In der Mathematik wird nur sehr selten gerechnet.
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Und das genau ist der Grund allen Übels!
Als man den Kindern noch Schreiben, Lesen, Rechnen, Naturkunde, Heimatkunde lehrte, hatten auch alle etwas gelernt. Als Rechnen nicht mehr Rechnen genannt wurde sondern Mathematik, begann das Dilemma.
Geldzählen, Kassenzettel nachrechnen, Schulden verfolgen, Darlehen durchschauen, Zertifikate und Fonds untercheiden, Zinseszins begreifen, Handyrechnungen minimieren, Ausgaben-Eingaben-Balance optimieren, Kilokalorien bestimmen, Kochrezepte mit dem Dreisatz dosieren - das sind heute die lebensnotwendigen Rechenaufgaben. RECHENAUFGABEN!!!!! Mathematik mit Differentialgleichungen, Mengenlehre, trigonometrischer Geometrie ist dabei überflüssig. RECHNEN müssen die Leute können!!
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fuers Rechnen gibts nen Taschenrechner... komplexe Probleme begreifen und Algorithmen zur Loesung anzuwenden oder zu entwickeln ist das, was man koennen muss, egal, ob man Mathematik im Beruf benoetigt oder nicht
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zwutz schrieb:
fuers Rechnen gibts nen Taschenrechner... komplexe Probleme begreifen und Algorithmen zur Loesung anzuwenden oder zu entwickeln ist das, was man koennen muss, egal, ob man Mathematik im Beruf benoetigt oder nicht
WORD!
Und in einer Schule die Logarithmen, Differentialgleichungen und sonstige "unbrauchbare" Themen unterrichtet, wird das Basiswissen der Mathematik vorausgesetzt.
In der Grundschule lernt man diese Grundlagen und darauf wird dann eben aufgebaut.
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Die meisten Leute können ja weder rechnen noch verstehen sie was von Mathematik. Das ist das Dilemma.
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Wieso soll das ein Dilemma sein?
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Walli schrieb:
Die meisten Leute können ja weder rechnen noch verstehen sie was von Mathematik. Das ist das Dilemma.
die meisten? wie kommst du darauf
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Ein Dozent von mir pflegte auch immer zu sagen: "Die Mathematik ist da, um rechnen zu vermeiden". Er wollt damit halt auch zum Ausdruck bringen das man mit dem Wissen um fortgeschrittene Lösungswege, sich viel Arbeit sparen kann. Man kann sich mit DGLs schön die Zeit vertreiben und viel rumrechnen wenn man will, nimmt man ne gescheite Funktionstransformation zur Lösung ist man unter Umständen dagegen im Bruchteil der Zeit fertig.
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Was ich als sehr fragwürdig erachte, dass man mittlerweile in der gymnasialen Oberstufe anfängt mit einem CAS zu arbeiten.
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wiso schrieb:
Walli schrieb:
Die meisten Leute können ja weder rechnen noch verstehen sie was von Mathematik. Das ist das Dilemma.
die meisten? wie kommst du darauf
Persönlicher Eindruck.
Bashar schrieb:
Wieso soll das ein Dilemma sein?
Fehler in der Wortwahl.
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Walli schrieb:
Bashar schrieb:
Wieso soll das ein Dilemma sein?
Fehler in der Wortwahl.
Was ist es dann, ein Problem? Seh ich höchstens beim Rechnen. Und beim öffentlichen Ansehen der Mathematik. Dass die meisten Leute keine Mathematik können liegt in der Natur der Sache.
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Inwiefern liegt das in der Natur der Sache? Ein gewisses mathematisches Grundverständnis sollte m.E. jeder mitbringen. Dass es nicht so ist sehe ich nicht wirklich als existenzielles Problem an aber ich finde es einfach schade.
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Du gibst dich da Illusionen hin. Mathematik ist zu abstrakt und hat mit dem Alltag des Durchschnittsmenschen absolut nichts zu tun.
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Mal blöd gefragt: Wo zieht man denn i.A. die Grenze zwischen Rechnen und Mathematik? Ist es Rechnen mit konkreten Zahlen und Mathematik quasie das "Rechnen" mit Symbolen?
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Bashar schrieb:
Du gibst dich da Illusionen hin. Mathematik ist zu abstrakt und hat mit dem Alltag des Durchschnittsmenschen absolut nichts zu tun.
neee, grundlegende mathematik ist gar nicht abstrakt. ganz im gegenteil, sie wurde ja erfunden um unsere welt zu beschreiben. das heisst nicht, dass dein opa unbedingt wissen sollte was der gaußsche algorithmus ist oder so.
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Der Gaußalgorithmus ist schon ziemlich angewandt gegenüber dem, was man sonst so in Mathematik macht
Und jetzt kommt's halt stark darauf an, was du mit „grundlegend“ meinst. Wenn du dir die tatsächlichen Grundlagen, z.B. Mengenlehre mal reinziehst behauptest du sowas bestimmt nicht mehr
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Ich würde es so sagen:
Differentialgleichungen, numerisches lösen, die ganzen physikalischen rechnungen, ... das ist für mich Rechnen.
Aber so sachen wie ringe, abelsche Gruppen, blablubb., das ist mathematik, ein hantieren mit gedanklichen objekten.
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TravisG schrieb:
neee, grundlegende mathematik ist gar nicht abstrakt. ganz im gegenteil, sie wurde ja erfunden um unsere welt zu beschreiben.
Du sagst das so, als wäre es völlig klar. Ich seh das aber vollkommen anders. Könntest du wenigstens versuchen, das irgendwie zu belegen? Was meinst du mit "grundlegender Mathematik", und wer hat die erfunden, um damit die Welt zu beschreiben? Sprichst du vielleicht von Physik?
Unabhängig davon, wie die Antwort ausfällt, ist Mathematik aber nicht mehr dasselbe wie vor tausenden von Jahren, also dein Einwand nur von begrenztem Gewicht.
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Sozialforscher schrieb:
Und das genau ist der Grund allen Übels!
Als man den Kindern noch Schreiben, Lesen, Rechnen, Naturkunde, Heimatkunde lehrte, hatten auch alle etwas gelernt. Als Rechnen nicht mehr Rechnen genannt wurde sondern Mathematik, begann das Dilemma.
Geldzählen, Kassenzettel nachrechnen, Schulden verfolgen, Darlehen durchschauen, Zertifikate und Fonds untercheiden, Zinseszins begreifen, Handyrechnungen minimieren, Ausgaben-Eingaben-Balance optimieren, Kilokalorien bestimmen, Kochrezepte mit dem Dreisatz dosieren - das sind heute die lebensnotwendigen Rechenaufgaben. RECHENAUFGABEN!!!!! Mathematik mit Differentialgleichungen, Mengenlehre, trigonometrischer Geometrie ist dabei überflüssig. RECHNEN müssen die Leute können!!
Worauf willst du hinaus? Mathe nach der 7. Klasse abschaffen?
Was man vom Gymanasiallehrplan braucht oder nicht ist eine ganz andere Diskussion. Sonst wuerde ich sofort Geschichte abschaffen, denn wer braucht das um seine Handyrechnung zu bezahlen?
Es geht um Allgemeinwissen, und Mathe dreht sich oft um problemloesendes Denken. Es ist eine Denkweise, die gelehrt wird und von der die meisten profitieren, nicht dass sie eine Exponentialfunktion integrieren koennen (wobei das dann wieder in mehr Studiengaengen von Bedeutung ist als den meisten lieb ist).
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Bashar schrieb:
Du gibst dich da Illusionen hin. Mathematik ist zu abstrakt und hat mit dem Alltag des Durchschnittsmenschen absolut nichts zu tun.
Dass Mathematik nicht unmittelbar etwas mit dem Alltag von jedermann zu tun hat weiß ich. Aber wenn schon ein Grundverständnis von im Alltag des Durchschnittsmenschen 'unbedeutenden' Sachen wie Geographie, Geschichte und Musik verlangt wird, dann ist es einfach schade, dass man so wenig über Mathematik weiß.
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Der unterschied der Mathematik zur Geographie, Geschichte, etc. liegt u.A. auch darin, dass man um einiges mehr Zeit aufwenden muss, damit man eingang in die Materie findet. Erst dann wird Mathematik interessant. Im Ausmaß der Mathematikstunden im Schulunterricht ist das aber nicht möglich.