Die politische Einstellung und der Arbeitsplatz



  • scrub schrieb:

    Kolumbus schrieb:

    Da weder auf einem Firmengelände noch bei dir im Wohnzimmer noch an vergleichbaren Orten in der BRD ein rechtsfreier Raum offiziell existiert, ist das Grundgesetz von jedermann in jeder Position / Funktion zu beachten, der sich in besagten Räumen bewegt! Überdenke mal die Gefährlichkeit deiner Aussage...

    Die Grundrechte sind Rechte des Bürges gegenüber dem Staat (also gegenüber Beamten, Behörden, ...). Wenn Du also zum Finanzamt gehst und dort der Finanzbeamte ruft "FDP-Wähler kommen erst in 5 Stunden dran!", dann kannst Du Dich gerne aufs Grundgesetz berufen. Aber nicht in dem Fall hier.

    Und übrigens auch nicht bei der Einstellungspolitik von staatlichen Behörden.



  • Kolumbus schrieb:

    nep schrieb:

    Aber um das ganze mal in eine andere Richtung zu lenken: Ich würde bei sowas nun auch nicht allzusehr auf den Arbeitgebeer eingehen.... Wenn die Personen auf irgendeiner Internetseite als gefährlich usw. aufgelistet wurden, dann würde ich mir *sehr* ernsthaft überlegen gegen genau diese Seite rechtlich vorzugehen. Gerade eben auch deshalb, weil betreffende Personen deswegen gekündigt wurden. Das ist Rufmord.

    👍
    Es gibt nur ein Problem: Der Server auf dem die Seite liegt steht auf einem Gebiet, auf dem die Gesetze der BRD nicht gelten und die Betreiber der Internetseite geben sich nicht zu erkennen. Auch wenn es 3mal Rufmord ist, es kann niemand dafür zur Verantwortung gezogen werden und es kann auch niemandem untersagt werden..

    Ok, das ist doof. Aber ich würde mal behaupten, dass unter "normalen" Umständen die meisten Arbeitgeber, bei sowas dann doch erst mal das Gespräch suchen würden (eben weil diese Seite dann ja auch nicht allzu seriös sein kann). Ist jetzt in dem Fall nicht passiert, aber ich denke nicht, dass das immer so laufen würde. Ist jetzt natürlich blöd für deine Bekannten, aber ich denke irgendwie werden sie es schon schaffen wieder wo unterzukommen, v.a. da sie ja scheinbar doch gute Arbeit geleistet haben.



  • Kolumbus schrieb:

    Es gibt nur ein Problem: Der Server auf dem die Seite liegt steht auf einem Gebiet, auf dem die Gesetze der BRD nicht gelten und die Betreiber der Internetseite geben sich nicht zu erkennen.

    Nun spann uns nicht so auf die Folter. Poste doch mal den Link. Schlimmer als Al Kaida wird die Verbindung wohl nicht sein, der deine beiden Bekannten angehören.



  • scrub schrieb:

    Die Grundrechte sind Rechte des Bürges gegenüber dem Staat (also gegenüber Beamten, Behörden, ...). Wenn Du also zum Finanzamt gehst und dort der Finanzbeamte ruft "FDP-Wähler kommen erst in 5 Stunden dran!", dann kannst Du Dich gerne aufs Grundgesetz berufen. Aber nicht in dem Fall hier.

    Ok, Bildungslücke geschlossen. Hab auch nochmal selbst nachgelesen. Sry Daniel E.! 🙂

    Mr. N schrieb:

    Und übrigens auch nicht bei der Einstellungspolitik von staatlichen Behörden.

    Ja, das hatte wohl auch rüdiger mit seinem link gemeint!?!

    nep schrieb:

    [...] Aber ich würde mal behaupten, dass unter "normalen" Umständen die meisten Arbeitgeber, bei sowas dann doch erst mal das Gespräch suchen würden (eben weil diese Seite dann ja auch nicht allzu seriös sein kann). Ist jetzt in dem Fall nicht passiert, aber ich denke nicht, dass das immer so laufen würde. [...]

    Gut möglich, dass die beiden da sogar eine Mitschuld trifft, weil sie zu schnell klein beigegeben haben und einige Dinge (die ich in dem Zusammenhang weiß) ihrem Arbeitgeber garnicht gesagt haben.

    Andromeda schrieb:

    Nun spann uns nicht so auf die Folter. Poste doch mal den Link. Schlimmer als Al Kaida wird die Verbindung wohl nicht sein, der deine beiden Bekannten angehören.

    Ich möchte wirklich nicht mit der politischen Ansichten der beiden in Verbindung gebracht werden. Es ist auch nicht Gegenstand meiner allgemeinen Frage hier oder meiner Empörung, welche politischen Ansichten die beiden vertreten.


  • Mod

    BTW: Ich verstehe das eigetnlich gar nicht. Wieso darf eigentlich nun der Arbeitgeber sich nicht mehr aussuchen wen er einstellen mag? Wenn ich finde ich stelle nur Frauen ein oder nur Männer oder nur Raucher oder nur Nichtraucher dann ist das doch als Arbeitgeber mein gutes Recht. Das ist *mein* Unternehmen, das gehört *mir*, ich entscheide alle W-Fragen. Was wird gearbeitet? Wo wird gearbeitet? Wann wird gearbeitet? Wer arbeitet?

    Alles basiert auf dem Arbeitsvertrag - der Übereinkunft von beiden Seiten zur Arbeitsleistung gegen Entlohnung. Wenn eine Seite den Vertrag nicht will, ist der Vertrag aufzulösen. Wenn also der Mitarbeiter nicht mehr in der Firma arbeiten will, so geht er. Wenn ich ihn als Unternehmer nicht mehr haben will, so geht er.

    Wieso ist das seit neuesten unmoralisch? Und warum bin ich ein schlechterer Mensch nur weil ich Menschen nur unter 30 Jahren oder nur über 50 Jahren einstelle weil ich ein bestimmtes Profil erreichen will? "Jung und dynamisch" oder "senior experience"?

    MfG SideWinder


  • Mod

    Nachtrag:

    Es ist ja nicht so, als würde das zur Willkürmöglichkeiten des Arbeitgebers führen. Der Arbeitgeber ist ja auch nicht dumm. Wenn er gute Leute entlässt verliert er ja dadurch und ist daher bereit ihnen gute Arbeitszeiten oder ein gutes Arbeitsumfeld zu bieten. Es herrscht ja eine Marktsituation. Natürlich hätte der Arbeitnehmer gerne als Konsument nichts zu arbeiten und trotzdem viel Geld und Urlaub. Umgekehrt möchte der Arbeitgeber einen motivierten und begabten Dauerarbeiter dem er nichts bezaheln muss. Das gibt es aber nicht. Deswegen gibt es den Arbeits*markt*. Dort trifft man sich dann in der Mitte. Wenn ich keine Bildung habe, muss ich damit rechnen, dass ich weniger bieten kann und dafür mehr in Kauf nehmen muss (Beispiel: Fließbandarbeiter). Da ist es dann sehr schnell, dass die politische Einstellung auch ein Problem sein kann. Ein Top-Manager mit Harward-Studium hat da sehr viel mehr zu bieten und wird vielleicht auch als "in der Szene einschlägig bekannt" noch eine gute Arbeit finden, da die Arbeitgeber ihrerseits das iweder in Kauf nehmen.

    MfG SideWinder



  • Ich glaube kaum da sman ernsthaft ein Problem bekommt wenn es nur um "politische" Anschauungen geht.

    Aber grad bei den rechtsextremem/linksextremen ist sowas ja nicht immer nur "politisch" sondern oft auch eine zwischenmenschliche Einstellungen.

    Es gibt da so "politische" Anschauungen, da ist das nicht mehr nur eine Meinungsverschiedenheit über die man diskutieren kann, sondern so jemanden will ich schlicht nicht in meiner Nähe haben, weil er einfach abstoßend/unangenehm ist.

    Wird die Befürwortung von Kindesmißbrauch eine "politsche Anschauung" die man respektieren muss wenn jemand eine Partei gründet die sowas in ihrem Parteiprogramm hat?
    Wohl eher nicht.

    Genausowenig fühl ich mich - und viele andere anscheinend auch - verpflichtet rechtsextreme Ansichten wie Juden-/Ausländer-hass, territoriale Anspruchserhebung auf Nachbarländer als bloße "politische Anschauung" in irgendeiner Art und Weise zu respektieren.

    Es gibt Gruppen/Leute Leute möchte ich schlicht nicht in meiner Nähe haben. Und schon gar nicht möchte ich mit denen Arbeiten/Kunde sein.

    Bevor hier jemand wieder schreit: "Ja, immer die Nazis. Was ist mit linksextremen/sonstigen?"
    Auch mit "autonomen" Steinewerfern möchte ich nichts zu tun haben. Und mit Mördern. Und mit Pferderdieben. Und mit Spam-versendern. Und mit korrupten Politikern.

    You get the idea?



  • Kolumbus schrieb:

    Andromeda schrieb:

    Nun spann uns nicht so auf die Folter. Poste doch mal den Link. Schlimmer als Al Kaida wird die Verbindung wohl nicht sein, der deine beiden Bekannten angehören.

    Ich möchte wirklich nicht mit der politischen Ansichten der beiden in Verbindung gebracht werden.

    Das muß nicht so sein. Bestimmt kennen Viele ein oder zwei Leute, die im Laufe der Zeit irgendwie total abgestürzt sind, ohne daß man ihnen gleich die Freundschaft gekündigt hat. Und selbst wenn Du ihre Ansichten teilen solltest: du bist hier relativ anonym. Jedenfalls anonym genug, um sich nicht vor den Lesern schämen zu müßen. Daß Du mit Informationen sehr zurückhaltend bist, zeigt doch schon, daß Du die Einstellung deiner Bekannten nicht sonderlich feiern kannst.

    Kolumbus schrieb:

    Es ist auch nicht Gegenstand meiner allgemeinen Frage hier oder meiner Empörung, welche politischen Ansichten die beiden vertreten.

    Ich finde das schon wichtig. Nur mit greifbaren Fakten kann man sich ein Urteil bilden. Wie sollen wir die Handlung des Arbeitgebers bewerten, wenn wir noch nicht mal wissen, um was es eigentlich geht? Es macht z.B. einen großen Unterschied, ob die Beiden Mitgleider einer extremen, aber legalen Partei, oder einer verbotenen kriminellen Vereinigung sind.


  • Mod

    Ich finde das schon gut, daß Kolumbus nicht erwähnt, was nun die politische Ausrichtung ist. Dadurch wird man nämlich gezwungen, das Problem neutral zu betrachten. Es gibt keinen Grund, warum man aus der politischen Richtung heraus eine andere Betrachtung des Problems ableiten sollte.



  • Doch, wenn man denkt, daß "die Linken" gefährlich sind, "die Rechten" aber nicht. Oder umgekehrt.


  • Mod

    Kolumbus schrieb:

    Ich denke es wird sich lieber von 2 Mitarbeitern getrennt, um keinen Aufwand zu haben, wenn es jemand herausbekommt. Da fehlt einfach die Loyalität der Unternehmen. Das ist ein schlechter Kreislauf, der sich rächt: Wenn mein Unternehmen nichts für mich tut, tue ich auch nichts für mein Unternehmen. Der Trend geht eindeutig dahin, dass Unternehmen so wenig wie möglich mit der Arbeitskraft zu tun haben wollen, die sie erhält. Dieser Fall passt super in das Schema!

    Knuddlbaer schrieb:

    Du meinst jetzt nicht zufällig sowas die Zeitarbeit bzw. Leiharbeiter die man an sich nicht entlassen kann sondern einfach nur nicht weiter mit Aufträgen versorgt ?!

    Ja, sowas hatten die, Leiharbeit. Aber der eine sollte gerade einen Vertrag vom Unternehmen bekommen, weil er sehr gute Arbeit geleistet hat.

    Also, das ist doch sowieso schon mal eine ganz andere Sache.

    Ein Leiharbeiter ist kein Mitarbeiter des Unternehmens. Das heißt, für ihn gelten in dieser Firma keine Schutzrechte, insbesondere auch keine Rechte im Hinblick auf das Antidiskriminierungsgesetz.

    Weiterhin - und da kommt's jetzt - ist ein Leiharbeiter Mitarbeiter eines Lieferanten. Und da wird aus einer politischen Einstellung etc viel eher ein Schuh daraus, da ein Lieferant eine neutrale Person sein muß. Da sind die Ansprüche höher oder anders, wie man das auch nennen will, da man bei einem fest angestellten Mitarbeiter "die Person" bekommt, bei einem Leiharbeiter aber ausschließlich die Leistung einkauft. Das ist das Modell der Leiharbeit. In diesem Kontext sind politische Themen tatsächlich viel brisanter und unpassender.

    Wir haben solche ähnlichen Themen auch, wir haben Leihingenieure, und da gibt's einige Dinge, die denen nicht zustehen: zum Beispiel kann jeder eigene Mitarbeiter über den Chef oder uns als Firma mal motzen oder stänkern, aber dem Leihingenieur steht das als Lieferant nicht zu. Ende. Das ist das Modell. Er ist Teil eines Lieferanten. Zu diesem Lieferant gibt es eine klare Schnittstelle, Dienstleistung gegen Geld, persönlicher Austausch ist kein Vertragsbestandteil. [Stichwort: Design by Contract, Geheimnisprinzip - kein Objekt kennt die Innereien eines anderen Objekts]

    Und zur Loyalität: eine Firma kann zu Mitarbeitern nur bedingt loyal sein. Wenn sich die MAs irgendwie politisch betätigen, und dies ist brisant genug um auf der BILD-Titelseite zu landen, so muß einem klar sein, daß die BILD das macht, weil es in der Gesellschaft gut kommt jemanden dafür zu steinigen. Mit anderen Worten: die Gesellschaft akzeptiert in solchen Fällen die Loyalität gar nicht. Also macht sie für die Firma auch keinen Sinn.


  • Mod

    scrub schrieb:

    Doch, wenn man denkt, daß "die Linken" gefährlich sind, "die Rechten" aber nicht. Oder umgekehrt.

    Ich weiß. Deswegen finde ich's ja gut, daß er es nicht sagt. 🕶

    Das tut den Pharisäern nämlich immer weh.



  • Pharisäer?

    Nun denn, wenn ein Mitarbeiter weder das Betriebsklima stört noch durch eine Außenwirkung den Geschäftserfolg gefährdet, sind ganz besondere Umstände nötig. So besondere, daß mir gerade keiner einfällt.
    Witzigerweise haben in dem Fall jetzt die Chefs ja auch gar nichts gewußt- was bedeudet, daß sie weder das Betriebsklima usw.

    In so einem Fall sollten sich Chefs dummstellen. Sonst wird dieses Denunziantentum auch noch gefördert, und am Schluß müssen alle rausgeschmissen werden.



  • abgesehen davon dass gewalt in jeder form abzulehnen ist muss ich sagen macht es für mich schon einen unterschied ob der/die angestellte einer gruppe angehört die vornehmlich schutzbedürftige und minderheiten angreift (rechtsextrem) oder einer gruppe angehört die leute angreift die schutzbedürftige und minderheiten angreift (linksextrem).
    natürlich gibts es auch auf linksextremer seite übergriffe die nicht auf rechtsextreme abzielen, allerdings sehe ich nicht unbedingt dass das im selben verhältnis steht wie die übergriffe von rechtsextremer seite. von daher kann ich menschlich einen linksextremen eher akzeptieren als einen rechtsextremen, auch wenn die gewalt von beiden abzulehnen bleibt. 🤡



  • tjaja, immer dieses

    "linksextrem ist das gleiche wie rechtsextrem und ich finde beides gleich schlimm"

    das ist meist die meinung von leuten die wenig ahnung davon haben was
    sich tatsächlich bei sog. links- und rechtsextremen abspielt.

    mal davon abgesehen dass diese schwarz-weisse links-rechts gerede
    sowieso an der thematik vorbeigeht.

    schon im 3. reich wusste man nationalismus und sozialismus zu verknüpfen,
    die DDR war auch ein ziemlich national getrimmter sozialistischer staat.

    aber ich seh schon ein, dass das hier OT ist ...



  • Jan schrieb:

    Wenn ich Arbeitgeber wäre und der Arbeitnehmer "als Privatmann" eine Verstaatlichung meines Betriebes anstreben würde, dann würde ich ihn auch auf die Straße setzen...

    Die Interessen des Arbeitgebers sind aber nicht als einzigstes ausschlaggebend. Sonst würden Gewerkschaften, Betriebsversammlungen, Kündigungsschutz, etc auch schnell gestrichen...

    Kolumbus schrieb:

    Ich suche mir doch ein Auto nicht nach der politischen Einstellung einzelner Fliessbandarbeiter aus...

    Aber es könnten sich weitere solche Mitarbeiter sammeln. Dann hätten wir das Bundeswehr Syndrom. Oder es könnnte etwas ähnliches passieren wie mit der Norwegen Flagge die sich die Neonazis auf die Jacke nähen. Außerdem gibt es doch diese Modemarke die unfreiwillig zur Nazi-Marke geworden ist.

    Andromeda schrieb:

    Sogar extrem Linke würde ich dulden, solange sie nicht Aversuchen, die Belegschaft zu beeinflußen, Flugblätter verteilen

    Dann hast Du noch keine extremen Linken kennen gelernt. Setz dich mal bei den Marxisten, Trotzkisten und einer Antifa Gruppe rein. Die halten die bürgerliche Demokratie, Gewerkschaften&SPD, ... (von weiter "rechts" stehenden Gruppen wie Arbeitgeber oder andere Parteien gar nicht zu reden) für faschistisch und leiten dann daraus ab das Recht ob diese Organisationen zu bekämpfen. So eine obskure Argumentationskette wird jedes Mal vorgetragen. Die Leute die die etablieren Parteien wählen seien von Medienkonzernen (Kapitalisten) beeinflußt und somit unmündig. (unmündig=was sie sagen zählt nicht, weil sie noch vom Kapitalismus befallen seien) Deshalb müsse man Aktionen starten um die Revolution (sie sprechen aber nicht vom Bürgerkrieg) zu beschleunigen. Sie begrüßen jeden Schritt der einen Menschen aus dem bürgerlichen Leben herausreißt. Wenn jemand zB. auf einer Demo durch Flaschenwürfe festgenommen wird, verläßt er das normale Leben (ein Zurück in die Arbeitswelt ist nicht mehr möglich) und kann sich von nun an der Revolution widmen. So werden Jugentliche "angeworben" und in Situationen gebracht wo sie mit der Polizei in Konflikt kommen. Der Sinn: Siehst Du die Polizei ist der faschistische Feind, der starke Arm des von den Kapitalisten beherrschten Staates.

    Aber auch ich muß zugeben das mein letzten Sätze den Rahmen dieser Diskussion sprengen 😉



  • Marc++us schrieb:

    Wir haben solche ähnlichen Themen auch, wir haben Leihingenieure, und da gibt's einige Dinge, die denen nicht zustehen: zum Beispiel kann jeder eigene Mitarbeiter über den Chef oder uns als Firma mal motzen oder stänkern, aber dem Leihingenieur steht das als Lieferant nicht zu.

    Von Brunel, oder? Das ist, glaube ich, Deutschlands größter Sklavenhändler für Techniker und Ingenieure. Ein Freund von mir war bei denen beschäftigt. Die haben mit lausigen Intrigen verhindert, daß er eine Festanstellung bei einem ihrer Auftragnehmer antreten konnte. Aber das ist eine andere Geschichte.

    Von einem anderen Bekannten kenne ich genau das Gegenteil, von dem, was Du beschreibst. Bei Leiharbeitern reicht es schon aus, denn die "irgendwie" ihren Job machen. Wo Festangestellte Engagement zeigen müßen, um nicht in Ungnade zu fallen, können Leiharbeiter eine gewisse Null-Bock Haltung durchblicken lassen, ohne mit Konsequenzen zu rechnen.

    peterfarge schrieb:

    Andromeda schrieb:

    Sogar extrem Linke würde ich dulden, solange sie nicht Aversuchen, die Belegschaft zu beeinflußen, Flugblätter verteilen

    Dann hast Du noch keine extremen Linken kennen gelernt. Setz dich mal bei den Marxisten, Trotzkisten und einer Antifa Gruppe rein. Die halten die bürgerliche Demokratie, Gewerkschaften&SPD, ... (von weiter "rechts" stehenden Gruppen wie Arbeitgeber oder andere Parteien gar nicht zu reden) für faschistisch und leiten dann daraus ab das Recht ob diese Organisationen zu bekämpfen. So eine obskure Argumentationskette wird jedes Mal vorgetragen. Die Leute die die etablieren Parteien wählen seien von Medienkonzernen (Kapitalisten) beeinflußt und somit unmündig. (unmündig=was sie sagen zählt nicht, weil sie noch vom Kapitalismus befallen seien) Deshalb müsse man Aktionen starten um die Revolution (sie sprechen aber nicht vom Bürgerkrieg) zu beschleunigen. Sie begrüßen jeden Schritt der einen Menschen aus dem bürgerlichen Leben herausreißt. Wenn jemand zB. auf einer Demo durch Flaschenwürfe festgenommen wird, verläßt er das normale Leben (ein Zurück in die Arbeitswelt ist nicht mehr möglich) und kann sich von nun an der Revolution widmen.

    Die kenne ich allerdings nur vom Hörensagen. Solche wie die Baader-Meinhof-Gang, RAF usw. meine ich natürlich nicht. Damit will auch ich nichts zu tun haben.



  • SideWinder schrieb:

    BTW: Ich verstehe das eigetnlich gar nicht. Wieso darf eigentlich nun der Arbeitgeber sich nicht mehr aussuchen wen er einstellen mag? Wenn ich finde ich stelle nur Frauen ein oder nur Männer oder nur Raucher oder nur Nichtraucher dann ist das doch als Arbeitgeber mein gutes Recht. Das ist *mein* Unternehmen, das gehört *mir*, ich entscheide alle W-Fragen. Was wird gearbeitet? Wo wird gearbeitet? Wann wird gearbeitet? Wer arbeitet?

    Frei nach dem Motto "Ich CHEF - Du NIX!", oder wie? 😉 Das entspricht nicht meiner Auffassung von einem ArbeitsVERHÄLTNIS (ein wechselseitiges Geben und Nehmen).

    SideWinder schrieb:

    Wenn also der Mitarbeiter nicht mehr in der Firma arbeiten will, so geht er. Wenn ich ihn als Unternehmer nicht mehr haben will, so geht er.

    Ja. Allerdings gibt es im Normalfall Regeln, wie das "Gehen" abzulaufen hat.

    SideWinder schrieb:

    Wieso ist das seit neuesten unmoralisch? Und warum bin ich ein schlechterer Mensch nur weil ich Menschen nur unter 30 Jahren oder nur über 50 Jahren einstelle weil ich ein bestimmtes Profil erreichen will? "Jung und dynamisch" oder "senior experience"?

    Darum gehts ja hier in diesem Sinne nicht.

    SideWinder schrieb:

    Ein Top-Manager mit Harward-Studium hat da sehr viel mehr zu bieten und wird vielleicht auch als "in der Szene einschlägig bekannt" noch eine gute Arbeit finden, da die Arbeitgeber ihrerseits das wieder in Kauf nehmen.

    In meinen Augen auch ein Problem: So ein Mensch hat mehr Einflussmöglichkeiten und demnach ist seine politische Einstellung als beachtenswerter einzustufen als die eines Fliessbandarbeiters. Er hat es jedoch einfacher in eine Anstellung zu kommen bzw dort zu bleiben. Man schaue sich zB. nur mal die oberen NPD-Leute an... das sind komischerweise keine Fliessbandarbeiter, sondern Menschen mit Einfluss und finsteren Zielen, die Marionetten brauchen...
    Aber die Menschen ohne Einfluss, denen vielleicht einfach nur noch niemand einen anderen Weg gezeigt hat, werden sofort entlassen. Damit nimmt man ihnen die (oft einzige) Perspektive bzw. Chance sich zu ändern und drängt sie in ihre eingeschränkten Kreise zurück.

    Andromeda schrieb:

    Nur mit greifbaren Fakten kann man sich ein Urteil bilden. Wie sollen wir die Handlung des Arbeitgebers bewerten, wenn wir noch nicht mal wissen, um was es eigentlich geht? Es macht z.B. einen großen Unterschied, ob die Beiden Mitglieder einer extremen, aber legalen Partei, oder einer verbotenen kriminellen Vereinigung sind.

    Ich schreibe es nochmal ganz deutlich: Ich möchte nicht darauf hinaus, dass hier der umfrageauslösende Fall(!) bewertet wird. Ich möchte die allgemeine Grundhaltung zum Thema Kündigung wg. politischer Ansichten er- / hinterfragen. Als selbstverständlich sehe ich es an, das Kriminaltät nicht toleriert werden muss, natürlich auch nicht vom Arbeitgeber... Das braucht also nicht diskutiert zu werden. Eine extreme politische Ansicht und kriminellen Handlungen sind jedoch nicht dasselbe!

    @Marc++us: Danke für die Aufklärung zum Thema Leiharbeiter! 🙂 Das ist übrigens gut zu wissen und fördert meine Ablehnung gegenüber dieser Form des Arbeitsmarktes. Das ist ja schon fast pervers - da spielt ja der Mensch hinter der Arbeitskraft überhaupt keine Rolle mehr. Spontan fällt mir dazu das Schlagwort "moderne Sklavenhaltergesellschaft" ein...!

    Marc++us schrieb:

    scrub schrieb:

    Doch, wenn man denkt, daß "die Linken" gefährlich sind, "die Rechten" aber nicht. Oder umgekehrt.

    Ich weiß. Deswegen finde ich's ja gut, daß er es nicht sagt. 🕶

    Das tut den Pharisäern nämlich immer weh.

    😃 👍

    scrub schrieb:

    Nun denn, wenn ein Mitarbeiter weder das Betriebsklima stört noch durch eine Außenwirkung den Geschäftserfolg gefährdet, sind ganz besondere Umstände nötig. So besondere, daß mir gerade keiner einfällt.

    Den besonderen Umstand hat Marc++us grad schön aufgeklärt: Die beiden haben als Leiharbeiter keine Chance, selbst wenn das Ganze nicht sachgemäß gelaufen ist.

    atomfish schrieb:

    "linksextrem ist das gleiche wie rechtsextrem und ich finde beides gleich schlimm"
    das ist meist die meinung von leuten die wenig ahnung davon haben was
    sich tatsächlich bei sog. links- und rechtsextremen abspielt. [...] aber ich seh schon ein, dass das hier OT ist ...

    Nach meiner persönlichen Erfahrung ist das oben Genannte - entgegen deiner Darstellung - meist die Meinung von Leuten, die Extremismus als Ansatz zur Problemlösung grundsätzlich ablehnen. An diesem Prinzip gibt es IMHO nichts auszusetzen.
    OT ist dein Beitrag nicht unbedingt, aber in meinen Augen sowas wie eine Sch****hausparole, was tatsächlich ein Grund wäre sie stecken zu lassen.

    peterfarge schrieb:

    Kolumbus schrieb:

    Ich suche mir doch ein Auto nicht nach der politischen Einstellung einzelner Fliessbandarbeiter aus...

    Aber es könnten sich weitere solche Mitarbeiter sammeln. [...]

    Und? Ist es dann ein anderes Auto? 😕



  • Kolumbus schrieb:

    @Marc++us: Danke für die Aufklärung zum Thema Leiharbeiter! 🙂 Das ist übrigens gut zu wissen und fördert meine Ablehnung gegenüber dieser Form des Arbeitsmarktes. Das ist ja schon fast pervers - da spielt ja der Mensch hinter der Arbeitskraft überhaupt keine Rolle mehr. Spontan fällt mir dazu das Schlagwort "moderne Sklavenhaltergesellschaft" ein...!

    Hm würde ich so nicht sehen. Das Unternehmen kauft sich nun mal für teures Geld eine "Dienstleistung" ein. Dafür kann das Unternehmen auch etwas erwarten, und muss dieser Dienstleistung (also hier dem Arbeiter) nicht noch zusätzlich irgendwelche Dinge bieten, die es seinen normalen Mitarbeitern bietet. Finde ich so pervers nicht.

    b00n schrieb:

    abgesehen davon dass gewalt in jeder form abzulehnen ist muss ich sagen macht es für mich schon einen unterschied ob der/die angestellte einer gruppe angehört die vornehmlich schutzbedürftige und minderheiten angreift (rechtsextrem) oder einer gruppe angehört die leute angreift die schutzbedürftige und minderheiten angreift (linksextrem).
    natürlich gibts es auch auf linksextremer seite übergriffe die nicht auf rechtsextreme abzielen, allerdings sehe ich nicht unbedingt dass das im selben verhältnis steht wie die übergriffe von rechtsextremer seite. von daher kann ich menschlich einen linksextremen eher akzeptieren als einen rechtsextremen, auch wenn die gewalt von beiden abzulehnen bleibt. 🤡

    In der Theorie hast du recht. In der Praxis nicht. Wie peterfrage auch schon schrieb, sind Linksextremisten auch nicht wirklich besser als Rechtsextremisten. Linksextremisten sind gegen Faschismus usw. Das ist schön und gut. Nur wird oft kurzerhand alles mögliche irgendwie als faschistisch deklariert, nur damit man dagegen angehen kann. Da gibts z.T. solche Pseudomoralisten, das ist echt schlimm. Und in ihren Methoden sind die kein Deut besser als tatsächliche Faschisten, ohne es vielleicht zu merken. Von daher habe ich kein Problem damit beide in einen Topf zu werfen. Man könnte auch hundert pro so an die 90% (es gibt natürlich solche und solche) beider "Gruppierungen" austauschen und würde keinen Unterschied feststellen.

    Und übrigens sollte man auch bei Rechts- bzw. Linksextremisten differenzieren, und das nicht immer sofort mit Gewalt in Verbindung bringen. Das sind nicht die brutalen hirnlosen Schläger wie uns die Presse immer glauben machen will. Da gibts auch viele Leute mit denen man ganz normal reden kann.



  • Hi,

    kann mich erinnern, daß ich vor der letzten Wahl einen Flyer von der NPD in den Briefkasten geworfen bekommen habe, der bis auf einen Punkt auch wortwörtlich von einem PDS-Flyer abgeschrieben sein könnte.
    Was die alle grundsätzlich eint ist daß sie gegen alles sind.

    Gruß Mümmel


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