Die politische Einstellung und der Arbeitsplatz



  • Jan schrieb:

    Wenn ich Arbeitgeber wäre und der Arbeitnehmer "als Privatmann" eine Verstaatlichung meines Betriebes anstreben würde, dann würde ich ihn auch auf die Straße setzen...

    das hängt ganz von der form des kommunismus ab. was du hier glaube ich als kommunismus bezeichnest geht er in richtung realsozialismus ala ddr, udssr etc... wie soll man im kommunismus auch einen betrieb verstaatlichen wenn es den staat im kommunismus gar nicht gibt 😉



  • Kolumbus schrieb:

    Ich bin der Meinung: Nicht der Mensch ist für die Arbeit da, sondern die Arbeit für den Menschen!

    Übrigens: Hier ein Zitat aus unserem Grundgesetz:

    Artikel 3
    [...]
    (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

    Wunderbar, aber Du weißt schon, auf welchen Rechtsraum sich das Grundgesetz bezieht?

    Tipp: es bezieht sich nicht auf Mensch-zu-Mensch-Beziehungen und auch nicht auf Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen.



  • Was hat den eine Entlassung mit Mord zu tun?

    Du kannst ruhig schockiert sein.
    Auch wenn das Gleichstellungsgesetz etwas anderes sagt.
    Die Realität sieht so aus.
    Ein Firma kann sich aussuchen wem sie beschäftigt.
    Das hat auch nichts mit der Gerichtsbarkeit zu tun.

    Wenn Du eine Meinung lesen möchtest dann sollten wir auch wissen welche politischen Ansichten.

    Hat jemand die gleiche politische Ansicht wird es es dann falsch finden das die gekündigt wurden.
    Es ist übrigens ein Unterschied ob jemand politisch zu einer rechtsstaatlichen Partei steht oder seine Ansichten eher ins Kriminal gehen.

    Genauso kann man nicht in der amerikanischen Botschaft arbeiten wenn man Amerika ablehnt.

    Aus dem Grund gibt es vermutlich auch viele mit: "Kommt darauf an"



  • Das mag ja in der Wirtschaft anerkannter Standard sein, aber die Menschen akzeptieren das nicht, sie wollen das nicht. Sie bezahlen lieber etwas mehr für ein gutes Produkt, wenn der Preis gerechtfertigt (!) ist

    Diese Kundengruppe ist, vor allem im Endverbrauchermarkt, sehr mager geworden. Geiz ist Geil, das wird auch so gelebt.

    Wenn die Belegschaft sich weigert mit den 2 Kollegen zusammen zu arbeiten und deswegen der Stillstand oder die Schwächung des Betrieb droht, muss das Problem gelöst werden. Moralisch müsste man alle entlassen, die mit dem Privatleben der Mitarbeiter ein Problem haben. (Sicherlich ist es keiner Diskussion notwendig um dies als undurchführbar zu deklarieren.)

    Grundsätzlich es es falsch jemanden zu Kündigen, nur weil er dem Merkel Schröder oder sonst wem Fanclub angehört und in einem Gästebuch einer Webseite beschuldigt wird, ausfallend geworden zu sein.

    Es kann viele Umstände geben, die einen veranlassen können eine an sich falsche Aktion zu starten um ein größeres Ziel zu verfolgen. Ich finde das aussprechen von Kündigungen immer sehr sehr schwer, aber manchmal gibt es keinen anderen Weg, möchte man nicht die gesamte Belegschaft aufs Spiel setzen. (Und nicht immer trifft es die, die es verdient hat. Je größer der Laden, um so einfacher das Kündigen.)

    Ob es in Deinem Fall nun gerechtfertigt war, moralisch verwerflich oder sogar ungesetzlich kann man ohne Details, die vermutlich nur die GF und die 2 Angestellten wissen, entscheiden. Es kann durchaus sein, das der Kündigungsgrund nicht die politische Anschauung war sondern eine Konsequenz, die sich aus dieser ergibt.

    Zudem: Wenn es noch keine Gespräche gegeben hat, woher kommt das wissen um den Kündigungsgrund ?

    Klar dürfte aber sein, das die GF ein enormes Problem mit den Ansichten hat. War sie zuvor mit der Arbeit so zufrieden, das aus einem Leiharbeiter eine Festanstellung wird und danach eine fristlose Kündigung erfolgt, muss das Problem schon groß sein. (Natürlich gibt es aber auch A...l.... die jemanden Kündigen, nur weil die Frisur nicht gefällt :o(( )

    Interessant dürfte es auch werden, wenn man das Unternehmen zu einem qualifizierten Arbeitszeugnis auffordert.



  • Unix-Tom schrieb:

    Wenn Du eine Meinung lesen möchtest dann sollten wir auch wissen welche politischen Ansichten.

    Würde er die tatsächliche Gesinnung der Beiden verraten würde die Objektivität aufgrund ideologischer Verblendung einiger Mitglieder dieses Forums komplett flöten gehen. Eine Tendenz des Ausmaßes hatte Kolumbus afaik ja schon gebracht.



  • Also ich habe "Kommt drauf an" angekreuzt:

    Ich finde man sollte tatsächlich von Politik und Arbeit trennen. Wenn sich jemand in seiner Freizeit bei irgendwelchen Links- oder Rechts-Extremen Vereinigungen einbringt, dann ist das sein Ding - solange er aber auch selbst zwischen Politik und Arbeit trennt. Soll heißen, dass er nichts, aber auch gar nichts davon, irgendwie in den Betrieb "reinbringt". Wenn jemand auch schon öffentlich schon durch sowas aufgefallen ist, sollte man - meiner Meinung nach - als Arbeitgebeer erst mal ein Gespräch suchen, um sicherzustellen, dass der Arbeitnehmer dies auch klar trennt.
    Wenn es dadurch jedoch zu eventuellen Spannungen innerhalb der Firma kommt (z.B. weil andere Mitarbeiter das mitbekommen haben und andere Ansichten vertreten), dann würde ich betreffenden Personen auch kündigen, auch wenn es evtl. unfair für die betreffenden Personen wäre. Weiterhin würde es auch von der Firma und dem Gebiet an sich ankommen. Wenn die Firma z.B. auch selbst irgendwie politisch was zu tun hat, dann wäre das für mich auch ein klarer Kündigungsgrund.
    Und last but not least: Wenn ein Chef selbst z.B. eher eine starke linke Ansicht vertritt, und er dann rauskriegt dass es da z.B. 2 Neonazis bei ihm in der Firma gibt, dann ist es vielleicht nicht korrekt, aber dennoch verständlich, dass er diesen kündigt.

    Aber um das ganze mal in eine andere Richtung zu lenken: Ich würde bei sowas nun auch nicht allzusehr auf den Arbeitgebeer eingehen.... Wenn die Personen auf irgendeiner Internetseite als gefährlich usw. aufgelistet wurden, dann würde ich mir *sehr* ernsthaft überlegen gegen genau diese Seite rechtlich vorzugehen. Gerade eben auch deshalb, weil betreffende Personen deswegen gekündigt wurden. Das ist Rufmord.
    Aus er Sicht des Arbeitgebers ist es halt leider irgendwo doch verständlich, dass er bei sowas nicht gerade sehr wohlwollend ist. Normal sollte, das ein Arbeitgeber so aber auch gar nicht mitbekommen (eben weil man ja Politik von Arbeit trennt). Das Problem liegt hier vielmehr an dieser Seite.



  • Daniel E. schrieb:

    Kolumbus schrieb:

    Ich bin der Meinung: Nicht der Mensch ist für die Arbeit da, sondern die Arbeit für den Menschen!

    Übrigens: Hier ein Zitat aus unserem Grundgesetz:

    Artikel 3
    [...]
    (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

    Wunderbar, aber Du weißt schon, auf welchen Rechtsraum sich das Grundgesetz bezieht?

    Tipp: es bezieht sich nicht auf Mensch-zu-Mensch-Beziehungen und auch nicht auf Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehungen.

    Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, als Verfassung des deutschen Staates , ist die rechtliche und politische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland.

    Da weder auf einem Firmengelände noch bei dir im Wohnzimmer noch an vergleichbaren Orten in der BRD ein rechtsfreier Raum offiziell existiert, ist das Grundgesetz von jedermann in jeder Position / Funktion zu beachten, der sich in besagten Räumen bewegt! Überdenke mal die Gefährlichkeit deiner Aussage... 🙄

    Unix-Tom schrieb:

    Was hat den eine Entlassung mit Mord zu tun?

    Gegenfrage: Was haben private politische Ansichten mit der Arbeit zu tun, wenn man sie Zuhause lässt?

    Unix-Tom schrieb:

    Du kannst ruhig schockiert sein.
    Auch wenn das Gleichstellungsgesetz etwas anderes sagt.
    Die Realität sieht so aus.
    Ein Firma kann sich aussuchen wem sie beschäftigt.
    Das hat auch nichts mit der Gerichtsbarkeit zu tun.

    Es geht nicht darum, wen die Firma beschäftigt - das kann sie sich gerne aussuchen. Es geht hier darum, wen sie weiter beschäftigt. Es gibt berechtigterweise viele Regelungen und Gesetze, die ein Arbeitgeber zu beachten hat, wenn er jemanden rausschmeißt... Nur werden diese Regelungen und Gesetze meiner Meinung nach mit Füssen getreten, weil sich die Unternehmen über ihre Machtposition im klaren sind! Und mit deinen Aussagen hier zeigst du mir, warum die Unternehmen diese Machtposition haben.
    Und mit Gerichtsbarkeit hat das wohl etwas zu tun: Ein Unternehmen ist kein ordentliches Gericht und hat somit nicht die private politische Gesinnung eines Angestellten zu ver-/beurteilen, solange diese privat bleibt!

    Knuddlbaer schrieb:

    Das mag ja in der Wirtschaft anerkannter Standard sein, aber die Menschen akzeptieren das nicht, sie wollen das nicht. Sie bezahlen lieber etwas mehr für ein gutes Produkt, wenn der Preis gerechtfertigt (!) ist

    Diese Kundengruppe ist, vor allem im Endverbrauchermarkt, sehr mager geworden. Geiz ist Geil, das wird auch so gelebt.

    Schöne neue Welt 😞

    Knuddlbaer schrieb:

    Wenn die Belegschaft sich weigert mit den 2 Kollegen zusammen zu arbeiten und deswegen der Stillstand oder die Schwächung des Betrieb droht, muss das Problem gelöst werden.

    Das war nicht der Fall. Alle Reaktionen von Kollegen die überhaupt kamen waren (nach Erzählungen Dritter): nach der Entlassung traurige Kollegen.

    Knuddlbaer schrieb:

    Wenn es noch keine Gespräche gegeben hat, woher kommt das Wissen um den Kündigungsgrund?

    Der Kündigungsgrund wurde den Betroffenen gesagt. Es wurde ihnen jedoch meines Wissens nach keine Möglichkeit zu Äußerung / Klarstellung gegeben... dh. es gab kein Gespräch, da ein Gespräch ja etwas wechselseitiges ist.

    Knuddlbaer schrieb:

    Interessant dürfte es auch werden, wenn man das Unternehmen zu einem qualifizierten Arbeitszeugnis auffordert.

    Guter Hinweis 🙂

    nep schrieb:

    Ich finde man sollte tatsächlich von Politik und Arbeit trennen. Wenn sich jemand in seiner Freizeit bei irgendwelchen Links- oder Rechts-Extremen Vereinigungen einbringt, dann ist das sein Ding - solange er aber auch selbst zwischen Politik und Arbeit trennt. Soll heißen, dass er nichts, aber auch gar nichts davon, irgendwie in den Betrieb "reinbringt". Wenn jemand auch schon öffentlich schon durch sowas aufgefallen ist, sollte man - meiner Meinung nach - als Arbeitgebeer erst mal ein Gespräch suchen, um sicherzustellen, dass der Arbeitnehmer dies auch klar trennt.

    👍

    nep schrieb:

    Aber um das ganze mal in eine andere Richtung zu lenken: Ich würde bei sowas nun auch nicht allzusehr auf den Arbeitgebeer eingehen.... Wenn die Personen auf irgendeiner Internetseite als gefährlich usw. aufgelistet wurden, dann würde ich mir *sehr* ernsthaft überlegen gegen genau diese Seite rechtlich vorzugehen. Gerade eben auch deshalb, weil betreffende Personen deswegen gekündigt wurden. Das ist Rufmord.

    👍
    Es gibt nur ein Problem: Der Server auf dem die Seite liegt steht auf einem Gebiet, auf dem die Gesetze der BRD nicht gelten und die Betreiber der Internetseite geben sich nicht zu erkennen. Auch wenn es 3mal Rufmord ist, es kann niemand dafür zur Verantwortung gezogen werden und es kann auch niemandem untersagt werden..



  • Kolumbus schrieb:

    Da weder auf einem Firmengelände noch bei dir im Wohnzimmer noch an vergleichbaren Orten in der BRD ein rechtsfreier Raum offiziell existiert, ist das Grundgesetz von jedermann in jeder Position / Funktion zu beachten, der sich in besagten Räumen bewegt! Überdenke mal die Gefährlichkeit deiner Aussage...

    Die Grundrechte sind Rechte des Bürges gegenüber dem Staat (also gegenüber Beamten, Behörden, ...). Wenn Du also zum Finanzamt gehst und dort der Finanzbeamte ruft "FDP-Wähler kommen erst in 5 Stunden dran!", dann kannst Du Dich gerne aufs Grundgesetz berufen. Aber nicht in dem Fall hier.



  • scrub schrieb:

    Kolumbus schrieb:

    Da weder auf einem Firmengelände noch bei dir im Wohnzimmer noch an vergleichbaren Orten in der BRD ein rechtsfreier Raum offiziell existiert, ist das Grundgesetz von jedermann in jeder Position / Funktion zu beachten, der sich in besagten Räumen bewegt! Überdenke mal die Gefährlichkeit deiner Aussage...

    Die Grundrechte sind Rechte des Bürges gegenüber dem Staat (also gegenüber Beamten, Behörden, ...). Wenn Du also zum Finanzamt gehst und dort der Finanzbeamte ruft "FDP-Wähler kommen erst in 5 Stunden dran!", dann kannst Du Dich gerne aufs Grundgesetz berufen. Aber nicht in dem Fall hier.

    Und übrigens auch nicht bei der Einstellungspolitik von staatlichen Behörden.



  • Kolumbus schrieb:

    nep schrieb:

    Aber um das ganze mal in eine andere Richtung zu lenken: Ich würde bei sowas nun auch nicht allzusehr auf den Arbeitgebeer eingehen.... Wenn die Personen auf irgendeiner Internetseite als gefährlich usw. aufgelistet wurden, dann würde ich mir *sehr* ernsthaft überlegen gegen genau diese Seite rechtlich vorzugehen. Gerade eben auch deshalb, weil betreffende Personen deswegen gekündigt wurden. Das ist Rufmord.

    👍
    Es gibt nur ein Problem: Der Server auf dem die Seite liegt steht auf einem Gebiet, auf dem die Gesetze der BRD nicht gelten und die Betreiber der Internetseite geben sich nicht zu erkennen. Auch wenn es 3mal Rufmord ist, es kann niemand dafür zur Verantwortung gezogen werden und es kann auch niemandem untersagt werden..

    Ok, das ist doof. Aber ich würde mal behaupten, dass unter "normalen" Umständen die meisten Arbeitgeber, bei sowas dann doch erst mal das Gespräch suchen würden (eben weil diese Seite dann ja auch nicht allzu seriös sein kann). Ist jetzt in dem Fall nicht passiert, aber ich denke nicht, dass das immer so laufen würde. Ist jetzt natürlich blöd für deine Bekannten, aber ich denke irgendwie werden sie es schon schaffen wieder wo unterzukommen, v.a. da sie ja scheinbar doch gute Arbeit geleistet haben.



  • Kolumbus schrieb:

    Es gibt nur ein Problem: Der Server auf dem die Seite liegt steht auf einem Gebiet, auf dem die Gesetze der BRD nicht gelten und die Betreiber der Internetseite geben sich nicht zu erkennen.

    Nun spann uns nicht so auf die Folter. Poste doch mal den Link. Schlimmer als Al Kaida wird die Verbindung wohl nicht sein, der deine beiden Bekannten angehören.



  • scrub schrieb:

    Die Grundrechte sind Rechte des Bürges gegenüber dem Staat (also gegenüber Beamten, Behörden, ...). Wenn Du also zum Finanzamt gehst und dort der Finanzbeamte ruft "FDP-Wähler kommen erst in 5 Stunden dran!", dann kannst Du Dich gerne aufs Grundgesetz berufen. Aber nicht in dem Fall hier.

    Ok, Bildungslücke geschlossen. Hab auch nochmal selbst nachgelesen. Sry Daniel E.! 🙂

    Mr. N schrieb:

    Und übrigens auch nicht bei der Einstellungspolitik von staatlichen Behörden.

    Ja, das hatte wohl auch rüdiger mit seinem link gemeint!?!

    nep schrieb:

    [...] Aber ich würde mal behaupten, dass unter "normalen" Umständen die meisten Arbeitgeber, bei sowas dann doch erst mal das Gespräch suchen würden (eben weil diese Seite dann ja auch nicht allzu seriös sein kann). Ist jetzt in dem Fall nicht passiert, aber ich denke nicht, dass das immer so laufen würde. [...]

    Gut möglich, dass die beiden da sogar eine Mitschuld trifft, weil sie zu schnell klein beigegeben haben und einige Dinge (die ich in dem Zusammenhang weiß) ihrem Arbeitgeber garnicht gesagt haben.

    Andromeda schrieb:

    Nun spann uns nicht so auf die Folter. Poste doch mal den Link. Schlimmer als Al Kaida wird die Verbindung wohl nicht sein, der deine beiden Bekannten angehören.

    Ich möchte wirklich nicht mit der politischen Ansichten der beiden in Verbindung gebracht werden. Es ist auch nicht Gegenstand meiner allgemeinen Frage hier oder meiner Empörung, welche politischen Ansichten die beiden vertreten.


  • Mod

    BTW: Ich verstehe das eigetnlich gar nicht. Wieso darf eigentlich nun der Arbeitgeber sich nicht mehr aussuchen wen er einstellen mag? Wenn ich finde ich stelle nur Frauen ein oder nur Männer oder nur Raucher oder nur Nichtraucher dann ist das doch als Arbeitgeber mein gutes Recht. Das ist *mein* Unternehmen, das gehört *mir*, ich entscheide alle W-Fragen. Was wird gearbeitet? Wo wird gearbeitet? Wann wird gearbeitet? Wer arbeitet?

    Alles basiert auf dem Arbeitsvertrag - der Übereinkunft von beiden Seiten zur Arbeitsleistung gegen Entlohnung. Wenn eine Seite den Vertrag nicht will, ist der Vertrag aufzulösen. Wenn also der Mitarbeiter nicht mehr in der Firma arbeiten will, so geht er. Wenn ich ihn als Unternehmer nicht mehr haben will, so geht er.

    Wieso ist das seit neuesten unmoralisch? Und warum bin ich ein schlechterer Mensch nur weil ich Menschen nur unter 30 Jahren oder nur über 50 Jahren einstelle weil ich ein bestimmtes Profil erreichen will? "Jung und dynamisch" oder "senior experience"?

    MfG SideWinder


  • Mod

    Nachtrag:

    Es ist ja nicht so, als würde das zur Willkürmöglichkeiten des Arbeitgebers führen. Der Arbeitgeber ist ja auch nicht dumm. Wenn er gute Leute entlässt verliert er ja dadurch und ist daher bereit ihnen gute Arbeitszeiten oder ein gutes Arbeitsumfeld zu bieten. Es herrscht ja eine Marktsituation. Natürlich hätte der Arbeitnehmer gerne als Konsument nichts zu arbeiten und trotzdem viel Geld und Urlaub. Umgekehrt möchte der Arbeitgeber einen motivierten und begabten Dauerarbeiter dem er nichts bezaheln muss. Das gibt es aber nicht. Deswegen gibt es den Arbeits*markt*. Dort trifft man sich dann in der Mitte. Wenn ich keine Bildung habe, muss ich damit rechnen, dass ich weniger bieten kann und dafür mehr in Kauf nehmen muss (Beispiel: Fließbandarbeiter). Da ist es dann sehr schnell, dass die politische Einstellung auch ein Problem sein kann. Ein Top-Manager mit Harward-Studium hat da sehr viel mehr zu bieten und wird vielleicht auch als "in der Szene einschlägig bekannt" noch eine gute Arbeit finden, da die Arbeitgeber ihrerseits das iweder in Kauf nehmen.

    MfG SideWinder



  • Ich glaube kaum da sman ernsthaft ein Problem bekommt wenn es nur um "politische" Anschauungen geht.

    Aber grad bei den rechtsextremem/linksextremen ist sowas ja nicht immer nur "politisch" sondern oft auch eine zwischenmenschliche Einstellungen.

    Es gibt da so "politische" Anschauungen, da ist das nicht mehr nur eine Meinungsverschiedenheit über die man diskutieren kann, sondern so jemanden will ich schlicht nicht in meiner Nähe haben, weil er einfach abstoßend/unangenehm ist.

    Wird die Befürwortung von Kindesmißbrauch eine "politsche Anschauung" die man respektieren muss wenn jemand eine Partei gründet die sowas in ihrem Parteiprogramm hat?
    Wohl eher nicht.

    Genausowenig fühl ich mich - und viele andere anscheinend auch - verpflichtet rechtsextreme Ansichten wie Juden-/Ausländer-hass, territoriale Anspruchserhebung auf Nachbarländer als bloße "politische Anschauung" in irgendeiner Art und Weise zu respektieren.

    Es gibt Gruppen/Leute Leute möchte ich schlicht nicht in meiner Nähe haben. Und schon gar nicht möchte ich mit denen Arbeiten/Kunde sein.

    Bevor hier jemand wieder schreit: "Ja, immer die Nazis. Was ist mit linksextremen/sonstigen?"
    Auch mit "autonomen" Steinewerfern möchte ich nichts zu tun haben. Und mit Mördern. Und mit Pferderdieben. Und mit Spam-versendern. Und mit korrupten Politikern.

    You get the idea?



  • Kolumbus schrieb:

    Andromeda schrieb:

    Nun spann uns nicht so auf die Folter. Poste doch mal den Link. Schlimmer als Al Kaida wird die Verbindung wohl nicht sein, der deine beiden Bekannten angehören.

    Ich möchte wirklich nicht mit der politischen Ansichten der beiden in Verbindung gebracht werden.

    Das muß nicht so sein. Bestimmt kennen Viele ein oder zwei Leute, die im Laufe der Zeit irgendwie total abgestürzt sind, ohne daß man ihnen gleich die Freundschaft gekündigt hat. Und selbst wenn Du ihre Ansichten teilen solltest: du bist hier relativ anonym. Jedenfalls anonym genug, um sich nicht vor den Lesern schämen zu müßen. Daß Du mit Informationen sehr zurückhaltend bist, zeigt doch schon, daß Du die Einstellung deiner Bekannten nicht sonderlich feiern kannst.

    Kolumbus schrieb:

    Es ist auch nicht Gegenstand meiner allgemeinen Frage hier oder meiner Empörung, welche politischen Ansichten die beiden vertreten.

    Ich finde das schon wichtig. Nur mit greifbaren Fakten kann man sich ein Urteil bilden. Wie sollen wir die Handlung des Arbeitgebers bewerten, wenn wir noch nicht mal wissen, um was es eigentlich geht? Es macht z.B. einen großen Unterschied, ob die Beiden Mitgleider einer extremen, aber legalen Partei, oder einer verbotenen kriminellen Vereinigung sind.


  • Mod

    Ich finde das schon gut, daß Kolumbus nicht erwähnt, was nun die politische Ausrichtung ist. Dadurch wird man nämlich gezwungen, das Problem neutral zu betrachten. Es gibt keinen Grund, warum man aus der politischen Richtung heraus eine andere Betrachtung des Problems ableiten sollte.



  • Doch, wenn man denkt, daß "die Linken" gefährlich sind, "die Rechten" aber nicht. Oder umgekehrt.


  • Mod

    Kolumbus schrieb:

    Ich denke es wird sich lieber von 2 Mitarbeitern getrennt, um keinen Aufwand zu haben, wenn es jemand herausbekommt. Da fehlt einfach die Loyalität der Unternehmen. Das ist ein schlechter Kreislauf, der sich rächt: Wenn mein Unternehmen nichts für mich tut, tue ich auch nichts für mein Unternehmen. Der Trend geht eindeutig dahin, dass Unternehmen so wenig wie möglich mit der Arbeitskraft zu tun haben wollen, die sie erhält. Dieser Fall passt super in das Schema!

    Knuddlbaer schrieb:

    Du meinst jetzt nicht zufällig sowas die Zeitarbeit bzw. Leiharbeiter die man an sich nicht entlassen kann sondern einfach nur nicht weiter mit Aufträgen versorgt ?!

    Ja, sowas hatten die, Leiharbeit. Aber der eine sollte gerade einen Vertrag vom Unternehmen bekommen, weil er sehr gute Arbeit geleistet hat.

    Also, das ist doch sowieso schon mal eine ganz andere Sache.

    Ein Leiharbeiter ist kein Mitarbeiter des Unternehmens. Das heißt, für ihn gelten in dieser Firma keine Schutzrechte, insbesondere auch keine Rechte im Hinblick auf das Antidiskriminierungsgesetz.

    Weiterhin - und da kommt's jetzt - ist ein Leiharbeiter Mitarbeiter eines Lieferanten. Und da wird aus einer politischen Einstellung etc viel eher ein Schuh daraus, da ein Lieferant eine neutrale Person sein muß. Da sind die Ansprüche höher oder anders, wie man das auch nennen will, da man bei einem fest angestellten Mitarbeiter "die Person" bekommt, bei einem Leiharbeiter aber ausschließlich die Leistung einkauft. Das ist das Modell der Leiharbeit. In diesem Kontext sind politische Themen tatsächlich viel brisanter und unpassender.

    Wir haben solche ähnlichen Themen auch, wir haben Leihingenieure, und da gibt's einige Dinge, die denen nicht zustehen: zum Beispiel kann jeder eigene Mitarbeiter über den Chef oder uns als Firma mal motzen oder stänkern, aber dem Leihingenieur steht das als Lieferant nicht zu. Ende. Das ist das Modell. Er ist Teil eines Lieferanten. Zu diesem Lieferant gibt es eine klare Schnittstelle, Dienstleistung gegen Geld, persönlicher Austausch ist kein Vertragsbestandteil. [Stichwort: Design by Contract, Geheimnisprinzip - kein Objekt kennt die Innereien eines anderen Objekts]

    Und zur Loyalität: eine Firma kann zu Mitarbeitern nur bedingt loyal sein. Wenn sich die MAs irgendwie politisch betätigen, und dies ist brisant genug um auf der BILD-Titelseite zu landen, so muß einem klar sein, daß die BILD das macht, weil es in der Gesellschaft gut kommt jemanden dafür zu steinigen. Mit anderen Worten: die Gesellschaft akzeptiert in solchen Fällen die Loyalität gar nicht. Also macht sie für die Firma auch keinen Sinn.


  • Mod

    scrub schrieb:

    Doch, wenn man denkt, daß "die Linken" gefährlich sind, "die Rechten" aber nicht. Oder umgekehrt.

    Ich weiß. Deswegen finde ich's ja gut, daß er es nicht sagt. 🕶

    Das tut den Pharisäern nämlich immer weh.


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