Die politische Einstellung und der Arbeitsplatz





  • An sich liegen viel zu wenig Informationen vor um hier ein "Urteil" zu fällen.

    Ebenso ist die Branche des Unternehmens und die "Art" der Anstellung zu unterscheiden. (Hausmeister, Innendienst, Außendienst etc.)

    Generell halte ich, von dem was man von Dir legen konnte, die Reaktion der Kündigung für radikal. Es ist jetzt aber auch nicht bekannt, ob es Gespräche mit den Mitarbeitern gab oder diese fristlos gekündigt wurden, aufgrund eines Gerüchts. (In diesem Falle müsste man als AG aber auch mit einer Klage vor dem Arbeitsgericht rechnen.)

    In manchen Situationen hängt man als Unternehmen in einer großen Zwickmühle. Nehmen wir an, dass Kunden des Unternehmens auf die privaten Tätigkeiten der Mitarbeiter gekommen ist. (Zusatzannahme: Keyaccount Kunden.) Die Menschheit differenziert leider nicht zwischen privat und Job, man wird einfach auf die gleiche Schiene gestellt. Handelt man moralisch richtig und trennt die Leistung und das private Umfeld, kann einen der Kunde ggf. auf die gleiche Stufe stellen und dem Unternehmen insgesamt die gleiche Politische Meinung aufdrücken. Wird dies vom Kunden nicht akzeptiert, droht der Abbruch der geschäftlichen Beziehung.

    Im schlimmsten Falle stehen also viele Arbeitsplätze auf dem Spiel. Zur Schadenminimierung kann man sich also von 2 Mitarbeitern trennen oder das Risiko eingehen, das man später mehrere Mitarbeiter entlassen muss, weil die Kunden fehlen.

    Das hört sich jetzt weit her geholt an und im Rahmen der "Manager" die sich die Taschen vollstopfen und jeden € rauspressen merkwürdig an. Ich selbst musste Entscheidungen in ähnlicher Richtung fällen (die jedoch nicht von politischer Natur waren und Auswirkungen auf die Arbeitsleistung hatten.)

    Ist Nachweisbar, dass die Freunde aufgrund der privaten Tätigkeiten (und falschen Aussagen im Internet) gekündigt wurden, vor allem ohne angehört worden zu sein, sollte man über eine Klage nachdenken. Das ganze könnte sonst sehr lange Nachwirkungen haben. Einen derart aufgedrückter Stempel wird einen lange begleiten. Vor allem wenn es um führende Tätigkeiten geht.

    Auch wenn dies nicht Nachweisbar ist, lohnt sich ggf. der Weg zum Anwalt betreffend einer Klage.

    Da beide über eine Arbeitsvermittlung angestellt waren, war die Entlassung völlig unproblematisch.

    Das sollte IMHO keinen Unterschied machen, zumindest ist mir jetzt keiner bekannt. Du meinst jetzt nicht zufällig sowas die Zeitarbeit bzw. Leiharbeiter die man an sich nicht entlassen kann sondern einfach nur nicht weiter mit Aufträgen versorgt ?!



  • Badestrand schrieb:

    Wenn ich eine Firma hätte, würde ich z.B. nicht den Vorsitzenden der NPD einstellen, egal wie fleißig er arbeiten würde. Andererseits wäre das natürlich diskriminierend und es hätte mich nicht im Geringsten zu interessieren, was meine Arbeiter außerhalb der Firma so treiben.

    Gerade im Zusammenhang mit Anti-Diskriminierungsgesetzen finde ich es ja so schockierend, dass Menschen wg. ihrer politischen Ansicht auf die Strasse gestellt werden. Müsste ich mich als Arbeitgeber entscheiden, würde ich vermutlich dem Menschen einen Arbeitsplatz gewähren, der meine Unternehmen am effektivsten voranbringt. Im Falle eines Arbeitsplatzes der nicht mit der Öffentlichkeit in Verbindung steht, wäre das Unabhängig von seinen politischen Ansichten.

    illuminator schrieb:

    Nun bei sowas ist doch das Problem nicht mal unbedingt der Arbeitgeber.

    Kenn ja die Entscheidungsträger in dem Unternehmen nicht, aber mal gesetzt den Fall dem ist es tatsächlich egal was sich seine beiden Hausmeister privat politisch bei Scientology/KPD/NPD engagieren solang sie ihren Job erfolgreich machen.

    Irgendwann steht dann, je nachdem wie sehr die beiden im Blickfeld von Verfassungsschutz/Presse/sonstwem stehen, der Name der Firma auf der Titelseite einer Zeitung oder in einem Verfassungsschutzbericht.
    Oder jemand schmiert in schwarzer Schrift quer über die verglaste Eingangshalle "Nazis raus"?

    Und das mag man dann als Unternehmen dann doch eher nicht so.

    In solchen Fällen sehr verständlich das man so jemanden dann lieber los wird.

    Auf der einen Seite verständlich. Andererseits kann man als Unternehmen auch hinter seinen Mitarbeitern stehen und, sollte es soweit kommen, öffentlich sagen: "Die politischen Ansichten des Mitarbeiters XYZ haben keine Einfluss auf unser Produkt / unsere Firmenpolitik. Mitarbeiter XYZ ist qualifizierter als andere Arbeitskräfte und wird Aufgrund seiner Qualifikation und seiner Leistungen im Unternehmen geschätzt." Schon wär' das Ding gegessen. Aber soviel Courage haben leider die wenigsten Unternehmen.

    queer_boy schrieb:

    nur wenn man leute nicht gleich wo rauswirft, bringt man ihnen vielleicht doch noch mal was bei.

    Genau! Abschieben löst keine Probleme, sondern schafft eher welche.

    @rüdiger: Interessant. Hier handelt es sich aber nicht um öffentlichen Dienst. Außerdem ist der Radikalenerlass ja nicht mehr aktuell, wenn ich das richtig gelesen habe!?



  • Mitarbeiter XYZ ist qualifizierter als andere Arbeitskräfte und wird Aufgrund seiner Qualifikation und seiner Leistungen im Unternehmen geschätzt." Schon wär' das Ding gegessen

    Wenn der Kunde das anders sieht, ist das Ding damit nicht gegessen.



  • Ich denke, bei Neonazis und anderen Gewalttätigen Vereinen wäre es unklug und moralisch unvertretbar, sich nicht von dem Mitarbeiter zu trennen. Gewaltlose Kommunisten zum Beispiel würde ich aber nicht entlassen, solange sie keine Probleme machen.

    🙂



  • Mr. N schrieb:

    Gewaltlose Kommunisten zum Beispiel würde ich aber nicht entlassen, solange sie keine Probleme machen.

    Wenn ich Arbeitgeber wäre und der Arbeitnehmer "als Privatmann" eine Verstaatlichung meines Betriebes anstreben würde, dann würde ich ihn auch auf die Straße setzen...



  • Knuddlbaer schrieb:

    An sich liegen viel zu wenig Informationen vor um hier ein "Urteil" zu fällen.

    Ich wollte ja mit der Umfrage auch kein spezielles Urteil zu der ausschlaggebenden Situation. Was mich interessiert ist die Grundeinstellung der Forumsmitglieder zu der Frage.

    Knuddlbaer schrieb:

    Ebenso ist die Branche des Unternehmens und die "Art" der Anstellung zu unterscheiden. (Hausmeister, Innendienst, Außendienst etc.)

    Generell halte ich, von dem was man von Dir lesen konnte, die Reaktion der Kündigung für radikal. Es ist jetzt aber auch nicht bekannt, ob es Gespräche mit den Mitarbeitern gab oder diese fristlos gekündigt wurden, aufgrund eines Gerüchts.

    Art der Anstellung hatte ich bereits geschrieben: Fliessband und Qualitätskontrolle. Branche: Haushaltsgeräte. Gespräche gab es, meines Wissens nach, keine.

    Knuddlbaer schrieb:

    In manchen Situationen hängt man als Unternehmen in einer großen Zwickmühle. Nehmen wir an, dass Kunden des Unternehmens auf die privaten Tätigkeiten der Mitarbeiter gekommen ist. (Zusatzannahme: Keyaccount Kunden.) Die Menschheit differenziert leider nicht zwischen privat und Job, man wird einfach auf die gleiche Schiene gestellt. Handelt man moralisch richtig und trennt die Leistung und das private Umfeld, kann einen der Kunde ggf. auf die gleiche Stufe stellen und dem Unternehmen insgesamt die gleiche Politische Meinung aufdrücken. Wird dies vom Kunden nicht akzeptiert, droht der Abbruch der geschäftlichen Beziehung. [...] Im schlimmsten Falle stehen also viele Arbeitsplätze auf dem Spiel. Zur Schadenminimierung kann man sich also von 2 Mitarbeitern trennen oder das Risiko eingehen, das man später mehrere Mitarbeiter entlassen muss, weil die Kunden fehlen.

    Der Kunde ist doch nicht grundsätzlich dumm!? Ich suche mir doch ein Auto nicht nach der politischen Einstellung einzelner Fliessbandarbeiter aus...
    Ich denke es wird sich lieber von 2 Mitarbeitern getrennt, um keinen Aufwand zu haben, wenn es jemand herausbekommt. Da fehlt einfach die Loyalität der Unternehmen. Das ist ein schlechter Kreislauf, der sich rächt: Wenn mein Unternehmen nichts für mich tut, tue ich auch nichts für mein Unternehmen. Der Trend geht eindeutig dahin, dass Unternehmen so wenig wie möglich mit der Arbeitskraft zu tun haben wollen, die sie erhält. Dieser Fall passt super in das Schema!

    Knuddlbaer schrieb:

    Du meinst jetzt nicht zufällig sowas die Zeitarbeit bzw. Leiharbeiter die man an sich nicht entlassen kann sondern einfach nur nicht weiter mit Aufträgen versorgt ?!

    Ja, sowas hatten die, Leiharbeit. Aber der eine sollte gerade einen Vertrag vom Unternehmen bekommen, weil er sehr gute Arbeit geleistet hat.

    Knuddlbaer schrieb:

    Mitarbeiter XYZ ist qualifizierter als andere Arbeitskräfte und wird Aufgrund seiner Qualifikation und seiner Leistungen im Unternehmen geschätzt." Schon wär' das Ding gegessen

    Wenn der Kunde das anders sieht, ist das Ding damit nicht gegessen.

    Ja, nur hat die Kunden niemand gefragt und die beiden wurden schonmal prophylaktisch auf die Strasse gesetzt.

    Mr. N schrieb:

    Ich denke, bei Neonazis und anderen Gewalttätigen Vereinen wäre es unklug und moralisch unvertretbar, sich nicht von dem Mitarbeiter zu trennen. Gewaltlose Kommunisten zum Beispiel würde ich aber nicht entlassen, solange sie keine Probleme machen.

    Ich würde mir etwas mehr Objektivität wünschen. Wie sieht es mit gewaltlosen Autonomen und Neonazis aus? Wann sind die als gewaltätig einzuordnen? Wenn du sie siehst und aufgrund von Vorurteilen Angst hast anstatt den Dialog zu suchen? Oder wenn sie rechtskräftig wegen Gewalttaten verurteilt sind?



  • Jan schrieb:

    Wenn ich Arbeitgeber wäre und der Arbeitnehmer "als Privatmann" eine Verstaatlichung meines Betriebes anstreben würde, dann würde ich ihn auch auf die Straße setzen...

    Nee, solange er das nicht schafft, aber trotzdem gut arbeitet, wäre das doch kontraproduktiv. 😃 Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er versuchen würde, mich mit Betriebsratszeugs und so zu behindern, dann... wird's interessanter.

    Kolumbus schrieb:

    Mr. N schrieb:

    Ich denke, bei Neonazis und anderen Gewalttätigen Vereinen wäre es unklug und moralisch unvertretbar, sich nicht von dem Mitarbeiter zu trennen. Gewaltlose Kommunisten zum Beispiel würde ich aber nicht entlassen, solange sie keine Probleme machen.

    Ich würde mir etwas mehr Objektivität wünschen. Wie sieht es mit gewaltlosen Autonomen und Neonazis aus? Wann sind die als gewaltätig einzuordnen? Wenn du sie siehst und aufgrund von Vorurteilen Angst hast anstatt den Dialog zu suchen? Oder wenn sie rechtskräftig wegen Gewalttaten verurteilt sind?

    Ich glaube auch bei de facto gewaltfreien Menschenverachtern hätte ich keine Skrupel.



  • Parteipolitik und Ausländerfeindlichkeit hat am Arbeitsplatz und in nicht-politischen Vereinen nichts zu suchen, weil hier immer ein Team gespalten wird. Trumpft eine Seite auf, fühlt sich die andere in ihren Gefühlen verletzt. Daher verbieten Unternehmen solche Dinge.



  • Kolumbus schrieb:

    Andromeda schrieb:

    Ich wüßte, ehrlich gesagt nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich als Firmenchef rausbekommen würde, daß sich ein Mitarbeiter am extrem rechten, politischen Rand bewegt.

    Unabhängig davon, ob es nun der rechte oder linke politische Rand oder doch noch etwas ganz anderes ist: Geh' davon aus der besagte Mitarbeiter leistet gute Arbeit und hält sein privates politisches Engagement aus dem Job heraus...

    Naja, je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluß daß meine Toleranz Grenzen hat. Ich würde maximal noch Republikaner akzeptieren. Bei NPD- und DVU-Leuten wäre bei mir Schluß mit Lustig. Egal ob so jemand einen guten Job macht; ich würde ihm nahelegen, daß er sich besser anderswo umschauen sollte.



  • Ich würde maximal noch Republikaner akzeptieren.

    Was ist mit Monarchisten? Anarchisten? 😃


  • Mod

    Kolumbus schrieb:

    Der Kunde ist doch nicht grundsätzlich dumm!? Ich suche mir doch ein Auto nicht nach der politischen Einstellung einzelner Fliessbandarbeiter aus...

    Doch, der Kunde ist in dieser Hinsicht sehr dumm. Er kauft zum Beispiel keine Nokia-Handys mehr, obwohl diese womöglich für ihn die beste Kaufoption darstellen würden. Und anstatt seine Regierung mit Tomaten zu bewerfen, beschimpft er Firmen die in einer Weise handeln die heutzutage anerkannter Standard ist: Sieh' zu, dass du für möglichst wenig möglichst viel bekommst.

    MfG SideWinder



  • Hubsala,

    sorry, das mit dem Fließband etc. hab ich übersehen :o( (gleich mal suchen gehen.)



  • Wenn ich eine extreme politische Meinung als Verantwortlicher nicht teile dann würde ich auch so handeln.
    Es besteht doch die Gefahr das diese Meinung in der Firma die Runde macht.
    Man kann eben Privat nicht so einfach mit Arbeit trennen.

    Da Du die politische Meinung der beiden nicht sagst nehme ich an das es doch extrem ist und das dadurch die Meinung der anderen hier in eine bestimmte Richtung gehen könnten.

    Somit finde ich es von der Firma richtig wenn auch verboten.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Ich würde maximal noch Republikaner akzeptieren.

    Was ist mit Monarchisten? Anarchisten?

    Die halte ich für harmlos. Sogar extrem Linke würde ich dulden, solange sie nicht versuchen, die Belegschaft zu beeinflußen, Flugblätter verteilen und so weiter. Nur als Brötchengeber für Faschisten würde ich mich extrem unwohl fühlen.



  • SideWinder schrieb:

    Doch, der Kunde ist in dieser Hinsicht sehr dumm. Er kauft zum Beispiel keine Nokia-Handys mehr, obwohl diese womöglich für ihn die beste Kaufoption darstellen würden.

    Das ist etwas ganz anderes, wie ich finde. Dabei geht es um die Arbeitsplätze vieler Menschen. Dort wurden die Menschen auf die Strasse gesetzt, obwohl sie gute Arbeit geleistet haben, obwohl des Werk nicht pleite war - nur um den Profit zu erhöhen. 👎 Das ist unterste Schublade und deswegen kaufe auch ich kein Nokia mehr! Das hat aber nichts damit zu tun, welche politische Gesinnung die Mitarbeiter bei Nokia haben.

    SideWinder schrieb:

    Und anstatt seine Regierung mit Tomaten zu bewerfen, beschimpft er Firmen die in einer Weise handeln die heutzutage anerkannter Standard ist: Sieh' zu, dass du für möglichst wenig möglichst viel bekommst.

    Das mag ja in der Wirtschaft anerkannter Standard sein, aber die Menschen akzeptieren das nicht, sie wollen das nicht. Sie bezahlen lieber etwas mehr für ein gutes Produkt, wenn der Preis gerechtfertigt (!) ist.
    Was du sagst, lässt sich aber auch sehr schön bei den Löhnen beobachten... Viel Arbeitskraft für wenig Geld ist das Motto - ganz mies!
    Ich bin der Meinung: Nicht der Mensch ist für die Arbeit da, sondern die Arbeit für den Menschen!

    Übrigens: Hier ein Zitat aus unserem Grundgesetz:

    Artikel 3
    [...]
    (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

    Unix-Tom schrieb:

    Wenn ich eine extreme politische Meinung als Verantwortlicher nicht teile dann würde ich auch so handeln.
    Es besteht doch die Gefahr das diese Meinung in der Firma die Runde macht.
    Man kann eben Privat nicht so einfach mit Arbeit trennen.

    Ich gebe zu bedenken: Das Wissen um eine politische Gesinnung eines Mitarbeiters berechtigt nicht dazu, ihn zu entlassen. Das ist Unrecht und ungesetzlich!
    Nur weil man eine Gefahr sieht (mag sie jetzt paranoid sein oder nicht) ist man nicht berechtigt präventiv , auf Verdacht, zu handeln. Man setzt nicht präventiv Menschen auf die Strasse! Und man kann Privat und Geschäft sehr wohl trennen. Es würde wüst in der Wirtschaft aussehen, wenn das nicht der Fall wäre.

    Unix-Tom schrieb:

    Da Du die politische Meinung der beiden nicht sagst nehme ich an das es doch extrem ist und das dadurch die Meinung der anderen hier in eine bestimmte Richtung gehen könnten.

    Einfach etwas anzunehmen, heisst lange nicht dass es richtig ist. Egal welche politischen Ansichten die beiden vertreten, alle Mitglieder hier im Forum werden einen Standpunkt dazu haben, der dann hier breitgewalzt wird. Das will ich nicht. Ich möchte eine unvoreingenommene Meinung von den Forikern, so wie unser Grundgesetz auch unvoreingenommen ist!

    Unix-Tom schrieb:

    Somit finde ich es von der Firma richtig wenn auch verboten.

    Ich bin schockiert! Findest du es auch richtig jemanden unter gegebenen Umständen zu erschlagen (er hat zB versucht dein Auto zu stehlen)? Oder bist du eher der Meinung das du das nicht zu entscheiden hast?
    Ein Firma ist kein ordentliches Gericht! Eine Privatperson ist kein ordentliches Gericht!

    Andromeda schrieb:

    ... Sogar extrem Linke würde ich dulden, solange sie nicht versuchen, die Belegschaft zu beeinflußen, Flugblätter verteilen und so weiter. Nur als Brötchengeber für Faschisten würde ich mich extrem unwohl fühlen.

    Was macht einen extrem Linken in deiner Augen besser, als einen extremen Umweltschützer oder einen extrem Rechten? Alle drei Gruppierungen haben IMHO irgendwelche unheilbaren Verkrustungen im Hirn, deswegen müssen sie aber keine schlechtere Arbeit leisten. Und nur weil man sich unwohl fühlt, verleiht einem das nicht das Recht, anderen die Existenz zu gefährden indem man sie auf die Strasse setzt.



  • Jan schrieb:

    Wenn ich Arbeitgeber wäre und der Arbeitnehmer "als Privatmann" eine Verstaatlichung meines Betriebes anstreben würde, dann würde ich ihn auch auf die Straße setzen...

    das hängt ganz von der form des kommunismus ab. was du hier glaube ich als kommunismus bezeichnest geht er in richtung realsozialismus ala ddr, udssr etc... wie soll man im kommunismus auch einen betrieb verstaatlichen wenn es den staat im kommunismus gar nicht gibt 😉



  • Kolumbus schrieb:

    Ich bin der Meinung: Nicht der Mensch ist für die Arbeit da, sondern die Arbeit für den Menschen!

    Übrigens: Hier ein Zitat aus unserem Grundgesetz:

    Artikel 3
    [...]
    (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

    Wunderbar, aber Du weißt schon, auf welchen Rechtsraum sich das Grundgesetz bezieht?

    Tipp: es bezieht sich nicht auf Mensch-zu-Mensch-Beziehungen und auch nicht auf Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen.



  • Was hat den eine Entlassung mit Mord zu tun?

    Du kannst ruhig schockiert sein.
    Auch wenn das Gleichstellungsgesetz etwas anderes sagt.
    Die Realität sieht so aus.
    Ein Firma kann sich aussuchen wem sie beschäftigt.
    Das hat auch nichts mit der Gerichtsbarkeit zu tun.

    Wenn Du eine Meinung lesen möchtest dann sollten wir auch wissen welche politischen Ansichten.

    Hat jemand die gleiche politische Ansicht wird es es dann falsch finden das die gekündigt wurden.
    Es ist übrigens ein Unterschied ob jemand politisch zu einer rechtsstaatlichen Partei steht oder seine Ansichten eher ins Kriminal gehen.

    Genauso kann man nicht in der amerikanischen Botschaft arbeiten wenn man Amerika ablehnt.

    Aus dem Grund gibt es vermutlich auch viele mit: "Kommt darauf an"



  • Das mag ja in der Wirtschaft anerkannter Standard sein, aber die Menschen akzeptieren das nicht, sie wollen das nicht. Sie bezahlen lieber etwas mehr für ein gutes Produkt, wenn der Preis gerechtfertigt (!) ist

    Diese Kundengruppe ist, vor allem im Endverbrauchermarkt, sehr mager geworden. Geiz ist Geil, das wird auch so gelebt.

    Wenn die Belegschaft sich weigert mit den 2 Kollegen zusammen zu arbeiten und deswegen der Stillstand oder die Schwächung des Betrieb droht, muss das Problem gelöst werden. Moralisch müsste man alle entlassen, die mit dem Privatleben der Mitarbeiter ein Problem haben. (Sicherlich ist es keiner Diskussion notwendig um dies als undurchführbar zu deklarieren.)

    Grundsätzlich es es falsch jemanden zu Kündigen, nur weil er dem Merkel Schröder oder sonst wem Fanclub angehört und in einem Gästebuch einer Webseite beschuldigt wird, ausfallend geworden zu sein.

    Es kann viele Umstände geben, die einen veranlassen können eine an sich falsche Aktion zu starten um ein größeres Ziel zu verfolgen. Ich finde das aussprechen von Kündigungen immer sehr sehr schwer, aber manchmal gibt es keinen anderen Weg, möchte man nicht die gesamte Belegschaft aufs Spiel setzen. (Und nicht immer trifft es die, die es verdient hat. Je größer der Laden, um so einfacher das Kündigen.)

    Ob es in Deinem Fall nun gerechtfertigt war, moralisch verwerflich oder sogar ungesetzlich kann man ohne Details, die vermutlich nur die GF und die 2 Angestellten wissen, entscheiden. Es kann durchaus sein, das der Kündigungsgrund nicht die politische Anschauung war sondern eine Konsequenz, die sich aus dieser ergibt.

    Zudem: Wenn es noch keine Gespräche gegeben hat, woher kommt das wissen um den Kündigungsgrund ?

    Klar dürfte aber sein, das die GF ein enormes Problem mit den Ansichten hat. War sie zuvor mit der Arbeit so zufrieden, das aus einem Leiharbeiter eine Festanstellung wird und danach eine fristlose Kündigung erfolgt, muss das Problem schon groß sein. (Natürlich gibt es aber auch A...l.... die jemanden Kündigen, nur weil die Frisur nicht gefällt :o(( )

    Interessant dürfte es auch werden, wenn man das Unternehmen zu einem qualifizierten Arbeitszeugnis auffordert.


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