Warum Volkards Signatur für Diskussion sorgt..



  • ich bin nicht ganz zufrieden mit der aussage. muss da mal nachhaken.
    du verwendest den spruch also rein aus protest.
    was bedeutet der spruch für dich? ist es eine formulierung für gerechtigkeit?
    worauf ich hinaus will, dieser spruch sorgt nicht erst seit er am kz prangte für nen schlechten beigeschmack. auch in der neoliberalen wirtschaft sagt er eigentlich genau das gleiche aus. jedem das seine, was für eine art gerechtigkeit soll das sein?



  • Schön euer Protest. Als nächstes protestiert ihr dann, dass auch noch überall der Spruch "Arbeit macht frei" stehen soll, ohne dass man dabai an Nazis denkt. Aber auf keinen Fall "Premature Optimization", weil das ja ein ganz schlimmer Spruch ist.

    Marcus wird sich freuen, wenn bald auch noch lauter Nazis beim googlen auf dieses Forum stoßen.

    Volkard in irgend einem Thread hast du mal, als du arbeitslos warst, rum geheult, dass dich so viele für dumm halten wenn sie dich das erste mal sehen und du deswegen irgendwie keinen Job findest. Ich hab dich anfangs nicht für dumm gehalten, mittlerweile schon.



  • THX 1138 schrieb:

    du verwendest den spruch also rein aus protest.

    ja.

    THX 1138 schrieb:

    was bedeutet der spruch für dich? ist es eine formulierung für gerechtigkeit?

    ja.

    THX 1138 schrieb:

    worauf ich hinaus will, dieser spruch sorgt nicht erst seit er am kz prangte für nen schlechten beigeschmack. auch in der neoliberalen wirtschaft sagt er eigentlich genau das gleiche aus. jedem das seine, was für eine art gerechtigkeit soll das sein?

    ich verwende es im sinne von "So gebet nun jedermann, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt. Römer 13, 7", im sinne von "Suum cuique", im sinne von "wer nicht will, der hat schon" und natürlich im sinne von "wer meint, unfug treiben zu müssen, soll das tun dürfen". für mich ist der sprich eigentlich nur positiv belegt. ich würde nicht einem obdachlosen, der gerade skorbut hat, diesen sprich an den kopf knallen.



  • volkard schrieb:

    THX 1138 schrieb:

    du verwendest den spruch also rein aus protest.

    ja.

    ok

    volkard schrieb:

    THX 1138 schrieb:

    was bedeutet der spruch für dich? ist es eine formulierung für gerechtigkeit?

    ja.

    ok, dann musst du aufpassen, wenn du von gerchtigkeit ohne gleichheit sprichst. wahre gerechtrigkeit bedeutet nicht, jedem das seine, sondern jedem das gleiche.

    volkard schrieb:

    THX 1138 schrieb:

    worauf ich hinaus will, dieser spruch sorgt nicht erst seit er am kz prangte für nen schlechten beigeschmack. auch in der neoliberalen wirtschaft sagt er eigentlich genau das gleiche aus. jedem das seine, was für eine art gerechtigkeit soll das sein?

    ich verwende es im sinne von "So gebet nun jedermann, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt. Römer 13, 7", im sinne von "Suum cuique", im sinne von "wer nicht will, der hat schon" und natürlich im sinne von "wer meint, unfug treiben zu müssen, soll das tun dürfen". für mich ist der sprich eigentlich nur positiv belegt. ich würde nicht einem obdachlosen, der gerade skorbut hat, diesen sprich an den kopf knallen.

    genau das habe ich im ersten post mit 'sensibel genug' gemeint. der spruch ist so alt, und wurde selbst von den diversen griechen in verschiedensten zusammenhängen gebraucht, dass es sehr schwierig ist ihn zu verwenden. nicht das man ihn nicht verwenden soll, aber sensibilität ist gefragt. lies den verlinkten artikel nochmal. und schau wer sich den alles auf die fahnen geschrieben hat und überleg, was du aussagen möchtest..



  • THX 1138 schrieb:

    überleg, was du aussagen möchtest..

    die sig habe ich während und wegen des obenangeführten threads temporär angenommen. nachdem "mal wieder" sich darauf bezog und weiteren diskussionsbedarf anmeldete, mußte ich sie ein weiteres weilchen stehen lassen.



  • Ich glaube ich habe "Jedem das Seine" falsch verstanden. 😮 Geht es da nun um Pflicht oder Recht?



  • @mal wieder: Und für den Micky Maus Bullshit, den du hier von dir gibst, hast du dich extra registriert? lol...



  • volkard schrieb:

    THX 1138 schrieb:

    überleg, was du aussagen möchtest..

    die sig habe ich während und wegen des obenangeführten threads temporär angenommen. nachdem "mal wieder" sich darauf bezog und weiteren diskussionsbedarf anmeldete, mußte ich sie ein weiteres weilchen stehen lassen.

    versteh mich nicht falsch, du kannst den spruch gerne stehen lassen.
    ich wollte nur hören, was du darunter verstehst..
    wenn du ihn als aufruf zur gerechtigkeit siehst, dann musst du dir das vlt nochmal überlegen, aus oben genannten gründen.



  • THX 1138 schrieb:

    ok, dann musst du aufpassen, wenn du von gerchtigkeit ohne gleichheit sprichst. wahre gerechtrigkeit bedeutet nicht, jedem das seine, sondern jedem das gleiche.

    Das ist doch Quatsch, zumindest wenn man von allgemeiner Gerechtigkeit nach der verbreiteten Definition ausgeht. Die einzige absolute Gleichheit, die Gerechtigkeit impliziert, ist die Gleichheit vor dem Gesetz.

    Das war's dann aber auch schon, alles andere ist "soziale Gerechtigkeit". Das totale Gleichsetzen von Gerechtigkeit mit faktischer Gleichheit (nicht Chancengleichheit) gibt es höchstens im Kommunismus.

    Viele Grüße
    Christian


  • Mod

    THX 1138 schrieb:

    jedem das seine, was für eine art gerechtigkeit soll das sein?

    Eine realistische.

    Denn er sagt nicht aus, daß alle das gleiche bekommen, was oftmals leichtfertig als Gerechtigkeit interpretiert wird.

    Sondern die Aussage meint "jeder bekommt das, was ihm zusteht". Nicht mehr, nicht weniger.

    Suum cuique geht als Grundsatz auf das antike Griechenland zurück. In der Politeia stellte Platon fest, dass Gerechtigkeit besteht, „wenn man das Seine tut und nicht vielerlei Dinge treibt“ (τὸ τὰ αὑτοῦ πράττειν καὶ μὴ πολυπραγμονεῖν δικαιοσύνη ἐστί, to ta autou prattein kai me polypragmonein dikaiosyne esti, IV 433a). Jeder soll das Seine (für die Gemeinschaft, den Staat) tun, und zwar in Art und Umfang so, wie es seinem Wesen, seinen Möglichkeiten und den individuellen Umständen entspricht. Ergänzend erklärte Platon, dass auch jeder das Seine bekommen soll und dass niemandem das Seine genommen werden soll (433e).

    Es ist übrigens relativ leicht diesen Satz aus der Nazi-Diskussion rauszunehmen, wenn man ihn im klassischen Sinn eben einfach als "suum cuique" verwendet. Den wenigstens Leuten ist dann noch der Zusammenhang klar.



  • Eine kleine Frage an die Leute die hier so leichtfertig mit dem Wort Antisemitismus rumwerfen: Seid ihr euch eigenlich im klaren, dass in Buchenwald nicht nur Juden umgekommen sind? Ja? Warum assoziiert ihr dann "jedem das seine" automatisch mit Antisemitismus? Kann man den "Rest" einfach mal so ignorieren? Passiert leider viel zu oft. Heuchlerei vom Feinsten.



  • ich wollt die nazi diskussion eigentlich raushalten..
    ich betrachte den spruch als problematisch, so wie ihn marc++us darlegt. so gehandelt wurde er bereits mehrfach in der geschichte missbraucht, um ungerechte bereicherung auf kosten anderer zu rechtfertigen, gerade auch im neoliberalen zeitalter. wenn "jeder bekommt das, was ihm zusteht" bedeutet, dass ein 500facher lohnunterschied innerhalb einer firma 'gerecht' ist, dann hab ich den sinn des wortes falsch verstanden. 😕



  • THX 1138 schrieb:

    was bedeutet der spruch für dich? ist es eine formulierung für gerechtigkeit?
    worauf ich hinaus will, dieser spruch sorgt nicht erst seit er am kz prangte für nen schlechten beigeschmack. auch in der neoliberalen wirtschaft sagt er eigentlich genau das gleiche aus. jedem das seine, was für eine art gerechtigkeit soll das sein?

    keine Ahnung, was es für Volkrad bedeutet, aber ich würde an deiner Stelle http://en.wikipedia.org/wiki/Jedem_das_Seine durchlesen. Jedem das Seine ist kein Nazierfidnung. Es wurde von ihnen Missbraucht, wie so viele andere Sachen, das heißt aber nicht, dass man all das verbieten sollte. Ansonsten müssten wir Bücher, Plakate, Erziehung, Schule und ja sogar die deutsche Sprache selbst verbieten: all das wurde für die Machenschaften der Nazis missbraucht.



  • supertux schrieb:

    THX 1138 schrieb:

    was bedeutet der spruch für dich? ist es eine formulierung für gerechtigkeit?
    worauf ich hinaus will, dieser spruch sorgt nicht erst seit er am kz prangte für nen schlechten beigeschmack. auch in der neoliberalen wirtschaft sagt er eigentlich genau das gleiche aus. jedem das seine, was für eine art gerechtigkeit soll das sein?

    keine Ahnung, was es für Volkrad bedeutet, aber ich würde an deiner Stelle http://en.wikipedia.org/wiki/Jedem_das_Seine durchlesen. Jedem das Seine ist kein Nazierfidnung. Es wurde von ihnen Missbraucht, wie so viele andere Sachen, das heißt aber nicht, dass man all das verbieten sollte. Ansonsten müssten wir Bücher, Plakate, Erziehung, Schule und ja sogar die deutsche Sprache selbst verbieten: all das wurde für die Machenschaften der Nazis missbraucht.

    an deiner stelle solltest du den von mir verlintken artikel durchlesen und davon ausgehn dass ich ihn auch gelesen habe, und somit nicht der meinung bin, der spruch soll verboten werden...



  • Hallo

    Tim schrieb:

    Eine kleine Frage an die Leute die hier so leichtfertig mit dem Wort Antisemitismus rumwerfen:

    Wer hat denn hier diesen Begriff ins Spiel gebracht? Ich kann den Begriff in dieser Diskussion nicht finden.

    chrische



  • Dann halt in einer anderen volkards Signatur betreffend.



  • Hallo

    Naja das ist schon irgendwie treffend, dass du anderen vorwirfst Begriffe zu verwenden, die überhaupt nicht verwendet wurden. Hier keiner von Antisemitismus gesprochen. Nun solltest du dich fragen, ob du vielleicht etwas dünnhäutig bist oder warum du völlig grundlos andere Heuchler schimpfst. Das ist kein guter Stil.

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Naja das ist schon irgendwie treffend, dass du anderen vorwirfst Begriffe zu verwenden, die überhaupt nicht verwendet wurden. Hier keiner von Antisemitismus gesprochen. Nun solltest du dich fragen, ob du vielleicht etwas dünnhäutig bist oder warum du völlig grundlos andere Heuchler schimpfst. Das ist kein guter Stil.

    Den absurden Antisemitismus-Vorwurf habe ich aber auch in einem anderen Thread gesehen und dort haben auch Leute mitdiskutiert, die jetzt wieder hier mit dabei sind.

    Was ist also jetzt so falsch daran, hier nochmal nachzuhaken? (den anderen Thread gibt es- glaube ich- gar nicht mehr)

    Viele Grüße
    Christian



  • Hallo

    Das muss nicht falsch sein, aber Initiator der Diskussion hatte, glaube ich, in dem anderen Thread gar nichts dazu geschrieben. Wer hat sich also an der damaligen Diskussion und an der jetzigen beteiligt und den Antisemitismusvorwurf erhoben? Des weiteren sollte man schon darauf hinweisen, dass es sich um einen anderen Thread handelte. Dazu ist es, meiner Meinung nach, immer fragwürdig zuerst eine Frage zu stellen, um Interesse zu bekunden und dann im letzten Satz gleich noch eine Beleidigung hinterherzuschicken. Da bekommt man nicht das Gefühl, dass wirkliches Interesse an der Antwort besteht. Leider bin ich auch nicht frei von dieser Art des Schreibens....

    chrische



  • THX 1138 schrieb:

    wenn "jeder bekommt das, was ihm zusteht" bedeutet, dass ein 500facher lohnunterschied innerhalb einer firma 'gerecht' ist, dann hab ich den sinn des wortes falsch verstanden. 😕

    Mal ein Gedankenexperiment:

    Such dir irgendeine Vermögensverteilung D1 für unsere Gesellschaft aus, die Du für gerecht hältst. Also die, die Du als maximal gerecht empfinden würdest (zB. eine komplett egalitäre).

    Und jetzt gibt es einen großartigen Sportler --sagen wir Franck Ribéry-- der nur aufläuft, wenn jeder Zuschauer einen Euro in eine Box vor dem Stadion einwirft, die er dann kassiert. Nach ein paar Spielen haben wir ne Verteilung D2, in der der gute Mann signifikant mehr hat als der Rest.

    Gerecht? Ungerecht?

    Das scheint mir letztlich eine philosophische Frage (Rawls vs. Nozick) zu sein; ich persönlich finde es schwer zu sagen, in dem Beispiel wäre jemand ungerecht behandelt worden. Was man aber festhalten kann ist doch, daß Dinge wie die Einkommensverteilung nicht a priori festgelegt werden, sondern das Resultat von Millionen Einzelentscheidungen sind. Zu sagen, daß man mit der Einkommensverteilung nicht einverstanden ist, sagt letztlich, daß man mit diesen Einzelentscheidungen von ein paar tausend Menschen nicht einverstanden ist.


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