Programmieren ist langweilig geworden



  • Programmieren ist langweilig geworden! Programmieren ist eine Wissenschaft, die voll erforscht wurde und kein Potential mehr für den "Entdecker" birgt. Für fast alles gibt es erprobte Lösungen, alles was davon abweicht ist nur zweite Wahl. Wer heute eine Anwendung schreibt, sollte sich am besten gar nicht überlegen, wie man die Idee am besten realisiert - jemand anders hat sowieso eine bessere Lösung! Einen Ansatz, der erprobt wurde und der sich bewährt hat. Bei nicht-eindeutigen Lösungen gibt es vllt. zwei, drei Ansätze, mit Vor- und Nachteilen, die es abzuwägen gilt, das wäre dann aber auch schon wieder das Höchste der Gefühle.

    Pionierarbeit gibt es höchstens noch bei sehr spezifischen Problemen, mit denen kaum jemand was zu tun hat. Aber wer sich an ein "allgemeineres" Problem heranwagt und selbst über Lösungsansätze nachdenkt, verschwendet seine Zeit. Die Überlegungen können im Wesentlichen zwei Enden finden:

    • Man kommt auf die "anerkannte" Lösung. Die für die Überlegungen investierte Zeit war nutzlos, aber zumindest hat man jetzt den passenden Ansatz.
    • Man kommt auf eine Lösung "zweiter Wahl". Die für die Überlegungen investierte Zeit war nutzlos und man steht weiterhin mit Nichts da.

    Ein "zweite Wahl"-Ansatz funktioniert zwar auch, aber wieso sollte den jemand verwenden wollen. Man ist schließlich stets bestrebt, die Anwendung so gut wie möglich zu strukturieren. Man will Lob, keinen Tadel. Niemand will seinen Code vorzeigen, um zu erfahren, dass die Bemühungen umsonst waren, weil man es ja eigentlich so und so macht. Welche Alternativen bleiben also? Man muss recherchieren. Die optimale Lösung für das Problem finden, weil es sie mit hoher Wahrscheinlichkeit schon gibt. Und dann bleibt einem nur, die Sache zu implementieren. Das nennt man dann wohl Programmieren im eigentlichen Sinne, denn Software entwickelt privat kaum mehr jemand.

    War es früher anders? Zu Zeiten des C64? Es war vor meiner Zeit, aber den Überlieferungen zufolge, ja. 😉



  • Hallo,

    Falsch, -100 Punkte.



  • wenn man den 17221ten Javawebserver programmiert, dann ja.



  • Anti-Coder schrieb:

    War es früher anders? Zu Zeiten des C64?

    nö. das programmieren an sich ist doch immer öde. es geht um das ergebnis, also: was will ich erreichen und wie nah komme ich dem ideal.
    🙂



  • @Anti-Coder:
    Was du schreibst ist ... zu fast 100% falsch.



  • hustbaer schrieb:

    Was du schreibst ist ... zu fast 100% falsch.

    Stimmt, denn es war nie spannend. 😉



  • such dir nen job 💡



  • Arbeite dich doch mal in andere Bereiche ein. Ich programmiere auch nicht mehr viel seit ich studiere, aber vielleicht kannst du ja ein wenig Spaß an der Mathematik oder an Mädchen finden...



  • Anti-Coder schrieb:

    Programmieren ist eine Wissenschaft, die voll erforscht wurde und kein Potential mehr für den "Entdecker" birgt.

    da bist du dir ganz sicher? der mainstream ist gerade einmal auf dem Weg zur OO, dort angekommen ist er noch nicht (Beweis: reine OO-Sprachen wie Smalltalk werden kaum benutzt).

    Um ~1900 glaubten viele, in der Physik sei alles erforscht und es gäbe kaum noch Raum für Entdeckungen. Fünf Jahre später wurde die Relativitätstheorie publik.

    Anti-Coder schrieb:

    War es früher anders? Zu Zeiten des C64? Es war vor meiner Zeit, aber den Überlieferungen zufolge, ja.

    Eher nicht. Vor ca. 50 Jahren glaubte die Wissenschaft, die Entwicklung eines "general problem solvers", also eines Computers, der auf Anfrage sämtliche Probleme lösen könnte, wenn man sie in formal-logische Form bringt, stünde bevor. Heute ist man da eher desillusioniert - die Versprechungen, die man sich von der KI gemacht hat, sind nicht annähernd erfüllt, es gibt keine Software, die auch nur die Spur einer Chance hätte, menschliches Verhalten umfassend und überzeugend zu simulieren und den Turing-Test zu bestehen, es gibt noch lange keine universell einsetzbaren autonomen Roboter, usw.

    kurz: In der Programmierung ist noch nahezu unendlich viel Raum für weitere Entwicklung.

    Abgesehen davon stimmt es nicht, daß es für alle gängigen Probleme Lösungen gibt - für einige überaus praxisrelevante Probleme gibt es noch immer keine schnellen Verfahren, die stets die gesuchte Lösung finden können (Optimierung, Gleichungslösen, symb.Rechnen,...).



  • programmieren ist keine wissenschaft... es geht um die konzepte dahinter. das ist als würdest du sagen "nägel mit dem hammer reinschlagen ist langweilig geworden. ist immer das gleiche".

    das ganze ist halt nur ein handwerk. die wissenschaft steckt dahinter das handwerk zu erweitern und die richtigen konzepte zu entwickeln.



  • u_ser-l schrieb:

    da bist du dir ganz sicher? der mainstream ist gerade einmal auf dem Weg zur OO, dort angekommen ist er noch nicht (Beweis: reine OO-Sprachen wie Smalltalk werden kaum benutzt).

    LOL 🙄



  • Helium schrieb:

    u_ser-l schrieb:

    da bist du dir ganz sicher? der mainstream ist gerade einmal auf dem Weg zur OO, dort angekommen ist er noch nicht (Beweis: reine OO-Sprachen wie Smalltalk werden kaum benutzt).

    LOL 🙄

    Wieviele Firmen verwenden Smalltalk?



  • Warum ist möglichst reine OO das Endziel?



  • OO ist nicht das Endziel, vielleicht ein Etappenziel. Offenbar eins mit Bergankunft - wenn man bedenkt, daß der Schlußanstieg (seit Erfindung von Smalltalk und Simula) jetzt schon an die 40 Jahre dauert 😃



  • Informatik hat kein Endziel. Physik hat auch keins.



  • Und woran machst du fest, dass OO überhaupt ein (wenn auch nur lokales) Ziel ist? Wenn ich mir so anschaue welche Sprachen in der letzten Zeit an Relevanz gewonnen haben, sehe ich z.B. Lua. Und obwohl man mit Lua auch OO-Konzepte bedienen kann, würden das wohl die wenigsten hier als "Weg in Richtung OOP" bezeichnen, oder? Ein viel interessanteres "Ziel" ist somit vielleicht eher die einfache Nutzung mehrer Sprachen innerhalb eines Projektes?



  • daß OO ein Etappenziel sein könnte, schließe ich daraus, daß in den letzten 10-20 Jahren viele populäre Sprachen entweder gleich ein OO-Konzept hatten oder eines (oder mehrere, s. incr Tcl und xotcl) "aufgepfroft" bekamen - Python, Perl, Tcl, LISP, C, ... bekamen welche "aufgeproft", Ruby hatte OO von Anfang an.

    Ähnliches gilt allerdings auch für funktionale Elemente, die zunehmend Einzug halten, z.B. in Python und C++. Wahrscheinlich gibt es nicht ein einziges Ziel; "design by contract" steht ja auch schon lange vor der Tür, aber wer weiß schon genau, wie man in 100 Jahren programmiert?


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