Welche Partei würdet ihr wählen?
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Daniel E. schrieb:
Nehmen wir doch mal den Kündigungsschutz, warum hilft der deiner Ansicht nach den "sozial Schwachen"? Weil sie dann weniger leicht aus ihrem Job rausgeworfen werden können? Think again: Die Konsequenz des Kündigungsschutzes ist, daß die "sozial Schwachen" überhaupt gar nie eingestellt werden. Es ist ein Gesetz, mit dem Du eine soziale Unterschicht *erzeugst*.
Um mal die Profiteure des Kündigungsschutzes zu nennen... Das sind vor allem die Zeitarbeitsfirmen. Also praktisch Firmen, die sich als Parasit zwischen das eigentliche Unternehmen und den Arbeitnehmer setzen und dort Geld abzapfen. Das eigentliche Unternehmen hat durch Zeitarbeitsfirmen eben doch die Möglichkeit des "Hire&Fire". Insofern ist der Kündigungsschutz als Gesetz inzwischen eh eine Lachnummer. Nein, eigentlich ist das Gesetz zum weinen, weil es ausschließlich negative Auswirkungen auf die Personengruppe hat, die es schützen soll. Die Schröder-Regierung hätte damals besser nicht ein Gesetz erlassen, das zu dieser Entwicklung bei der Zeitarbeitsbranche führt, sondern hätte einfach den Kündigungsschutz aufheben sollen. Dann wären die Arbeitsplätze, die jetzt in der Zeitarbeitsbranche entstanden sind, eher direkt bei den Unternehmen entstanden und es würde mehr Geld bei den Arbeitnehmern ankommen.
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Hallo,
scrub schrieb:
Die Partei, die seinerzeit im Bundestag für den großen Lauschangriff gestimmt hat, soviel ich weiß. Fräulein L.-S. arbeitet gerade in Bayern mit der höchst freiheitlichen CSU zusammen
Ich will mich ja nicht an Details hochziehen, aber dieser Umstand kratzt schon erheblich an der "Freiheit", die die FDP angeblich will.ich habe ja schon erklärt, dass man die FDP (wenn man für Freiheit ist und wählen möchte) nur nach dem Ausschlussverfahren wählen kann (*). Von einer stringenten glaubwürdigen Position oder gar einem genuinem Liberalismus ist sie dennoch meilenweit entfernt.
(*) Da muss man sich nur mal Cornelia Pieper anschauen.
Viele Grüße
Christian
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Eine Anmerkung nur:
Das "Umfallen" der kleineren Parteien bei Abstimmungen muss man zwar nicht mögen, aber so ist dass nun Mal des Öfteren in Koalitionen.Wenn Grüne und FDP der "Glaubwürdigkeit" wegen immer nur das Spielchen "alles oder nichts" treiben würde gäbe es keine Koalitionen mit Ihnen sondern immer eine SPD/CDU Koalition oder Minderheitsregierungen.
Und wenn man als kleine Partei durch eine Koalition die Möglichkeit hat zu ca 20% im eigenen Sinne Politik zu betreiben muss eben unter Umständen auch mal 40% gegen die eigentliche eigene Meinung abstimmen (bei 40% Übereinstimmung mit seinem Koalitionspartner).
Ich seh nicht so dramatische Probleme dabei.
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Mr. N schrieb:
estartu schrieb:
Mr. N schrieb:
Bei CDU und SPD ist dieser Vorwurf relativ absurd, da diese am stärksten für den Status Quo stehen, der zumindest keine deutliche Verschlechterung darstellt.
Keine deutliche Verschlechterung heißt natürlich weiterhin auch "keine Verbesserung".
Ich bin dafür, dass die, die nun schon so lange da oben immer das selbe machen nun auch mal andere ranlassen sollten.
Andere? Einfach andere? Und was für Akzente sollten die so setzen?
Tja, gute Frage.
Benzin sollte bezahlbarer sein, damit man nicht für Mobilität zur Arbeit bestraft wird und auch mal am Wochenende wegfahren kann (gut für Tourismus in D).Das was zum täglichen Leben gehört sollte billig sein, dafür dürfen dann auch Dinge wie Fernseher, PC usw. auch teurer werden. Wie es immer so schön heißt: Meinen Fernseher kann ich nicht essen.
Es sollte familienfreundlicher werden, mehr Teilzeitjob oder Gleitzeit. Betriebskindergärten oder kostenfreie öffentliche bei denen die Zeiten wenigstens mit einer Arbeitszeit von 7 bis 18 Uhr vereinbar sind. (Egal ob 7 bis 16 oder 9 bis 18)
Die Arbeitslosigkeit sollte nach unten geschraubt werden damit man in einem Scheißjob nicht für alle Ewigkeit festhängt bzw. nicht jedes Mistangebot von Zeitarbeitsfirmen annehmen muss, wenn man arbeitslos ist.
Es sollten Ärzte mehr Zeit für Patienten haben und auch Kassenpatienten fair behandeln. Außerdem sollte es für Patienten eine Betreuung geben, die einem durch den Ärztedschungel hilft.
Mir würden in einer Diskussion bestimmt noch mehr Sachen einfallen, aber das wars erstmal.

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@illuminator: Volle Zustimmung! Kleine Parteien können ihre Ziele naturgemäß nicht zu 100% umsetzen. Dazu bräuchten sie schließlich die Mehrheit...
estartu schrieb:
Mir würden in einer Diskussion bestimmt noch mehr Sachen einfallen, aber das wars erstmal.

Und wie sollten diese Ziele erreicht werden? Klingt ja alles erstmal gut, aber irgendwas muss man ja tun, um das zu erreichen. Und da haben unterschiedliche Parteien ja auch unterschiedliche Rezepte.
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Hallo,
Mr. N schrieb:
Und wie sollten diese Ziele erreicht werden? Klingt ja alles erstmal gut, aber irgendwas muss man ja tun, um das zu erreichen. Und da haben unterschiedliche Parteien ja auch unterschiedliche Rezepte.
das stimmt natürlich. Irgendjemand (Daniel?) hat ja schon richtigerweise geschrieben, dass sich die Parteien weniger durch die Ziele als durch die gewählten Mittel unterscheiden.
Und estartu: Deine Ziele klingen ja nobel, aber jedes einzelne davon kostet Geld- viel Geld. Und irgendwo muss dieses Geld herkommen. Also entweder werden (massive) Steuererhöhungen oder Streichungen woanders benötigt.
Wer also fordert, muss auch direkt benennen, wo er den entsprechenden Gegenwert wegstreichen will oder welcher Personengruppe er die nötigen Mittel wegbesteuern möchte.
Viele Grüße
Christian
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Ich habe für die SPD gestimmt:
Sie ist die einzige Partei mit Breitenwirkung. Ich kenne niemand in meinem Bekanntenkreis der sich öffentlich zur CDU bekennen würde. Die SPD kann ein zukunftssicherndes Projekt wie die Agenda 2010 entwerfen und es der Bevölkerung vermitteln. Die CDU würde in Protesten ersticken. Die SPD hat die Jugend hinter sich und denkt dementsprechend Familien und zukunftsorientiert. Die CDU ist mehr ein Rentnerpartei und vermittelt dementsprechend in den sozialen Bereichen ein mehr altbackendes Programm.Die CDU:
Ich betrachte die CDU als eine Fallback/Sicherungspartei. Wenn die SPD für einen Kurs steht der mir nicht gefällt (zB Linksruck) wähle ich CDU. Kurt Beck hätte ich zB nicht gewählt, weil er den gleichen Kurs wie Angela Merkel steht: Keinem weh tun, immer Ausgleich und Kompromiss suchen egal was rauskommt. Ziel X wird als richtig angesehen, kann jedoch nicht umgesetzt werden, weil keine Mehrheiten da sind UND weil Beck und Merkel nicht in der Lage sind die Bevölkerung zu überzeugen. Das Jetzt bewahren kann die CDU denke ich am besten.Steinmeier <-> Steinbrück
Bei Steinmeier bin ich momentan am straucheln. Ich war letztens bei einer Podiumsdiskussion an der HU Berlin wo Steinmeier zur Deutschen Aussenpolitik geredet hat. MAN! IST DAS EIN LANGWEILER! Ich bin vorzeitig gegangen, weil es nicht auszuhalten war. Also gut möglich das ich mich noch umentscheide. Mein Kandidat für 2013: Steinbrück. Den habe ich vor ein paar Monaten mal auf einer Diskusionsverantsaltung erlebt wo er gegenüber Studenten den Bundeshaushalt verteidigt hat. Die Dikussion war sehr lebendig. Er hat eine klare Sprache gesprochen, also die Positionen seines Haushaltes verteidigt und nicht ausgewichen. Wenn 2013 ein Richtungswahlkampf wird, ist Steinbrück der richtige. (Das Steinmeier 2009 Kanzler wird ist ja praktisch unmöglich.)Die Linke:
Wenn sie nur eine linke SPD sein will, dann habe ich gegen sie nichts grundsätzlich. Auf Ihren Veranstaltungen wirkt sie aber schon recht abstoßend. zB wird den Wählern der CDU bzw der CDU als solches ein Mitspracherecht an sich abgesprochen, weil sie die Rechten seien und man wisse wohin das führe. Das seien alles engstirnige Kleinbürger, Nationalisten, Leute die in Altenheimen Stimmen kaufen oder gleich direkt die Wahl fälschen. Eine von den Kapitalisten gestütze Partei die unter dem freundlichen Gesicht von Angela Merkel die Arbeiterklasse weiter ausbeuten wolle.
Die SPD sei eine Verräterin der Arbeiterklasse. Sie würde die Arbeiter genauso gegenüber den Konzernen verraten (siehe Schröder Gazprom, Genosse der Bosse) wie die Gewerkschaften die sich alle schmieren lassen würden. Dann wird an Ebert, Noske und irgendeine kommunistische Revolution erinnert die Niedergeschlagen wurde. Diese beiden Parteien würden also nicht den wirklichen Willen der Bevölkerung vertreten, zumal Ihre Wahlerfolge nur auf die Medienmaipulation, anitkomministische Anti-DDR Hetze und der Depressivität der Arbeiterklasse an die Wahlurne zu gehen beruhen würde (Nichtwähler würden alle Linkspartei wählen, wenn sie nur richtig nachdenken würden!). Aus Sicht der Linkspartei sind CDU und SPD also keine legitimen Vertreter des Volkes. Eine Gruppe Progrssiver Arbeitervertreter müsse endlich wieder im Sinne der Arbeiter die Regierung übernehmen und die Arbeiter auf ihre wirklichen Interessen hinweisen.
Dieser diktatorische Ansatz mit der der Wahlwille von 80% des Wahlvolkes zur Seite gewischt wird ist schon sehr bedenklich. In einigen Staaten Osteuropas ist der Kommunismus verboten, das Zeigen von Symbolen dieser Weltanschauung genauso. Nur weil der rote Faschismus in Deutschland vom Nationalsozialismus verdrängt oder aufgesogen wurde, wurde diese Ideologie im Westen nicht so diskreditiert wie sie es eigentlich verdient hätte. Es ist ein viel zu weit verbreiteter Irrglaube das jemand der etwas an dieser Republik verändern will das nur über Sozialismus oder Kommunismus tun kann.
Die Linkspartei ist bestenfalls nur eine antidemokratische Protestpartei. Es gibt realitätsnahe Flügel wie zB die Parteispitze im Berliner Senat. Die Redner an der Basis sind jedoch Träumer, Spinner, Krawallmacher oder einfach rote Faschos.1. CDU und SPD nähern sich nur wie Eisverkäufer an wenn beide das gleiche Eis zum gleichen Preis verkaufen. Konjunkturprogramm, Agenda2010/Nachfolger und Ausgestaltung/Änderung von Auslandseinsätzen könnten Differenzen im nächsten Wahlkampf sein. Siehe Schröders Nein zum Irakkrieg.
2. Bei der Armut kommt es auch auf die Unterschiede zur Referenzgesellschaft an. Einem Hartz4'ler geht es heute materiell viel besser als einem Vollzeit Arbeiter aus den 60'er Jahren. Wenn man sich aber wegen der eigenen Situation keinen Urlaub/GesichtsOP oder einem sogar der Status eines Jobs fehlt kann das trotz Sattheit großes Unglück bedeuten.
In einer Gesellschaft in der sich mehr Leute für Ingenieursjobs entscheiden werden die Ingenieure weniger verdienen, während die momentan schlecht bezahlten sozialen Jobs besser bezahlt werden. Es ist nicht so das die Besserverdiener unbedingt mehr Leisten oder auf mehr Freizeit verzichten müssen.3. Ich glaube die Besserverdiener möchten gar nicht zufrieden gestellt werden. Vermutlich haben sie es sogar am liebsten wenn niemand an sie denkt

4. Meine Firma (Elektronikbauteile) rechnet für einen Zeitarbeits-Abeitnehmer mit dem 1,6 oder 1,8 fachen der Kosten. Steht als Formel so auf einem ExcelSheet für die Sales Leute. Welche von beiden Zahlen es genau war weiß ich nicht mehr. So viel ist der Firma also die Aufhebung des Kündigungsschutzes in gut laufenden Monaten mindestens Wert. Ich weiß nicht in welchen Umfang Zeitarbeiter eingesetzt werden. Bei diesem Preisunterschied könnte es sich aber sehr schnell lohnen Leute fest einzustellen. Zumal man über Kurzarbeit, flexiblen Arbeitsverträge, Arbeitszeitkonten und Urlaubsregelungen (zB 2 Wochen Zwangsurlaub im Winter) eine Menge hin und her schieben kann.
Zitate:
1.ChrisM schrieb:
CDU/SPD bewegen sich im selben sozialdemokratisch-sozialistischen Fahrwasser und nähern sich zudem immer weiter an (Eisverkäufer-am-Strand-Modell [*]).
2.
Dravere schrieb:
Und wer meinst du, zahlt all das Geld für die Sozialhilfe? Genau, die Wirtschaft und Besserverdienenden. Wenn es also der Wirtschaft und Besserverdienenden gut geht, dann gibt es mehr Steuereinkommen und dadurch bessere Hilfe für die Bedürftigen.
3.
Dravere schrieb:
Man muss die Reichen auch zufrieden stellen und kann nicht nur an die Bedürftigen denken
4.
Gregor schrieb:
Um mal die Profiteure des Kündigungsschutzes zu nennen... Das sind vor allem die Zeitarbeitsfirmen.
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peterfarge schrieb:
1. CDU und SPD nähern sich nur wie Eisverkäufer an wenn beide das gleiche Eis zum gleichen Preis verkaufen. Konjunkturprogramm, Agenda2010/Nachfolger und Ausgestaltung/Änderung von Auslandseinsätzen könnten Differenzen im nächsten Wahlkampf sein. Siehe Schröders Nein zum Irakkrieg.
Naja, Hotelling's Law sagt ja genau, dass sich eben die Positionen immer weiter annähern. Natürlich ist das nur ein Modell und stimmt so nicht 100%-ig (da es ja auch noch andere Parteien gibt, die Stimmen abnehmen, wenn die Volkspartei weiter in die Mitte rückt), aber die grundsätzlich Tendenz ist doch vorhanden.
Ich behaupte einfach mal, wenn ich dir ein beliebiges Programm vorlege (nicht ein aktuelles, das du kennst), kannst du mir nicht sagen, ob es von einem CDU- oder einem SPD-Politiker aufgesetzt wurde.
Zum Rest kann ich leider nichts mehr schreiben (muss los).
Viele Grüße
Christian
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Hi,
kann mich erinnern, mal ein Wahlprogramm der Rechten (glaube es war NPD) im Briefkasten gehabt zu haben. Wenn man da einen einzigen Satz rausgestrichen hätte, hätte es auch das Programm der Liken (dmals noch PDS) sein können).
Gruß Mümmel
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Daniel E. schrieb:
Warum ich die FDP nicht mag: sie ist eine Umfallerpartei. Rhetorik und Taten klaffen beliebig weit auseinander. Sie bersucht bisweilen Konzepte als "marktwirtschaftlich" oder "liberal" zu verkaufen, die diesen Namen nicht verdient haben (damit werden diese Etikette beschädigt). Der ständige Hang zurm Bindestrich-Liberalismus ("sozialliberal", "ökoliberal", "wirtschaftsliberal" ...). Und natürlich solche Fachleute wie Rainer Brüderle.
Ok, das Attribut Umfallerpartei kann man aber wohl beliebig vielen Parteien anhängen, so schlimm das auch ist.
Könntest du ein paar Beispiele nennen, die von der FDP als liberal verkauft werden, aber total gegen den eigentlichen Sinn laufen?
Und zum "Bindestrich-Liberalismus":
Die Partei muss sich doch an die Verfassung halten, die eben eine "soziale Marktwirtschaft" vorgibt, oder nicht? Gleichzeitig dienen diese Kombinationen wohl auch dem Populismus, einfach um neue Wähler zu gewinnen. Die FDP, speziell Westerwelle, versucht ja gezielt die "Mittelschicht" als Wählerklasse zu gewinnen. MMn mit überzeugenden Argumenten, jedenfalls im Vergleich zu den anderen großen Parteien.Man muss eben abwägen, aber nur weil es einige Knackpunkte gibt, ist es doch nicht besser gar nicht zu wählen und den sozialistischen Parteien immer höhere Stimmanteile (relativ) zu gewähren...
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Hm,
bevor ich wählen gehe, müsste es erst andere Menschen geben.-> frei von Gier
-> frei von Kriminalität
-> frei von Lüge
-> Mut zur Wahrheit.Warten wir also auf die nächste Evolution.
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Rodney schrieb:
Man muss eben abwägen, aber nur weil es einige Knackpunkte gibt, ist es doch nicht besser gar nicht zu wählen und den sozialistischen Parteien immer höhere Stimmanteile (relativ) zu gewähren...
Ich nehme mal an "sozialistischen Parteien" im Sinne DDR, ohne auf die wirkliche Bedeutung dieses Wortes zurückzugreifen. Das würde maximal auf die Linke zutreffen, und selbst da stehen viele definitiv nicht für das was die DDR als Sozialismus verkauft hat (gerade im Westen nicht). Wenn man die Populisten und Altkommunisten streicht würde man eine Partei erhalten die vermutlich nicht allzu weit von den ursprünglichen Werten der SPD entfernt wäre.
Ich bin kein Wähler der Linken, kenne aber einige "Linke" (sowohl Politiker als auch Wähler - wenn auch allesamt aus Westdeutschland) und keiner davon verkörpert das, was (ebenso populistisch) immer über die Partei gesagt wird. Es ist leicht Propaganda zu glauben (egal von welcher Seite). Sich mit etwas selbst auseinander zu setzen ist soviel schwerer, als die Meinung anderer zu übernehmen...
Aber davon abgesehen bin ich auch gegen das Nicht-Wählen; zumindestens dürfen Nichtwähler sich nicht über das Ergebnis einer Wahl aufregen. Ich weiß das es immer schwerer wird eine Partei zu wählen, aber dann lieber auf das für einen kleinste Übel stimmen.
Nachtrag: Noch besser ist es natürlich selbst politisch aktiv zu werden. Wer mit dem aktuellen nicht einverstanden ist, muss halt seine Meinung und Werte in die Öffentlichkeit tragen. Wer nichts tut braucht sich nicht darüber aufzuregen das sich nichts tut.cu André
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CStern schrieb:
bevor ich wählen gehe, müsste es erst andere Menschen geben.
Dann geh guten Beispiels vor.
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Da sich die Zielgruppen von SPD (Arbeiter/Familien/Junge Leute/Frauen) und CDU (Arbeiter/Familien/Christen/Rentner) jeweils die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ansprechen bsw nicht vergraulen wollen kommt oft auch ähnliches raus. Wo die Überschneidung ist gilt vielleicht Hotellings'Law. Aber bei der Abtreibungsfrage, Verhältnis zum Öffentlichen Dienst, Bündnistreue, Familienpolitik, Rentenerhöhungen, ... unterscheiden sich die Positionen.
muemmel schrieb:
kann mich erinnern, mal ein Wahlprogramm der Rechten (glaube es war NPD) im Briefkasten gehabt zu haben. Wenn man da einen einzigen Satz rausgestrichen hätte, hätte es auch das Programm der Liken (dmals noch PDS) sein können).
Genau! Der Unterschied zwischen irgend einer Deutsch-Nationalen Zeitung und Junge Welt ist auch minimal. Die Grundstimmung jedes Artikels ist: Die jetzige Ordnung ist schlecht und gehört durch eine neue ersetzt. Die gleiche Hetzte gegen die bürgerliche Demokratie. Hinter jeder Ecke wird eine Verschwörung gewittert. Kommentar und Sachmeldung sind stark miteinander vermengt, eigentlich besteht die jeweils gesamte Zeitung nur aus Kommentar. Beide Zeitungen sind sich sogar darüber einig das die BRD von einem gewissen Staat (von hier aus gesehen im Westen, != Frankreich) gesteuert wird. Sie nennen es jeweils nur anders.
@CStern:
Also
-> frei von Bedürfnissen
-> frei von Fehlern
-> frei von Anderssein (Lüge aus Scham)
-> Gleich drauf los plappern und nicht erst abwarten wie sich eine Sache entwickelt. (Meinungen ändern sich, Mut zu einer frühen Wahrheit wird später zu einer Lüge.)@ASC:
Wer wieviel in der Links Partei zu sagen hat kann ich selber nicht einschätzen. Es gibt die Alt-SED-Leute die gegen die Ungerechtigkeit wettern das sie nicht die vollen 100% ihrer Rentenansprüche bekommen wie die anderen Ost Kollegen, nur weil sie staatstragend seien. Die sagen auch so lustige Dinge wie: Der Arbeiteraufstand 51' sei vom Westen gesteurt (1. Versuch der Konterrevolution), da auf den Bildern die sie gesehen hätten (vermutlich im Neuen Deutschland hihi) die Demonstranten nicht ihre blaue Arbeitskleidung getragen hätten. Das seien alles Westberliner die rüber gegangen seien um den Osten zu destabiliseren. Und die DDR Flüchtlinge seien zum größten Teil Kriminelle, die aus Angst vor Strafverfolgung geflohen seien. <- Sagt Ganzauge, Offizier in den Berliner Grenztruppen.Bei den Jungen weiß man ja nicht woher sie kommen. Planwirtschaft, Abschaffung Privateigetum, diesmal aber ganz ohne die schrickliche DDR Börokratie, versprochen! (hihi)
Gerechte Verteilung der Arbeit, diesmal aber Sinnvolle Arbeit!
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asc schrieb:
Rodney schrieb:
Man muss eben abwägen, aber nur weil es einige Knackpunkte gibt, ist es doch nicht besser gar nicht zu wählen und den sozialistischen Parteien immer höhere Stimmanteile (relativ) zu gewähren...
Ich nehme mal an "sozialistischen Parteien" im Sinne DDR, ohne auf die wirkliche Bedeutung dieses Wortes zurückzugreifen.
Nein da liegst du falsch, warum soll ich den Begriff Sozialismus auf DDR beschränken?
Für ich haben nahezu alle großen Parteien sozialistische Elemente, manche mehr (Linke,Grüne,SPD) manche weniger (CDU/CSU) aber im großen und ganzen betreiben sie doch alle sozialistische Politik. Immer mehr Staat, immer weniger Freiheit des Einzelnen.Es ist einfach nur naiv den Begriff auf DDR oder soetwas zu reduzieren. Was passiert denn bitte grade in all den westlichen Ländern bzgl. Bankenkrise? Da werden riesige Unternehmen defacto teilverstaatlicht. Das kann doch nicht gut gehen.
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asc schrieb:
CStern schrieb:
bevor ich wählen gehe, müsste es erst andere Menschen geben.
Dann geh guten Beispiels vor.
ich lasse gerne anderen den Vortritt. Weil Höflichkeit ist eine Zier und ich ziere mich eigentlich selten.

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Hallo,
Rodney schrieb:
Die Partei muss sich doch an die Verfassung halten, die eben eine "soziale Marktwirtschaft" vorgibt, oder nicht? Gleichzeitig dienen diese Kombinationen wohl auch dem Populismus, einfach um neue Wähler zu gewinnen. Die FDP, speziell Westerwelle, versucht ja gezielt die "Mittelschicht" als Wählerklasse zu gewinnen. MMn mit überzeugenden Argumenten, jedenfalls im Vergleich zu den anderen großen Parteien.
die Verfassung ist aber sehr allgemein gehalten und interpretationsbedürftig. Ich bin daher der Meinung, dass jedes liberale Konzept, welches den Staat per se nicht in Frage stellt (also kein Ankap), verfassungskonform ist- nur wird das das Bundesverfassungsgericht evtl. anders sehen (aber die interpretieren ja auch nur).
Bzgl. Bindestrich-Liberalismus/Anbiederung der FDP: Opportunistische Parteien haben wir nun wirklich genug in Deutschland. Die FDP vertut eine große Chance, wenn sie sich nicht mit entschieden marktwirtschaftlichen Positionen positioniert.
Viele Grüße
Christian
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Dravere schrieb:
Man muss die Reichen auch zufrieden stellen und kann nicht nur an die Bedürftigen denken, denn die Reichen bezahlen schliesslich all diese sozialen Ausgaben. Schau mal in den Statistiken nach, wer denn wirklich den grössten Teil der Steuern zahlt. Diese kleine Schicht muss man fördern, so dass sie noch mehr zahlen, allerdings ohne das man sie vergrault oder gar verjagt

Hast Du was parat? Ich habe naemlich nur das gefunden: http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_17844/DE/BMF__Startseite/Aktuelles/Monatsbericht__des__BMF/2007/08/070821agmb005,templateId=raw,property=publicationFile.pdf Ich glaube nicht, dass der groesste Brocken von der "kleinen Schicht" kommt.
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asc schrieb:
Ich bin kein Wähler der Linken, kenne aber einige "Linke" (sowohl Politiker als auch Wähler - wenn auch allesamt aus Westdeutschland) und keiner davon verkörpert das, was (ebenso populistisch) immer über die Partei gesagt wird. Es ist leicht Propaganda zu glauben (egal von welcher Seite). Sich mit etwas selbst auseinander zu setzen ist soviel schwerer, als die Meinung anderer zu übernehmen...
Ach das ist aber ganz einfach. Man muss sich nur mal das Parteiprogramm der Linken anschauen. Da wird einem ja richtig schlecht. Und ich denke nicht, dass die da in ihrem eigenen Parteiprogramm irgendwelche Sachen extra krass reinschreiben um sich selbst schlecht zu machen.
Dass die Praxis, wenn Linke auch in entsprechenden Positionen in Landtagen sind, anders aussieht, stimmt wohl. Aber das macht sie für mich auch nicht besser.
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Juhu die FDP führt, kein Wunder bei soviel versammelter Intelligenz...
(auf Fausthiebe von den eher links gerichteten wartend)