Die SPD ist der größte Witzverein der Welt. Und den Satz check ich nicht...



  • Marc++us schrieb:

    Tja, keine Ahnung. Begegnet mir zur Zeit einfach zu oft.

    Ist auch ein schönes Beispiel, weil man das vor 5 Jahren einfach als Katalogware im 24-Stundenlieferservice bestellte. Jetzt muß man schon mal Kontingente anmelden (d.h. Abnahme x Stück pro Quartal).

    Ne Ahnung, wieso sich das so verändert hat? 😮



  • Optimizer schrieb:

    Ja, jetzt müssen doch wieder die Risiken herhalten, nachdem das CO2-Argument zusammengefallen ist. 🤡

    Wieso zusammengefallen?
    Nur wenn das Uran aus Deutschland selbst stammt, liegen AKW auf etwa gleicher Stufe wie die erneuerbaren Energien. So, soweit alles okay. Aber CO2 ist nicht das einzige - Nenn mir bitte einen wirklich guten Grund wenn von der CO2-Seite nur ein Gleichstand zustande kommt für Atomkraftwerke.

    Die Endlagerung, das Laufzeitrisiko etc. sind für mich sehr wohl Gründe. Und wie die Studien zeigen sind AKW wenn nur gleichzustellen vom CO2 her. Wozu bitte soll ich Risiken in Kauf nehmen? Zumal...

    Demgegenüber verursacht Strom aus erneuerbaren Energien - und hier insbesondere Biomasse in Kraft-Wärme-Kopplung - deutlich weniger Treibhausgase als Atomstrom.

    Optimizer schrieb:

    Ohne Beweis?

    Ich nehme mal an das du sowohl google als auch wissenschaftliche Bibliotheken kennst, oder?

    Eine von mehreren Quellen


  • Mod

    @asc: Deine Quelle ist unbrauchbar, da sie von der Solarlobby kommt. Deine andere Quelle war gut, denn das war ein Ökoverband, der zugab, daß Atomstrom beim CO2 nicht so schlecht wegkommt. Du müßtest also jetzt eine Studie von den großen Energielobbyisten suchen, die das mit der erneuerbaren Energie bestätigt - das taugt dann auch.

    Außerdem hast Du einen wichtigen Grund pro Atomstrom unterschlagen: es ist nämlich nicht nur das CO2, sondern auch die (weitgehende) Unabhängigkeit von Uhrzeit, Jahreszeit und Wetter.

    Zur Zeit ist bei den zeitabhängigen regenerativen Quellen (Solar, Wind) das Problem der Energiespeicherung von produktionsstarken Zeiten in verbrauchsstarke Zeiträume hinein NICHT massentauglich gelöst. Die Sachen mit Akkus oder Druckluftspeichern sind noch nicht feldtauglich. Es wird kommen, klar, aber es ist noch nicht verfügbar.

    Aber wir könnten jetzt technisch einwandfreie Atomkraftwerke bauen. Das heißt ja nicht, daß man deswegen aufhört die Solartechniken und Windkraftwerke zu perfektionieren.

    Man kann sich das leicht ansehen, der Energieverbrauch ist eine zyklische Kurve mit Maxima in der Tagesmitte, Schwankungen über die Woche, und über das Jahr. Da liegen 3 wesentliche Sinuskurven darüber. Und die mit Sonne und Wind erzeugte Energie hat da nur bedingt eine Deckungsgleichheit. Immerhin hat man bei Sonne noch Glück, da sich das Tagesmaximum hier deckt, aber dafür ist die Schwankung zwischen Winter und Sommer sehr hoch. Zum Ausgleich braucht man eine Glättung, jeder Regelungstechniker weiß, daß man dazu Speicherglieder einfügen muß. Aber Energie lässt sich im großen Massstab nicht effektiv speichern. Also hat eine Energiequelle, die den glättenden Effekt in sich selbst trägt, große Vorteile an dieser Stelle.

    Es bringt nichts hier immer wieder auf "ich will nicht" rumzureiten, das sind einfach einige technische Probleme, die man nicht durch "ich will nicht" wegbekommt.



  • asc schrieb:

    Optimizer schrieb:

    Ja, jetzt müssen doch wieder die Risiken herhalten, nachdem das CO2-Argument zusammengefallen ist. 🤡

    Wieso zusammengefallen?
    Nur wenn das Uran aus Deutschland selbst stammt, liegen AKW auf etwa gleicher Stufe wie die erneuerbaren Energien. So, soweit alles okay. Aber CO2 ist nicht das einzige - Nenn mir bitte einen wirklich guten Grund wenn von der CO2-Seite nur ein Gleichstand zustande kommt für Atomkraftwerke.

    Gleichstand? Ich habe mich auf die Verbrennung von fossilen Rohstoffen bezogen, die uns abhängig macht und keineswegs gleich klimafreundlich ist wie die Kernenergie. Meine Aussage war, dass Kernenergie klimafreundlich ist. Dann sah es so aus, als würdest du dies mit deiner Tabelle widerlegen wollen. Die Tabelle hat mich sogar etwas gestützt, weil darin die KKWs fast genauso gut abschneiden wie regenerative Energien - zumindest je nachdem, wo jetzt das Uran herkommt. Wir müssen das nicht ausdiskutieren, ich wollte es ohnehin nicht mit regenerativen Energien vergleichen.

    Jetzt, wo wir also etabliert haben, dass Kernkraft klimafreundlich ist, was sicherlich eh schon weitläufig bekannt ist, sehe ich dort keinen weiteren Diskussionsbedarf. Meine Aussage war: Es ist komisch, für den Klimaschutz zu werben und Kernkraftwerke abzuschalten. Die sehe ich nicht widerlegt.

    asc schrieb:

    Eine von mehreren Quellen

    Das ist genau sowas, was ich immer wieder sehe. Keine konkreten Rechenbeispiele, Pläne für die Umsetzung, zu erwartende Probleme und wie man sie lösen könnte, nur lauter Einzelheiten wie Wärmedämmung ist geil, Solarenergie ist geil, das ist geil. Am Ende "wenn 20%-30% machbar sind, sind auch 100% machbar" als Fazit. Das ist keine wissenschaftliche Arbeit.



  • Eigentlich reicht es bei den Fakten zu bleiben:

    Für jedes MW aus Solar- oder Windenergie muß irgendwo Ersatz vorhanden und
    vorgehalten we4rden um Netzfrequenz und -spannung vorzuhalten. Blöderweise
    läßt sich Strom nicht im großen Maßstab speichern.

    Ein Freund von mir fährt eine Gasturbine mit 140 MW. Kosten ca. 1400 E / Mwh.



  • Scheppertreiber schrieb:

    Eigentlich reicht es bei den Fakten zu bleiben:

    Für jedes MW aus Solar- oder Windenergie muß irgendwo Ersatz vorhanden und
    vorgehalten we4rden um Netzfrequenz und -spannung vorzuhalten. Blöderweise
    läßt sich Strom nicht im großen Maßstab speichern.

    Für "jedes"? Das bezweifle ich ja doch irgendwie. Schließlich gibt es durchaus Speicher in größerem Maßstab (im Wesentlichen Pumpspeicherwerke), warum sollten die nicht auch Schwankungen aus der Einspeisung decken können? Da deutschlandweite Windflauten auch eher selten sind, wird auch immer ein gewisses Grundniveau an Einspeisung vorhanden sein.

    Problematischer ist eher, daß die sauberen Ausgangsleistungen von herkömmlichen Kraftwerksgeneratoren zunehmend durch stromrichterverdreckte Einspeisung aus Solaranlagen ersetzt wird. Noch idiotischer wird es, wenn man sich überlegt, daß jemand mit Solaranlage auf dem Dach erst seinen Gleichstrom in verdreckten Wechselstrom wandelt und diesen dann einspeist, nur um dann aus der Steckdose Wechselstrom entgegenzunehmen, diesen wieder in Gleichstrom umzuwandeln und damit sein ATX-Netzteil zu versorgen oder den Akku seines Mobiltelefons aufzuladen. Wieso es hierfür keine technisch sinnvolle Lösung gibt, verstehe ich überhaupt nicht. Hier wird zweimal Energie umgewandelt und dabei verdreckt- für nichts und wieder nichts. 😕

    Ferner werden neue Kraftwerke im Norden gebaut, die Verbraucher nehmen aber im Süden zu. Das wird das Stromnetz vor enorme Herausforderungen stellen (E.ON versucht gerade mit Hängen und Würgen den Bau einer 380kV- Leitung durch Mitteldeutschland...). Um Preiserhöhungen kommen wir wohl also nicht herum, ob mit oder ohne Kernkraft.



  • Marc++us schrieb:

    Interessant auch die mäßige Bilanz von Solarzellen.

    Den Wert würde ich nicht so einfach schlucken. Wenn man so einen Wert bei Kraftwerken angibt, die Brennstoffe wie Kohle, Gas oder auch Uran nutzen, dann kann man recht einfach überlegen, wieviel Brennstoff dort für eine kWh verbraucht wird und wieviel CO2 dadurch freigesetzt wurde. Bei Solarzellen und Windkraftwerken sieht das anders aus. Da haben wir keinen Brennstoff, der verbraucht wird, stattdessen geht es um die Herstellung der Kraftwerke.

    Bei Solarzellen wird vielleicht eine Rolle spielen, wie man reines Silizium gewinnt: Man nimmt SiO2, gibt Kohlenstoff hinzu, erhitzt alles und erreicht dadurch, dass sich der Sauerstoff an den Kohlenstoff bindet und in Form von CO und CO2 entweicht. Am Schluss hat man mehr oder weniger reines Silizium. Ok, da kann man die CO2-Emissionen für die Herstellung also auch relativ genau berechnen, wobei natürlich noch weitere Aspekte hinzukommen, bei denen auch CO2 entsteht.

    Aber jetzt kommt eine Schätzung ins Spiel. Und zwar die Schätzung der Lebensdauer der Solarzellen und deren Gesamtertrag. Ich glaube nicht, dass diesbezüglich verlässliche Zahlen existieren. Zumal sich diese Technologie momentan schnell weiterentwickelt. Zum Beispiel macht man die Silizium-Wafer dünner, um Silizium einzusparen. Hat das Auswirkungen auf die Lebenszeit? Auf den Gesamtertrag? Auf das freigesetzte CO2 wirkt sich das auf jeden Fall aus. Die Photovoltaik-Technologie entwickelt sich momentan stark weiter. Vielleicht nicht unbedingt in Hinblick auf den Wirkungsgrad, aber in Hinblick auf andere Eigenschaften der Solarzellen. Entsprechend wird es auch keine verlässlichen statistischen Zahlen bezüglich der Lebensdauer geben. Weiterhin ist noch nicht gesagt, dass eine PV-Anlage nach ihrer Lebenszeit "Müll" ist. AFAIK fängt es schon an, dass diese Anlagen recycelt werden.

    Worauf ich hinaus will ist, dass derartige Emissionszahlen für CO2 bei den Erneuerbaren Energien qualitativ ganz andere Bedeutungen und Entstehungsgeschichten haben als Beispielsweise bei Braunkohle. Und ich denke, dass die Entstehung dieser Zahlen bei den Erneuerbaren Energien mit enormen Unsicherheitsfaktoren verbunden ist. Die sind also mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.



  • BTW: Was denkt Ihr eigentlich, wie lange es dauert, ein neues Atomkraftwerk zu bauen, falls nach der nächsten Wahl der Atomausstieg wegfallen sollte. Wird man überhaupt eins bauen? Oder geht es den Betreiberfirmen ausschließlich darum, heutige AKWs länger laufen zu lassen? Wie lange dauert es, bis ein AKW vom Entschluss, dass man eines bauen möchte fertiggestellt ist. Das wird doch sicherlich mehrere Jahre dauern? 5-10 vielleicht?



  • Gibt es irgenwo im Netz Informationen ueber die Gesammtkosten eines AKWs? Damit meine ich Urananreicherung, Betrieb, Reparatur, Endlagerung?

    Gibt es Studien ueber die Belastung der Natur wegen Strahlung? (Denn nur das zaehlt und nicht wieviel Tonnen CO2 ein AKW erzeugt, die vielleicht aber auch vielleicht nicht die Natur belasten).

    Gibt es Studien wieweit das Risiko eines Super-Gau besteht? Also eine Kernschmelze bei der nennenwertes radioaktives Material in die Umwelt gelangt?

    [(G_AKW * + S + G * Gkost ) / AKW_WpH * AKW_Dauer] / [G_VKW / VKW_WpH * VKW_Dauer] = Kosten-Nutzen-Verhaeltniss
    
    Wobei:
        - G_AKW: Gesammtkosten eines AKW (Uran+Betrieb+Endlagerung), in Euro
        - S: Belastung der Umwelt durch Strahlung pro AKW im Durchschitt, in Euro
        - G: Die Wahrscheinlichkeit eines Super-GAUs
        - Gkost: Die Kosten eines Super-GAUs, in Euro
        - AKW_WpH: Die Energie die ein AKW erzeugt, pro Jahr
        - AKW_Dauer: Wie lange ein AKW im Einsatz sein kann, in Jahren
    
        - G_VKW: Gesammtkosten eines Verbrennungskraftwerks (Auch CO2 Kosten wegen Kyoto-Protokolls), in Euro
        - VKW_WpH: Die Energie die ein Verbrennungskraftwerk erzeugt, pro Jahr
        - VKW_Dauer: Wie lange ein Verbrennungskraftwerk im Einsatz sein kann, in Jahren
    

    Wenn das Kosten-Nutzen-Verhaeltniss groesser als 1 ist, sollten wir AKWs bauen.

    Weil die Wahrscheinlichkeit eines Super-GAUs sehr gering ist und die Kosten fuer die Unwelt ebenso, lohnt sich rein Theoretisch ein AKWs nur, wenn die Energiegewinnung (oder die Laufzeit) hoeher ist, als die von Verbrennungskraftwerken.

    Es kommt aber auch darauf an, wie hoch man die Gesammtkosten fuer Verbrennungskraftwerke ansetzt. Weis jemand wie viel man bezahlen muss fuer den CO2 Ausstoss (laut Kyoto)?

    Das man sich bei einem Verbrennungskraftwerke von anderen Laendern abhaenig macht, steht natuerlich nicht in der Formel. Koennte man aber noch bei den Gesammtkosten fuer ein Verbrennungskraftwerk dazuzaehlen, koennte aber schwierig werden.



  • Gregor schrieb:

    Wie lange dauert es, bis ein AKW vom Entschluss, dass man eines bauen möchte fertiggestellt ist. Das wird doch sicherlich mehrere Jahre dauern? 5-10 vielleicht?

    Das planmäßge Bauen dauert schon viele Jahre. Zusätzlich werden Umweltschützer jeden juristischen Winkelzug nutzen, um die Bauplanung zu stören, neu beginnen zu lassen, schließlich den Bau immer wieder stoppen lassen. Dies geschieht ja bereits, allerdings bei- Kohlekraftwerken. Ich würde eher von 15 Jahren ausgehen. Siehe auch http://www.mdr.de/fakt/aktuell/806741.html



  • scrub schrieb:

    Zusätzlich werden Umweltschützer jeden juristischen Winkelzug nutzen, um die Bauplanung zu stören, neu beginnen zu lassen, schließlich den Bau immer wieder stoppen lassen.

    So wie bei Windkraftanlagen auch? Ach die lieben Umweltschützer 🤡



  • freilich nur, wenn die windmuehle um die ecke gebaut werden soll - gruen ist man ja schliesslich nur, wenn's einem passt...



  • Es ist durchaus mit regenerativen Energien möglich auch die Spitzenlasten zu tragen. Die Speicherung ist hierbei zwar auch ein Thema aber garnicht das Hauptproblem - Regenerative Energien sind nicht nur Wind und Sonne! (Biogasanlagen können auch zu Zeiten laufen wo eben keine Sonne und Wind gegeben ist, davon abgesehen das es keinen Tag geben wird wo sowohl Wind wie Sonne keinen Beitrag leisten).

    Wenn man sich zudem mit anderen Ländern zusammenschließt können Lücken leicht geschlossen werden.

    Aber weil mir ja zuwenige Quellen vorgeworfen wurden, hier ein Link der viele Studien aufführt:
    Studien Solare Vollversorgung

    cu André



  • Hi,

    schön, daß Ihr jetzt auch noch den Stallmist verwerten wollt. Schon mal daran gedacht, daß der dringendst als Dünger auf den Feldern gebraucht wird. Aber ist ja egal, Lebensmittel kommen ja sowieso von Aldi.

    Die derzeitigen Kernbrennstoffe kommen übrigens nur zum unbedeutendsten Teil direkt aus der Erde, sondern überwiegend aus aufgearbeiteten Atombomben. insofern ist jede verbrannte Tonne Kernbrennstoff die verwertet wird eine Atombombe weniger die auf die Erde fallen kann.

    Natürlich kann ich alles mit dem Totschlagargument Tschernobyl abwürgen. Aber nur mal der Hinweis: Tschernobyl war ein Uran-Graphit-Reaktor der nicht trotz seiner Sicherheit hochgegangen ist, sondern der ein instabiles Verhalten hatte und wundersamerweise erst so spät hochgegangen ist. Der letzte Reaktor dieser Bauart in Deutschland, aber (hoffe ich wenigstens) ohne die Sicherheitsmängel von Tschernobyl, war das Münchner Atom-Ei.
    Es gibt heute durchaus Konstuktionsvarianten, die eigensicher sind. Aber höchste Sicherheitsstandards erreiche ich nicht mit durch technische Maßnahmen abgesicherte Uraltanlagen, sondern durch modernste eigensichere Anlagen, z.B.
    http://de.wikipedia.org/wiki/HTR
    Auch kann man für die Genehmigung die Forderung stellen, daß zukünftige Reaktoren auch unter dem Gesichtsopunkt konstruiert werden müssen, daß eine problemlose und aufwandsarme sowie rückstandsarme Demontoage möglich sein muß.
    Sicher kann aus jedem Reaktor bei Schäden ein wenig Radioaktivität frei werden, aber die Hauptmenge an Stahlung nehmen wir im allgemeinen über aus dem Boden entweichendes Radon auf. Außerdem durch die Unmengen an Atomwaffentests die in der Vergangenheit stattgefunden haben.

    Nitroglyzerin ist auch kreuzgefährlich, aber wird deswegen jeder häusliche Ofen verboten, nur wiel es gefährliche chemische Reaktionen gibt? Und ob eine Katastrophe eines modernen eigensicheren Reaktors wirklich schlimmer wäre, als wenn in einem der chemischen Betriebe die falsche Anlage hochgeht wage ich auch noch zu bezweifeln.

    Verhindern können wir mit unserer Verweigerungshaltung sowieso keine Reaktorneubauten. Wir haben nur die Wahl, ob sie bei uns, wo wir Einfluss auf die Sicherheit haben gebaut werden, oder um uns rum. Wenn bei uns wieder eine erfolgreiche Reaktorindustrie entsteht, die auch die um uns drum rum zu errichtenden Anlagen baut, haben wir zu unserer Sicherheit mehr getan, als mit Totalverweigerung.

    Wind und Sonne mögen auf den ersten Blick umweltfreundlich erscheinen, aber für jedes derartige MegaWatt derartiger Kapazität müssen ca 900 Kilowatt Regelleistung bereitgehalten werden. Die ist aber nur mit Gasturbinen ausreichend flexibel machbar. Diese laufen aber teilweise mit Öl und größtenteils mit Erdgas. Leider gibts beim Erdgas nicht eine so breite Spreizung der Lieferanten wie beim Öl und man kann es auch nicht so problemlos in großen Mengen speichern wie Öl. Da reicht es, wenn der entscheidende Hahn zugedreht wird, dann können wir uns unseren ganzen schönen Umweltschutz in den Hintern schieben und müssen die gesamte Last mit Grundlastkraftwerken erzeugen.

    Auch sollte man mal über die klimatischen Wirkungen nachdenken, wenn nennenswerte große Flächen mit fast scharzen Votovoltaikelemnten zuggepflaster werden.

    Man kann es drehen und wenden, wie man will, wer Kuchen backen will muß Eier zerschlagen. Die alternative ist nur die Ausrottung der Menscheit, aber für wen wollen wir die Erde dann erhalten. Zurück zur Urgemeinschaft geht nicht, dazu sind wir mittlerweile zu viele.

    Gruß Mümmel



  • asc schrieb:

    (Biogasanlagen können auch zu Zeiten laufen wo eben keine Sonne und Wind gegeben ist, davon abgesehen das es keinen Tag geben wird wo sowohl Wind wie Sonne keinen Beitrag leisten).

    du willst also mit kanpp ueber einem gigawatt biogas schwankungen im bereich von 15 gw windkraft ausgleichen.
    es geht recht schnell, dass windmuehlen von maximaler leistung auf nichts umschalten, und zwar dann, wenn der wind zu stark wird. sturm und keine sonne gehen uebrigens oft einher (sonnenkraft kannste eh vergessen). und selbst wenn sowas nur einmal im jahr vorkommt, muss es abgefangen werden. ich hab dazu auch paar zahlen, muss ich heute abend mal raussuchen.
    geld sparste durch wind und sonnenkraft eh nicht, der brennstoffpreis ist beim betrieb von kernkraftwerken und kohlekraftwerken nicht der entscheidende faktor, sondern die betriebskosten. die mitarbeiter werden naemlich nicht nach hause geschickt, nur weil die sonne scheint. 🙂



  • mezzo mix schrieb:

    geld sparste durch wind und sonnenkraft eh nicht, der brennstoffpreis ist beim betrieb von kernkraftwerken und kohlekraftwerken nicht der entscheidende faktor, sondern die betriebskosten...

    Weiß du wie egal mir das ist, ich zumindestens werde nach meinen Umzug zu einen der Ökostrom Anbieter wechseln (nach der Mindestfrist des Regionalanbieters - sprich etwa einen Monat). Die Geiz ist geil Mentalität habe ich nicht (obwohl der Anbieter dennoch zumindest günstiger als der Standardanbieter ist), und auch bei meinen elektischen Geräten achte ich auch auf den Energieverbrauch (Das sich dies langfristig wieder rechnen kann sehen viele nicht).

    cu André



  • dann infomier dich bitte im voraus ausreichend, nicht das du umettiketierten oekostrom kaufst, der nur formal dem gesetzlich vorgeschriebenen strommix entnommen wird. eon hatte da mal ein transparentes angebot, jedoch sinkt bei ~40 ct/kwh bei vielen die akzeptanz fuer solche angebote. du kannst dir aber sicher sein, dass du fuer 25 ct keinen oekostrom bekommst.



  • Hi,

    Ökostrom ist die größte Verarsche die es gibt. Der erzeugte Strommix änder sich dadurch daß einge Ökostrom wollen nicht, und auf den Elektronen steht auch nicht drauf, wo sie her kommen. Selbst wenn man das trennen könnte, dann bekämen die Mehrheit etwas weniger ökologischen Strom und die Ökos den dort eingespahrten. Oder glaubst Du, daß wenn du zu Ökostrom konvertierst, daß dann im örtlichen Wasserkraftwerk die Schieber mehr geöffnet werden oder die Sonne heller scheint und dafür im Kohle- oder Atomkraftwerk die Leistung runtergeregelt wird? Da finden sich lediglich ein paar Dumme, die bereit sind höhere Kosten zu zahlen und die Gewinne der Energieunternehmen mit einer Extramarge zu bedienen.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Oder glaubst Du, daß wenn du zu Ökostrom konvertierst, daß dann im örtlichen Wasserkraftwerk die Schieber mehr geöffnet werden oder die Sonne heller scheint und dafür im Kohle- oder Atomkraftwerk die Leistung runtergeregelt wird?

    Nein, mit Sicherheit nicht, aber es gibt Anbieter die verpflichten sich die regenerativen Energiequellen auszubauen. Und das ist mir lieber als die Anbieter die in Kohle- oder Atomanlagen investieren.

    mezzo mix schrieb:

    dann infomier dich bitte im voraus ausreichend, nicht das du umettiketierten oekostrom kaufst

    Ich kann mich nur auf die TÜV-Zertifizierung stützen, was aber dennoch mehr ist, als einige andere mitbringen.

    cu André



  • Weils so schön ist:

    Das findet Vattenfall von seinem schleswig-holsteinischen AKW Brunsbüttel auch. Das ist nur ein paar Jahre jünger, aber im Laufe der Jahrzehnte so oft nachgebessert und geflickt worden, dass schließlich kein Techniker mehr durchblickte. Eine Computersimulation hatte vor einigen Jahren gezeigt, dass das Sicherheits- und Steuerungssystem durch die Nachbesserungen derart komplex geworden war, dass verschiedene neue Sicherheitsprobleme von den Ingenieuren nicht mehr erkannt werden konnten. Hoffen wir mal, dass man in Russland etwas systematischer vorgegangen ist und dass man dort die Ermüdung des Materials richtig einschätzen kann.

    In Brunsbüttel war es im Dezember 2001 zu einer Wasserstoffexplosion ganz in der Nähe des Reaktordruckbehälters gekommen. Drei Meter eines Kühlwasserzuflusses wurden seinerzeit weggerissen. Der Betreiber, damals noch die später von Vattenfall übernommene HEW, meldete den Vorfall erst Wochen später an die Behörden und ließ das AKW zunächst weiterlaufen. Ende Juni hatte Greenpeace nach jahrelangen gerichtlichen Auseinandersetzungen endlich Akteneinsicht erstritten. Derzeit steht das AKW seit rund einem Jahr still, nachdem es Ende Juni 2007 aufgrund einer Netzstörung ([local] Pannenserie in Vattenfall-AKWs) abgeschaltet werden musste. Im Augenblick werden Haarrisse in Armaturen repariert und falsche Dübel ersetzt.

    Typisch für die derzeitige Debatte um Laufzeitverlängerungen und Atomrevival ist indes, dass die Atomfreunde die Technik für eine Art Füllhorn zu halten scheinen. Keiner spricht davon, wo all das Uran für die alten und ersehnten neuen AKWs herkommen soll. Die [extern] Energy Watch Group hat schon vor eineinhalb Jahren in ihrem [extern] Uran-Report darauf hingewiesen, dass das Uran nicht allzu lange mehr reichen wird. Beim jetzigen Verbrauch vielleicht gerade noch 60 Jahre.

    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28277/1.html

    Wenn der Stoff in 60 Jahren eh schon alle ist, dann kann man doch auch heute schon nach Alternativen sich umsehen, lustig wirds ja wohl in 60 Jahren, wenn das Endlagerproblem erst so richtig in den Vordergrund tritt.


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