trivialer, als Energie durch Syrien zu schicken. 🤡 👍



  • Blue-Tiger schrieb:

    heutige Solarzellenenergie ist nicht weit genug, um dem steigenden Energiekonsum auch nur annaehrend die Stirn zu bieten).

    Momentan wird noch relativ wenig Strom durch Fotovoltaik hergestellt, aber die Wachstumsraten sind enorm. Guck mal da auf Seite 14:

    http://www.erneuerbare-energien.de/files/erneuerbare_energien/downloads/application/pdf/broschuere_ee_zahlen.pdf

    Das sieht ungefähr so aus, was die jährliche Stromerzeugung durch PV-Anlagen in Deutschland betrifft:

    1990: ~1 GWh
    1995: ~10 GWh
    2000: ~100 GWh
    2005: ~1000 GWh

    Die Frage ist, wie lange dieser Trend noch anhält. Denk Dir diese Entwicklung noch 10 Jahre weiter und Du bist bei einem erheblichen Anteil von PV-Strom relativ zur gesamten Stromerzeugung in Deutschland.



  • das wär dann knapp ein fünftel des gesamtstroms. ich halte das für total unrealistisch.

    grüße, mm



  • mezzo mix schrieb:

    das wär dann knapp ein fünftel des gesamtstroms. ich halte das für total unrealistisch.

    Ich denke auch, dass sich das Wachstum da verlangsamen wird. Aber ich glaube nicht daran, dass es bis zu so einer Größenordnung eine Art Barriere gibt, bei der man sagt: "Ab jetzt wird es hier keinen Zubau an PV-Anlagen mehr geben!". Insofern halte ich es durchaus für realistisch, dass mittelfristig ein Fünftel des Stroms in Deutschland aus PV-Anlagen kommt. Ok, vielleicht nicht in 10 Jahren, aber es wäre ja auch toll, wenn es in 15 oder 20 Jahren so weit ist. Wachsen wird die PV-Industrie bis dahin ganz sicher. Es gibt ja auch noch andere Länder, in denen die Fotovoltaik viel schneller konkurrenzfähig werden wird. In Kalifornien scheint zum Beispiel deutlich mehr Sonne als hier.



  • Marc++us schrieb:

    Das stimmt, es gibt aber nur 3 mögliche Leitungsführungen (einer Hochspannungsgleichstromleitung) nach Europa (nach Berücksichtigung der Seetiefen, Plattentektonik, etc):

    a) bei Gibraltar hoch
    b) ab Lybien, an Medusa (hieß die Insel dort so?) nach Sizilien und hoch nach Italien (ist aber wg der Erdbeben nicht so gut)
    c) durch Ägypten, Israel, Syrien, Türkei, Griechenland und durch Ex-Jugoslawien hoch (eine nette Länderliste...)

    Ist also strategisch nicht so einfach... a) wäre wohl noch die beste Lösung.

    Wieso geht Tunesien-Sizilien nicht? Damit hätte man nämlich zwei recht gute Leitungen.

    Ex-Jugoslawien kann man nördlich umgehen und mit Ausnahme von Serbien/Kosovo ist es auch recht ruhig heut zu Tage. Eine Leitung durch Nordserbien müsste aber drin sein. Serbien ist ja schließlich auch für eine EU Kandidatur im Gespräch. Ich glaube also kaum, dass dass wirklich ein Problem wäre. Von der Türkei aus kannst du per See nach Zypern und dann Israel und dann wieder per See nach Ägypten (Israel kann man vielleicht überspringen). Diese Route wäre zwar recht teuer und hat auch ein paar wirkliche Problemfälle drin (Türkei, Israel) aber dennoch sehe ich nicht wieso das keine Option ist.

    Wie du aber auf Lybien-Sizilien kommst ist mir echt ein Rätzel.

    Zusätzlich kann man ja noch russisches Gas kaufen. Das sollten meiner Meinung nach genug Leitungen sein um zu verhindern, dass man erpressbar wird.

    Hier mal ein paar Karten.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Mediterranian_Sea_16.61811E_38.99124N.jpg
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f0/Tectonic_plates_de.png
    http://www.welt-atlas.de/datenbank/karten/karte-0-9025.gif


  • Mod

    Ben04 schrieb:

    Diese Route wäre zwar recht teuer und hat auch ein paar wirkliche Problemfälle drin (Türkei, Israel) aber dennoch sehe ich nicht wieso das keine Option ist.

    Weil Du die Problemfälle Ägypten und Syrien unterschlägst. Und Zypern? Bürgerkriegsinsel mit provisorischem Waffenstillstand? Super.

    Und bei Lybien-Sizilien habe ich natürlich Lybien-Tunesien-Sizilien, hatte nur Tunesien nicht erwähnt.



  • Marc++us schrieb:

    Weil Du die Problemfälle Ägypten und Syrien unterschlägst. Und Zypern? Bürgerkriegsinsel mit provisorischem Waffenstillstand? Super.

    Aehm Zypern, das war mal. Jetzt ist nichts mit Buergerkrieg, sondern eine Touristeninsel.


  • Mod

    Zypern ist eine geteilte Insel mit einer befestigten Grenze, und Militärbasen auf beiden Seiten. Es gibt keinen Friedensvertrag zwischen Nord- und Südhälfte, defakto nur einen Waffenstillstand. Verhandlungen zu einem gemeinsamen EU-Beitritt sind gescheitert. Die Grenze wird von UN-Soldaten bewacht.

    Daß dort Urlauber sind, heißt nicht, daß man dort Stromleitungen verlegen sollte... das ist ein potentieller Krisenherd. Auf Kuba sind auch Urlauber, in Kenia waren vor 4 Wochen auch noch Urlauber. Das ist ja wohl gar kein Indiz für irgendwas.

    Wir sprechen hier von einem Teil der Stromversorgung ganz Europas, ein bißchen mehr Vorsicht wäre da sicherlich angemessen.



  • Wurde das Thema Kernfusion hier schon behandelt?


  • Mod

    Ja, aber als zu gefährlich erachtet, da man damit die Welt in die Luft sprengen kann. 🤡



  • Wenn man mehrere dieser "gefährlichen Streckenführungen" parallel nutzt, dann ist das doch auch kein Problem, dass alle gleichzeitig bekriegt werden, ist doch unwahrscheinlich und selten.



  • Naja, Kernfusion wirds frühstens in 50 Jahren geben, also viel zu spät. Bis dahin können wir nicht so weiter machen.

    Zur HGÜ: Sone Leitung ist verdammt teuer, da baut man nichtmal mehrere Leitungen redundant...



  • Henno schrieb:

    Zur HGÜ: Sone Leitung ist verdammt teuer, da baut man nichtmal mehrere Leitungen redundant...

    Pfft, was heißt teuer?



  • Marc++us schrieb:

    Ben04 schrieb:

    Diese Route wäre zwar recht teuer und hat auch ein paar wirkliche Problemfälle drin (Türkei, Israel) aber dennoch sehe ich nicht wieso das keine Option ist.

    Weil Du die Problemfälle Ägypten und Syrien unterschlägst. Und Zypern? Bürgerkriegsinsel mit provisorischem Waffenstillstand? Super.

    Bei Syrien komme ich mit meiner Route gar nicht vorbei. Ägypten wirst du schlecht los werden können da ja schließlich da ein Großteil der Sahara befindet.

    Das Problem Zypern ist meiner Meinung gar keins wenn sowohl die Türkei als auch Griechenland mitmachen und die Türkei als Problem hatte ich bereits erwähnt.

    Marc++us schrieb:

    Und bei Lybien-Sizilien habe ich natürlich Lybien-Tunesien-Sizilien, hatte nur Tunesien nicht erwähnt.

    Dann macht es Sinn, nur nicht warum du dann nicht Richtung Algerien gehst anstatt Lybien oder gleich in Tunesien bleibst.

    Frankreich-Korsika-Sardinen-(Algerien|Tunesien) scheint mir auch möglich. Auch wenn es verglichen mit Italien-Sizilien-Tunesien wohl unnötig schwer ist.

    Etwa 100km östlich von Gibraltar kann man auch noch eine Bauen wenn man Verhindern will, dass man zu sehr von Gibraltar abhängig ist.

    Desweiteren, bin ich ganz und gar nicht davon überzeugt, dass man bei wirklichem Bedarf nicht doch auf einmal eine Kreta-Lybien Verbindung bauen kann.



  • Mr. N schrieb:

    Wenn man mehrere dieser "gefährlichen Streckenführungen" parallel nutzt, dann ist das doch auch kein Problem, dass alle gleichzeitig bekriegt werden, ist doch unwahrscheinlich und selten.

    Aber selbst wenn man eine sichere Strecke hätte, wäre immer noch das Problem die Kollektoren zu sichern. Ganz zu schweigen davon, dass es überhaupt gar nicht klug wäre sich auf eine einzige Quelle zu verlassen. Was passiert zB wenn ein Vulkan oder Atomkraftwerk bumm macht und für ein paar Wochen/Monate die Atmosphäre verdunkelt? Oder wenn die lokale Regierung/Rebellen oder wer auch immer beschließen die Kollektoren zu zerstören? etc.

    Die ganze Idee an sich ist nicht realistisch. Vielleicht in xxx Jahren, wenn wir den Weltfrieden erfunden haben 🙄.



  • Wer hat denn gesagt, dass man alle Energie daraus machen sollte?


  • Mod

    @Ben04: es gibt eine sehr aufwendige Untersuchung seitens der Solarstromverbände, und nach Einbeziehung vieler Faktoren:

    - Entfernung
    - Meerestiefen
    - Plattenverschiebung
    - potentielle Störungen durch Schifffahrt
    - Auswirkungen auf Meerestiere (eine HGÜ vernichtet nämlich anscheinend das Leben im direkten Umfeld wegen der Felder)
    - Leitungslängen
    - etc etc

    kamen nur 3 mögliche Führungen heraus. Du kannst jetzt nicht einfach die Leitung von a nach b schieben... oder Korsika nehmen. Das ist kein Spiel mit dem Bleistift auf dem Atlas, das wurde bereits mit Computersimulationen, Wahrscheinlichkeitsrechnung, etc, simuliert und berechnet.



  • Marc++us schrieb:

    - Auswirkungen auf Meerestiere (eine HGÜ vernichtet nämlich anscheinend das Leben im direkten Umfeld wegen der Felder)

    Das wusste ich noch nicht. Klingt irgendwie bedrohlich. 😮


Anmelden zum Antworten