Das Spielen mit gewalthaltigen elektronischen Spielen ist stärkster Risikofaktor für Gewaltkriminalität



  • DEvent schrieb:

    Elektronix schrieb:

    Die Studie handelt von der Wirkung von Gewaltspielen auf KINDER und JUGENDLICHE, nicht auf ERWACHSENE!

    Aber davon schreibe ich doch. All die Spiele sind Jugendlichen nicht zuganglich. Das war schon vor der ganzen Diskussion um "Killerspiele" so. Wenn Jugendliche diese Spiele trotzdem gespielt haben, dann war es kein Versagen des Jugendschutzes, kein Versagen der Wirtschaft, sondern einzig das Versagen der Eltern.

    Nein. Genauso wie das Koma-Saufen bei Jugendlichen ein Versagen des Jugendschutzes ist, ist es das auch bei Killerspielen. Es ist für Eltern kaum möglich, ihre Kinder bzw. deren PCs ständig zu kontrollieren. Daher müssen Politik und Gesellschaft unterstützend eingreifen. Also muß hier der Jugendschutz verschärft und Händler oder Provider, die diese Spiele Jugendlichen zugänglich machen, zur Verantwortung gezogen werden. Meiner Meinung nach sollte man sie ganz verbieten.

    Immerhin kann man sagen, daß dieser Gewaltanstieg mit dem Aufkommen von Computerspielen korreliert.

    Nur weil etwas korreliert heist das noch lange nicht das es zusammenhaengt.

    Das war aber der einzige maßgebliche Faktor, der sich geändert hat.
    Übrigens war das nicht mein einziges Argument. Bitte das Posting im Zusammenhang lesen!



  • DEvent schrieb:

    Auch wenn man jetzt alle "Killerspiele" verbieten wuerde, ohne elterliche Kontrolle wuerde es ueberhaupt keinen Sinn machen. Das ist so als ob man strenge Gesetze gegen Drogengebrauch verlangt, aber gleichzeitig die Polizei diese Gesetze gar nicht durchsetzen kann. Anstatt besserer Polizei (Eltern) zu fordern, wird das Gesetzt verhaertet.

    Und plötzlich hätte der Straßendealer nicht nur illegale Rauschmittel, sondern auch Ballerspiele im Sortiment. :p
    Aber ich glaube schon, daß Verbote was bringen: wenn Herstellung und Verkauf solcher Spiele, der Gebrauch jedoch nicht, verboten wären, dann hätte man ein, mehr oder minder, wirksames Mittel gegen die Verbreitung dieses Schwachsinns geschaffen. Den "Zocker" zu bestrafen halte ich allerdings auch für sinnlos.



  • Elektronix schrieb:

    Nein. Genauso wie das Koma-Saufen bei Jugendlichen ein Versagen des Jugendschutzes ist, ist es das auch bei Killerspielen. Es ist für Eltern kaum möglich, ihre Kinder bzw. deren PCs ständig zu kontrollieren.

    Gerade auch weil es immer üblicher wird das beide Elternteile über kurz oder lang Vollzeit arbeiten müssen um die Familie ernähren zu können.

    Elektronix schrieb:

    Also muß hier der Jugendschutz verschärft und Händler oder Provider, die diese Spiele Jugendlichen zugänglich machen, zur Verantwortung gezogen werden. Meiner Meinung nach sollte man sie ganz verbieten.

    An sich okay, nur letzteres akzeptiere ich nicht. Nicht nach dem schon Spiele wie World of Warcraft und Co als Killerspiele von der Politik gebrandmarkt werden. Den wo ist die Grenze von "Killerspielen"?

    Ist vielleicht auch Civilisation ein Killerspiel weil man mit Einheiten hantiert? Ist Super Mario schon ein Killerspiel weil man dort irgendwelche Pilze platt trampelt. Vielleicht gar schon Tetris da man dort Reihen "ausradiert"? ;p

    Verschärfung des Jugendschutzes im Sinne von schärfere Strafen bei Missachtung: okay. Gegen ein gänzliches Verbot bin ich aber alleine schon wegen die unklaren Grenzen.

    cu André



  • asc schrieb:

    Elektronix schrieb:

    Also muß hier der Jugendschutz verschärft und Händler oder Provider, die diese Spiele Jugendlichen zugänglich machen, zur Verantwortung gezogen werden. Meiner Meinung nach sollte man sie ganz verbieten.

    An sich okay, nur letzteres akzeptiere ich nicht. Nicht nach dem schon Spiele wie World of Warcraft und Co als Killerspiele von der Politik gebrandmarkt werden. Den wo ist die Grenze von "Killerspielen"?

    Ist vielleicht auch Civilisation ein Killerspiel weil man mit Einheiten hantiert? Ist Super Mario schon ein Killerspiel weil man dort irgendwelche Pilze platt trampelt. Vielleicht gar schon Tetris da man dort Reihen "ausradiert"? ;p

    Verschärfung des Jugendschutzes im Sinne von schärfere Strafen bei Missachtung: okay. Gegen ein gänzliches Verbot bin ich aber alleine schon wegen die unklaren Grenzen.

    cu André

    Ok, über die Definition muß man reden. Aber in einigen Spielen ist die Gewalt gegen Menschen (nicht gegen Pilze!) so realistisch und deutlich dargestellt, daß es eigentlich klar sein müßte. Der Ausdruck "virtuelle Realität" beinhaltet immerhin das Wort "Realität".



  • asc schrieb:

    Ist vielleicht auch Civilisation ein Killerspiel weil man mit Einheiten hantiert? Ist Super Mario schon ein Killerspiel weil man dort irgendwelche Pilze platt trampelt. Vielleicht gar schon Tetris da man dort Reihen "ausradiert"?

    Solche Vergleiche finde ich sagenhaft. Muß man Dir jetzt wirklich den Unterschied zwischen dem Töten von Menschen und dem Verschwinden von Tetris-Zeilen erklären. Ich glaube nicht. Oder?



  • Immerhin kann man sagen, daß dieser Gewaltanstieg mit dem Aufkommen von Computerspielen korreliert.

    Nur weil etwas korreliert heist das noch lange nicht das es zusammenhaengt.

    Das war aber der einzige maßgebliche Faktor, der sich geändert hat.

    In welcher Welt lebst du bitte?

    Und wenn Eltern nur einen Funken Ahnung von Computern/Computerspielen hätten (und darüber kann/muss man sich informieren), dann wäre es ihnen sehr wohl möglich ihren Kindern das Spielen von Spielen ohne Jugendfreigabe am heimischen Rechner nicht möglich zu machen. Und wer dann bei Freunden spielt, hat zwangsläufig sozialen Kontakt. Der beste Weg ist imo Eltern aufzuklären, Verbote pushen nur den Import.

    Und noch etwas .. für einen ungeschädigten Spieler besteht zwischen den Pilzen bei Mario und Menschen bei beispielsweise COD kein Unterschied, es sind einfach Gegner und ohne Gegner kein Spiel. In ein WWII-Szenario passen nunmal keine über dem Boden schwebenden Pilze. Und verschiedene Szenarios müssen sein, sonst wird's schnell langweilig.

    //Edit: Von der virtuellen Realität sind wir relativ weit weg .. wir bewegen uns in virtuellen Welten. Und so realistisch diese Welten auch sein mögen, es gehört wesentlich mehr dazu als vermeintliche Gewaltspiele regelmäßig zu spielen um diese nicht mehr von der einzig "wahren" Realität unterscheiden zu können.



  • dust schrieb:

    Und noch etwas .. für einen ungeschädigten Spieler besteht zwischen den Pilzen bei Mario und Menschen bei beispielsweise COD kein Unterschied, es sind einfach Gegner und ohne Gegner kein Spiel. In ein WWII-Szenario passen nunmal keine über dem Boden schwebenden Pilze. Und verschiedene Szenarios müssen sein, sonst wird's schnell langweilig.

    Ich behaupte mal, ich bin einigermaßen "ungeschädigt" (darüber können wir ja ein psychologisches Gutachten anfertigen), aber das Abknallen und Niedermetzeln von Menschen am Bildschirm ekelt mich trotzdem an. Also gibt es zwischen Menschen und Pilzen sehr wohl einen Unterschied.

    Wer definiert denn, welcher Spieler "ungeschädigt" ist?

    Abgesehen davon: Es gibt auch Spiele ohne Gegner, und die sind für Jugendliche pädagogisch gesehen mitunter die besten.



  • Elektronix schrieb:

    Abgesehen davon: Es gibt auch Spiele ohne Gegner, und die sind für Jugendliche pädagogisch gesehen mitunter die besten.

    Spiele ohne Gegner sind meistens extrem langweilig. Es ist schon ein erhebendes Gefühl ohnegleichen, in Spiel und Sport über andere zu triumphieren. Ich verstehe nur nicht, warum es so viele Spiele gibt, deren Ziel die totale Vernichtung des (virtuellen) Gegners ist, aber vor Allem, warum diese Spiele für Viele so attraktiv sind.



  • Es gibt auch Spiele ohne Gegner, und die sind für Jugendliche pädagogisch gesehen mitunter die besten.

    Die gibt es, das Problem ist, dass die meisten davon überhaupt keinen Spaß machen (totlangweilig und immer dasselbe), und wenn doch, dann werden diese Spiele ebenso gespielt wie "Gewaltspiele".

    Ich behaupte mal, ich bin einigermaßen "ungeschädigt" (darüber können wir ja ein psychologisches Gutachten anfertigen), aber das abknallen von Menschenfiguren ekelt mich trotzdem an. Also gibt es zwischen Menschen und Pilzen sehr wohl einen Unterschied.

    Das halte ich für äußerst bedenklich. Für mich heißt das, dass du nicht in der Lage bist zwischen Realität und virtueller Welt zu unterscheiden. Du siehst in Pixel-Männchen echte Menschen. Ich würde gerne hören wie andere das sehen, aber für mich klingt das schon "geschädigt". Glücklicherweise findest du das "eklig", was dich ungefährlich macht. Stell dir vor du würdest es nicht eklig finden, dann hätten wir die gefährliche Kombination, dass du nicht wirklich zwischen Realität und Spielwelt unterscheiden kannst und dich das töten von Menschen nicht ekelt. Da würden die Grenzen sicher verschwimmen.

    Bei mir ist es so, dass ich in der realen Welt überhaupt kein Blut sehen kann (zumindest keine größeren Wunden), in der virtuellen Welt allerdings macht es mir überhaupt nichts aus. Es ist eben nicht echt. Und so geht es allen Spielern die ich kenne (abgesehen von einigen die Blut in der realen Welt sehen können (die muss es ja geben 😉 )).



  • Vor zwanzig Jahren hat auch niemand argumentiert, dass brutale Actionfilme (ab 16 oder ab 18) gleich ganz verboten werden müssten, weil die Eltern sich damit garnicht auskennen könnten. Kurioserweise kannten sich meine Eltern und die meiner damaligen Freunde sogar einigermassen aus. Ich durfte diese Filme nicht gucken.

    Geguckt habe ich sie trotzdem. Ermordet habe ich aber trotzdem noch niemanden.



  • dust schrieb:

    Das halte ich für äußerst bedenklich. Für mich heißt das, dass du nicht in der Lage bist zwischen Realität und virtueller Welt zu unterscheiden. Du siehst in Pixel-Männchen echte Menschen. Ich würde gerne hören wie andere das sehen, aber für mich klingt das schon "geschädigt". Glücklicherweise findest du das "eklig", was dich ungefährlich macht. Stell dir vor du würdest es nicht eklig finden, dann hätten wir die gefährliche Kombination, dass du nicht wirklich zwischen Realität und Spielwelt unterscheiden kannst und dich das töten von Menschen nicht ekelt. Da würden die Grenzen sicher verschwimmen.

    Bei Katastrophenübungen geraten die Retter auch unter enormen Streß, obwohl sie wissen, daß doch alles nur "gefaket" ist. Sich einzureden, "es ist ja alles nur gestellt" reicht nicht aus. Das Gehirn reagiert auf optische und akustische Eindrücke sehr viel schneller und direkter - weil die Reaktion oft schon auf unterbewußter Ebene stattfindet-, als auf so einen künstlich erzeugten Gedanken.

    Ich frage mich, warum die Macher dieser Spiele die eben so gestalten: Bewegungen und Geräusche sollen so realistisch wie möglich sein. Realistische Todesschreie, spritzendes Blut, abgerissene Gliedmaßen- obendrein überleben die Opfer manchmal noch unrealistisch lange, was die Leidenszeit verlängert--- Wozu braucht man das in so einem Spiel, das doch "nur Virtuell" sein soll.
    Ziel des ganzen ist, beim Spieler einen Kick (tatsächlich Ausschüttung von Streß-Hormonen) zu erzeugen (im Grunde der gleiche Effekt wie bei Katastrophenübungen), der dann noch mit Punkten belohnt wird. Erst dadurch wird das Spiel reizvoll, genau deshalb sind die so interessant.
    Zugegeben, bei mir erzeugt es eine andere Wirkung. Aber bin ich deshalb geschädigt? Vielleicht nehme ich nur die Reaktion meines Unterbewußtseins besser wahr.
    Programmiere mal ein Spiel, bei dem jeder Tote Punktabzug verursacht. Wie lange würde sich das am Markt halten?
    Ich hingegen finde es abartig, daß man Spiele nur dann interessant findet, wenn man darin Leute umbringt.

    Bei mir ist es so, dass ich in der realen Welt überhaupt kein Blut sehen kann (zumindest keine größeren Wunden), in der virtuellen Welt allerdings macht es mir überhaupt nichts aus. Es ist eben nicht echt. Und so geht es allen Spielern die ich kenne (abgesehen von einigen die Blut in der realen Welt sehen können (die muss es ja geben 😉 )).

    Ob man Blut sehen kann oder nicht, ist kein Kriterium. Früher bekamen viele Kinder Blut zu sehen, wenn auf dem Hof ein Tier geschlachtet wurde. Das war Gewöhnungssache. Trotzdem waren die Kinder nicht so gewalttätig wie heute.

    Andromeda schrieb:

    Spiele ohne Gegner sind meistens extrem langweilig. Es ist schon ein erhebendes Gefühl ohnegleichen, in Spiel und Sport über andere zu triumphieren. Ich verstehe nur nicht, warum es so viele Spiele gibt, deren Ziel die totale Vernichtung des (virtuellen) Gegners ist, aber vor Allem, warum diese Spiele für Viele so attraktiv sind.

    Full ACK.



  • Elektronix schrieb:

    aber das Abknallen und Niedermetzeln von Menschen am Bildschirm ekelt mich trotzdem an. Also gibt es zwischen Menschen und Pilzen sehr wohl einen Unterschied.

    Hmm, ich muss sagen, ich sehe das anders. Beispielsweise ist mir bewusst, dass Krieg wohl zu den schlimmsten Dingen zählt, die sich die Menschheit ausgedacht hat. Trotzdem mag ich Kriegsfilme und -spiele. Denn ich ziehe keinen Vergleich zur Realität (ausgenommen sind hier höchstens Kriegsdramen, die darauf abzielen).

    Wieso auch? Worauf es z.B. in Ghost Recon ankommt, sind Dinge wie taktisches Vorgehen, Teamarbeit, Reaktionsfähigkeit. Bei CoD fallen die ersten beiden Punkte größtenteils weg, zugegeben. Trotzdem geht es auch in diesem Spiel nicht darum, einen Bezug zur Realität herzustellen. Bei Moorhuhn regt sich auch keiner auf, CoD ist nichts anderes.

    Es geht hier um Unterhaltung, die nunmal einen grafischen Hintergrund braucht. Für mich ist der gegnerische Soldat also gleichbedeutend mit dem Super-Mario-Pilz. Dies anders zu sehen, ist in meinen Augen unverständlich. Aber es gibt halt Menschen, die im Pixelsoldaten einen echten Soldaten sehen, was ich schade (und in wenigen Fällen bedenklich) finde...



  • Alkohol rockt 😋



  • Elektronix schrieb:

    Ob man Blut sehen kann oder nicht, ist kein Kriterium. Früher bekam jedes Kind Blut zu sehen, wenn auf dem Hof ein Tier geschlachtet wurde. Das war Gewöhnungssache. Trotzdem waren die Kinder nicht so gewalttätig wie heute.

    Vielleicht nicht gegenüber Menschen, aber in ländlichen Gegenden ist das Leben eines Tieres oft nicht viel wert. Da blasen Jugendliche ganz gern mal einen Frosch auf, oder binden, zu ihrer Belustigung, Katzen Blechbüchsen an die Schwänze. Ehrfurcht vor dem Leben ist leider nicht für jeden selbstverständlich. Und Ballerspiele dürften dem auch nicht zuträglich sein.



  • Andromeda schrieb:

    Elektronix schrieb:

    Ob man Blut sehen kann oder nicht, ist kein Kriterium. Früher bekam jedes Kind Blut zu sehen, wenn auf dem Hof ein Tier geschlachtet wurde. Das war Gewöhnungssache. Trotzdem waren die Kinder nicht so gewalttätig wie heute.

    Vielleicht nicht gegenüber Menschen, aber in ländlichen Gegenden ist das Leben eines Tieres oft nicht viel wert. Da blasen Jugendliche ganz gern mal einen Frosch auf, oder binden, zu ihrer Belustigung, Katzen Blechbüchsen an die Schwänze. Ehrfurcht vor dem Leben ist leider nicht für jeden selbstverständlich. Und Ballerspiele dürften dem auch nicht zuträglich sein.

    Ok, guter Einwand! ⚠



  • Ganz genau _matze!

    Ich verstehe nur nicht, warum es so viele Spiele gibt, deren Ziel die totale Vernichtung des (virtuellen) Gegners ist, aber vor Allem, warum diese Spiele für Viele so attraktiv sind.

    Bewegungen und Geräusche sollen so realistisch wie möglich sein. Realistische Todesschreie, spritzendes Blut, abgerissene Gliedmaßen- obendrein überleben die Opfer manchmal noch unrealistisch lange, was die Leidenszeit verlängert

    Viele Spiele? Von welchen Spielen redet ihr? Könnt ihr Beispiele bringen? Solche Spiele (wie von Elektronix beschrieben) sind die absolute Ausnahme, es gibt sehr WENIGE davon und sie werden auch sehr WENIG gespielt (weil sie nämlich inhaltlich total arm sind und nach 10 Minuten langweilig).

    EDIT: Es ist btw. seit Jahren bekannt, dass Realismus (gerade was Gewalt angeht) für die breite Masse keinen großen Einfluss auf die Qualität eines Spieles hat und zu realistische Spiele sogar weniger Spaß machen. Wenn ihr von soooo vielen sprecht, die soetwas attraktiv finden, dann sprecht ihr über Ausnahmen, die die Regel bestätigen.



  • dust schrieb:

    EDIT: Es ist btw. seit Jahren bekannt, dass Realismus (gerade was Gewalt angeht) für die breite Masse keinen großen Einfluss auf die Qualität eines Spieles hat und zu realistische Spiele sogar weniger Spaß machen. Wenn ihr von soooo vielen sprecht, die soetwas attraktiv finden, dann sprecht ihr über Ausnahmen, die die Regel bestätigen.

    Hmm, hast du eine Quelle?



  • _matze schrieb:

    Beispielsweise ist mir bewusst, dass Krieg wohl zu den schlimmsten Dingen zählt, die sich die Menschheit ausgedacht hat. Trotzdem mag ich Kriegsfilme und -spiele.

    Vielleicht kannst Du uns mal erklären, was Dir an dieser Art der Unterhaltung so gefällt. Faszination des Grauens?



  • Vielleicht kannst Du uns mal erklären, was Dir an dieser Art der Unterhaltung so gefällt. Faszination des Grauens?

    Es gibt Dinge mein Sohn, die kann man nicht erklären. Jeder hat seinen eigenen Geschmack.
    Oder erzähl uns doch mal, warum du Techno hörst, lieber einen dunklen anstatt einen hellen hast.



  • Andromeda schrieb:

    _matze schrieb:

    Beispielsweise ist mir bewusst, dass Krieg wohl zu den schlimmsten Dingen zählt, die sich die Menschheit ausgedacht hat. Trotzdem mag ich Kriegsfilme und -spiele.

    Vielleicht kannst Du uns mal erklären, was Dir an dieser Art der Unterhaltung so gefällt. Faszination des Grauens?

    Ja, in Form von Unterhaltungsmedien schon. Du willst doch nicht verneinen, dass viele Menschen Gefallen an Action- und auch Horror-Filmen finden, oder? Sind die alle krank?? Warum sollte man sowas auch nicht gut finden? Ich sehe mir z.B. gerne die Alien-Filme an, und damit stehe ich doch nicht alleine. Ist ja auch logisch, solche Filme leben doch nicht von der Gewaltdarstellung (denn sonst wäre jeder italienische Billig-Splatter-Streifen hochwertig). Nein, diese unterstreicht und intensiviert nur die Spannung, die der Film auf subtilere Art aufbaut. Daran kann ich nichts Schlimmes erkennen.

    Genauso ist es mit Spielen. Natürlich kann man sich auf WiSi's, Jump 'n Runs oder Strategie-Spiele beschränken. Dabei muss man konsequenterweise Spiele wie Panzer General auslassen, da trotz fehlender Gewaltdarstellung die Fantasie in diese Richtung geleitet werden könnte (war ja auch indiziert!). Muss man aber nicht, man gewinnt mit Shootern und Action- oder Horrorspielen ein Element, dass der WiSi weitgehend unbekannt ist: die Spannung, die durch Grafik, Sound, Spielmechanik, gewollte Hektik und Story aufgebaut wird. Das ist einfach ein Erlebnis, das Spaß macht. Und damit das Ganze authentisch, in sich stimmig 'rüberkommt, wählt man meist einen Story- und Grafikhintergrund, der zumindest halbwegs der Realität entsprungen ist (auch SciFi-Shooter wie Dead Space beinhalten Menschen). Super Mario taugt nunmal nicht zum Gruseln! Wie gesagt, ich beziehe solche Dinge nicht auf die Realität, trotz des teil-realen Vorbilds (das ist kein Widerspruch!). Und daher kann die real wirkende Grafik höchstens mein Spielerlebnis intensivieren und somit in der Qualität steigern, nicht aber mein Verhalten in der realen Welt beeinflussen.

    Zum Thema Körperteile: das hat in manchen Spielen durchaus mehr Sinn als die reine Intensivierung. In Dead Space ist stupides Draufballern wirkungslos. Das gezielte Abtrennen von Gliedmaßen ist ein taktisch notwendiges Element im Kampf gegen die bösen Aliens. Tolle Sache! Und auch in anderen Games gab es ja schon Trefferzonen, die dafür sorgen, dass man beispielsweise den Waffenarm eines Gegners verletzen und so einen Vorteil gewinnen kann. Manche regen sich darüber auf, ich sehe solche Mechaniken als innovative Features, die Abwechslung bringen.


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