Was für eine Religion habt ihr?



  • Gregor schrieb:

    Glauben und etwas nicht wissen ist nicht das gleiche. Der Agnostiker unterscheidet sich also ganz prinzipiell vom Atheisten. Der Agnostiker beschränkt sich auf rationales Verhalten. Er orientiert sich am Fassbaren.

    Atheisten sind durchaus rational. Sie bedienen sich haeufig der Wissenschaftstheorie, um Schluesse ueber unsere Welt zu ziehen. Genauso wie z.B. wissenschaftlich gezeigt werden kann, dass Australien auf der Suedhalbkugel liegt, kann gezeigt werden, dass es keine uebernatuerlichen Wesen gibt.

    Konsequenter Agnostizismus hingegen fuehrt hingegen zur Einsicht, dass die res extensa nicht erkannt werden koennen.



  • otze schrieb:

    Der glaube an Gott hat nur ein Resultat: Die Menschen nehmen ihr Leben nicht mehr selbst in die hand, sondern legen es in die Hände eines Allmächtigen Wesens, mit dem Resultat dass sich nichts ändert, und die Menschen ihre Situationen einfach akzeptieren "Gott will es eben so". Hilft natürlich ungemein um aus Krisensituationen wieder rauszukommen.

    Gerade der Glaube gibt doch vielen Menschen Kraft und Hoffnung und hilft ihnen, sich zusammenzuraufen, Hürden zu meistern und Krisen durchzustehen. Es heißt auch nicht umsonst "Der Glaube kann Berge versetzen".

    Religion ist auch viel mehr als Kreuzzüge, Hexenverbrennungen und kein-Sex-vor-der-Ehe. Religion hat lange Tradition, viele "Gotteshäuser", in denen Menschen Schutz und Hilfe finden/fanden, wohltätige Institutionen usw.



  • Wohltätige Institutionen, soso. Dazu hat hier mal jemand eine schöne Gegendarstellung gebracht.



  • ..



  • Erhard Henkes schrieb:

    Für mich ist dies einfach "Gottlosigkeit".

    Hach ja, die offene und integrative Wirkung der Religionen ist doch immer wieder erfrischend.



  • Gregor schrieb:

    Glauben und etwas nicht wissen ist nicht das gleiche. Der Agnostiker unterscheidet sich also ganz prinzipiell vom Atheisten.

    Der Agnostiker ist entweder ein Theist oder eben nicht(Atheist). Was anderes gibt's nicht. Wie du schon sagtest ist das eine andere Dimension. :p



  • Omnipotente Wesen? Nein danke, an (einen|den) Gott zu glauben finde ich lächerlich. Vor allem, wenn dann Religionen wie die katholische Kirche ihren Papst wählt, das ist immer ne Lachnummer.



  • Ich finds auch zum brüllen komisch … 😕



  • Lügner schrieb:

    Gregor schrieb:

    Glauben und etwas nicht wissen ist nicht das gleiche. Der Agnostiker unterscheidet sich also ganz prinzipiell vom Atheisten.

    Der Agnostiker ist entweder ein Theist oder eben nicht(Atheist). Was anderes gibt's nicht. Wie du schon sagtest ist das eine andere Dimension. :p

    So gesehen schon richtig. Aber mann muss das aus einer anderen Perspektive sehen. Es ist einfach irrelevant. Ich weiss auch nicht ob in China ein Sack Reis umfällt und es interessiert mich auch nicht. Ob ich jetzt an umfallende Reissäcke glaube oder nicht ist für mich eine unnötige Frage. Ich will mit Reissäcken einfach nichts zu tun haben. Alles klar? 🙂



  • Diamond schrieb:

    Omnipotente Wesen? Nein danke, an (einen|den) Gott zu glauben finde ich lächerlich. Vor allem, wenn dann Religionen wie die katholische Kirche ihren Papst wählt, das ist immer ne Lachnummer.

    Ich finde die Idee eines Papstes ja eigentlich blasphemisch



  • Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es keinerlei Götter gibt.

    Da es für Atheismus aber keine Sekten gibt (in meinen Augen ist auch der Staatlich unterstürzte Aberglauben nix weiter als eine Sekte), würde ich das nicht als Relegion bezeichnen.



  • Shade Of Mine schrieb:

    Diamond schrieb:

    Omnipotente Wesen? Nein danke, an (einen|den) Gott zu glauben finde ich lächerlich. Vor allem, wenn dann Religionen wie die katholische Kirche ihren Papst wählt, das ist immer ne Lachnummer.

    Ich finde die Idee eines Papstes ja eigentlich blasphemisch

    Der Papst soll der Nachfolger von Petrus sein. Dieser war wiederum einer von Jesus' engsten Vertrauten und damit beauftragt, das Christentum in der Welt zu verbreiten. Weder Petrus noch der Papst haben übernatürliche Kräfte, wie Jesus oder Gott selbst. Die Katholiken glauben aber, daß der Papst in besonderer Verbindung zu Gott steht, wie kein anderer Mensch.
    Zum Thema: Ich bin Atheist.



  • Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es keinerlei Götter gibt.

    Vielleicht solltest Du Dich doch noch einmal intensiv mit dem Glauben beschäftigen, bevor Du zu diesem eindeutigen Urteil für Dich selbst gelangst. Einen Gottesbeweis gibt es nicht. Der Mensch ist diesbezüglich frei.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Einen Gottesbeweis gibt es nicht.

    Richtig, aber es gibt Beweise, daß Gott, wenn es ihn geben sollte, nicht der ist, den die Buchreligionen versuchen den Menschen aufzuschwatzen.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Vielleicht solltest Du Dich doch noch einmal intensiv mit dem Glauben beschäftigen, bevor Du zu diesem eindeutigen Urteil für Dich selbst gelangst.

    Beschäftigung mit dem Glauben führt zu Einsichten über die Existenz Gottes? Da wär ich ja überrascht, ich hätte eher vermutet über die Natur des Glaubens.

    Einen Gottesbeweis gibt es nicht. Der Mensch ist diesbezüglich frei.

    Nur nach dem Christentum. Aus atheistischer Sicht führt die Frage, warum viele Menschen gläubig sind, IMHO zwangsläufig dazu, dass man diese Freiheit in Frage stellt. Vielleicht ist es ein evolutionärer Trick.



  • Die Katholiken glauben aber, daß der Papst in besonderer Verbindung zu Gott steht, wie kein anderer Mensch.

    Der zentrale Glaube ist im "Glaubensbekenntnis" der christlischen Kirche nieder gelegt. http://de.wikipedia.org/wiki/Apostolisches_Glaubensbekenntnis
    Dort findet sich kein Papst und keine besondere Stellung des Papstes zu Gott.

    Interessant für die "Ungläubigen" könnte die "Höllenfahrt" Jesu sein.
    "descendit ad infernos" http://de.wikipedia.org/wiki/Höllenfahrt_Jesu

    ... derzufolge die Hölle, in die Jesus hinabstieg, als die Gottverlassenheit zu verstehen ist, die Jesus auf sich genommen habe, um den Menschen nahe zu sein, die sich gegen Gott entschieden hatten.

    Das Christentum ist eine Erlösungsreligion. Die der Sünde und dem Tod verfallenen Menschen werden von Jesus Christus gerettet. In der Ostkirche ist dies das zentrale Osterbild, die "Überwindung der Hölle".



  • es gibt Beweise, daß Gott, wenn es ihn geben sollte, nicht der ist, den die Buchreligionen versuchen den Menschen aufzuschwatzen.

    Könntest Du dies bitte genauer ausführen?



  • Erhard Henkes schrieb:

    Die Katholiken glauben aber, daß der Papst in besonderer Verbindung zu Gott steht, wie kein anderer Mensch.

    Der zentrale Glaube ist im "Glaubensbekenntnis" der christlischen Kirche nieder gelegt. http://de.wikipedia.org/wiki/Apostolisches_Glaubensbekenntnis
    Dort findet sich kein Papst und keine besondere Stellung des Papstes zu Gott.

    Dort nicht, aber wieso glauben Katholiken, daß der Papst in Glaubensfragen unfehlbar sei?

    Erhard Henkes schrieb:

    es gibt Beweise, daß Gott, wenn es ihn geben sollte, nicht der ist, den die Buchreligionen versuchen den Menschen aufzuschwatzen.

    Könntest Du dies bitte genauer ausführen?

    Behauptung: Gott ist allmächtig und liebt die Menschen.
    Beobachtung: Auf der Welt gab und gibt es viel Leid, Elend und Ungerechtigkeit.
    Beweis: Entweder ist Gott nicht allmächtig oder er liebt die Menschen nicht.



  • Bashar schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Vielleicht solltest Du Dich doch noch einmal intensiv mit dem Glauben beschäftigen, bevor Du zu diesem eindeutigen Urteil für Dich selbst gelangst.

    Beschäftigung mit dem Glauben führt zu Einsichten über die Existenz Gottes? ...

    Nein, sie kann auch nach hinten los gehen.

    Ich habe niemals intensiv an irgendeinen Gott geglaubt. Da ich aber nach der christlichen Lehre teilweise Aufgewachsen bin, gab es für mich anfangs eine Zeit wo ich sagen wir mal eine Unsicherheit vorherrschte. Ich habe mich mit Glauben auseinander gesetzt, und bin - für mich - zu dem Schluß gekommen, das es keine gibt. Mehr noch, dies hat sich über die Jahre nur noch weiter gefestigt.

    Aber ja, ein Glauben hat wohl jeder (Es geht hier nicht zwangsweise um Omnipotente Wesenheiten, Kräfte...), bei mir ist es einer der stark auf die Naturwissenschaften basiert (und ja, ich kann damit leben das die Naturwissenschaften a) nicht alles erklären können und b) sich im Laufe der Zeit durchaus Änderungen [wenn neue Erkenntnisse alte Theorien zunichte machen] ergeben und c) es eben auch schwerer zu "glauben" ist da es mehr Paradigmen gibt).

    cu André
    P.S: Ich besitze aber sowohl die Bibel, den Koran als auch den Talmud. Wenn auch aus anderen Gründen als Gläubige...



  • Behauptung: Gott ist allmächtig und liebt die Menschen.
    Beobachtung: Auf der Welt gab und gibt es viel Leid, Elend und Ungerechtigkeit.
    Beweis: Entweder ist Gott nicht allmächtig oder er liebt die Menschen nicht.

    Das ist eine sehr alte und schwere Frage, die wir Menschen nicht wirklich beantworten können. Leid als Infragestellung des Glaubens oder als Erschütterung aller Grundüberzeugungen zu erfahren, ist ein wichtiges biblisches Thema, eines der schwierigsten Kapitel überhaupt. Die alttestamentliche Gestalt des Hiob muss unvorstellbare menschliche Qualen über sich ergehen lassen. Seine verzweifelte Frau ruft deshalb: "Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Fluche Gott und stirb!" Seine Freunde diskutieren über das sinnlose Leiden und bringen genau die Argumente vor, die Jahrhunderte später in abstrakterer Form wieder auftauchen.

    Jesu letzte Worte am Kreuz waren: "Mein Gott, warum hast Du mich verlassen?" Dann folgte die "Höllenfahrt" und die "Auferstehung". Gottes eigener Sohn musste die Erfahrung der Gottesferne (Gottverlassenheit auf Dauer = Hölle) über sich ergehen lassen.

    Ich kann nicht erklären, warum es die Hölle gibt, z.T. auch auf Erden. Jesus Christus hat sie für uns überwunden.


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